Gigaset, bisher eher bekannt als Hersteller  von schnurlosen Telefonen, hat vor einiger Zeit das Informations- und Alarmsystem “Elements” auf den Markt gebracht. Das System besteht aus einer Basisstation, die mit verschiedenen Sensoren und mit einer Kamera (nicht Bestandteil dieses Tests) drahtlos verbunden werden kann. Alle Sensoren sind mit der Basistation über DECT “ultra low energy” (DECT ULE) verbunden und sind batteriebetrieben.

Wir haben das Gigaset Elements Starter-Kit* mit den optional erhältlichen Fenstersensoren* in den letzten Monaten ausführlich getestet.
[Aufgrund einiger neuen Funktionen und zusätzlichen Elements-Modulen wurde dieser Artikel im November 2015 aktualisiert und erweitert.]

Gigaset elements safety
Gigaset elements Safety Starter Kit im Test

 

Installation und Inbetriebnahme

Das Starter-Kit enthält die Basisstation, einen Bewegungssensor und den Tür-Sensor. Die erste Einrichtung ist schnell gemacht – man läd die Gigaset Elements App aus dem Apple- oder Google Play Store, richtet einen Account bei Gigaset ein und folgt einfach den Anweisungen in der App, die sehr simpel gehalten sind und für keinerlei Probleme sorgen sollten. Zur Inbetriebnahme der Sensoren gehört auch die Verbindung der Sensoren mit der Basisstation, die ebenfalls sehr einfach durchgeführt werden kann: Man drückt einfach einen Schalter am Sensor und an der Basisstation und folgt wieder den Anweisungen in der App – einfacher geht es eigentlich nicht.

 

 

Die Fenster- und Tür-Sensoren werden mit Hilfe der mitgelieferten Klebe-Pads einfach gemäß der Anleitung aufgeklebt. Die Sensoren halten nach unserer bisherigen Erfahrung extrem gut – man sollte hier bei der Montage aufpassen, dass man sie direkt richtig aufklebt, um nicht mehrmals den Sensor wieder lösen zu müssen. Das Klebe-Pad lässt sich aber auch wieder ohne Rückstände entfernen, man muss also keine Angst haben sich den Fensterrahmen zu versauen.

 

Nachdem jeweils die Sensoren verbunden wurden, müssen diese einmalig aktiviert bzw. “kalibriert” werden. Auch für diesen Vorgang gibt es einen Schritt-für-Schritt Assistenten in der App.

Updates für die Basisstation und die Sensoren werden auf die gleiche Art eingespielt. Wenn ein Update für die Sensoren installiert wurde, ist eine Neukalibrierung fällig, die aber wieder schnell erledigt ist.

Funktionen von Gigaset Elements

Als Alarmsystem versucht Gigaset Elements natürlich Einbrüche zu erkennen. Hierzu dienen die verschiedenen Sensoren, die eine Bewegung im Raum erkennen können (Gigasdet Elements “motion”) oder ein Öffnen/Schließen von Fenstern und Türen. Auch eine Sirene, die als Zubehör erhältlich ist, kann mit dem System verbunden werden, so dass ein Alarm auch akustisch ausgelöst werden kann. Die Fenster/Türsensoren sollen außerdem ein gewaltvolles Aufhebeln bzw. ein Versuch das Fenster aufzubrechen erkennen – dies dann wohl vermutlich durch integrierte Erschütterungssensoren. Anders als bei vielen anderen Alarmsystem funktionieren die Tür/Fenstersensoren jedoch nicht über einen Magnetkontakt, sondern durch eine Erkennung von Lageveränderungen bzw. Bewegung des Sensors.

Über die Smartphone-App und auch über die Webseite kann der System-Status eingesehen und überwacht werden. Hierzu wird der Status der Sensoren in einer Übersicht angezeigt und vergangene “Ereignisse” (Fenster geöffnet etc.) werden in einer Historie angezeigt. Die App dient natürlich auch der Alarmierung, wenn ein Alarm durch Gigaset Elements ausgelöst wird, gleichzeitig wird aber zusätzlich auch eine Alarm-Mail an eine selbst hinterlegte Adresse geschickt.

In der Praxis funktioniert die Alarmierung sehr zuverlässig und schnell. Sobald z.B. die Türe geöffnet wird, erscheint sofort die Alarm-Meldung auf dem Smartphone und die entsprechende Mail wird verschickt. Die App bietet im Alarmfall verschiedene Optionen an – so kann der Alarm natürlich auch ignoriert werden, oder man kann über die App einen Telefonanruf an eine zuvor hinterlegte Rufnummer starten (z.B. die Nachbarn anrufen).

Die Aktivierung und Deaktivierung der Alarmierung von Gigaset Elements muss über die App eingestellt werden, hierzu gibt es 3 Profile, die jeweils konfiguriert werden können. Man kann also für jedes Profil einstellen, wie man benachrichtigt werden möchte – per Mail und/oder per Push-Nachricht auf das Smartphone. Außerdem lassen sich jeweils die Kurzwahlen für Kontakte hinterlegen, die man ggfs. anrufen möchte.

