Die Logitech Circle 2 ist eine kabelgebundene Überwachungskamera, die eine Full HD-Auflösung bietet und neben Apples Smart Home-Plattform HomeKit auch Amazon Alexa und den Google Assistant unterstützt. In unserem Test erläutern wir die Vor- und Nachteile der Circle 2. 

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Die Logitech Circle 2 ist sowohl in einer kabelgebundenen, als auch in einer Variante mit integriertem Akku erhältlich, wobei die Einbindung in das Heimnetz in beiden Fällen mittels WLAN erfolgt. Beide Varianten bieten eine Full HD-Auflösung, sind mit einem 180 Grad Weitwinkelobjektiv und einer Zwei-Wege-Audiofunktion (Sprechen und hören) ausgestattet. Die Akku-Variante der Circle 2 hat jedoch eine Einschränkung: Mit Apple HomeKit lässt sich diese Version nicht verbinden.

Für diesen Testbericht haben wir uns die kabelgebundene (und damit HomeKit-fähige) Variante der Circle 2 (Amazon*) angesehen. Die kompakte Überwachungskamera (7,1 x 7,1 x 3,2 cm) macht einen recht soliden Eindruck und kann dank des wetterfesten Gehäuses auch im Außenbereich eingesetzt werden. Schade finden wir, dass das dafür notwendige Verlängerungskabel für rund 30 Euro zusätzlich erworben werden muss – das mitgelieferte, rund drei Meter lange USB-Kabel eignet sich nur für den Innenbereich.

Logitech Circle 2 im Test: Lieferumfang
Logitech Circle 2 im Test: Im Lieferumfang befinden sich neben der Kamera die Halterung, das Netzteil und ein drei Meter langes Stromkabel.

 

Logi Circle 2 Testbericht
Die kompakte Überwachungskamera ist hochwertig verarbeitet und macht einen relativ robusten Eindruck.

Die Einrichtung der Circle 2 ist schnell und unkompliziert erledigt: Die Logitech Circle Smartphone-App führt in wenigen Schritten durch den Einrichtungsprozess. Eine Registrierung beim Hersteller ist zwingend notwendig, da die aufgezeichneten Videos in der Cloud von Logitech gespeichert werden.

 

Galerie: Einrichtung Logitech Circle 2

 

Logitech Circle 2: Fakten im Überblick

  • Auflösung: Full HD (1080p)
  • Sichtfeld: 180 Grad Weitwinkel
  • Stromversorgung: Kabelgebunden oder mittels Akku (je nach Variante)
  • Funktionen: Bewegungserkennung, Nachtsicht, Zwei-Wege-Audiofunktion, Benachrichtigungen
  • Integrationen: Apple HomeKit, Amazon Alexa, Google Assistant, Magenta SmartHome

Funktionsumfang und Bedienung

Die Überwachungskamera wird mit der Smartphone-App des Herstellers bedient, die relativ zügig startet und anschließend das Livebild der Kamera als Startscreen anzeigt. Über eine Zeitleiste im rechten Bereich können jetzt Ereignisse aus der Vergangenheit abgerufen werden, außerdem lässt sich an dieser Stelle eine komprimierte Zusammenfassung des Tages (Tages-Resümee) herunterladen. Über ein Icon links unten kann ein Gespräch mit der Person vor der Kamera geführt werden (Zwei-Wege-Audiofunktion) und mit einem weiteren Icon lässt sich ein Screenshot anlegen.

Irritiert hat uns, dass sich die App – zumindest unter iOS – nur im Querformat nutzen lässt. Nach dem Öffnen muss das iPhone also zunächst gedreht werden, um die App nutzen zu können. Für die Bedienung der Kamera ist das zwar keine große Einschränkung, dennoch sollte der Hersteller hier nachbessern und die App beispielsweise auch für das neue iPhone X optimieren.

Logitech Circle App
Die Logi Circle App lässt sich bislang nur im Querformat bedienen.

Gut gefällt uns, dass sich die Kamera mit entsprechendem Zubehör flexibel anbringen lässt: Neben einer Fensterhalterung, mit der die Kamera auf der Innenseite eines Fensters mittels Saugnapf befestigt wird, ist auch eine Steckhalterung für die Montage auf einer Steckdose erhältlich. Zubehör dieser Art sucht man für die Überwachungskameras der Konkurrenz vergeblich.

Bild- und Tonqualität

Das große Sichtfeld von 180 Grad der Kamera eignet sich gut, um auch größere Räume vollständig im Blick zu behalten. Das Bild ist relativ klar und wird mit einer geringen Verzögerung von – in der Regel – rund zwei bis drei Sekunden auf das Smartphone übertragen. Gelegentlich kommt es aber auch zu größeren Verzögerungen bei der Bildübertragung – hier gibt es für den Hersteller noch Optimierungsbedarf.

