Das “smarte Display” LaMetric Time* stellt neben der Uhrzeit unzählige Daten dar, die im Internet abrufbar sind – zum Beispiel Nachrichten, Aktienkurze, die Anzahl eurer Facebook-Fans, Emails oder Kalendereignisse. Wir haben uns den “WLAN-Wecker” einmal genauer angesehen und getestet, welche Anwendungsmöglichkeiten LaMetric Time im Smart Home bietet.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Die rund 200 Euro teure und 22 x 15,5 x 4,4 Zentimeter große Uhr macht einen schlichten und unauffälligen Eindruck. Das Kunststoffgehäuse ist in matt schwarz gehalten und wirkt relativ solide, wenngleich wir angesichts des hohen Preises eine etwas hochwertigere Verarbeitung erwartet hätten. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Gerät das notwendige Netzteil für die Stromversorgung mitsamt USB-Kabel.

LaMetric Unboxing: Der Lieferumfang
LaMetric Time: Im Paket befindet sich neben der Uhr das USB-Kabel sowie das Netzeil.

Für die Inbetriebnahme wird die LaMetric eingeschaltet und die dazugehörige Smartphone-App geöffnet. Die App führt den Anwender anschließend in wenigen Schritten durch den Konfigurationsprozess. Für die Einrichtung muss das Smartphone einmalig mit dem WLAN der LaMetric verbunden werden, um die Zugangsdaten des Heimnetzes auf dem Gerät zu hinterlegen. Anschließend klinkt sich LaMetric in das heimische WLAN ein und arbeitet völlig autark – eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, wie sie bei einigen Smarthome-Gadgets benötigt wird, benötigt das Gerät erfreulicherweise nicht.

LaMetric Time: Das Gehäuse ist solide verarbeitet.

LaMetric Time: Einrichtungsprozess

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Der Einrichtungsprozess sollte eigentlich schnell erledigt sein, verlief in unserem Test allerdings etwas holprig: Wir haben mehrere Anläufe benötigt, um das Gerät mit unserem WLAN zu verbinden. Beim vierten Versuch hat es schließlich funktioniert, obwohl wir an unseren WLAN-Einstellungen nichts geändert haben. Immerhin arbeitet LaMetric seit der Einrichtung absolut zuverlässig.

Funktionsumfang und Bedienung

Die Bezeichnung “WLAN-Uhr” wird der LaMetric eigentlich nicht gerecht: Das Gerät bietet wesentlich mehr Funktionen, als lediglich die Uhrzeit darzustellen. Aber werfen wir zunächst ein Blick auf das Display: Wer hier eine hochauflösende Darstellung erwartet, wird enttäuscht. Der Hersteller setzt stattdessen auf eine LED-Matrix, die aus 8×8 Farbbixeln sowie 29×8 weißen Pixeln besteht. Die Auflösung reicht natürlich nur, um grobe Icons und einzelne Wörter darzustellen – längere Worte oder ganze Sätze scrollen von rechts nach links. Diese Form der Darstellung ist sicherlich Geschmackssache, der “Retrostiel” zeichnet das Gerät aber letztendlich aus: Wer ein hochauflösendes Display erwartet, dürfte sich ohnehin eher einen Tablet PC an die Wand hängen. Ein klarer Vorteil der LED-Matrix ist die einwandfreie Darstellung. Die Leuchtkraft der Pixel ist ausreichend hell und wird auf Wunsch dank des integrierten Helligkeitssensors automatisch an das Umgebungslicht angepasst.

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Von Haus aus unterstützt LaMetric die Anzeige der Uhrzeit, des Datums und des Wetters. Mit der Funktion “Radio” kann außerdem auf zahlreiche (vorkonfigurierte) Internetradiosender zugegriffen werden. Musik kann direkt auf den integrierten Lautsprechern ausgegeben werden, wobei uns die Klangqualität in unserem Test nicht wirklich überzeugen konnte – letztendlich ist LaMetric eben eine smarte WLAN-Uhr und kein Ersatz für einen hochwertigen Bluetooth-Lautsprecher. A propos Bluetooth: Das Gerät kann Musik via Bluetooth entgegennehmen und über den Klinkenanschluss bei Bedarf auch an eine Stereoanlage weitergeben. Somit lässt sich mit LaMetric eine ältere Stereoanlage mit einer Internetradiofunktion ausstatten. Schade finden wir allerdings, dass sich die vorkonfigurierten Radiosender nicht um eigene Stationen erweitern lassen.

