Das Interesse am Smart Home wächst – die Skepsis allerdings auch. Bedenken haben die Verbraucher insbesondere hinsichtlich des Datenschutzes. Auch hohe Kosten bremsen die Verbreitung von Smart Home-Produkten, wie eine Studie von Deloitte zeigt.

Besonders gefragt sind – wenig überraschend – vernetzte Lautsprecher wie Amazon Echo oder Google Home sowie vernetzte Steckdosen und Schalter. Generell stehen laut der Studie Komfort und Sicherheit an erster Stelle bei den Nutzungsgründen.

Dr. Gunther Wagner, Director Technology bei Deloitte, zur aktuellen Smart Home Studie:

„Von einem Boom zu sprechen, wäre noch verfrüht, aber die Verbreitung von Smart Home-Komponenten nimmt zu. Insgesamt steigen Akzeptanz und Interesse, wenn auch im Hinblick auf sensible Bereiche wie etwa Türschlösser noch Vorbehalte existieren. Der Kenntnisstand ist bei nahezu allen Altersgruppen deutlich gestiegen.“

Smart Home-Komponenten werden immer interessanter

Aktuell nutzen 16 Prozent der Verbraucher in Deutschland Smart Home-Lösungen. Die Verbreitung smarter Devices für das Zuhause ist in den letzten drei Jahren deutlich gestiegen, bei Lautsprechern, Leuchten und Thermostaten um 50 bis 67 Prozent.

Rund 13 Prozent der Haushalte in Deutschland haben heute einen smarten Lautsprecher – ein rhoher Wert,  wenn man bedenkt, dass die Amazon Echo Lautsprecher erst seit Anfang 2017 und die Google Home-Geräte erst seit dem letzten Jahr hierzulande erhältlich sind.

Sechs Prozent der Verbraucher nutzen ein intelligentes Reinigungsgerät, wie beispielsweise einen Saugroboter und 14 Prozent einen Mediaserver. Andere Devices und Systeme bewegen sich zwischen vier und fünf Prozent Verbreitung. Das grundsätzliche Interesse an der Anschaffung beläuft sich jedoch durchgehend auf 20 bis 30 Prozent.

Amazon Echo Show
Smart Home: Vernetzte Lautsprecher wie die Amazon Echo-Geräte finden sich in 13 Prozent der Haushalte.

Smart Home: Hohe Zufriedenheit und regelmäßige Nutzung

Mehr als die Hälfte der Nutzer von Smart Home-Systemen ist zufrieden. Immerhin 87 Prozent verwenden sie regelmäßig, vor allem Verbraucher zwischen 25 und 45 Jahren. Im Vordergrund steht dabei der Wunsch nach mehr Komfort (56%) und nach zusätzlicher Sicherheit (49%). Im Hinblick auf smarte Heizthermostate spielt auch der Kostenaspekt eine wichtige Rolle (38%).

In den letzten Jahren sind den Verbrauchern offenbar immer mehr Gründe und Anlässe eingefallen, sich für Smart Home-Komponenten zu erwärmen – was auf einen insgesamt höheren Informationsstand schließen lässt, der sicherlich nicht zuletzt auf zahlreiche Werbekampagnen und Aktionen von Amazon, Telekom SmartHome und Co. zurückzuführen ist. Auch das Umweltmotiv spielt für viele Verbraucher eine Rolle (20% der Nennungen).

Smart Home Steuerung: Touch schlägt (noch) Sprache

Die zentrale Steuereinheit für Smart Home-Komponenten ist das Smartphone. Gegenüber einer Sprachsteuerung sind die Verbraucher laut der Studie zwar grundsätzlich aufgeschlossen, dennoch werden Smartphone-Apps bislang klar bevorzugt.

Vorbehalte bei Kosten und Sicherheit

Skeptiker gibt es vor allem im Hinblick auf den Datenschutz und die Sicherheit der übermittelten Informationen. Für genau ein Drittel ist das ein Grund, keine Smart Home-Lösungen einzusetzen. Übertroffen wird die Sicherheits- nur von der Kostenfrage: Für 38 Prozent sind die Smart Home Kosten noch immer zu hoch, jedoch sank die Zahl der Nennungen um sechs Prozentpunkte gegenüber 2015. 22 Prozent finden die Technologie noch zu wenig ausgereift, für 15 Prozent ist die Installation zu kompliziert: eine Zunahme um drei Prozentpunkte.

Für die “Smart Home Consumer Survey” hat Deloitte über 2.000 Deutsche im Alter zwischen 19 und 75 Jahren befragt. Die vollständige Studie steht auf der Website von Deloitte zur Verfügung. Tipps für den Einstieg in das Thema Hausautomatisierung haben wir in diesem Artikel zusammengestellt: Smart Home Systeme kaufen.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.