Logitech Circle 2 Bildqualität
Fischauge, sei wachsam: Mit dem Weitwinkelobjektiv der Überwachungskamera lässt sich ein großer Bereich abdecken (klicken für eine größere Ansicht).

Mikrofon und Lautsprecher der Kamera liefern zwar einen etwas blechernen Ton, der aber für die typischen Anwendungsszenarien (zum Beispiel kurze Unterhaltung mit Besuchern, Abschrecken von Einbrechern oder der Nutzung als Babyphone) absolut ausreicht.

Logitech Circle Cloud-Dienst: Extras gegen Aufpreis

Wer eine Überwachungskamera kauft, sollte einen genauen Blick auf die monatlichen Folgekosten für die Nutzung des Cloud-Dienstes werfen. Zwar arbeiten die meisten aktuellen Überwachungskameras mit einem Cloud-Dienst, die kostenlosen Basis-Dienste unterliegen jedoch je nach Anbieter unterschiedlichen Einschränkungen: Während bei dem einen Hersteller die kostenlose Nutzung der Kamera aufgrund zu starker Einschränkungen kaum möglich ist (wir denken da zum Beispiel an die Überwachungskameras von Nest), zeigt sich der nächste Anbieter deutlich großzügiger.

Logitech geht mit seinem Circle Safe genannten Cloud-Dienst einen relativ fairen Mittelweg. In der kostenlosen Variante (“Circle Free”) können die Videos bis zu 24 Stunden lang abgerufen werden, bevor sie automatisch gelöscht werden. Für die meisten Anwender dürfte dieser Zeitraum ausreichen, um im Falle eines Einbruchs die Videoaufzeichnungen aus der Cloud rechtzeitig auf dem eigenen Smartphone zu sichern. In der Basic-Variante werden die Videos für rund 4 Euro im Monat 14 Tage lang vorgehalten. In dem Premium-Tarif für rund 10 Euro pro Monat steigt die Speicherdauer schließlich auf 31 Tage.

Neben der unterschiedlichen Speicherdauer hat Logitech allerdings auch den Funktionsumfang der Kamera im Free-Tarif reduziert. Folgende drei Funktionen stehen erst im teuren Premium-Tarif zur Verfügung:

  • Personenerkennung: Die Überwachungskamera erkennt, wenn sich Personen im Raum befinden und kann auch zwischen Personen und Haustieren unterscheiden (eine einfache Bewegungserkennung wird hingegen auch im Free-Tarif geboten)
  • Bereiche für Bewegungserkennung: In der Web App lassen sich bis zu fünf benutzerdefinierte Bewegungszonen erstellen.
  • Filter für Ereignisse und Benachrichtigungen: Einrichtung von benutzerdefinierten, spezifischen Bewegungsalarmen.

Angesichts des relativ hohen Anschaffungspreises der Kamera sollten diese Funktionen unserer Meinung nach auch in der kostenlosen Variante des Cloud-Dienstes zur Verfügung stehen. Kundenfreundlicher zeigt sich in diesem Punkt beispielsweise Netatmo mit der Überwachungskamera Welcome: Ohne ein kostenpflichtiges Cloud-Abo abschließen zu müssen (die Videos werden auf einer integrierten Speicherkarte und zusätzlich via Dropbox oder auf einer NAS gespeichert), erkennt die Welcome nicht nur die Anwesenheit von Personen, sondern auch deren Gesichter und ist somit in der Lage, erwünschte von unerwünschten Gästen zu unterscheiden (mehr dazu: Netatmo Welcome im Test).

Integration in Smart Home-Plattformen

Pluspunkte macht die Circle 2 wiederum mit der Integrationsmöglichkeit in diverse Smart Home-Plattformen. Funktionen wie eine Sprachsteuerung mittels Siri oder Alexa und die Verbindung mit weiteren Smart Home-Geräten können im Alltag durchaus praktisch sein.