Der eigentliche Clou des Geräts ist aus unserer Sicht der integrierte App-Store: Mit der Smartphone-App können weitere kleinere Anwendungen hinzugefügt werden, die den Funktionsumfang von LaMetric deutlich erweitern. Dutzende diese kleinen Apps stehen zum kostenlosen Download bereit, mit denen sich die gewünschten Informationen auf das Display bringen lassen. Eine kleine Auswahl:

  • Email Notifications informiert über neue E-Mails bei Gmail
  • Twitter informiert über Mentions, Tweets und neue Follower
  • Facebook Fan Counter stellt die Anzahl der Facebook-Likes nahezu in Echtzeit dar
  • Spiegel Online informiert über die Topmeldungen des Nachrichtenportals
  • Youtube Channel Subscribers informiert über die Abonnentenanzahl des eigenen Youtube-Kanals

 

LaMetric: WLAN Uhr mit Appstore
Eine WLAN-Uhr mit eigenem App Store: Kleine Apps erweitern den Funktionsumfang von LaMetric

Die WLAN-Uhr besitzt auf der oberen Seite Hardwaretasten, mit denen sich die gewünschten Apps bequem aufrufen lassen. In der Smartphone-App lässt sich LaMetric auch so konfigurieren, dass zwischen allen installierten Apps automatisch gewechselt wird.

LaMetric Time im Smart Home

Und welche Funktionen kann LaMetric im Smart Home übernehmen? Interessant finden wir beispielsweise die Philips Hue App, mit der die WLAN-Uhr zum Lichtschalter für eure Beleuchtung wird: Wird die Taste auf der oberen Seite des Gerät betätigt, schaltet sich die Beleuchtung in einem definierten Raum an oder aus.

Dank der Integration der Automatisierungsplattform Ifttt lassen sich sämtliche Benachrichtigungen von Ifttt-kompatiblen Geräten auf dem Display anzeigen. So kann die WLAN-Uhr beispielsweise über Regen, das baldige Eintreffen eines Familienmitglieds oder Sportergebnisse informieren. Mit der entsprechenden Hardware, beispielsweise in Kombination mit der Überwachungskamera Netgear Arlo Pro, kann das Display auch ein Alarmsystem ergänzen und über einen Einbruchsversuch informieren.

Display für Netatmo Wetterstation
LaMetric als Display für die Netatmo Wetterstation

In Kombination mit dem Ifttt-Applet für den vernetzten Lautsprecher Amazon Echo kann LaMetric zudem den Songitel und den Interpreten des gerade laufenden Songs darstellen (Applet: Amazon Echo song details on LaMetric).

LaMetric Time im Test: Ifttt-Channel
LaMetric Time Ifttt Channel: Exemplarische Applets für die WLAN-Uhr

Die Smart Home Apps für LaMetric im Überblick:

  • Philips Hue schaltet eine bestimmte Hue Lampe oder sämtliche Lampen in einem Raum ein oder aus – praktisch, wenn LaMetric als Wecker auf dem Nachttisch steht.
  • Netatmo Weather stellt die Messwerte der Netatmo Wetterstation auf dem Display dar (siehe hierzu auch “Erweiterungen für die Netatmo Wetterstation”)
  • Ifttt Indicator bietet die oben beschriebene Kompatibilität zur Ifttt-Plattform und benachrichtigt über die gewünschten Ereignisse.
  • Ifttt Button ermöglicht es, mit der Taste auf der Oberseite der LaMetric eine bestimmte Ifttt-Aktion auszuführen. So kann beispielsweise ein Ifttt-kompatibles Alarmsystem oder eine entsprechend kompatible WLAN-Steckdose geschaltet werden.
LaMetric Time: Philips Hue App
LaMetric Time als Schalter für ein Philips Hue Leuchtmittel

In unserem Test hat sich die Philips Hue App sowie die Ifttt-Unterstützung durchaus bewährt, erspart sie doch den manchmal etwas lästigen Griff zum Smartphone, um beispielsweise die Philips Hue Lampen zu steuern.

