Der Roboterstaubsauger LG Hom-Bot VR6340LV soll sich durch eine intelligente Raumerkennung, Sprachansagen und eine “Anti-Stoßkontrolle” auszeichnen. Wir haben in unserem Test ausprobiert, wie gut diese und die weiteren Funktionen des 380 Euro teuren Haushaltsroboters im Alltag funktionieren. (Update vom 28.02.2015: Aktuell liegt der Preis bei 280 Euro)

Funktionen, Verarbeitung und Reinigungsleistung

Das Funktionsprinzip des in silber und schwarz gehaltenen LG Hom-Bot VR6340LV unterscheidet sich grundsätzlich nicht von anderen Saugrobotern: Auf der Unterseite des kleinen Helfers befinden sich zwei Bürsten, die den Schmutz zusammen mit dem Saugmotor in den 0,6 Liter großen Staubbehälter des Hom-Bot befördern.

Gute Orientierung dank sechs Sensoren und einer Kamera

Unterschiede gibt es bei den Saugrobotern der verschiedenen Hersteller oft hinsichtlich der Raum- und Hindernisserkennung: Wird der gesamte Raum zuverlässig gereinigt? Folgt der Saugroboter einem System oder dem Zufallsprinzip? Wie gut werden Hindernisse erkannt? Insbesondere eine unzureichende Hindernisserkennung kann im Alltag schnell zu Frustrationen führen – beispielsweise dann, wenn der neue Saugroboter die Blumenvase zerlegt.

LG Hom Bot VR6340LV Test
Der LG Hom-Bot VR6340LV im Test: Was leister der Saugroboter?

LG hat sich einiges einfallen lassen, um eine zuverlässige Raum- und Hindernisserkennung zu gewährleisten. Der Hom-Bot besitzt drei Ultraschallsensoren, drei Stufen- und Absatzsensoren sowie eine Kamera.

Ausgestattet mit diesen Funktionen kann sich der Hom-Bot relativ gut in Räumen orientieren. Die Sensoren erkennen zuverlässig die Wände oder andere Hindernisse und der Roboter bremst rechtzeitig ab (siehe dazu auch unser Video) – es kommt also bis auf wenige Ausnahmen nicht zu einem “Aufprall”. Darin unterscheidet sich das Gerät beispielsweise zu dem von uns getesteten Wischroboter iRobot Braava 320, der mangels Ultraschallsensoren erst gegen Hindernisse stößt und erst dann die Richtung ändert. Der LG Saugroboter hingegen hat sogar eine Glasvase zuverlässig erkannt. Somit eignet sich das Gerät gut für Haushalte mit empfindlichen Möbeln, Glasvasen oder ähnlichen Einrichtungsgegenständen.

In unserem Test hat auch die Bodenerkennung des LG Hom-Bot VR6340LV gut funktioniert. So wechselt das Gerät beim Befahren eines Teppiches automatisch in den “Turbo-Modus” und maximiert die Drehzahl der Bürsten und des Saugmotors, um die Saugleistung zu erhöhen. Bei Bedarf kann der Turbo-Modus auch manuell über einen Tastendruck auf der Oberseite des Saugroboters aktiviert werden, um – bei einer höheren Lautstärke – den Reinigungsvorgang schneller zu beenden.

Wie die meisten Saugroboter kehrt der LG Hom-Bot automatisch nach getaner Arbeit zu seiner Ladestation zurück, um den Akku aufzuladen. Auch dieser Vorgang hat in unserem Test gut funktioniert, wenngleich der Roboter für den Rückweg aufgrund von Orientierungsproblemen gelegentlich etwas länger gebraucht hat. Ein Problem können auch auf dem Boden liegende Kabel darstellen, die nach Möglichkeit vor dem Einsatz des Roboters befestigt werden sollten.

Das Gerät macht einen relativ robusten und hochwertigen Eindruck. Das Design wirkt allerdings etwas altbacken, wenngleich dieser Aspekt bei einem Staubsaugerroboter sicherlich nicht entscheidend ist. Etwas ungünstig gelöst ist die schwarze, glänzende Oberfläche des Hom-Bot, auf der schnell Fingerabdrücke sichtbar sind.