Apple HomeKit

Die Logitech Circle-Geräte gehören zu den ersten Überwachungskameras, die sich in Apples Smart Home-Plattform integrieren lassen. Die HomeKit-Einbindung der Circle 2 war in unserem Test schnell erledigt:

  1. 8-stelligen HomeKit-Autorisierungscode der Kamera notieren, der sich entweder auf der Verpackung oder auf der Rückseite der Kameralinse (der Kunststoffrahmen muss in diesem Fall abmontiert werden) befindet.
  2. Die Kamera wieder mit Strom versorgen.
  3. In Apples Home-App oben rechts auf das Plus-Symbol klicken, um ein neues Gerät hinzuzufügen.
  4. Unter “Geräte in der Nähe” sollte jetzt die Circle angezeigt werden. Mit dem Link “Code eingeben” lässt sich der Autorisierungscode eingeben, um die Kamera mit HomeKit zu verknüpfen.
Logitech Circle 2 HomeKit Setup
Logitech Circle 2 HomeKit-Einrichtung: Der Autorisierungscode befindet sich auf der Rückseite der Kamera (der Kunststoffrahmen muss abgenommen werden).

Nach der Einbindung steht das Bild der Kamera direkt in Apples Home-App auf dem Startscreen zur Verfügung. Außerdem lässt sich die Kamera flexibel mit weiteren HomeKit-kompatiblen Geräten verknüpfen, um beispielsweise automatisch das Licht einzuschalten, sobald die Kamera eine Bewegung registriert hat. In unserem Test der Circle 2 hat die HomeKit-Integration reibungslos funktioniert.

Amazon Alexa

Besitzer eines Amazon Echo-Geräts können auf die Kernfunktionen der Kamera (Kamera ein- und ausschalten, Aufzeichnung starten und beenden, Privatmodus ein- und ausschalten) mit Sprachbefehlen zugreifen. Logitech bietet hierfür den Alexa Skill Logi Circle – Bedienung an. Der Skill hat in unserem Test reibungslos funktioniert, andere Nutzer berichten aber von Problemen, die momentan noch bei der Steuerung von mehreren Circle-Kameras mit Alexa auftreten.

Besitzer eines Amazon Echo Shows oder eines Fire TVs haben zusätzlich die Möglichkeit, sich das Livebild der Kamera auf den Bildschirm zu halten. Hierfür muss der Skill Logi Circle – Live aktiviert werden.

Google Assistant

Wer einen Google Home-Lautsprecher oder ein Android-Smartphone verwendet, kann die Logitech Circle 2 ebenfalls mit Sprachbefehlen steuern. Die Überwachungskamera muss hierfür in der Google Home-App verknüpft werden. Wer einen Chromecast besitzt kann sich die Videos der Kamera auch auch dem Fernseher anschauen (“Ok Google, zeige mir die Eingangstür-Kamera.”).

Vor- und Nachteile im Überblick

Wie gut schlägt sich die Logitech Circle 2 im Alltagstest? Die Vor- und Nachteile auf einem Blick.

Vorteile

  • einfache Einrichtung und Bedienung
  • gute Bild- und Tonqualität
  • Integration in diverse Smart Home-Plattformen (Alexa, Google Assistant, HomeKit)
  • faires Abo-Modell (24 Stunden Video-Aufzeichnung kostenlos)

Nachteile

  • App ist noch ausbaufähig (z.B. aktuell nur horizontale Nutzung möglich)
  • Kabel für den Außenbereich nicht im Lieferumfang
  • Cloud des Herstellers muss zwingend genutzt werden (kein lokaler Betrieb möglich)
  • einige Funktionen (Personenerkennung, Bereiche für Bewegungserkennung) lassen sich nur mit kostenpflichtigem Abo nutzen

 

Preis und Verfügbarkeit

Die von uns getestete kabelgebundene Version der Logitech Circle 2 ist für rund 160 Euro im Handel (Amazon*, Tink*, Saturn*) erhältlich. Die kabellose Variante der Kamera (mit Akku) kostet rund 200 Euro (Amazon*). Der Hersteller bietet folgendes Zubehör für die Kamera an:

  • Verlängerungskabel für den Außenbereich für rund 30 Euro (Amazon*)
  • Fensterhalterung für die Kamera für rund 35 Euro (Amazon*)
  • Steckhalterung, mit der die Kamera direkt auf einer Steckdose montiert werden kann für rund 36 Euro (Amazon*)

Logitech Circle 2 im Test: Unser Fazit

Die Logitech Circle 2 kann mit einer einfachen Einrichtung und einer guten Bild- und Tonqualität punkten. Insbesondere überzeugt sie mit den Integrationsmöglichkeiten in die großen Smart Home-Plattformen, beziehungsweise mit der Anbindung an die digitalen Assistenten von Apple, Google und Amazon – wenngleich der Skill für Alexa noch nicht ganz ausgereift ist. Die Integration in Apples Smart Home-Plattform hat in unserem Test hingegen absolut reibungslos funktioniert, weshalb wir für HomeKit-Anwender eine klare Kaufempfehlung aussprechen können.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 15.04.2024 um 22:06 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.