Wir haben die Netatmo Wetterstation ja bereits in einem früheren Beitrag kurz vorgestellt. Das Start-Paket der rund 150 Euro teuren Station besteht aus einem Innenraumsensor, einem Außensensor, sowie einem Netzteil und einem Anschlusskabel. Seit ein paar Wochen haben wir die Wetterstation jetzt im Einsatz. In diesem Testbericht erläutern wir die Vor- und Nachteile der Netatmo Wetterstation.

Einrichtung

Zunächst also zur ersten Einrichtung des Innenraum-Moduls: Nach der Installation der iPad-App wird eine Kurzanleitung in der App angezeigt. Leider stimmt hier die Darstellung der Anschlüsse nicht mit der Realität überein. Es ist nämlich nicht mehr (?) möglich, das Innenraum-Modul mit dem mitgelieferten USB-Kabel direkt am iPad anzuschließen, so wie es in der App dargestellt wurde – dafür fehlt nämlich ein passender USB-Anschluss am Netatmo-Sensor (nur Mini-USB vorhanden).

Netatmo Weather Station: Einrichtung
Netatmo Wetterstation im Test: Einrichtungsvorgang

Vielmehr muss man den Sensor via USB mit dem PC verbinden, um dann mittels eines kleinen Programmes die Konfiguration vorzunehmen. Das ist an sich ja kein Problem, man muss es nur wissen. Für die erste Einrichtung muss dann nur der WLAN-Key in die Software eingegeben werden, die diese Daten dann mit den Netatmo-Accountdaten an den Innenraum-Sensor überträgt. Die Einrichtungssoftware ist für Windows, MacOS und Linux erhältlich. Anschließend kann man die USB-Verbindung trennen und der Sensor verbindet sich selbst mit dem Internet und überträgt von nun an im 5-Minuten-Intervall seine Messwerte und die der Außenstation.

Update 17.06.2016: Der Hersteller hat die App und den Einrichtungsprozess zwischenzeitlich überarbeitet.

Klimasensor für den Innenbereich

Die Station für den Innenraum wird über ein Netzteil (USB-Stecker) mit Strom versorgt. Ein Betrieb über Akku/Batterie ist also im Gegensatz zum Außensensor nicht möglich. Die Batterien würden wohl auch nicht sehr lange halten, da die Station ja über WLAN verbunden ist.

Die Sensoren messen die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, den CO2-Gehalt der Luft, den Luftdruck und die Lautstärke (Durchschnitt). Man kann durch eine Berührung mit dem Finger oben auf dem Sensor eine Sofort-Messung starten, deren Ergebnisse dann direkt ins Netz bzw. an die App übermittelt werden. Gleichzeitig wird die Gesamt-Qualität der Raumluft farblich über LEDs im senkrechten “Sichtfeld” des Sensors angezeigt. Wenn alles in Ordnung ist, leuchtet es kurz grün auf, bei einem zu hohen CO2-Gehalt dann zum Beispiel orange oder rot. Auch wenn bei einer der automatischen Messungen kritische Werte ermittelt werden, leuchtet die Anzeige kurz auf.
Es können bis zu drei zusätzliche Innenraum-Module dazugekauft und mit der “Zentrale” verbunden werden, die dann die Überwachung der Luftqualität von mehreren Räumen ermöglichen.

Netatmo Wetterstation Test: Innenraumsensor
Netatmo Innenraumsensor

Klimasensor für den Außenbereich

Der mitgelieferte zweite Klimasensor für den Außenbereich ist nicht über WLAN mit dem Innenraummodul verbunden, sondern über Funk. Die Batterien sollen ca. ein Jahr halten und machen den Außensensor somit unabhängig von Steckdosen. Es können durch das Modul die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit ermittelt werden. Die Lautstärke, Luftdruck und der CO2-Gehalt werden nur durch den Innenraumsensor gemessen.

Netatmo Außensensor
Netatmo Außensensor – hier unter einem Carport

Das Außenmodul sollte natürlich im Schatten und geschützt vor Regen aufgestellt oder aufgehängt werden. Auf der Rückseite befindet sich eine Vorrichtung, über die das Gerät an eine Schraube eingehängt werden kann.

Netatmo Wetterstation: Apps und Webseite

Die gemessen Werte des Innenraum- und Außenmoduls werden automatisch alle fünf Minuten über das Netz an Netatmo gesendet und stehen dort im persönlichen (kostenlosen) Account zur Verfügung. Ein Zugriff auf diese Daten ist dann natürlich auch über die Tablet- oder Smartphone-Apps (Android und iOS) möglich.

