Der Amazon Echo Plus (2. Generation) ist aktuell für 68,23 Euro bei Amazon erhältlich* – regulär kostet der Smart Speaker 146,20 Euro. Ein guter Grund, um sich den Alexa-Lautsprecher mit Smart Home-Hub (WLAN + Zigbee) noch einmal genauer anzusehen: Der Echo Plus (2. Gen.) im ausführlichen Test.

Erster Eindruck und Lieferumfang

Der zylinderförmige Lautsprecher hat im Vergleich zum Vorgängermodell in der Breite zu- und in der Höhe abgenommen und kommt jetzt auf Abmessungen von 14,8 x 9,9 x 9,9 Zentimeter. Mit seinem Stoffbezug wirkt der Speaker deutlich hochwertiger als die erste Generation des Echo Plus. Wie gehabt finden sich auf der Oberseite die Bedientasten (Aktionstaste, Mikrofon-aus-Taste) sowie der LED-Ring, der den Status des Geräts anzeigt. Der Lautsprecher ist in den Farben Hellgrau, Weiß (Sandstein) und Anthrazit erhältlich.

Echo Plus 2 im Test
Echo Plus 2. Gen. im Test: Mit dem Stoffbezug wirkt der Smart Speaker hochwertiger als das Vorgängermodell.

Auf der Rückseite besitzt der Lautsprecher einen AUX-Ausgang für den Anschluss eines externen Lautsprechers. Im Lieferumfang befindet sich neben dem Lautsprecher das benötigte Netzteil. Amazon verkauft den Speaker auch im Set mit einer Philips Hue-Lampe.

Einrichtung und Inbetriebnahme

Genau wie die anderen Echo-Lautsprecher kann auch der Echo Plus mit einem sehr einfachen Einrichtungsvorgang punkten. Für die Konfiguration wird der Lautsprecher mit Strom versorgt und mit dem eigenen Amazon-Konto sowie dem heimischen WLAN verbunden, was erfreulicherweise nur wenige Minuten Zeit erfordert.

Amazon Echo Plus: Einrichtung
Amazon Echo Plus: Die Einrichtung des vernetzten Lautsprechers ist schnell erledigt.

Die Konfiguration erfolgt vollständig über die Alexa Smartphone-App, die für iOS- und Android-Geräte erhältlich ist. Für die Einrichtung muss das Smartphone einmalig via WLAN direkt mit dem Echo Plus verbunden werden. Die Zugangsdaten des heimischen WLAN werden so auf den Lautsprecher übertragen, damit sich der Echo Plus anschließend in das Heimnetz einklinken kann. Anschließend kann noch ein Name und ein Standort für den Lautsprecher vergeben werden – letzteres ist notwendig, damit die Sprachassistentin Alexa beispielsweise eine Wetterprognose für den Wohnort ausgeben und die Fahrzeit zur Arbeitsstelle berechnen kann.

Tipp: Wenn ihr bereits einen Echo-Lautsprecher besitzt und die entsprechende Option (“Mit meinem Amazon-Konto verbinden für eine vereinfachte Einrichtung”) im Bestellprozess ankreuzt, verbindet sich der Echo Plus automatisch mit eurem heimischen Netzwerk.

Funktionsumfang und Bedienung 

Beim Bedienkonzept gibt es wenig Überraschungen: Der Echo Plus 2. Generation wird genau wie die Vorgänger mit Sprachbefehlen gesteuert und bietet dabei vielfältige Möglichkeiten. Ihr könnt Alexa beispielsweise nach dem Wetter fragen, die Musik steuern, Timer und Wecker einrichten, euch die Nachrichten vorlesen lassen oder nach dem Kinoprogramm erkundigen. Wenig überraschend besteht zudem die Möglichkeit, Produkte direkt bei Amazon zu bestellen. Das alles funktioniert gut und ist im Alltag durchaus praktisch (mehr dazu in unserem Amazon Echo Erfahrungsbericht: 6 Monate mit Alexa), zumal die Spracherkennung erstaunlich gut funktioniert. Der Echo Plus ist hierfür mit sieben Mikrofonen ausgestattet, die laut dem Hersteller über eine verbesserte Geräuschunterdrückung verfügen. Selbst mit einem Abstand von 10 Metern hat die Spracherkennung in unserem Test einwandfrei funktioniert – selbst in einer lauteren Umgebung, wenn beispielsweise Musik gespielt wird oder sich mehrere Personen im Raum unterhalten.

Wie gehabt lässt sich der Funktionsumfang mit den Alexa Skills erweitern. Skills sind kleine Programme, die sich mit einem Sprachbefehl aktivieren lassen. So könnt ihr beispielsweise einen TV Programm-Skill aktivieren und euch von Alexa jederzeit das abendliche Fernsehprogramm vorlesen lassen (“Alexa, frage Fernsehprogramm was heute Abend auf VOX läuft”). In unserer Übersicht findet ihr einige empfehlenswerte Alexa Skills.

