Mehr Sonos geht nicht: Der Play:5 ist der größte, klangstärkste aber auch teuerste Multiroom-Lautsprecher aus dem Hause Sonos. In unserem Test stellen wir die seit 2015 erhältliche zweite Generation des Sonos Play:5* vor, die für rund 530 Euro im Handel erhältlich ist.

Lieferumfang und erster Eindruck

Der Lautsprecher wird in einer hochwertigen und stabilen Verpackung geliefert, die mitsamt des Inhalts sechs Kilogramm auf die Waage bringt. Praktisch ist der integrierte Tragegriff, um das nicht gerade handliche Paket bequem in den gewünschten Raum oder von der Einkaufstour sicher nach Hause zu bringen. Im Lieferumfang befinden sich neben dem Play:5 das Netzkabel und eine Kurzanleitung.

Sonos Play:5 Unboxing (1)
Sonos Play:5: Robuste Verpackung mitsamt Tragegriff.

 

Sonos Play:5 Unboxing (2)
In der Box ist der teure Lautsprecher sicher  verpackt.

Der Play:5 ist – typisch für Sonos – hochwertig verarbeitet und fügt sich mit seinem klaren, abgerundeten Design gut in das eigene Zuhause ein. Der Lautsprecher misst 203 x 364 x 154mm und ist in einer schwarzen oder weißen Variante erhältlich, wobei der fein gelochte Grill (das Schutzgitter) auf der Vorderseite bei beiden Varianten in schwarz gehalten ist. Das schlichte Design überzeugt uns auf ganzer Linie und ist unserer Meinung nach ein deutlicher Fortschritt im Vergleich zur ersten, mittlerweile nicht mehr erhältlichen, Version des Sonos Play:5.

Sonos Play:5: Design und Verarbeitung
Der Sonos Play:5 ist hochwertig verarbeitet und punktet mit einem schlichten, modernen Design.

Einrichtung und Inbetriebnahme

Unser positiver Ersteindruck wird auch durch den Einrichtungsvorgang nicht getrübt – im Gegenteil, der Play:5 lässt sich mit der Sonos-App in weniger als einer Minute unkompliziert konfigurieren und dem gewünschten Raum zuordnen.

Sonos iOS App
Mit der Sonos-App lässt sich der Play:5 in wenigen Schritten konfigurieren.

Clever: Der Sonos Play:5 kann sowohl horizontal als auch hochkant aufgestellt werden, da sich die kleinen, dezenten Gummifüße nicht nur auf der Unterseite, sondern auch auf den Seiten befinden. Der Lautsprecher kann dementsprechend flexibel im Raum platziert werden; lediglich eine Steckdose für die Stromversorgung muss sich natürlich in der Nähe des Aufstellungsortes befinden. Die Einbindung in das heimische Netzwerk erfolgt wahlweise mittels WLAN oder über den Netzwerkanschluss.

Wer einen größeren Raum beschallen möchte, kann zwei Play:5 mit der Sonos App zu einem Stereopaar koppeln, wenngleich für diesen Hörgenuss insgesamt rund 1000 Euro fällig werden.

Sonos Play:5 hochkant aufgestellt.
Der Sonos Play:5 macht auch hochkant eine gute Figur.

Nachdem der Sonos Play:5 an der gewünschten Stelle im Raum platziert wurde, lässt sich mit der so genannten Trueplay-Funktion die Klangqualität weiter verbessern. Hierfür gibt der Lautsprecher Messtöne von sich, während man sich mit einem iPhone (für Android-Geräte steht Trueplay bislang leider nicht zur Verfügung) durch den Raum bewegt und das Smartphone von oben nach unten bewegt. Im Anschluss passt Sonos den Klang automatisch an die Raumbeschaffenheit an, was in unserem Test subjektiv tatsächlich zu einem besseren Sound geführt hat. Trueplay steht übrigens nicht nur für den Play:5, sondern auch für den Play:1 und den Play:3 zur Verfügung.

