Das Smart Home kann nicht nur den Komfort und die Sicherheit erhöhen, sondern auch dabei helfen die Stromkosten zu senken. In unserem Ratgeber zeigen wir euch, wie das funktioniert.

Die Stromkosten haben sich in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht: Während im Jahr 1998 eine kWh bei einem Jahresverbrauch von 3500 kWh im Durchschnitt noch 17,11 Cent kostete, waren es im Jahr 2017 stolze  29,16 Cent.

Die wichtigste Maßnahme, um die Stromkosten zu reduzieren, ist bekanntlich der Wechsel des Stromanbieters: Auf Vergleichsportalen wie Check24 oder Verivox lässt sich schnell und unkompliziert ein günstigerer Anbieter finden, mit dem sich oft einige hundert Euro im Jahr einsparen lassen.

Aber auch mit einer intelligenten Steuerung der Hauselektronik können Stromkosten reduziert werden. In diesem Ratgeber haben wir wichtige Tipps zusammengestellt.

Stromverbrauch mit smarten Zwischensteckern messen

Im ersten Schritt solltet ihr die Stromfresser in eurem Haushalt ermitteln. Mit einem smarten Zwischenstecker, der den Stromverbrauch der angeschlossenen Geräte aufzeichnet, funktioniert das schnell und unkompliziert. Mittlerweile gibt es zahlreiche Anbieter, die entsprechende Steckdosen in ihrem Sortiment haben. Exemplarisch kann hier die TP-Link WLAN Steckdose mit Stromverbrauchsaufzeichnung genannt werden, die für rund 23 Euro bei Amazon erhältlich ist* (Stand: 09.11.2019). 

Apple-Fans können alternativ auch zur Eve Energy Steckdose greifen, die mit Apples Smart Home-Plattform HomeKit kompatibel ist, mit einem Preis von rund 48 Euro allerdings deutlich teuer ist (Eve Energy bei Amazon*).

Smarte Zwischenstecker wie der Eve Energy spüren Stromfresser im Haushalt auf.

Mit dem smarten Zwischenstecker und der dazugehörigen App könnt ihr den Stromverbrauch der angeschlossenen Lampe, eines Ventilators oder anderer Geräte detailliert prüfen. Verbraucht das Gerät zu viel Strom, kann es bei Gelegenheit durch ein Gerät mit niedrigerem Verbrauch ersetzt werden.

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Mit Zwischensteckern Geräte im Standby vollständig abschalten

Die oben erwähnten Zwischenstecker helfen nicht nur dabei, Geräte mit einem hohen Stromverbrauch aufzuspüren, sondern ermöglichen auch die “intelligente” Steuerung der angeschlossenen Geräte. So können beispielsweise Geräte wie der Fernseher, der Receiver und die Spielekonsole automatisch nachts vollständig vom Strom getrennt und am nächsten Morgen wieder mit Strom versorgt werden. Hierfür müsst ihr lediglich einmal in der Smartphone-App der Steckdose ein entsprechendes Zeitprofil konfigurieren. Sinn macht das insbesondere bei älteren Geräten, die auch im Standby-Betrieb einen relativ hohen Stromverbrauch haben.

Bewegungsmelder nutzen, um das Licht zu schalten

Lampen im Flur oder im Treppenhaus bleiben oft mehrere Stunden eingeschaltet, obwohl das Licht in diesen Bereich eigentlich nur für wenige Minuten benötigt wird. Mit Bewegungsmeldern lassen sich hier die Stromkosten senken, die Montage von klassischen Bewegungsmeldern ist aber oft relativ aufwendig und muss von einem Elektriker durchgeführt werden. Wesentlich unkomplizierter ist es, “smarte” Bewegungsmelder zu nutzen. Die Sensoren des Philips Hue Systems arbeiten beispielsweise vollständig batteriebetrieben und können ganz einfach an die gewünschte Stelle geschraubt oder geklebt werden.

