Der Amazon Echo Spot* ist der jüngste Zuwachs in der Familie der Echo-Lautsprecher. In unserem Erfahrungsbericht stellen wir die Vor- und Nachteile des Alexa-Weckers vor.

Erster Eindruck und Lieferumfang

Während wir uns mit dem eckigen Design des Echo Show nicht so recht anfreunden können – das recht klobige Gerät erinnert uns an einen Röhrenfernseher aus den 90er Jahren – kann der deutlich kleinere Echo Spot mit seinem runden Design durchaus überzeugen. Der Spot fügt sich mit seinen kompakten Abmessungen (10.4 x 9.7 x 9.1 Zentimeter) und seinem runden Gehäuse gut in den Wohnraum ein und macht nicht nur auf dem Nachttisch, sondern beispielsweise auch im Arbeitszimmer oder in der Küche eine gute Figur.

Amazon Echo Spot
Amazon Echo Spot: Ein eleganter Wecker mit Alexa.

Einrichtung und Inbetriebnahme

Nachdem der Echo Spot mit dem mitgelieferten Netzteil mit Strom versorgt wurde, kann die Einrichtung des Geräts beginnen. Hierfür muss im Wesentlichen das WLAN-Passwort auf dem Touchscreen-Display des Geräts eingegeben werden, was je nach Länge des Passworts etwas umständlich sein kann. Im Gegensatz zu den anderen Echo-Lautsprecher kann der Spot bislang noch nicht über die Alexa-App konfiguriert werden.

Schade finden wir, dass Amazon bei dem mitgelieferten Netzteil auf einen eigenen Standard und nicht – wie beim Echo Dot – auf Micro USB setzt.

Das Design des Echo Spot erinnert an einen klassischen Wecker.

Funktionsumfang und Bedienung

Werfen wir zunächst einen Blick auf die Rahmendaten des Echo Spot:

  • Abmessungen: 10.4 x 9.7 x 9.1 Zentimeter
  • Gewicht: 420 Gramm
  • Display: 2,5-Zoll Touchscreen-Display (6,4 cm)
  • Displayauflösung: 480 x 480 Pixel
  • Lautsprecher: 36 mm-Hochtonlautsprecher
  • Kamerauflösung: 640 x 480 Pixel
  • Anschlussmöglichkeiten: 3.5 mm-Audioausgang und Bluetooth

Der Echo Spot beherrscht im Kern natürlich alle Funktionen, die Alexa-Fans von den weiteren Echo-Lautsprechern kennen. So kann das Gerät beispielsweise mittels Sprachbefehle kompatible Smart Home-Produkte ansteuern, Musik abspielen (unterstützt wird Amazon Music*, Spotify, Audible und TuneIn) und einfache Fragen (“Wann geht heute die Sonne unter”, “Was ist der neueste Film mit Johnny Depp?” etc.) beantworten.

Die Bedienung des Geräts erfolgt überwiegend mit Sprachbefehlen und über das Touchscreen-Display. Auf der Oberseite des Echo Spot befinden sich lediglich drei Hardware-Tasten, mit denen die Lautstärke reguliert und die Spracherkennung von Alexa deaktiviert werden kann.

Auf dem kleinen, gut ablesbaren Touchscreen-Display des Geräts werden abwechselnd die Uhrzeit und das aktuelle Wetter angezeigt. Neben verschiedenen Designs (Analoguhr, Digital, verschiedene Hintergrundmotive etc.) kann auch ein eigenes Foto als Hintergrundmotiv festgelegt werden. Gut gefällt uns, dass das Display auf Wunsch Nachts automatisch gedimmt wird, damit es auf dem Nachttisch nicht stört.

Amazon Echo Spot: Uhrendesign
Schlicht, bunt, analog oder digital: Der Echo Spot bietet mehrere Uhrendesigns zur Auswahl.

Je nach Kontext werden auf dem Display weitere Informationen, wie beispielsweise Cover und Lyrics eines Songs, die Restlaufzeit eines Timers oder Rezeptideen angezeigt. Theoretisch können auch ganze Filme von Amazon Video (YouTube wird nicht unterstützt) auf dem Spot betrachtet werden, angesichts des kleinen und runden Displays (das Bild wird entweder verkleinert oder an den Ecken abgeschnitten) kommt dabei aber keine Freude auf – letztendlich macht es einfach keinen Sinn, einen Film auf einem Display zu schauen, das kaum größer als ein Wecker ist. Dennoch: Für die Darstellung der Uhrzeit, des Wetterberichts, kurzen Schlagzeilen, Rezepten etc. eignet sich das Display hervorragend.