Ein kleines, praktisches Detail: Über den Aux-Ausgang lassen sich externe Lautsprecher anschließen.

Amazon Alexa und der Datenschutz

Nichts geändert hat sich auch an der Tatsache, dass die Nutzung von Alexa mit Blick auf den Datenschutz bedenklich ist: Sämtliche Sprachbefehle werden in der Cloud von Amazon verarbeitet. Es bedarf wenig Fantasie um sich vorzustellen, dass die auf diesem Weg generierten Daten für Amazon hochinteressant sind. Die gleiche Problematik ergibt sich freilich auch bei der Nutzung der Konkurrenzprodukte Google Assistant (Google Home) oder Siri, die genau wie Alexa bei jeder Nutzung Daten über Interessen, das Einkaufsverhalten, musikalische Vorlieben etc. an die Hersteller liefern.

Alexa hört, genau wie die meisten modernen Smartphones, permanent mit, wenngleich Amazon betont, dass die Datenverarbeitung in der Cloud erst beginnt, nachdem das System das Codewort “Alexa” verstanden hat.Wer sich damit unwohl wühlt, kann Alexa mit dem Drücken der “Mikrofon-Aus”-Taste das Mithören untersagen, allerdings ist der Lautsprecher dann mehr oder weniger nutzlos.

Echo Plus als Smart Home Hub

Der eigentliche Clou des Echo Plus ist der integrierte Smart Home Hub zur direkten Ansteuerung von Zigbee-Geräten, wie beispielsweise Philips Hue Lampen. Zwar lassen sich Philips Hue Lampen und viele weitere Alexa-kompatible Geräte auch mit den anderen Varianten des Echo Lautsprechers steuern, mit dem Echo Hub werden hierfür aber keine weiteren Smart Home Hubs oder Bridges benötigt. Beispiel Philips Hue: Zur (Sprach-) Steuerung der smarten Beleuchtung wurde bislang neben dem Amazon Echo die Philips Hue Bridge benötigt, die Steuerungsbefehle von dem Echo Lautsprecher entgegengenommen und an die vernetzten Leuchtmittel weitergegeben hat.

Besitzer des Echo Plus können diverse Zigbee-Produkte direkt mit dem Lautsprecher schalten und benötigen keine weitere Bridge mehr. Die Einrichtung der mitgelieferten Philips Hue E27 Lampe hat auch auf Anhieb völlig unkompliziert funktioniert – wir mussten die Lampe lediglich einschalten und Alexa bitten, nach Smart Home Geräten zu suchen. Anschließend konnten wir die Lampe mit Alexa schalten oder auf einen gewünschten Prozentwert dimmen. Die Lampen lassen sich zudem in die Smart Home Routinen einbinden, die Alexa seit einiger Zeit bereitstellt (siehe hierzu “Amazon Echo als Smart Home Zentrale: Alexa unterstützt Routinen”). Auf diesem Weg lassen sich mehrere Aktionen mit nur einem Sprachbefehl ausführen. So kann Alexa beispielsweise gleichzeitig das Licht in mehreren Räumen einschalten, den Wetterbericht vorlesen und anschließend über die Verkehrslage informieren.

Echo Plus und Philips Hue
Philips Hue und weitere Zigbee-Produkte können jetzt direkt über den Echo Plus gesteuert werden.

Der integrierte Hub vereinfacht somit die Einrichtung von kompatiblen Smart Home-Geräten, bringt aber auch einige Einschränkungen mit sich. Zum einen bietet Philips Hue in Kombination mit der Hue Bridge deutlich mehr Funktionen, als nur die Lampen zu schalten und zu dimmen. Wir denken da beispielsweise an die Kombination mit dem Hue-Bewegungsmelder, dem Lichtschalter Hue Tap und dem Hue Dimming Switch. Wer komplex(ere) Anforderungen an sein Smart Home hat, wird an den weiteren Bridges für die verschiedenen Systeme trotz des Echo Plus in den meisten Fällen nicht herumkommen.

Noch gravierender ist aus unserer Sicht aber die Tatsache, dass die verschiedenen Smart Home-Geräte in der Regel nur mit Hilfe der jeweiligen Bridge aktualisiert werden können. So lassen sich etwa kritische Firmwareupdates, mit denen Sicherheitslöcher gestopft werden sollen, bislang nicht über den Echo Plus auf die Geräte aufspielen. Eine tatsächliche Alternative zu den eigenständigen Bridges ist der Amazon Echo Plus somit in den meisten Fällen (noch) nicht.

