“Home Control” – das Smarthome-System von Devolo kam mit einiger Verspätung im Frühjahr auf den Markt. Wir haben das System seit einigen Wochen im Einsatz und testen, ob das System tatsächlich so einfach einzurichten und zu bedienen ist wie der Werbeslogan “das erste Smart Home zum Selbermachen” verspricht. Das System besteht aus einer Zentrale und verschiedenen Aktoren und Sensoren, die per Z-Wave (plus) drahtlos kommunizieren. Die Zentrale kann entweder einzeln oder auch als Starter-Set zusammen mit einer schaltbaren Steckdose sowie einem Bewegungsmelder erworben werden. Die weiteren benötigten Komponenten wie z.B. Rauchmelder oder Regler zur Heizungssteuerung können dann je nach Bedarf dazugekauft werden. Stand heute sind folgende Komponenten von Devolo erhältlich:
- Home Control Zentrale
- Bewegungssenor mit Helligkeits- und Temperaturmesser
- Rauchmelder
- Tür/Fensterkontakt mit Helligkeits- und Temperaturmesser
- Fernbedienung (4 Taster)
- schaltbare Steckdose, inkl. Stromverbrauchsmessung
- Raumthermostat
- Heizkörperthermostat
- Funk/Wandschalter
- Temperatur und Luftfeuchtesensor
- Alarmsirene
- Wassersensor
- Unterputzmodule:
- Steckdose
- Wandschalter
- Rolladensteuerung
Installation und Inbetriebnahme von Devolo Home Control
Der Werbeslogan “Das erste Smart Home zum Selbermachen” verspricht eine einfache Installation und Einrichtung. Dem Starterset liegt eine Anleitung bei, die alle Schritte zur Ersteinrichtung gut erklärt. Zur Inbetriebnahme muss die Zentrale nun einfach in eine Steckdose gesteckt werden und entweder per Netzwerkkabel oder per Powerline mit dem eigenen Netzwerk verbunden werden. Praktisch: In der Zentrale ist bereits ein Powerline-Adapter integriert, so kann das System einfach in ein eventuell bestehendes Powerline-Netz eingebunden werden. Diese Lösung lässt auch einen flexiblen Betrieb der Zentrale an Orten zu, die außer Reichweite von LAN-Anschlüssen sind. Ein WLAN-Modul ist in der Zentrale nicht eingebaut – es muss also entweder Powerline oder der Netzwerkkabel-Anschluss genutzt werden.- Neues Benutzerkonto anlegen
- Dabei muss auch ein Geburtsdatum angegeben werden. Devolo benötigt das Geburtsdatum für die Wiederherstellung von vergessenen Kennwörtern.
- Neue Zentrale hinzufügen – eventuell ist die Eingabe der Seriennummer der Zentrale notwendig, wenn die Einrichtung nicht vom gleichen Anschluss durchgeführt wird, den auch die Zentrale zur Verbindung ins Internet nutzt. Die Seriennummer steht vorne auf der Dokumentation und auf der Rückseite der Zentrale.
- Neue Adresse hinzufügen – Nur Ort + PLZ ist dabei eine Pflichtangabe (Wird später zur Wettervorhersage genutzt)
- Taste an der Zentrale drücken, wenn der Assistent dies verlangt
- Software-Update wird automatisch eingespielt, sofern vorhanden
Steuerung des Smarthomes mit Devolo Home Control
Wenn alle Komponenten mit der Zentrale verbunden sind, werden diese mit dem aktuellen Status in der konfigurierbaren Übersichtsseite auf mydevolo.com und in der mobilen App angezeigt und können dort manuell geschaltet werden.

Funktionen und Möglichkeiten
Wir können an dieser Stelle natürlich nicht alle Funktionen des Systems beschreiben, möchten aber exemplarisch drei Möglichkeiten darstellen.- WLAN-Kamera soll eingeschaltet werden, wenn niemand mehr zu Hause ist.
Die WLAN-Kamera soll nicht immer eingeschaltet sein, um eine Menge Fehlalarme/Mails zu vermeiden und nicht unnötig Strom zu verbrauchen. Es soll auch eine vergessene Aktivierung der Kamera automatisch nachgeholt werden. Dies lässt sich mit Home Control ganz einfach realisieren:
- Benötigt wird die schaltbare Steckdose und mindestens ein Bewegungsmelder
- WLAN-Kamera in die schaltbare Steckdose einstecken
- Neue Regel anlegen: WENN Bewegungsmelder im Status “OK” für X Stunden, DANN Steckdose einschalten. Dies kann natürlich mit beliebigen weiteren Sensoren kombiniert werden. Übrigens findet man die Möglichkeit der Konfiguration von Zeitraum, Temperatur und Helligkeit im Reiter “Regeln”, dann auf das kleine graue Dreieck am jeweiligen Sensor klicken.
- Ventilator soll eingeschaltet werden, wenn die Temperatur über 25°C steigt und sich jemand im Raum befindet
- Benötigt wird wieder die schaltbare Steckdose und mindestens ein Bewegungsmelder
- Ventilator in die schaltbare Steckdose einstecken
- Neue Regel anlegen: WENN Bewegungsmelder im Status “Alarm” und Temperatur > 24,9°C, DANN Steckdose einschalten. Man kann durch einen Klick auf das Gleichheitszeichen vor dem Eingabefeld der Temperatur zwischen “=”, “<” und “>” wechseln.
- Durch eine weitere Regel kann die Steckdose mit dem Ventilator natürlich auch wieder ausgeschaltet werden, wenn keine Bewegung mehr festgestellt wurde.