Ein klarer Nachteil des LG Hom-Bot VR6340LV: Der Saugroboter besitzt keine Zeitsteuerung. Es lassen sich dementsprechend keine Reinigungszeiten oder -tage konfigurieren, an denen der Roboter automatisch anfängt zu saugen. Stattdessen muss der Reinigungsvorgang manuell gestartet werden. Weiterhin wird keine “virtuelle Wand” mitgeliefert, die sich bei einigen Konkurrenzprodukten im Lieferumfang befindet und eingesetzt werden kann, um einen bestimmten Bereich in der Wohnung für die Reinigung zu sperren.

Ladestation LG Hom-Bot VR6340LV
Der LG Hom-Bot VR6340LV in seiner Ladestation.

Reinigungsleistung

Die Reinigungsleistung des Hom-Bot hat uns in unserem Test durchaus überzeugt – Staub, Tierhaare oder Krümmel wurden anstandslos aufgesaugt. Selbst in den Ecken hat der Roboter seinen Job erstaunlich gut gemacht. Voraussetzung dafür ist freilich, dass der Boden einigermaßen frei geräumt wurde, damit alle Bereiche gut zugänglich sind – dafür gibt es bislang leider noch keinen Roboter. Aufgrund der relativ kompalten Höhe von rund 9 Zentimetern schafft es der Roboter auch unter das Sofa und unter das Bett (Tipp: Vor dem Kauf nachmessen, damit der Saugroboter nicht hängenbleibt). Im Vergleich zu einigen anderen von uns getesteten Saugrobotern besitzt der LG erfreulicherweise nicht die Eigenschaft, Schuhe in der gesamten Wohnung zu verteilen – auch hier machen die integrierten Sensoren einen guten Job.

Ein weiterer Pluspunkt: Mit einem Geräuschpegel von 60 dB verrichtet der Saugroboter seine Arbeit relativ leise – deutlich leiser als die meisten klassischen Staubsauger.

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Die rotierenden Bürsten befördern Staub und Krümel in den Saugroboter.

Bedienung des Saugroboters

Mit Blick auf die Bedienung fällt eine weitere Besonderheit des Hom-Bot auf: Das Gerät informiert seinen Besitzer mit Sprachansagen über wichtige Ereignisse. In unserem Test hat uns diese Funktion gut gefallen, erspart sie doch ein Blick auf Status-LEDs oder Displays. So informiert eine weibliche Stimme beispielsweise darüber, dass der Ladevorgang gestartet wurde oder der Staubbehälter noch nicht eingesetzt wurde. Wer lieber seine Ruhe haben möchte, kann die Sprachansagen mit einer Mute-Funktion auch stumm schalten.

Die Bedienung des Geräts erfolgt über drei selbsterklärende Tasten auf der Vorderseite: Start / Stop, Turbo-Modus und Home (zurück zur Basistation). Das gesamte Bedienkonzept ist sehr simpel aufgebaut – eine Anleitung wird nicht benötigt, zumal der Anwender über die Sprachansagen auf mögliche Probleme hingewiesen wird.

Der integrierte Staubbehälter fasst 0,6 Liter und lässt sich leicht entnehmen, indem das Gerät auf der Oberseite aufgeklappt wird. Mit der mitgelieferten kleinen Bürste lassen sich sowohl der Staubbehälter als auch die Bürsten leicht reinigen.

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Der Staubbehälter des Saugroboters lässt sich bequem entnehmen.

Fazit unseres Testberichts

Mit einem Preis von 380 Euro ist der LG Hom-Bot VR6340LV sicherlich kein Schnäppchen – so ist der von uns kürzlich getestete iRobot Roomba 630 beispielsweise schon für rund 310 Euro zu haben. Dennoch hat uns der Saugroboter in unserem Test überzeugt, punktet das Gerät doch mit einer guten Reinigungsleistung, einem leisen Betrieb, einer einfachen Bedienung und einer guten Raum- und Hindernisserkennung. Unser einziger Kritikpunkt ist die fehlende Zeitsteuerung, die man bei einem Gerät in dieser Preisklasse eigentlich erwarten darf.

Der LG Hom-Bot VR6340LV ist für rund 380 Euro (z.B. bei Amazon) erhältlich. Habt Ihr Fragen zu diesem oder weiteren Saugrobotern? In unserem Smarthomeforum wird auch über Haushaltsroboter diskutiert: www.smarthomeforum.de.

Update (28.02.2015): Amazon hat den Preis des LG Hom-Bot VR6340LV jetzt auf rund 280 Euro gesenkt.

Video: LG Hom-Bot VR6340LV

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.