Im vergangenen Jahr haben wir euch das WLAN-Mesh System Netgear Orbi vorgestellt. Jetzt folgt ein Test über den Netgear Orbi Outdoor Mesh WLAN-Repeater, der für ein schnelles und stabiles WLAN auf der Terrasse und im Garten sorgen soll.

Während unser Zuhause mittlerweile dank einem Mesh-System vollständig mit einem zuverlässigen WLAN versorgt ist, sieht es im Außenbereich in dieser Hinsicht noch etwas düster aus: Im Garten haben wir nur schlechten und teilweise gar keinen WLAN-Empfang – ärgerlich, wenn man beispielsweise Musik streamen oder schlichtweg im Garten arbeiten möchte. Der wetterfeste Netgear Orbi Outdoor Mesh WLAN-Repeater (Amazon-Link*) verspricht hier Abhilfe und soll für ein schnelles WLAN im Außenbereich sorgen. Wir haben ausprobiert, wie gut das funktioniert.

Erster Eindruck und Montage

Nach dem Auspacken waren wir zunächst von der Größe des Geräts überrascht: Mit den Abmessungen von 21,1 x 26,9 x 6,9 Zentimetern ist der Orbi Outdoor recht groß. Ein kompakteres Design wäre natürlich wünschenswert gewesen, andererseits wird die Größe vermutlich für die WLAN-Antennen benötigt. Da das Gerät ein dezentes, zurückhaltendes Design besitzt, stört uns die Größe aber nicht weiter, zumal das Gerät in den meisten Fällen auch “versteckt” montiert werden kann (etwa auf der Rückseite eines Gartenhauses, hinter Blumen oder Sträuchern o.ä.).

Für die Montage kann das Gerät entweder auf dem mitgelieferten Standfuß befestigt und beispielsweise in einem Beet platziert oder an eine Wand geschraubt werden. Erfreulicherweise befinden sich im Lieferumfang nicht nur Holz-, sondern auch Betonschrauben.

Netgear Orbi Outdoor Mesh WLAN-Repeater: Lieferumfang

Der Orbi Outdoor macht einen robusten Eindruck, was für den Einsatz im Outdoor-Bereich natürlich eine Prämisse ist. Das Design ist schlicht und trotz der Größe recht zurückhaltend.

Vor der Inbetriebnahme solltet ihr bedenken, dass der Stecker des Netzteils im Gegensatz zum eigentlichen Gerät nicht wetterfest ist. Ihr benötigt also entweder eine wasserdichte Anschlussbox (wird auch oft als “Safebox” bezeichnet) oder müsst das Kabel innen an eine Steckdose anschließen und über ein Loch in der Wand nach außen führen. Letzteres dürfte in den meisten Fällen zu aufwendig sein, weshalb sich eine Safebox (Kostenpunkt: Rund 5 Euro bei Amazon*) oder, sofern möglich, die Montage am Gartenhaus anbietet – ein Loch in eine Holzwand ist schließlich schnell gebohrt. Warum Netgear den Orbi Outdoor nicht einfach mit einem Schuko-Stecker ausstattet, erschließt sich uns allerdings nicht.

Der Verzicht auf einen Ethernetanschluss am Gerät ist wiederum nachvollziehbar, da sich über den Anschluss unerwünschte Gäste unkompliziert Zugang zum heimischen Netzwerk verschaffen könnten. Wichtig zu wissen: Der Orbi Outdoor setzt nicht zwingend den Betrieb des Orbi Mesh Indoor-Systems voraus, sondern ist grundsätzlich mit jedem WLAN-Router kompatibel.

Netgear Orbi Outdoor: Bringt WLAN auf die Terrasse und den Garten

Netgear Orbi Outdoor Mesh WLAN-Repeater: Technische Daten (Modell: RBS50Y)

WLAN-Geschwindidkeit (kombiniert)3.000 MBit/s (1.733 + 866 + 400 MBit/s)
WLAN-Abdeckungca. 125 Quadratmeter
Backhaul4×4
EthernetanschlussNein
Abmessungen21,1 x 26,9 x 6,9 Zentimeter
Betriebstemperatur-20 °C bis 50 °C
Wetterfest? Ja (IP 65)

Einrichtung und Funktionsumfang

Der WLAN Outdoor-Repeater kann in ein vorhandenes Orbi Mesh-System eingebunden (“Orbi Modus”) oder mit WLAN-Router von anderen Herstellern verbunden werden (“Repeater Modus”).

Die Einrichtung des Orbi-Modus ist denkbar unkompliziert: Über die Smartphone-App des Herstellers wird der Outdoor Satellite in wenigen Schritten zum bestehenden Orbi-System hinzugefügt, was in unserem Test auf Anhieb einwandfrei funktioniert hat.

Orbi Outdoor Einrichtung: Mit dem Betätigen der Sync-Taste wird der Satellit mit der Basis verbunden.