- Auf Wunsch SMS und E-Mail Alarm, wenn eine Bewegung registriert wurde oder eine Türe/Fenster geöffnet wurde
- Benötigt werden mindestens ein Bewegungsmelder und mindestens ein Tür/Fenstersensor, optimal wäre zusätzlich die Fernbedienung
- Zunächst müssen Kontakte bzw. Benachrichtigungen eingerichtet werden. Dies ist unter “Benachrichtigungen” schnell erledigt.
- Anschließend prüft/ändert man die Systemregel “Alarmsensoren” unter “Regeln”.
- Nun zieht man per drag and drop alle Bewegungs- und Fenstersensoren in den Bereich “Wenn” (Zustand: “Alarm”) und konfiguriert anschließend im Bereich “Dann” die Kontakte, die eine Benachrichtigung erhalten sollen.
- Diese Regel kann nun in der App oder auf der Webseite aktiviert werden, wenn man das Haus verlassen hat – oder noch besser eine bestimmte Taste auf der Fernbedienung drückt (ebenfalls einstellbar).
Probleme im Betrieb
Es sind im Alltag einige Probleme aufgetreten, die leider auch zu einem “Reset” des gesamten Systems geführt haben. So gab es direkt nach der Installation der schaltbaren Steckdose größere Verbindungsprobleme zwischen der Steckdose und der Zentrale, die sich auch nicht durch ein erneutes Aus- und Einstecken der Steckdose beheben ließen. Leider konnte das Gerät “Steckdose” zusätzlich auch nicht aus der Konfiguration der Zentrale unter “Geräte” entfernt werden – es passierte im letzten Schritt einfach nichts weiter, wenn man dem Assistenten zum Entfernen gefolgt ist. Es war auch nicht möglich die Steckdose einfach neu hinzuzufügen. Das Gerät konnte einfach nicht entfernt werden, trotz unserer Engelsgeduld und sehr vielen Versuchen. Also blieb uns nur die Möglichkeit des Zurücksetzens des gesamten Systems auf Werkseinstellungen. Nach einiger Suche gelang uns dies durch ein einfaches Löschen der Zentrale auf mydevolo.com auf der ersten Seite (Übersicht der Zentralen).
Devolo Home Control: Unser Fazit
Devolo Home Control lässt sich tatsächlich “eigentlich” relativ leicht installieren und einrichten – wenn da nicht die kleinen Softwareprobleme wären. Leider kam es bei unseren Tests an der ein oder anderen Stelle nämlich zeitweise zu nicht reproduzierbaren Problemen. Insbesondere macht das Webinterface auf mydevolo.com manchmal Schwierigkeiten, wenn sich Ansichten einfach nicht aufrufen lassen (Fehlermeldungen wie “invalid token”) oder wie in unserem Fall die Steckdose plötzlich keinen Empfang mehr hat – obwohl sich diese definitiv unverändert innerhalb der Reichweite der Zentrale befindet. In einem anderen Fall wurde der Rauchmelder beim Hinzufügen zum System laut Assistent nicht hinzugefügt (Fehler), wurde tatsächlich aber doch hinzugefügt. Wir gehen davon aus, dass derartige Probleme durch Softwareupdates behoben werden können. Sehr gut finden wir die Möglichkeit, das System später über den bereits integrierten USB-Anschluss mal erweitern zu können, sofern Devolo dies nutzt. Denkbar wäre z.b. theoretisch ein weiteres Funkmodul (ZigBee) zur Steuerung von weiteren “fremden” Komponenten oder ein UMTS-Stick, der das System etwas unabhängiger von der Internetverbindung macht (Ausfallsicherheit). Auch sehen wir die Möglichkeit des Offline-Betriebs des Systems positiv – wer möchte kann das System also ohne Zugriffsmöglichkeit aus dem Internet betreiben. Vorteile- Relativ einfache Ersteinrichtung
- System kann auch mit Z-Wave Komponenten anderer Hersteller erweitert werden
- Viele Sensoren und Aktoren von Devolo (und anderen Herstellern) erhältlich
- Durch USB-Anschluss grundsätzlich erweiterungsfähig (noch ungenutzt)
- System kann “offline” betrieben werden
- Software hat noch Optimierungspotenzial, sowohl die App als auch die Webseite
- Aktuell können noch keine fremden Systeme verbunden werden, z.B. Systeme wie IFTTT, Netatmo, Philips Hue oder Osram Lightify
- Die Unterstützung von u.a. Philips Hue, Nest und Netatmo wurde allerdings auf der IFA angekündigt. [Update 05/2016: Philips Hue Lampen können nun eingebunden werden, auch eine Anbindung an IFTTT ist möglich.]
Benachrichtigungen nur per SMS und Mail, keine Benachrichtigungen durch die App[Update 11/2015: Mittlerweile gibt es die Möglichkeit Push-Nachrichten an Smartphones zu senden]
Preise und Verfügbarkeit
Devolo Home Control ist in verschiedenen Paketen oder einzeln direkt beim Hersteller oder z.B. bei Amazon erhältlich:- Devolo Home Control Starterpaket (ca. 186€)*
- Bewegungssensor mit Temperatur- und Helligkeitsmesser (ca. 60€)*
- Tür/Fensterkontakt mit Temperatur- und Helligkeitsmesser (ca. 44€)*
- Schalt- und Mess-Steckdose (ca. 45€)*
- Rauchmelder (ca. 50€)*
- Wand/Funkschalter (ca. 45€)*
- Fernbedienung (ca. 39€)*
- Heizkörperthemostat (ca. 69€)*
- Raumthermostat (ca. 100€)*
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