Auch nicht unwichtig ist der Stromverbrauch, zumal der Sonos Play:5 genau wie die anderen Modelle keinen Ausschalter besitzt und sich somit im “Dauerstandby” befindet. Nachdem Sonos für diesen Punkt einige Kritik einstecken musste, hat der Hersteller mit dem Play:5 reagiert. Das Gerät verbraucht im Stanby 2,2 Watt, während die erste Generation noch satte 8 Watt verbraucht hat (Sonos führt den Stromverbrauch im Standby aller Modelle in dieser Übersicht auf: Sonos-Stromverbrauch im Ruhemodus). Im Vergleich zum Vorgängermodell also ein deutlicher Fortschritt, dennoch werden sich die Stromkosten bei mehreren Sonos-Geräten im Haushalt summieren. Wünschenswert wäre ein Ausschalter und/oder ein noch niedrigerer Stromverbrauch im Standby.

Größenvergleich: Ein Sonos Play:1 neben dem Sonos Play:5.

Funktionsumfang und Bedienung

Ein großer Vorteil des Sonos-Systems ist die hohe Anzahl an unterstützten Streaming-Diensten. Darunter finden sich neben den etablierten Anbietern wie Spotify, Apple Music, Deezer, Google Play Music, TuneIn und Amazon Music auch weniger verbreitete Musikdienste wie Tidal (High Fidelity Audio) und Concert Vault (Livemusik). Sämtliche unterstützte Streaming-Dienste können direkt in die Sonos App eingebunden und von dort bedient werden – ein Wechsel zwischen verschiedenen Apps ist nicht mehr notwendig. Wer mag, kann auch die Musik von einem NAS-Laufwerk unkompliziert zu seinem Sonos-System hinzufügen. Im Gegensatz zu vielen Konkurrenzprodukten unterstützt der Lautsprecher allerdings kein Bluetooth. So ist es zum Beispiel nicht möglich, den Ton eines Youtube-Videos mal eben über den Lautsprecher abzuspielen – es sei denn, er nutzt ein Klinkenkabel und den Audioeingang des Lautsprechers. Auf die Unterstützung von Apple AirPlay muss der Anwender ebenso verzichten.

Die Sonos-App ist weitgehend intuitiv aufgebaut und bietet praktische Features wie eine Weckfunktion mit einer gewünschten Playlist, beziehungsweise Musikquelle. Spotify-Kunden haben seit Kurzem die Wahl, ob sie die Sonos-App oder die gewohnte Spotify-App verwenden möchten: Die Sonos-Lautsprecher können jetzt auch direkt aus der Spotify-App heraus als Gerät ausgewählt werden.

Der Sonos Play:5 kann genau wie alle anderen Lautsprecher des Herstellers Teil eines Multiroom-Systems werden. So lässt sich Musik synchron und ohne Verkabelung in jeden Raum des Hauses bringen, was in unserem Test mit zwei weiteren Sonos Play:1 tadellos funktioniert hat. Gut gefallen uns auch die dezenten Bedienelemente auf der Oberseite des Play:5, mit denen die wichtigsten Funktionen (Lautstärke, Play/Pause und Vor/Zurück) abgedeckt werden.

Sonos Play:5 Bedienelemente
Die Touch-Oberfläche bietet schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen.

Auf der Rückseite des Lautsprechers finden sich der Anschluss für das Netzkabel, ein Netzwerkanschluss und der oben bereits erwähnte Audioeingang. Letzter ist praktisch, wenn beispielsweise ein Besucher die auf seinem Smartphone gespeicherte Musik auf dem Lautsprecher abspielen möchte.

Sonos Play:5 Anschlüsse
Sonos Play:5 Anschlussmöglichkeiten auf der Rückseite.

Welche Funktionen haben wir in unserem Test des Sonos Play:5 vermisst? Ganz klar: Eine Sprachsteuerung, wie sie beispielsweise Amazon in seine Echo-Lautsprecher integriert hat. Wer einen Amazon Echo Dot* besitzt, kann diesen jedoch mit einem Klinkenkabel über den Audioeingang an den Play:5 anschließen und anschließend den Sprachassistenten Alexa nutzen, um die gewünschte Musik auszuwählen (“Alexa, spiele Musik von Robin Schulz” oder “Alexa, spiele die Playlist Loungemusik”), Songs zu pausieren (“Alexa, Stop”) oder die Lautstärke zu ändern (“Alexa, lauter”). In unserem Test hat das absolut zuverlässig funktioniert.

Sonos hat angekündigt, dass im Laufe des Jahres Amazon Alexa direkt unterstützt wird. Sobald diese Funktion nachgereicht wird, kann der Echo Dot auch drahtlos mit dem Play:5 verbunden werden. Optimal wäre es natürlich, wenn die Sprachsteuerung direkt in das Gerät integriert wird und nicht mehr zusätzlich ein Echo Dot benötigt würde.