Mit dem Echo Spot lassen sich zudem (Video-) Telefonate führen, sofern der Gesprächspartner ebenfalls einen Echo-Lautsprecher besitzt oder die Alexa-App auf seinem Smartphone nutzt. Eine herausragende Bildqualität darf der Gesprächspartner allerdings nicht erwarten, da die Kamera des Echo Spot eine magere Auflösung von nur 640 x 480 Pixeln bietet. Mittels der Drop-In Funktion (“Alexa, Drop in Wohnzimmer”) kann das Gerät außerdem – genau wie alle anderen Echo-Lautsprecher – als Gegensprechanlage im Haus genutzt werden. Hierfür ist ist Kamera praktisch, um beispielsweise mittels Drop In nachzusehen, ob das Baby im Kinderzimmer schläft.

Galerie: Amazon Echo Spot

Unverständlicherweise ist ausgerechnet die Wecker-Funktion beim Echo Spot noch nicht ausgereift. In unserem Test scheiterten wir mehrmals daran, mit Sprachbefehlen einen Wecker für das Wochenende einzustellen:

“Alexa, wecke mich am Wochenende um 9 Uhr.”
“Meintest Du 9 Uhr morgens oder abends.”
“Morgens.”
“Ich weiß nicht, was schiefgelaufen ist.”

Immerhin: Einfache Sprachbefehle wie “Alexa, wecke mich morgen um 7 Uhr” wurden richtig interpretiert und mit einem Befehl wie “Alexa, wecke mich morgen um 7 Uhr mit Ed Sheeran” wird man mit der Musik seines Lieblingskünstlers aufgeweckt. Wer einen Wecker von Montag bis Freitag stellen möchte, muss sich exakt an den Sprachbefehl “Alexa, stelle einen Wecker werktags um 7 Uhr” halten, während eine Anweisung wie “Alexa, stelle einen Wecker um 7 Uhr von Montag bis Freitag” (noch) nicht verstanden wird.

Amazon sollte dringend mittels Software-Update die Wecker-Funktion ausbauen, beziehungsweise fertigstellen.

Echo Spot und der Datenschutz

Der Echo Spot bietet einen hohen Funktionsumfang, der allerdings mit Risiken hinsichtlich des Datenschatz einhergeht. Wer bereits angesichts der integrierten Mikrofone der Echo-Lautsprecher ein mulmiges Gefühl hat, wird sich den Echo Spot wahrscheinlich nicht anschaffen – immerhin besitzt das Gerät nicht nur integrierte Mikrofone, sondern auch eine Kamera. Die leidenschaftlich geführte Debatte, ob die Alexa-Lautsprecher nun Wanzen oder doch nur harmlose Gadgets sind, dürfte mit dem Echo Spot noch einmal aufflammen.

Zwar kann mittels Tastendruck das Mithören von Alexa deaktiviert und die Kamera in den Einstellungen (softwareseitig) abgeschaltet werden, dennoch kann Amazon theoretisch jederzeit mithören und –sehen – was allerdings grundsätzlich auch für jeden Smartphone-Hersteller gilt, denn auch hier ist ein Mikrofon und eine Kamera verbaut.

Letztendlich muss jeder selber entscheiden, ob er seine Daten Amazon anvertraut – insbesondere dann, wenn der Echo Spot in sensiblen Bereichen wie dem Kinderzimmer oder dem Schlafzimmer platziert wird.

Alexa Skills optimiert für den Echo Spot

Schade finden wir, dass die Auswahl an Alexa Skills, die gezielt für den Echo Spot optimiert wurden und das Display des Geräts nutzen, bislang noch sehr überschaubar ist. Amazon empfiehlt momentan die nachfolgenden für den Spot optimierten Skills:

Die Anzahl dürfte aber in den kommenden Tagen und Wochen deutlich ansteigen. Insbesondere für die Steuerung des Smart Homes ergeben sich hier sicherlich praktische Anwendungsmöglichkeiten. Der bereits verfügbare Alexa-Skill des Überwachungssystems Netgear Arlo bietet hier bereits einen Vorgeschmack: Mit einem Sprachbefehl “Alexa, zeige die Haustürkamera” zeigt Alexa das Livebild der Überwachungskamera auf dem Display des Echo Spot an.

Klangqualtität

Klanglich bietet der Lautsprecher des Echo Dot eine durchwachsene Leistung. Der integrierte Lautsprecher eignet sich zwar als (besseres) Küchenradio oder für die Wiedergabe von Hörbüchern, wer jedoch in größeren Räumen Musik hören möchte, wird den Echo Spot vermutlich via Bluetooth oder über den 3.5 mm Audioausgang mit einem größeren Lautsprecher verbinden – oder aber direkt zu einem Alexa-fähigen Lautsprecher wie den Amazon Echo Plus oder den Multiroom-Lautsprecher Sonos One greifen, die eine deutlich bessere Klangqualität, aber kein integriertes Display bieten.

