Ein vernetztes Zuhause muss nicht teuer sein: Mit diesen Tipps lässt sich ein Smart Home kostengünstig aufbauen – ohne auf Komfort verzichten zu müssen.

Bestehendes Gerät als Smart Home Zentrale nutzen

In vielen Haushalten befinden sich bereits Geräte, die als Smart Home Steuerungszentrale (eine so genannte “Bridge” oder ein “Gateway”) eingesetzt werden können. Wer sein Zuhause vernetzten möchte, spart mit dem Einsatz der vorhandenen Hardware bares Geld, da die Investition in eine Zentrale entfällt.

FritzBox als Smart Home Zentrale einsetzen

Der WLAN-Router Fritzbox von AVM dürfte sich hierzulande in einem großen Teil der Haushalte befinden. Die kleine Kiste kann allerdings mehr als die Verbindung zum Internet herzustellen: Der Hersteller hat die aktuellen Geräteversionen mit der Möglichkeit ausgestattet, Smart Home-Komponenten anzusteuern.

AVM Fritzbox
AVM Fritzbox: Der verbreitete Router lässt sich auch als günstige Smart Home-Zentrale nutzen.

Die Anzahl der Smart Home-Produkte von AVM ist zwar noch sehr überschaubar, die Auswahl dürfte künftig aber sicherlich noch größer werden. Aktuell bietet AVM folgende Komponenten an, mit denen sich ein Smart Home vergleichsweise günstig aufbauen lässt:

  • AVM FRITZ!DECT 200: “Smarter” Zwischenstecker für rund 40 Euro
  • AVM Fritz!DECT 210: Zwischenstecker für den Außenbereich für rund 40 Euro
  • AVM FRITZ!DECT 301: Vernetzter Heizkörperregler für rund 40 Euro

Inoffiziell unterstützt die Fritzbox allerdings nicht nur hauseigene Smart Home-Produkte, sondern auch einige Komponenten von weiteren Herstellern. Die geschätzten Kollegen im Digitalzimmer haben ausprobiert, welche Smart Home Sensoren sich mit der Fritzbox verbinden lassen: Fritzbox akzeptiert Sensoren anderer Hersteller.

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Apple TV oder HomePod als HomeKit-Zentrale verwenden

Wer auf Apples Smart Home-Schnittstelle HomeKit setzt, kann ein Apple TV (ab der 4. Generation) oder den smarten Lautsprecher HomePod als Steuerungszentrale für sein Smart Home einsetzen – die Kosten für eine separate Zentrale entfallen. Theoretisch kann sogar ein iPad als HomeKit-Zentrale verwendet werden, was in der Praxis aber regelmäßig zu Problemen führt: Wenn sich das iPad nicht im Haus befindet oder der Akku leer ist, funktioniert das Smart Home nicht mehr richtig. Wir haben eine Liste mit HomeKit-kompatiblen Produkten zusammengestellt, die wir fortlaufend erweitern.

Telekom Router als Zentrale einsetzen

Kunden, die einen Internetzugang von der Telekom nutzen, verfügen möglicherweise bereits über eine Steuerungszentrale für das Smart Home – zumindest dann, wenn ein DSL-Router der Modellreihe „Speedport-Smart“ zum Einsatz kommt. Allen Geräten dieser Reihe hat die Telekom im Mai 2017 ein Software-Update spendiert und sie damit für den Einsatz als Smart Home Steuerungszentrale vorbereitet. Telekom-Kunden mit Speedport-Smart Router können sich jetzt mit entsprechend kompatibler Hardware ihr Smart Home aufbauen und sparen immerhin rund 100 Euro für die Telekom SmartHome-Zentrale.

Kosten sparen: Telekom Speedport Smart als Smart Home Zentrale
Der Speedport Smart-Router der Telekom kann als Smart Home Zentrale eingesetzt werden (Foto: Telekom).

Bei dem Kauf der Hardware ist aber darauf zu achten, dass nicht alle Telekom SmartHome-Komponenten mit dem Router kompatibel sind. Die Telekom stellt eine PDF-Datei mit einer Kompatibilitätsübersicht bereit. Wie gut sich das System der Telekom im Alltag schlägt, erfahrt ihr in unserem Magenta SmartHome Erfahrungsbericht.

Smart Home günstig kaufen: Shopping-Events nutzen, um Rabatte zu erhalten

Die großen Online-Shops wie Amazon, eBay, Rakuten, Mediamarkt und Saturn veranstalten mehrmals im Jahr Aktionstage, an denen Produkte mit deutlichen Preisnachlässen angeboten werden – eine gute Gelegenheit, um sich günstig mit Smart Home-Komponenten einzudecken. Interessenten sollten insbesondere auf folgende Aktionen achten:

Amazon Prime Day (Juli)

An diesem Tag verkauft Amazon nicht nur die eigenen Smart Home-Geräte wie die Echo Lautsprecher, sondern auch Lösungen wie Philips Hue, Tado oder HomeKit-kompatible Produkte günstiger.

Black Friday (November)

Am Black Friday bieten alle großen (Technik-) Shops Produkte mit deutlichen Preisnachlässen an. Bei Amazon, Saturn, Mediamarkt und Co. gibt es an diesem Tag in der Regel auch Rabatte auf Smart Home-Lösungen.