Update (15.10.2017): Mittlerweile steht der Alexa Skill von Sonos zur Verfügung. Nach der Aktivierung können die Sonos-Speaker im Haushalt per Sprache gesteuert werden. Voraussetzung ist ein Alexa-fähiges Gerät wie der Amazon Echo Dot*. Mit dem Sonos One hat der Hersteller zudem einen Lautsprecher vorgestellt, der von Haus aus mit Mikrofonen ausgestattet ist und Amazon Alexa unterstützt. 

Sonos Play:5 und Amazon Echo Dot
Ein perfektes Paar: Der Echo Dot ermöglicht die Sprachsteuerung des Sonos Play:5.

 

Klang

Kommen wir zum wichtigsten Aspekt: Der Klangqualität. Der Play:5 besitzt jeweils drei aktiv angesteuerte Hoch- und Tieftöner, die eine verzerrungsfreie Wiedergabe auch bei einer hohen Lautstärke sicherstellen. Der Lautsprecher bietet einen satten Bass, brillante Höhen und auch in größeren Räumen einen überzeugenden, voluminösen Sound. Nun kann man über die subjektiv empfundene Klangqualität sicherlich streiten, weshalb wir an dieser Stelle ergänzend die Eindrücke aus weiteren Testberichten wiedergeben, um ein umfassenderes Stimmungsbild darzustellen.

Klangqualität des Sonos Play:5: Testergebnisse im Überblick

Lowbeats.de:

Der Lautsprecher machte bereits auf die ersten Takte klar, dass er ein echter Hammer ist. Er kann nun endlich mit brillanten Höhen und vor allem mit einem richtig tiefen, konturierten Bass aufwarten. Der Sonos Play:5 klingt richtig erwachsen und ich vermag es mir gar nicht auszumalen, wozu er in Stereo in der Lage wäre – doch ich habe nur eine der WLAN-Boxen zur Hand. […] Von der Auflösung, vom Volumen, der Dynamik und dem Schalldruck ist alles da, was man braucht, um Spaß zu haben. Als Stereopaar dürften die Sonos Play:5 eine normale Stereo-Anlage mit Standboxen und vielen hässlichen Einzelkomponenten klanglich ziemlich in Zugzwang bringen.

FAZ:

Und der neue Play:5? Der spielt tatsächlich noch einmal deutlich basskräftiger als sein Vorgänger und erzielt schon als Solist ein akzeptables Stereo-Panorama, das weit über seine eigenen Dimensionen hinausweist. Die Abbildung von Raumtiefe und die genauere Ortbarkeit von Stimmen und Instrumenten allerdings treten erst hinzu, wenn zwei Exemplare im Spiel sind. Dann kommen selbst Musikgenießer zu ihrem Recht, die seit Jahrzehnten nur an ihre Ohren lassen, was seriöse HiFi-Komponenten hervorbringen.

Modernhifi:

Mit so einem Array und einer richtig programmierten DSP-Weiche lässt sich die horizontale Richtwirkung beider Kanäle sehr effektiv kontrollieren, auf eine übertrieben spektakuläre Basisverbreiterung haben die Amerikaner lobenswerterweise dennoch verzichtet. Stattdessen spielt das neue Sonos Play:5 zwar durchaus weiträumiger, als das schmale Gehäuse das erwarten lassen würde, vor allem jedoch sehr homogen, konsistent und wie aus einem Guss. […]

Absolut verblüffend sind die Pegelfestigkeit und der Bass-Tiefgang des Play:5: Besucher vermuteten regelmäßig die rechts und links des Sonos platzierten, ausgewachsenen Standboxen als Quell des druckvollen, raumfüllenden Wohlklangs.

Audiovision:

Im Inneren des mit mehr als sechs Kilo überraschend schweren WLAN-Lautsprechers arbeiten jeweils drei Mittel- und drei Tieftöner, die Musik voluminös, dynamisch und mit satten, bei-nahe schon wummernden Bässen wiedergeben. Selbst im oberen Lautstärkebereich – der reicht locker aus, um auch große Wohnzimmer zu beschallen – verliert der Play:5 nichts an seiner klanglichen Reinheit. Stimmen bahnen sich genauso wie die einzelnen Instrumente eines klassischen Orchesters ihren Weg unverfälscht durch die knapp 60.000 Löcher im Frontgrill.