Für die Standard-Profile “Zuhause” und “Außer Haus” sind die Informationen, die gemeldet werden vorkonfiguriert – ein Profil kann selbst konfiguriert werden:

  • “Zuhause”
    – Status-Informationen der Sensoren in der Ereignis-Liste in der App
    – Alarm bei Einbruchsversuchen an Türen und Fenstern, aber nicht bei Bewegungserkennung
    – Informationen über neue Updates und Batterie-Warnungen der Sensoren
    – Information über “Homecoming-Ereignisse” (jemand kommt nach Hause)
  • “Außer Haus”
    – Status-Informationen der Sensoren in der Ereignis-Liste in der App
    – Alarm bei Einbruchsversuchen und jeglicher Bewegungserkennung
    – Alarm bei “Homecoming-Ereignissen”
    – Informationen über neue Updates und Batterie-Warnungen der Sensoren
  • “individuell”
    – wie oben, aber selbst konfigurierbar, welche Sensoren Alarm-Meldungen erzeugen sollen

Seit November 2015 bietet die App endlich die Möglichkeit Regeln und Zeitpläne anzulegen. Zudem ist es auch möglich das Profil per Widget (Android und iOS) zu ändern. Bisher konnte das Profil nur umständlich direkt in der App geändert werden – also App starten -> warten -> Menü öffnen -> “Konfiguration” öffnen -> Profil auswählen.

Möchte man also, dass Gigaset Elements zu einer bestimmten Uhrzeit und an bestimmten Tagen automatisch das Profil zu “Außer Haus” wechselt und später wieder zurück zum Profil “Zuhause”, so kann dies nun mit Hilfe der Zeitpläne realisiert werden. Gigaset hat außerdem einen Funktaster* und eine schaltbare Steckdose* angekündigt (aktuell vorbestellbar), die in Regeln eingebunden werden können. Der Funktaster wird 4 Aktionen schalten können, je nachdem ob der Schalter einfach, doppelt, lange oder sehr lange gedrückt wird.

Kosten

Gigaset Elements ist als Starter-Kit mit Basisstation, Tür-Sensor, Bewegungsmelder und allem Zubehör (Netzwerkkabel, Klebe-Pads, Halterungen etc.) ab ca. 150€* zu haben. Weitere Sensoren kosten um 36€* (Tür- und Fenstersensor), die Sirene um 45€* und die Kamera (von uns nicht getestet) kostet 115€*. Monatliche Gebühren fallen für die Videoaufzeichnung durch die Kamera an (In-App Kauf, ab 0,99€/Monat), für die anderen Komponenten entstehen keine weiteren Kosten.

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Gigaset Elements im Test: Unser Fazit

Gigaset Elements macht einen durchdachten Eindruck und der Preis ist aus unserer Sicht in Ordnung. Die Einrichtung des gesamten Systems ist sehr simpel und auch schnell erledigt. Auch die Alarmierung funktionierte bei uns in allen Tests zuverlässig, jeder Alarm wurde so wie erwartet sofort ausgelöst.

Das gesamte System ist jedoch vom Online-Dienst von Gigaset abhängig – bei einem Serverausfall wird also kein Alarm mehr ausgelöst. Auch bei einem Stromausfall oder einem Ausfall der eigenen Internetverbindung kann kein Alarm beim Öffnen der Türe oder eines Fensters ausgelöst werden. Gigaset bewirbt das System daher nicht als vollwertige “Alarmanlage”, sondern eher als “Informationssystem” über den Status des eigenen Zuhauses.
Wer also eine professionelle Alarmanlage mit Notstrom und Hersteller-unabhängiger Alarmierung per Telefonleitung benötigt, für den ist Gigaset Elements sicherlich nicht die richtige Wahl.

Was uns bis zum letzten Update der App im November 2015 sehr störte, war die unpraktische Handhabung der Aktivierung bzw. Deaktivierung des Systems über die App. Die Möglichkeit jetzt Zeitpläne und Regeln anlegen zu können, sowie die Profile über das Widget der App auszuwählen, macht die Steuerung des Systems deutlich einfacher.

Gigaset Elements Widget iOS
Gigaset Elements Widget iOS

Leider stimmte hin und wieder der Status einzelner Sensoren nicht (“Fenster geöffnet” obwohl es bereits geschlossen wurde), was offenbar an der Art der “Erkennung” der Bewegung des Fensters liegt. Die Sensoren versuchen den Status der Fenster anhand der Lage des Sensors (gekippt) und der Bewegung/Beschleunigung zu erkennen, was nicht in 100% der Fälle korrekt gelingt – zum Beispiel wenn Terrassentüren nur angelehnt sind und nur wenig/langsam bewegt werden. Der Vorteil dieser Sensoren gegenüber Magnet-Kontakten ist hier allerdings die Erschütterungserkennung (Einbruchsversuch) und Erkennung eines gekippten Fensters, die uns bekannte Magnetsensoren nicht bieten können. Wir haben den Eindruck, dass die Erkennung ob ein Fenster offen oder geschlossen ist seit einigen Software-Updates deutlich besser geworden ist.

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Author

Martin berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Mitherausgeber von Housecontrollers.de.