Netatmo Wetterstation Test (App Screenshot)
Die Netatmo App auf dem iPad

Zusätzlich zu den über die eigenen Sensoren gemessen Daten zeigen die Webseite und die App einen Wetterbericht für die Region (man markiert seinen Standort auf einer Karte) an. Die Daten für den Wetterbericht werden dabei von Meteogroup zur Verfügung gestellt.
Für alle Messwerte kann auch der Verlauf der Messungen betrachtet werden.

Netatmo iPhone App
Netatmo iPhone App: Verlauf der Messungen

In den Einstellungen der App und der Webseite können neben einigen Grundeinstellungen (Account-Informationen, Standort etc.) Benachrichtigungen konfiguriert werden. Wenn also einer der gemessenen Werte einen bestimmten Schwellwert über- oder unterschreitet, wird eine Benachrichtigung auf das Android oder iOS-Gerät ausgelöst. Man kann sich so auch über Wetterwarnungen für die Region informieren lassen. Leider können die Warnungen nicht zeitlich begrenz werden – so kann es passieren, dass man nachts Warnungen wegen “eingeschränkter Sicht” auf sein Smartphone bekommt. Möglich ist jedoch, die Benachrichtigung für Wetterwarnungen oder für die einzelnen Sensoren (Temperatur, CO2 usw.) zu aktivieren und zu deaktivieren. So kann man sich beispielsweise über einen zu hohen CO2-Gehalt im Zimmer benachrichtigen lassen aber die Wettermeldungen deaktivieren.

Praktisch: Wer möchte, kann Freunden oder der Familie den Zugriff auf die Daten erlauben. Diese zusätzlichen Nutzer können nun ebenfalls (eigener Netatmo-Account vorausgesetzt) auf die Daten zugreifen. Zusätzliche Accounts lassen sich jederzeit wieder entfernen.

Netatmo Wetterstation und Amazon Echo: Wetterinfos per Sprachbefehl

Gut gefällt uns die Möglichkeit, die Netatmo Wetterstation mittels Alexa Skill* an einen Amazon Echo Lautsprecher anzubinden. Anschließend lassen sich die Innen- und Außentemperatur mittels Sprachbefehl abfragen (“Alexa, frage Netatmo nach der Temperatur im Wohnzimmer”), was in unserem Test reibungslos funktioniert hat und bequemer als der Griff zum Smartphone ist.

Mer zu der Integration der Netatmo Wetterstation in Amazon Echo: Wetterdaten per Sprachkommando: Netatmo Wetterstation unterstützt Amazon Alexa

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • Wetterstation funktioniert zuverlässig
  • übersichtliche Darstellung der Messwerte
  • einfache Einrichtung
  • ansprechendes Design
  • hochwertige Verarbeitung
  • kompatibel mit weiteren Smart Home-Lösungen (Amazon Alexa, Ifttt etc.)

Nachteile

  • hoher Preis
  • nicht mit Apple HomeKit kompatibel

Zubehör für die Wetterstation

Netatmo Wetterstation im Test: Unser Fazit

Natürlich ist eine “Wetterstation” zunächst einmal nichts neues. Eine Wetterstation, die per WLAN mit dem Internet kommuniziert und deren Messwerte über einen Onlinedienst und Apps ausgewertet werden können, ist allerdings schon interessanter. Die Auswertung der über einen längeren Zeitraum gemessen Werte kann auch durchaus aufschlussreich sein – besonders die CO2-Messwerte. Ein gekipptes Fenster reicht zum Beispiel nicht aus, um die CO2-Konzentration eines Raumes in absehbarer Zeit wieder auf normale Werte zu senken.

Was uns besonders gut gefällt ist die einfache Installation (abgesehen von der falschen Darstellung zur Ersteinrichtung in der App), das schöne Design, die hochwertige Verarbeitung und die übersichtliche Darstellung. Auch die Messgenauigkeit scheint sehr gut zu sein – soweit wir das beurteilen können.

Die Einstellungsmenüs auf der Netatmo-Webseite und in den Apps könnten etwas aufpoliert werden und für die Benachrichtigungen sollte eine zeitliche Begrenzung möglich gemacht werden.

Preis und Verfügbarkeit

Die Netatmo Wetterstation ist für rund 150 Euro zum Beispiel bei Amazon erhältlich*. Ob einem die gebotenen Funktionen und das schöne Design das Geld wert ist, kann nur jeder für sich selbst entscheiden.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 17.04.2024 um 14:47 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

Update 17.06.2016: Zwischenzeitlich wurde das Design der Netatmo App und der Webseite vollständig überarbeitet. Wir haben die Screenshots in dem Testbericht aktualisiert.

Update 24.07.2017: Die Messwerte der Netatmo Wetterstation lassen sich jetzt auch mit einem Amazon Echo abfragen. Die entsprechenden Informationen haben wir im Artikel ergänzt.

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Author

Martin berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Mitherausgeber von Housecontrollers.de.