Cyber Monday (zwischen dem 26. Nov. und 2. Dez.)

Wer am Black Friday nicht fündig geworden ist, bekommt am “Cyber Monday” eine zweite Chance: Auch an diesem Tag verkaufen zahlreiche Händler (insbesondere Amazon) Produkte mit teilweise attraktiven Rabatten.

Rakuten Superpunkte-Aktionen (mehrmals im Jahr)

Rakuten ist ein Online-Marktplatz, der ähnlich wie eBay oder Amazon funktioniert. Rakuten-Kunden können mit jeder Bestellung so genannte “Superpunkte” sammeln, wobei pro Euro ein Punkt gutgeschrieben wird und ein Punkt dem Wert von einem Euro Cent entspricht. Die Punkte werden dem Kundenkonto gutgeschrieben und können innerhalb von 30 Tage für Folgebestellung eingelöst werden.

Schnäppchen lassen sich auf diesem Weg in der Regel aber nicht machen, da die Produkte auf Rakuten überwiegend recht teuer angeboten werden. Es gibt allerdings eine Ausnahme: Der Marktplatz erhöht mehrmals im Jahr im Rahmen so genannter “Rush Hour” die Anzahl der Superpunkte um das 25- oder sogar 30fache. Mit etwas Glück bekommt man auf diesem Weg die gewünschten Smart Home-Produkte mit einem Rabatt (beziehungsweise einer Gutschrift) von 30 Prozent und kann die gesammelten Punkte für den Kauf weiterer Komponenten einsetzen.

Übrigens: Mit unserem Smart Home-Newsletter informieren wir euch rechtzeitig über Shopping-Events und Smart Home-Angebote – jetzt gleich kostenlos anfordern! Aktuelle Deals findet ihr zudem auf unserer Übersichtsseite mit den Smart Home Angeboten.

Smart Home Komponenten gebraucht kaufen

Wer sein Zuhause vollständig mit smarter Beleuchtung, vernetzten Thermostaten etc. ausstatten möchte, hat schnell einen Betrag weit über 1000 Euro ausgegeben (siehe hierzu auch unseren Bericht über die Smart Home Kosten). Mit dem Kauf von gebrauchten Smart Home-Komponenten auf eBay oder eBay Kleinanzeigen lässt sich viel Geld sparen, allerdings gibt es in der Regel keine Garantie und auch keine Rückgabemöglichkeit.

Wer das Risiko eines Fehlkaufs reduzieren möchte, kann alternativ einen Blick auf die Amazon Warehouse-Angebote* werfen. Hier bietet der Händler von Kunden zurückgesendete Produkte an, die zwar leichte Gebrauchsspuren aufweisen können, von Amazon aber geprüft wurden und mit Rückgaberecht verkauft werden. Mit etwas Glück lässt sich bei den Warehouse-Angeboten auch das gewünschte Smart Home-Produkt finden – ein Blick in die Rubrik “Elektronik und Foto” der Amazon Warehouse-Angebote* schadet nicht.

Günstige Smart Home Geräte aus China kaufen

Die Zeiten, in denen die Produkte von chinesischen Marken pauschal als billiger Ramsch bezeichnet werden können, sind vorbei – die Qualität hat sich zumindest mit Blick auf einige Hersteller in den vergangenen Jahren rasant entwickelt.

Insbesondere Xiaomi macht hier einen guten Job und bietet Smart Home-Produkte im Vergleich zu den Alternativen aus den USA oder Europa deutlich günstiger an. Beispiel Saugroboter: Der Xiaomi Mi Robot konnte in unserem Test mit einer guten Saugleistung und einem sehr guten Navigationsverhalten überzeugen. Der Online-Shop Gearbest.com* verkauft den Saugroboter mit WLAN und App-Steuerung aktuell für rund 250 Euro*, während vergleichbare Modelle aus den USA wie der von uns ebenfalls getestete Neato Botvac D7 Connected für satte 700 Euro über die Ladentheke gehen.

Xiaomi Mi Robot Saugroboter
Xiaomi Mi Robot: Günstiger Saugroboter aus China

Fairerweise müssen allerdings auch die Nachteile erwähnt werden, die Produkte von Xiaomi und Co. mit sich bringen:

Smart Home Produkte aus China: Das sind die Nachteile

  • Die Einrichtung der Produkte ist unter Umständen langwierig, da Bedienungsanleitungen nicht oder fehlerhaft übersetzt sind.
  • Bei event. auftretenden Problemen können Schwierigkeiten mit der Garantie oder dem Rückversand nach China auftreten
  • Daten werden unter Umständen in China gespeichert – Datenschutz und Datensicherheit sind hier möglicherweise nicht gewährleistet, was insbesondere bei Überwachungskameras ein Problem sein kann.
  • Beim Import aus China kann es zu Problemen mit dem Zoll kommen, beispielsweise aufgrund fehlender CE-Zeichen o.ä.
  • Der Versand der Produkte aus China dauert einige Tage, teilweise sogar Wochen.

Wer diese Nachteile in Kauf nimmt, kann sich bei Händlern wie Gearbest* mit günstigen Smart Home-Komponenten von Xiaomi, Koogeek und Co. eindecken.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.