Klangqualität des Echo Plus

Klanglich hinterlässt der Echo Plus, der einen 76 mm-Woofer und einen 20 mm-Hochtonlautsprecher besitzt, einen relativ guten Eindruck. Im direkten Vergleich zum Vorgängermodell konnte Amazon den Klang deutlich verbessern – der Klang wirkt jetzt wesentlich ausgewogener und voller. Bei Bedarf lassen sich die Klangeigenschaften mit dem Equalizer an den eigenen Geschmack anpassen – das funktioniert entweder in der Alexa-App oder mit einem entsprechenden Sprachbefehl (“Alexa, mehr Bass!”).

Für einen satten Sound in größeren Räumen lässt sich der Echo Plus über den AUX-Anschluss an eine vorhandene Anlage anschließen, damit die Musik über leistungsfähgiere Lautsprecher wiedergegeben wird. Für dieses Set Up eignet sich allerdings genauso gut der günstigere Echo Dot (Amazon*). Wir nutzen im Wohnzimmer zum Beispiel aktuell einen Echo Dot, der die Musik an einen Sonos Play:5 und zwei Sonos Play:1 weiterreicht und sind mit dieser Kombination sehr zufrieden.

Wer besonders viel Wert auf einen Alexa-Lautsprecher mit guten Klangeigenschaften legt, sollte sich alternativ den Echo Studio anschauen, der im Zusammenspiel mit dem Streamingdienst Amazon Music HD* verlustfreie (bis zu 850 kbps) Musik abspielt und Dolby Atmos unterstützt.

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Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • gutes Preis-Leistungsverhältnis
  • gut funktionierende Spracherkennung
  • einfache Konfiguration
  • integrierter Smart Home Hub für Zigbee-Geräte
  • hohe Anzahl an Skills erweitern den Funktionsumfang
  • Aux-Ausgang ermöglicht den Anschluss externer Lautsprecher
  • Multiroom-fähig (gleichzeitige Musikwiedergabe in mehreren Räumen)
  • deutlich verbesserte Klangeigenschaften

Nachteile

  • Klangeigenschaften weiterhin mit Potenzial nach oben
  • Risiken hinsichtlich des Datenschutzes (Sprachbefehle werden in der Cloud verarbeitet)

Echo Plus: FAQs

Welche Zigbee-Geräte sind mit dem Amazon Echo Plus kompatibel?

Zu den unterstützten Geräten, die sich direkt mit dem Smart Home Hub des Echo Plus und ohne einer weiteren Bridge ansteuern lassen, zählen Produkte von Philips Hue, Nanoleaf, Osram Lightify und Lupusec (Funksteckdose). Eine vollständige Übersicht findet sich auf der Website von Amazon: Übersicht: Einfach einzurichtende Geräte – kompatibel mit Echo Plus*.

Wie gut funktioniert die Musiksteuerung mit Alexa?

Wir nutzen Alexa täglich, um mittels Sprachbefehl die gewünschte Musik auszuwählen. Dafür kann ganz einfach nach dem gewünschten Song, Künstler oder Genre von Amazon Music, Spotify, Apple Music, Deezer und dem Online-Radiodienst TuneIn gefragt werden. Besonders gut funktioniert die Sprachsteuerung in Kombination mit Amazons hauseigenem Streamingdienst Amazon Music Unlimited*. Wer sich für diesen Musikdienst entscheidet, kann intuitive Sprachbefehle wie “Alexa, spiele ruhige Popmusik” oder “Alexa, spiele die beliebtesten Hits aus 1970” nutzen.

Amazon Echo Plus 2. Gen im Test: Unser Fazit

Ein hoher Funktionsumfang, eine (noch) zuverlässige Spracherkennung und ein angemessenes Preis-Leistungsverhältnis: Der Echo Plus kann im Test überzeugen. Der Sound ist zwar besser als beim Vorgängermodell, insgesamt aber noch ausbaufähig.

Der integrierte Smart Home Hub ist für diejenigen praktisch, die erste Schritte in Richtung Smart Home gehen wollen. Für komplexe Smart Home-Anforderungen eignet sich der Hub (noch) nicht, zumal für Firmware-Updates der Geräte in der Regel weiterhin der Hub des jeweiligen Systems (z.B. die Philips Hue Bridge) benötigt wird. Wer den integrierten Smart Home Hub nicht benötigt, kann alternativ zum günstigeren “klassischen” Echo (Amazon*) greifen.

Preis und Verfügbarkeit

Der Amazon Echo Plus ist in den Farbvarianten Sandstein, Anthrazit und Hellgrau bei Amazon erhältlich*. Aktuell hat der Händler den Preis auf 68,23 Euro reduziert – der reguläre Preis liegt bei 146,20 Euro.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.