Bttn ist ein großer, batteriebetriebender Schalter, der zahlreiche Webdienste und Smart Home Produkte steuern kann. Wir haben den rund 70 Euro teuren Bttn getestet.
Zugegeben: So richtig spannend hört sich die Produktidee nicht an: Ein Schalter, mit dem sich das Smart Home steuern lässt. Tatsächlich ist der Funktionsumfang mehr als überschaubar: Der Schalter ist u.a. mit Ifttt und Zapier kompatibel und aktiviert, beziehungsweise deaktiviert damit verbundene Webdienste und Hardware-Lösungen – mehr aber auch nicht. Dennoch dürfte es einige Haushalte geben, die auf solch ein Produkt gewartet haben – etwa, um unkompliziert und ohne zum Smartphone greifen zu müssen eine bestimmte Ifttt-Aktion auszuführen.
Nach dem Auspacken waren wir zunächst von der Größe des Bttn überrascht: Der Schalter wirkt mit seinem Durchmesser von 10 Zentimeter und einer Höhe von 7,4 Zentimeter wie ein großer Alarmknopf. Wer nach einer dezenten Lösung für die Steuerung des Smart Homes sucht, dürfte mit dem Bttn nicht glücklich werden. Wenn der Schalter hingegen auch von Kindern im Haushalt genutzt werden soll, dürfte die Größe und das auffallende Design (der Schalter ist knallig rot, blau, gelb und grün erhältlich) genau passend sein. Neben den unterschiedlichen Farben kann der Käufer zwischen einer WLAN- und einer Mobilfunkvariante wählen. Letztere benötigt eine SIM-Karte mit Datenvertrag, kann dafür aber auch an Orten ohne WLAN genutzt werden.
Der Schalter wird mit vier AA-Batterien mit Strom versorgt und soll 500 bis 1000 Schaltvorgänge durchhalten, bevor die Batterien gewechselt werden müssen. Alternativ kann der Knopf auch mit einem USB-Kabel direkt an eine Steckdose angeschlossen werden. Schade finden wir, dass sich weder Batterien noch das USB-Kabel im Lieferumfang befinden. Die Verarbeitung des Kunststoffschalters geht in Ordnung und wirkt einigermaßen robust – angesichts des hohen Preises wäre aber die Verarbeitung von hochwertigen Materialien durchaus angemessen.
Das verspielte Design des Bttn ist sicherlich Geschmackssache. Wie oben erwähnt ist der Bttn alles andere als dezent, je nach Anwendungszweck ist das große, knallige Design aber durchaus zielführend.
Installation und Einrichtung
Die Einrichtung des Bttn verlief unkompliziert und problemlos. Es befindet sich zwar keine Anleitung im Lieferumfang, der web-basierte Einrichtungsprozess ist aber verständlich aufgebaut. Etwas komplizierter war hingegen das Einlegen der Batterien: Die Batterien ließen sich zunächst nur mit einem starken Druck in das Fach einlegen – ein Problem, dass sich mit der Zeit aber gelegt hat. Nachdem der Bttn erfolgreich mit dem heimischen WLAN konfiguriert ist, wird abschließend im Loginbereich unter my.bt.tn noch die gewünschte Aktion des Bttn ausgewählt, die mit einem Schaltvorgang aktiviert werden soll. Übrigens: Der Einrichtungsprozess und die Oberfläche des Portals steht auf Wunsch auch in deutscher Sprache zur Verfügung.
Funktionen & Bedienung
Das Bedienkonzept des Bttn dürfte keine Überraschung sein: Für einen Schaltvorgang wird der bunte Knopf auf der Oberseite eingedrückt. Anschließend signalisiert der Bttn mit aufleuchtenden und gut sichtbaren LEDs den erfolgreichen Schaltvorgang. Weitere Funktionen unterstützt der Schalter nicht und es lässt sich tatsächlich nur eine einzige Aktion pro Button definieren – es ist nicht möglich, etwa durch mehrmaliges Drücken verschiedene Aktionen auszuführen. Einerseits schränkt das den Funktionsumfang des Schalters ein, andererseits ist somit sichergestellt, dass der Bttn tatsächlich kinderleicht zu bedienen ist. Während unseres Tests hat der Schalter jeden Schaltvorgang zuverlässig erkannt.
Wie oben bereits erwähnt, lässt sich der Schalter mit den Diensten Ifttt, Zapier, Pushbullet und Toggl Timer verbinden. Insbesondere die Ifttt-Anbindung eröffnet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Werfen wir also einen Blick auf die Frage, wofür der Bttn im Alltag eingesetzt werden kann.
Bttn: Mögliche Anwendungsmöglichkeiten
- Bttn als Lichtschalter, um Philips Hue oder Lifx Lampen zu schalten.
- Bttn verschickt eine Benachrichtigungs-Mail: Mit dem Drücken des Schalters können Kinder ihren Eltern mitteilen, dass sie Zuhause angekommen sind.
- Bttn zur Zeiterfassung: Mit dem Schalter wird Arbeitszeit in einer Google Docs Tabelle protokolliert.
- Bttn als Panikbutton: Im Alarmfall schickt der Button eine Nachricht oder schaltet im ganzen Haus das Licht ein.
- Bttn zur Musiksteuerung: Der Schalter aktiviert via Ifttt eine Logitech Harmony Aktivität, um beispielsweise eine bestimmte Sonos Playlist abzuspielen.
Letztendlich bietet der Schalter vielfältige Möglichkeiten, zumal der Bttn dank der Stromversorgung mit Batterien flexibel im Haus angebracht werden kann und – in der Mobilfunkvariante – noch nicht einmal WLAN benötigt und somit etwa auch im Gartenhaus verwendet werden kann.
Bttn im Test: Unser Fazit
Der Funktionsumfang des Bttn ist überschaubar: Es handelt sich um einen “smarten” Schalter – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Der Knopf lässt sich einfach einrichten und hat in unserem Test zuverlässig funktioniert. Unverständlich ist allerdings, warum der Hersteller bei einem Preis von satten 70 Euro weder Batterien noch ein USB-Kabel in den Lieferumfang packt. Damit wären wir auch schon beim zentralen Kritikpunkt: Der Preis ist unserer Meinung nach zu hoch angesetzt. Abgesehen davon hat uns das Produkt in unserem Test aber überzeugt.
Der Bttn ist für rund 70 Euro auf der Website des Herstellers erhältlich.
Bttn: Das sind die Alternativen
- Wer auf der Suche nach einem einfachen Lichtschalter für sein Philips Hue System ist, sollte einen Blick auf den Philips Hue Tab oder den Philips Hue Wireless Dimming Schalter werfen.
- Eine weitere Alternative: Flic ist ein kleiner Schalter, der genau wie der Bttn zahlreiche Aktionen aktivieren kann. Untertützt werden beispielsweise Spotify, Philips Hue, Sonos und Logitech Harmony. Im Unterschied zum Bttn benötigt Flic allerdings ein via Bluetooth verbundenes Smartphone für den Schaltvorgang. Dafür ist der Button wesentlich kleiner und mit rund 40 US-Dollar auch günstiger: flic – der universelle Schalter im Test
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