Vor einigen Monaten habe ich lange nach einer günstigen WLAN-Überwachungskamera gesucht (Innenbereich, Überwachung der Terrassentüren). Es gibt ja “Komplettsysteme” von verschiedenen Herstellern – deren Preisvorstellungen lagen allerdings weit davon entfernt, was ich bereit war für den Spaß zu zahlen.

Folgende Punkte waren mir bei der Auswahl der Kamera wichtig:

  • WLAN / LAN
  • “Bewegungserkennung” mit Email-Alarm
  • Infrarot-Nachtsicht
  • Schön wäre eine iOS / Android-App
  • Maximum 80€
wansview ncb541
Wansview NCB541: WLAN-Überwachungskamera im Test

Nach längerer Suche bin ich dann bei Amazon auf das Modell “Wansview NCB541” (in Schwarz oder Weiß erhältlich) gestoßen. Die Kamera kostet ca. 60€, erfüllt meine oben genannten Kriterien und ist auch noch per Software (Browser / App) schwenkbar (horizontal um 270°, vertikal um 90°). Die Auflösung beträgt maximal 640×480 Pixel, was natürlich recht wenig, aber für den Preis in Ordnung ist.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Also habe ich die Kamera bei einem Amazon-Händler bestellt (gibt’s nicht direkt bei Amazon) und sie direkt ausprobiert. Ich sage es mal so: Irgendwo musste mal ja sparen – so wäre der Einrichtungsprozess (Einstellen der IP für die Kamera) für einen Laien mit der mitgelieferten Software wohl schwer möglich gewesen.

Die Software soll die Kamera im Netzwerk finden und dann die Konfiguration der IP-Adresse ermöglichen – das funktioniert unter Windows 7 64bit offensichtlich nicht. Wenn man schon ein Gerät mit fester IP ausliefert (warum kein DHCP?), wäre es zumindest hilfreich gewesen, wenn man die IP irgendwo im Beipackzettel erwähnt hätte – was zumindest bei meiner Bestellung vor ca. einem halben Jahr nicht der Fall war. Gut, das stimmt nicht ganz. Auf einem Screenshot in der “Anleitung” war die Adresse (offensichtlich zufällig) ganz schwach und klein zu erkennen, so konnte ich die Kamera dann noch ohne größeren Aufwand in Betrieb nehmen.

Das Webinterface ist nicht besonders schön, funktioniert aber. Man nutzt es ja nicht ständig. Es werden allerdings eine Fülle von Funktionen geboten:

  • Es lassen sich verschiedene Benutzer einrichten
  • Alarm per MSN-Messenger, E-Mail, FTP-Upload, Alarm-Server
  • Zeitplanung für Alarm-Zeiten (schlecht umgesetzt)
  • Unterstützt Dynamic-DNS / DynDNS-Anbieter vorkonfiguriert (Kontrollieren ob aktiv, wer das nicht möchte!)
  • Auflösung und Bildwiederholrate lässt sich ändern (160×120, 320×240, 640×480; 50Hz, 60Hz)
  • ADSL-Modem integriert
  • u.a.
Screenshot: Wansview webinterface
Beispiel-Screenshot: Webinterface der Kamera

Der E-Mail Alarm ist schnell eingerichtet und sendet nun eine Mail mit 6 Bildern im Anhang, wenn eine Bewegung festgestellt wurde. Die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung lässt sich dabei einstellen. Man darf hier bei dem Preis natürlich keine perfekten Bilder erwarten, es erfüllt aus meiner Sicht aber den Zweck.

Die Kamera lässt sich per iOS-App (z.B. CamViewer for IP Webcams), Android-App (z.B. IP Cam Viewer Basic) oder Windows-Software (WANSVIEW IPCMonitor) fernsteuern und es lässt sich natürlich auch das Livebild ansehen. Aus Sicherheitsgründen würde ich die Kameras allerdings nicht (ohne VPN) über das Internet erreichbar machen – für mich reicht der Mailversand aus.

Fazit

Nach ca. sechs Monaten Dauerbetrieb kann ich sagen: Die mittlerweile zwei Kameras laufen zuverlässig. Natürlich ist das Gehäuse der Wansview NCB541 nicht besonders stylish und die Auflösung relativ gering. Aber wer günstig seinen Eingangsbereich, die Terrassentüren oder das Haustier überwachen möchte, macht mit dieser Kamera sicherlich nichts falsch.

Alternative zur Wansview NCB541

Wer ein schöneres Gehäuse haben möchte und weniger Gefummel bei der Einrichtung, sollte sich die  Philips M100/12 ansehen – allerdings kostet diese Kamera ca. 130€.

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Author

Martin berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Mitherausgeber von Housecontrollers.de.