Sonos, der Hersteller des bekannten Multiroom-Soundsystems, hat im letzten Jahr den Lautsprecher “Play:1” auf den Markt gebracht. Der Play:1 ist der kleinste und günstigste Lautsprecher von Sonos und ist insbesondere für die Nutzung in kleineren Räumen oder Badezimmern gedacht. Der Preis liegt aktuell bei ca. 230 Euro.

Sonos ist in erster Linie ein System, das es ermöglicht die Musik drahtlos über WLAN in verschiedene Räumen zu bringen und zentral zu steuern – vorausgesetzt es befinden sich in allen Räumen Sonos-Lautsprecher oder das Gerät Sonos “Connect:Amp”, das vorhandene Hifi-Lautsprecher in das System integriert. Über die Sonos Smartphone- oder Tablet-App kann Musik dann zum Beispiel im ganzen Haus über alle Lautsprecher abgespielt werden, oder nur in einzelnen Räumen wie dem Badezimmer oder der Küche.

Wir testen seit einigen Wochen den Sonos Play:1, hauptsächlich im Badezimmer. Dabei probierten wir die Wiedergabe von verschiedenen Musik-Quellen aus und testeten sowohl die Android-App als auch die iOS-App.

Sonos Play1 im Bad
Sonos Play1 im Bad

Einrichtung des Sonos Play:1

Der sehr gut verarbeitete Sonos Play1 Lautsprecher lässt sich einfach und schnell einrichten. Zunächst verbindet man den Lautsprecher mit Hilfe eines Netzwerkkabels (flaches Netzwerkkabel im Lieferumfang) mit dem eigenen Router und läd sich die Sonos-App aus dem iTunes- oder GooglePlay-Store. Die Sonos App führt den Benutzer dann durch den Einrichtungsprozess und fragt nach dem WLAN-Kennwort, damit sich der Lautsprecher mit dem vorhandenen WLAN verbinden kann. Die Sonos-Lautsprecher können jedoch auch ein eigenes WLAN starten, was vor allem im Betrieb mit weiteren Sonos-Geräten relevant wird. Wenn man den Lautsprecher alleine betreibt, kann er jedoch einfach mit dem vorhandenen WLAN verbunden werden. Sollte ein Softwareupdate für den Lautsprecher vorhanden sein kann dieses direkt installiert werden. Die Einrichtung ist wirklich sehr einfach gehalten, man benötigt keine besonderen Kenntnisse und nur wenig Zeit.

Wenn der Einrichtungsprozess abgeschlossen ist, kann man das Netzwerkkabel wieder entfernen und den Play1 an seinen vorgesehen Platz stellen – man benötigt also nur noch eine Steckdose (und WLAN-Empfang) für den weiteren Betrieb.

Funktionen und Praxiserfahrungen

Die Musikwiedergabe startet man über die Sonos-App oder über den Play-Button auf der Oberseite des Lautsprechers, wenn zuvor eine Playliste über die App eingestellt wurde. Auch die Lautstärke kann direkt am Gerät eingestellt werden. Zum nächsten oder vorherigen Lied kann man jedoch nicht direkt am Gerät springen, es gibt also nur einen Lautstärke-Regler und einen Play/Pause-Knopf.

 

Die Sonos-App ermöglicht die Musikwiedergabe aus vielen Quellen und Streaming-Diensten:

  • Wiedergabe der auf dem Gerät gespeicherten Musikdateien
  • Musik, die auf einem Netzwerkspeicher gespeichert ist (NAS, Windows-PC via Windows Media Playliste, MAC)
  • Viele Streaming-Anbieter, u.a. Spotify, TuneIn Radio, Amazon Music, Deezer, Google Play Music, Last.fm, Napster, Rdio, simfy, Soundcloud und einige mehr. Eine vollständige Liste gibt es auf der Webseite von Sonos.
  • In der Sonos-App angelegte Playlisten und Favoriten mit Musik aus den genannten Quellen

Es ist jedoch nicht möglich, Musik via DLNA oder Apple AirPlay an den Lautsprecher zu schicken. Spotify connect wird ebenfalls leider nicht unterstützt, man muss also die Sonos-App nutzen. Eine Ausnahme ist hier Google Play Music auf Android-Geräten: Bei Google Play Music gekaufte Musik kann direkt aus der App “Play Music” an den Sonos-Lautsprecher gesendet werden. Hierzu kann der Lautsprecher einfach in der App für die Wiedergabe ausgewählt werden. Musik, die aus anderen Quellen stammt und auf dem Android-Smartphone gespeichert ist, kann so jedoch nicht über Sonos wiedergegeben werden. Praktisch bei der Spotify-Integration ist, dass man mehrere Spotify-Accounts hinterlegen kann – so kann das Sonos-System von mehreren Familienmitgliedern genutzt werden.

