Wenige Wochen nachdem Amazon angekündigt hatte, im Wachstumsmarkt Smarthome zu investieren, wurde Amazon Echo präsentiert. Bei dem Produkt handelt es sich auf den ersten Blick nur um einen „Lautsprecher mit Mikrophon“, auf den zweiten Blick macht Amazon aber ein großer Schritt Richtung Smarthome.

Die Unternehmensberatung Mücke, Sturm & Company (MS&C) hat Amazon Echo unter die Lupe genommen und zeigt an diesem Beispiel, wie die Internet-Giganten Amazon, Apple und Google auch in den Smart Homemarkt vordringen werden.

„Amazon Echo ist momentan für den deutschen Markt keine Gefahr. Allerdings zeigt Echo, welche Strategie die großen Anbieter verfolgen: Ganzheitliche Lösungen mit einfacher Bedienung zu einem geringen Preis. Die Spielregeln auf dem Smart-Home-Markt verändern sich und etablierte Markteilnehmer müssen darauf reagieren“, macht Michel Mücke, Managing Partner bei Mücke, Sturm & Company deutlich.

Amazon Echo im Smarthome
Amazon Echo: Mehr als ein Bluetooth-Lautsprecher.

Die Untersuchung von Amazon Echo hat zu folgenden Erkenntnissen geführt:

1. Die Produktstrategie von Amazon unterstützt das Kerngeschäft
Seit seiner Gründung im Jahr 2004 erweitert Amazon kontinuierlich sein Produktportfolio mit dem Ziel, weitere Vertriebskanäle zu generieren So unterstützen Kindle, FireTV, Fire Phone und Amazon Echo nicht zuletzt das Kerngeschäft von Amazon – den bequemen Einkauf physischer oder digitaler Güter von Privatkunden. Auf diese Weise hat Amazon seinen Umsatz kontinuierlich steigern können, sodass es derzeit den Online-Handel beherrscht.

2. Über Amazon Echo schafft Amazon einen weiteren Vertriebskanal
Amazon Echo ist ein interaktiver und vernetzter Lautsprecher, den Amazon als Vertriebskanal im Haushalt positioniert. Amazon kann so zusätzlich weitere Kundendaten gewinnen und die Angebote und Empfehlungen weiter individualisieren. Derzeit ist es dem Kunden möglich, Produkte durch einen Sprachbefehl auf eine Wunschliste zu stellen. Es ist zu erwarten, dass diese Produkte später durch einen Sprachbefehl auch eingekauft werden. Die Kundenbindung wird so weiter verstärkt.

3. Der Smart-Home-Markt wird sich stark verändern
Amazon hat schon beim Kindle eine “Loss-Leader-Strategie” verfolgt: Die Geräte werden sehr kostengünstig verkauft, die Refinanzierung erfolgt durch den Verkauf von digitalen Gütern über die Geräte. Eine vergleichbare Strategie erwartet MS&C auch bei Echo. Das Konzept der Quersubventionierung über nachfolgende Verkaufsvorgänge wird auch für den Smart-Home-Markt Folgen haben.
Amazon kann Echo zu einer vollständigen Smart-Home-Plattform erweitern. Dieser Mehrwert steigert die Attraktivität des Geräts und damit auch dessen Erfolg als Vertriebskanal.

„Die derzeit dominierenden Anbieter im Markt werden zukünftig einer Konkurrenz ausgesetzt, die aufgrund ihrer Marktmacht in anderen Branchen Smart-Home-Lösungen sehr günstig anbieten kann. Das wird auch die Kundenerwartung prägen“, erklärt Mücke.

Smart-Home-Anbieter, die auf ein Marktsegment spezialisiert sind (z. B. Sicherheit, Lichtsteuerung oder Energiemanagement), müssen sich auf ihre Stärken besinnen und hervorragende Qualität mit einem ansprechenden Design anbieten, um sich differenzieren und stark positionieren zu können. Für Anbieter mit einem breiten Angebot hingegen wird es immer wichtiger, auch serviceorientierte Refinanzierungsmodelle zu erarbeiten und anzubieten, glaubt Mücke.

Eine Zusammenfassung der Untersuchung “Amazon Echo” hat Mücke, Sturm & Company kostenlos als Download zur Verfügung gestellt.

Video: Amazon Echo (Herstellervideo)

https://www.youtube.com/watch?v=KkOCeAtKHIc

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.