In der Philips Hue-App könnt ihr anschließend den Bewegungsmelder konfigurieren und beispielsweise einstellen, dass die Lampe im Flur nur dann bei Bewegung eingeschaltet wird, wenn das Tageslicht nicht mehr ausreicht.

Der Philips Hue Bewegungsmelder kann in der Hue-App umfassend konfiguriert werden.

Der Hue-Bewegungsmelder setzt allerdings die Philips Hue Bridge als Steuerungszentrale und Philips Hue-Leuchtmittel voraus. Die Kosten hierfür belaufen sich schnell auf mehrere hundert Euro, die sich sicherlich nicht nur die eingesparten Stromkosten amortisieren. Andererseits bietet das Hue-System weitere Vorteile, wie beispielsweise die Möglichkeit die Leuchtfarbe der Lampen zu verändern oder die Beleuchtung zeitgesteuert zu schalten (siehe hierzu auch unseren Philips Hue Erfahrungsbericht). Das Philips Hue-System ist bei zahlreichen Online-Shops, beispielsweise bei dem Smart Home-Shop Tink.de* oder bei Amazon*, erhältlich.

Zumindest für diejenigen, die ihr Haus oder ihre Wohnung ohnehin bereits mit Hue-Lampen ausgestattet haben, kann die Anschaffung eines Hue-Bewegungsmelders Sinn machen.

Licht aus bei Abwesenheit

Im Alltag kommt es immer mal wieder vor, dass die Beleuchtung unbeabsichtigt eingeschaltet bleibt, obwohl sich niemand mehr Zuhause befindet. Dieser unnötige Stromverbrauch lässt sich mit einem Smart Home-System auf zwei Wegen vermeiden:

  • Entweder das System erkennt automatisch anhand der GPS-Koordinaten der verbundenen Smartphones, ob sich noch Personen im Haus befinden oder nicht. Das Philips Hue-System unterstützt beispielsweise solch eine “Geo-Fencing”-Funktion, mit der die Beleuchtung im gesamten Haus automatisch ausgeschaltet wird, sobald man das Haus verlässt.
  • Alternativ kann eine “Eco-Taste” neben der Haustür platziert werden, mit der die Beleuchtung, aber auch weitere elektronische Geräte wie ein Ventilator oder das Heimkino, bei Verlassen des Hauses mit einem Tastendruck abgeschaltet werden können. Diese Eco-Taste macht natürlich nur dann Sinn, wenn möglichst viele Geräte in das Smart Home-System eingebunden sind. Solch einen Eco-Schaltet könnt ihr mit allen gängigen Smart Home-Systemen (zum Beispiel Magenta SmartHome, Innogy SmartHome, Loxone, Digitaltstrom und Co.) einrichten.
Licht aus bei Abwesenheit: Geo-Fencing-Funktion des Philips Hue-Systems.

Stromkosten senken mit einer Photovoltaikanlage

Photovoltaikanlagen galten in den letzten Jahren aufgrund der gesunkenen staatlichen Förderung als finanziell eher unattraktiv. Allerdings sind zwischenzeitlich auch die Kosten deutlich gesunken, weshalb sich der Kauf einer Photovoltaikanlage durchaus wieder lohnen kann: Laut der Stiftung Warentest sind aktuell Renditen zwischen 5 bis 8 Prozent möglich (siehe hierzu: Photovoltaikanlagen rechnen sich wieder).

Im kommenden Jahr wird das Möbelhaus in den Verkauf von Photovoltaikanlagen einsteigen, was zu einem weiteren Preisrutsch führen dürfte: Günstige Photovoltaikanlage von Ikea: Solarenergie ab 4.730 Euro. Laut Berechnungen des Magazins Finanztip.de lassen sich schon heute die Stromkosten mit einer Photovoltaikanlage um mindestes 16 Prozent reduzieren.

In einem weiteren Ratgeber haben wir Tipps zusammengestellt, wie ihr den Gasverbrauch senken könnt: Heizkosten senken: Mit diesen Tipps spart ihr jedes Jahr bares Geld

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.