Leider kam es schon wenige Tage nach der Inbetriebnahme des Sonos Play:1 zu einem Problem. Der Spotify-Zugriff über die Sonos-App war nicht mehr möglich, die gesamten Spotify-Listen konnten nicht geladen oder abgespielt werden. Auch ein Neustart (Stecker raus, Stecker rein) des Lautsprechers brachte keine Abhilfe. Die Wiedergabe der Musik aus anderen Quellen funktionierte, auch Spotify selbst funktionierte ohne Sonos Lautsprecher über die Spotify-App problemlos. Nach knapp 2 Tagen war das Problem verschwunden und der Zugriff auf die Spotify-Listen in der Sonos-App funktionierte wieder. Laut einigen Kommentaren im Netz ist dieses Problem wohl schon häufiger aufgetreten – ob es nun an Sonos lag oder an Spotify können wir nicht beurteilen.
Bis auf das genannte Problem im Zusammenspiel mit Spotify funktioniert der Play:1 bisher zuverlässig.

Klangqualität

Trotz der kleinen Abmessungen hört sich der Sonos Play:1 gut an. Er bietet einen für die Verhältnisse vollen (Mono-) Klang, einen kraftvollen Bass und genug Reserven wenn man die Musik einmal lauter hören möchte. Wir nutzen den Play:1 meistens in einer eher geringen Lautstärke, da die Lautstärke für das mittelgroße Bad dann schon vollkommen ausreicht. Zusätzlich haben wir den Lautsprecher auch in verschiedenen anderen Räumen getestet und hatten nie den Eindruck, dass er überfordert ist. Natürlich lässt sich mit einem einzelnen Play:1 keine große Party vernünftig beschallen. Es ist allerdings möglich, zwei Sonos Play:1 zu einem Stereo-Paar zu erweitern oder für den Surround-Sound im Sonos Heimkino-System* zu nutzen.

Wer größere Räume beschallen möchte, kann einen Blick auf den Sonos Play:5 werfen, der mit einem Preis von 530 Euro aber deutlich teurer als der Play:1 ist.

Sonos Play:1 im Test: Unser Fazit

Es ist schon erstaunlich, was dieser kleine Lautsprecher für eine Klangqualität und Lautstärke bietet – ohne dabei überfordert zu klingen. Die Einrichtung gelingt schnell und ist auch für Laien einfach zu erledigen. Auch die App für Smartphones und Tablets lässt sich einfach bedienen, die aktuell jedoch noch nicht für Windows Phone erhältlich ist. Interessant ist natürlich bei Sonos-Geräten insbesondere die Multiraum-Musikwiedergabe, die gut umgesetzt wurde. Aber der Play:1 lässt sich natürlich auch ohne weitere Sonos-Geräte als Einzellösung nutzen. Ebenfalls gut ist die große Auswahl an Musikquellen und Streaming-Anbietern.

Schade finden wir, dass Sonos generell keine Stream-Wiedergabe via Apple AirPlay oder DLNA an einzelne Sonos-Lautsprecher unterstützt, auch Spotify Connect wird nicht angeboten. Somit ist man also auf die Sonos-App angewiesen, die aber unkompliziert in der Bedienung ist. Die bei uns im Alltag aufgetretenen Probleme bei der Nutzung von Spotify werden hoffentlich bald dauerhaft gelöst.  Der recht hohe Stromverbrauch von 3,8 Watt im “Standby-Betrieb” (wobei der Lautsprecher eigentlich nie richtig im Standby ist) ist ebenfalls ärgerlich. Die Philosophie der Sonos-Geräte ist sicherlich, dass man die Lautsprecher sofort ohne vorheriges Einschalten nutzen kann. Ein kurzer Tastendruck zum “Aufwecken” des Systems aus einem echten (abschaltbaren) Standby-Betrieb würde aus unserer Sicht aber nicht stören.

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Vor- und Nachteile

Vorteile des Sonos Play:1

  • Gute Klangqualität
  • Kompakte Abmessungen
  • Für Badezimmer geeignet
  • Unterstützt viele Streaming-Anbieter
  • Multiraum-Fähigkeit oder Stereo-Betrieb in Verbindung mit weiteren Sonos-Lautsprechern

Nachteile des Sonos Play:1

  • Recht hoher Preis
  • Zu hoher Stromverbrauch bei Nicht-Nutzung
  • Keine Unterstützung von AirPlay, Spotify Connect, DLNA
  • Offensichtlich zeitweise Probleme mit der Spotify-Integration

Sonos Play:1 Alternativen

Mittlerweile bieten einige Hersteller Multiroom-Soundsysteme in verschiedenen Preisklassen und Ausstattungen an (siehe hierzu auch unseren Vergleich der Multiroom-Systeme):

  • Teufel “Raumfeld”
    • Ab 250 Euro für Teufel Raumfeld One S*
    • Bietet u.a. auch Spotify Connect
  • Philips “spotify multiroom speaker”
    • Ab 100 Euro für den kleinsten Lautsprecher SW700M*
    • Ausschließlich Spotify-Connect (Voraussetzung: Spotify premium) , keine Wiedergabe von anderen Quellen
  • Bose SoundTouch
  • LG MusicFlow
  • Harman/Kardon “OMNI”

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Author

Martin berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Mitherausgeber von Housecontrollers.de.