LaMetric Time und Amazon Alexa

Mit Blick auf Amazon Alexa kann LaMetric Time aber noch mehr als nur über Ifttt den Titel des aktuellen Songs anzuzeigen: Seit Anfang des Jahres ist der Alexa LaMetric Time Skill verfügbar, der die Sprachsteuerung der WLAN-Uhr ermöglicht. Wer LaMetric Time beispielsweise in der Küche verwendet, kann die Timer-Funktion integrieren, ohne die Tasten auf dem Gerät nutzen zu müssen. Kommt das Gerät auf dem Nachttisch zum Einsatz, lässt sich mit Alexa die Weckfunktion einstellen.

Exemplarische Sprachbefehle für LaMetric Time:

“Alexa frage LaMetric Time mich um 7 Uhr zu wecken”
“Alexa frage LaMetric Time den Alarm abzuschalten”
“Alexa frage LaMetric Time die Wettervorhersage anzuzeigen”
“Alexa frage LaMetric Time den Countdown auf 10 Minuten festzulegen”

Wichtig zu wissen: Die Sprachsteuerung funktioniert nur in Kombination mit einem Echo* oder Echo Dot Lautsprecher(siehe auch unseren Amazon Echo Erfahrungsbericht). LaMetric Time besitzt selber keine Mikrofone und dient somit lediglich als Display für euren Echo, was auch mit Blick auf den hohen Preis ein klares Defizit ist. Letztendlich ist der Nutzen der Alexa-Integration unserer Meinung nach überschaubar, da Alexa von Haus aus viele Funktionen, wie beispielsweise einen Countdown oder die Wettervorhersage, bereits mitbringt.

Vor- und Nachteile im Überblick

Wie gut schlägt sich der “WLAN-Wecker” LaMetric im Alltagstest? Unsere Erfahrungen können wir wie folgt zusammenfassen.

Vorteile

  • hoher Funktionsumfang (unterstützt u.a. Philips Hue und Ifttt)
  • solide Verarbeitung
  • ansprechendes Design
  • Internetradio-Funktion
  • Display lässt sich sehr gut ablesen (inkl. Helligkeitssensor)
  • unterstützt Amazon Alexa (nur in Kombination mit Echo oder Echo Dot)
  • einfache Bedienung

Nachteile

  • (zu) hoher Preis
  • Display im “Pixelstiel” stellt nur wenige Informationen dar
  • Soundqualität der Lautsprecher ist nur mittelmäßig
  • Sprachsteuerung nur in Kombination mit Echo oder Echo Dot

LaMetric Time WLAN-Uhr im Test: Unser Fazit

Konnte uns die LaMetric Time WLAN-Uhr im Alltagstest überzeugen? Wir sind unentschlossen. Auf der einen Seite ist das Display im Retrostiel eine nette Spielerei, die dank der Ifttt-Unterstützung den Alltag im Smart Home durchaus noch etwas bequemer machen kann. Für eine Spielerei ist der Preis von 170 Euro aber unserer Meinung nach zu hoch, zumal sich das Display in der klobigen Pixeloptik nur begrenzt für die Darstellung von Informationen eignet.

Wer sich von der Pixeloptik angesprochen fühlt und bereit ist, den hohen Preis zu bezahlen, erhält eine durchaus praktische WLAN-Uhr mit einem recht hohen Funktionsumfang. Interessant ist das Produkt sicherlich auch im gewerblichen Bereich, beispielsweise für den Einsatz im Büro oder im Schaufenster. LaMetric Time ist für rund 170 Euro bei Amazon erhältlich*.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 23.04.2024 um 21:28 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.