Wer die Wahl hat… Sonos Play:1, 3 oder 5?

Wer sein Zuhause mit Sonos-Lautsprechern ausstatten möchte, hat die Qual der Wahl: Soll es der in diesem Bericht vorgestellte Play:5 sein oder doch ein kleinerPlay:1 oder die mittlere Variante, ein Play:3? Hier ist unsere Entscheidungshilfe:

Sonos Play:1

Der Play:1 eignet sich für die Beschallung von kleineren Räumen und liegt mit rund 230 Euro auch preislich in einem überschaubaren Rahmen. Im Gehäuse des Play:1 sind zwei Lautsprecher verbaut, die allerdings keinen Stereoklang liefern. Bei uns sorgt ein Play:1 für die Beschallung des Badezimmers. Außerdem setzen wir zwei Play:1, die zu einem Stereopaar gruppiert sind, in Kombination mit dem Play:5 im Wohnzimmer ein. In Kombination mit der Sonos Playbar oder der neuen Playbase können zwei Play:1 auch als Rear Speaker im Heimkino eingesetzt werden.

Sonos Play:3

Der Play:3 empfiehlt sich für kleinere bis mittlere Räume und ist mit drei integrierten Lautsprechern ausgerüstet, die Stereoklang wiedergeben. Der Play:3 kann horizontal oder vertikal ausgerichtet und somit flexibel an dem gewünschten Aufstellungsort positioniert werden. Der Lautsprecher wird seit 2011 in unveränderter Form angeboten und ist somit etwas in die Jahre gekommen. Wir gehen davon aus, dass der Hersteller mittelfristig eine neue Version des Play:3 auf den Markt bringen wird – analog zur zweiten Generation des Sonos Play:5. Der Preis liegt bei rund 325 Euro.

Sonos Play:5

Der in diesem Testbericht vorgestellte Play:5 ist gleich mit 6 Lautsprechern ausgestattet und liefert wie weiter oben beschrieben einen satten und klaren Stereoklang. Er eignet sich somit für die Beschallung von großen Räumen und kommt bei uns im Wohnzimmer zum Einsatz. Genau wie der Play:1 und der Play:3 lässt sich auch der Play:5 zu einem Stereopaar kombinieren, was angesichts des hohen Preises von rund 530 Euro allerdings ein teurer Spaß ist. Im Gegensatz zu seinen Geschwistern ist der Play:5 mit einem Audioeingang (Aux) ausgerüstet, um beispielsweise Musik von einem angeschlossenen CD-Player oder Smartphone wiederzugeben.

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • Ausgezeichnete Klangqualität
  • Ansprechendes Design und hochwertige Verarbeitung
  • Unkomplizierte Einrichtung inklusive Multiroom Set-Up
  • Audioeingang für 3.5 Klinkenstecker
  • Einfache Bedienung mit Touch-Bedienfeld
  • Trueplay-Funktion für die Optimierung des Klangs

Nachteile

  • Hoher Preis
  • Keine Bluetooth-Unterstützung
  • Apple AirPlay und Google Chromecast werden nicht unterstützt
  • Kein Ausschalter (2,2 Watt Stromverbrauch im Standby)
  • Keine Sprachsteuerung (mit Amazon Echo Dot nachrüstbar)
  • Trueplay (Klangoptimierung) steht bislang nur für iOS-Geräte zur Verfügung

Sonos Play:5 im Test: Unser Fazit

Eine hochwertige Verarbeitung, ein ansprechendes Design, eine einwandfreie Klangqualität und eine einfache Bedienung inklusive der Multiroom-Fähigkeit: Der Sonos Play:5 kann im Test auf ganzer Linie überzeugen. Der Preis von rund 500 Euro ist hoch, unserer Meinung nach aber angemessen: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Vermisst haben wir lediglich die Sprachsteuerung, die sich aber dank des Audioeingangs mit einem Echo Dot* unkompliziert nachrüsten lässt.

Der Sonos Play:5 ist für rund 530 Euro in den Farben Schwarz* oder Weiß* im Handel, zum Beispiel bei Amazon* oder Tink*, erhältlich.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 16.04.2024 um 18:33 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

Sonos Play:5 Alternativen

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.