A propos Sonos: Dank dem Sonos Skill für Alexa lassen sich übrigens auch die älteren (noch nicht Alexa-fähigen) Sonos-Lautsprecher, wie der Sonos Play:1 oder der Sonos Play:5, unkompliziert mit dem Echo Spot ansteuern. Der an den Echo Spot gerichtete Sprachbefehl “Alexa, spiele Musik im Schlafzimmer” sorgt dann beispielsweise dafür, dass die Musik auf einem Play:1 im Schlafzimmer abgespielt wird.

Amazon Echo Spot: FAQs

Lassen sich an den Echo Spot Lautsprecher anschließen?

Ja, der Echo Spot besitzt einen 3.5 mm Audioausgang für einen Klinkenstecker, mit dem ein Lautsprecher an das Gerät angeschlossen werden kann. Alternativ kann hierfür auch Bluetooth genutzt werden.

Kann die Kamera des Echo Spots deaktiviert werden?

Ja, die Kamera lässt sich in den Einstellungen softwareseitig abschalten.

Wie gut ist die Klangqualität des Echo Spot im Vergleich zu den anderen Echo-Lautsprechern?

Der Echo Spot bietet unserer Meinung nach eine deutlich bessere Klangqualität als der Echo Dot. Wer einen satten Bass erwartet oder mit dem Spot einen größeren Raum beschallen will, wird allerdings enttäuscht, denn hierfür reicht der kleine verbaute Lautsprecher nicht aus. Der klassische Echo Lautsprecher und insbesondere der Echo Plus bieten hier einen satteren Klang und eignen sich auch für größere Räume.

Lässt sich der Echo Spot auch ganz ausschalten?

Ja, wenn die mittlere Taste auf der Oberseite länger gedrückt und die anschließende Abfrage auf dem Display bestätigt wird, wird der Echo Spot vollständig ausgeschaltet.

Amazon Echo Spot oder Echo Show? Welches Gerät soll ich kaufen?

Der Funktionsumfang der beiden Echo-Varianten ist weitgehend identisch, allerdings eignet sich das kleine, runde Display des Echo Spot nicht oder nur sehr eingeschränkt für die Darstellung von Videos. Wer mit dem Gerät auch längere Videos betrachten möchte, sollte also unbedingt zum größeren (aber auch teureren) Echo Show greifen, der darüber hinaus eine höher auflösende Kamera und eine deutlich bessere Klangqualität als sein kleiner Bruder bietet.

Eignet sich der Echo Spot für die Steuerung von Smart Home Geräten?

Ja, mit dem Spot können sämtliche Alexa-kompatiblen Geräte, wie zum Beispiel vernetzte Leuchtmittel, WLAN-Steckdosen oder Überwachungskameras, gesteuert werden. Besonders komfortabel ist das denn, wenn der entsprechende Alexa Skill für den Echo Spot optimiert wurde, damit beispielsweise das Bild einer Überwachungskamera auf dem Display des Echo Spot angezeigt wird.

Vor– und Nachteile im Überblick

Vorteile des Echo Spot

  • gutes Display
  • ansprechendes Design
  • solider Sound
  • einfache Bedienung
  • zuverlässige Spracherkennung
  • hoher Funktionsumfang

Nachteile des Echo Spot

  • bislang wenig angepasste Skills verfügbar
  • etwas holpriger Einrichtungsvorgang
  • Preis ist zu hoch angesetzt
  • Wecker-Funktion noch nicht ausgereift
  • Kamera mit niedriger Auflösung (640 x 480 Pixel)
  • Risiken hinsichtlich des Datenschutz (integrierte Kamera und Mikrofon)

 

Amazon Echo Spot Erfahrungsbericht: Unser Fazit

Ein ansprechendes Design, ein hoher Funktionsumfang und eine einfache Bedienung: Der Echo Spot hat uns in unserem Test (fast) auf ganzer Linie überzeugt. Die Anzahl der für den Spot optimierten Skills ist noch überschaubar, wird sich aber sicherlich bald erhöhen. Abgesehen von den datenschutzrechtlichen Risiken, die bei allen Smart Speakern vorhanden sind, bleibt lediglich der Preis zu kritisieren, der mit 130 Euro für den kleinen Alexa-Wecker unserer Meinung nach zu hoch angesetzt ist. Allerdings dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, bis auch der Echo Spot im Angebot erhältlich ist.

Preis und Verfügbarkeit

Der Amazon Echo Spot ist in den Farbvarianten Schwarz und Weiß für rund 130 Euro bei Amazon erhältlich*.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 22.04.2024 um 04:52 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.