Während der Einrichtung wird ein Nachteil des Orbi Satelliten ersichtlich: Der Hersteller weist darauf hin, dass das Gerät aufgrund gesetzlicher Vorschriften im Außenbereich nur im Dualband-WLAN (Outdoor-Modus) betrieben werden darf, während im Haus (Indoor-Modus) auch der leistungsstärkere Tri-Band-Modus genutzt werden kann. Mit einem Button kann der Anwender jederzeit zwischen dem In- und Outdoor-Modus wechseln – es bleibt also dem Anwender überlassen, ob er das Gerät im Außenbereich gesetzeskonform betreiben oder von einer schnelleren Leistung profitieren möchte.

Indoor-Modus mit Tri-Band-WLAN oder Outdoor-Modus mit Dualband-WLAN? Der Nutzer hat die Wahl…

Die Verbindung mit dem Router eines anderen Herstellers (“Repeater Modus”) etwas langwieriger, da in diesem Fall diverse Einstellungen (Netzwerkname, Passwort etc.) über eine Weboberfläche vorgenommen werden müssen.

Orbi Outdoor im Repeater-Modus: Die Konfiguration erfolgt über eine Weboberfläche.

Ein nettes Gimmick: Auf der Ober- und Unterseite des Orbi Outdoor befinden sich farbige LEDs, die als Outdoor-Ambientelicht eingesetzt werden können. In der App kann ein Zeitplan für die Schaltung der Beleuchtung hinterlegt werden, eine Anbindung an weitere Smart Home-Systeme wie Philips Hue, Alexa oder Ifttt gibt es aber nicht.

In der App kann ein Zeitplan für die LED konfiguriert werden.

WLAN-Geschwindigkeit

Farbige LEDs am Mesh-Satelliten sind ja ganz nett, aber wie sieht es denn jetzt mit der WLAN-Geschwindigkeit aus? Im Rahmen unseres Tests wollen wir ein 990 Quadratmeter großes Grundstück mit einer Wohnfläche von 212 Quadratmetern mit einem Zuverlässigen WLAN abdecken. Zum Einsatz kommt das Indoor-System Orbi RBK20 in Kombination mit dem Outdoor Satelliten. Die Indoor-Satelliten alleine deckten zwar das Haus und auch große Teile des Gartens mit WLAN ab, im Außenbereich sank die Geschwindigkeit aber deutlich ab und an einigen Stellen ging der Empfang auch ganz verloren.

Der Outdoor Satellit schafft hier spürbar Abhilfe und versorgt nahezu den gesamten Garten mit einem schnellen WLAN. In unmittelbarer Nähe des Satelliten konnten wir auf einem iPhone X mit dem Analysetool “Fritz!App WLAN” einen Durchsatz von rund 330 Mbit/s messen.

Orbi Outdoor Satellit: Bis zu 330 Mbit/s im Außenbereich

Natürlich hat die WLAN-Geschwindigkeit abgenommen, sobald wir uns von dem Satelliten weiter entfernt haben aber selbst an der Grundstücksgrenze konnten wir immerhin noch 23 Mbit/s messen. Noch wichtiger: Verbindungsabbrüche gab es keine mehr – der gesamte Gartenbereich war mit WLAN abgedeckt.

Hierzu muss allerdings angemerkt werden, dass die WLAN-Geschwindigkeit von vielen individuellen Faktoren abhängt:

  • Entfernung des Outdoor-Satelliten zu einem Indoor-Satelliten
  • Bäume und Sträucher auf dem Gelände
  • genaue Platzierung des Outdoor-Satelliten (hat er “freie Sicht” auf das gesamte Grundstück?) etc.

Die Messwerte haben somit nur eine eingeschränkte Aussagekraft und können bei euch besser oder schlechter ausfallen. Ob der Outdoor Satellit euren Garten vollständig mit WLAN abdeckt, könnt ihr letztendlich nur mit einem Test des Geräts auf eurem Grundstück feststellen.

Netgear Orbi Outdoor Mesh WLAN Add On Satellit im Test: Unser Fazit

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 20.04.2024 um 03:13 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

Der Orbi Outdoor Satellit bringt schnelles WLAN in den Garten. Wer auch im Außenbereich nicht auf Netflix, Sportübertragungen oder Musikstreaming verzichten möchte und sich regelmäßig mit Verbindungsabbrüchen oder einer zu langsamen Geschwindigkeit herumärgert, kann diese nervigen Probleme mit dem Gerät aus der Welt schaffen – sofern er bereit ist, rund 220 Euro zu investieren.

Die Einrichtung ist kinderleicht, sofern im Innenbereich bereits das Orbi Mesh-System eingesetzt wird. Zwar arbeitet das Gerät auch mit WLAN-Routern anderer Hersteller zusammen, die Einrichtung erfolgt dann aber nicht ganz so intuitiv mit der Orbi Smartphone-App, sondern mit einer Weboberfläche.

Netgear Orbi Outdoor

EUR 278,00
8.6

Einrichtung

10.0/10

Bedienung

8.0/10

Verarbeitung & Design

9.0/10

Funktionsumfang

9.0/10

Preis-Leistung

7.0/10

Vorteile

  • einfache Einrichtung
  • schnelles und stabiles WLAN im Außenbereich
  • kompatibel mit sämtlichen Routern (nicht nur Orbi-Geräte)
  • indirekte Beleuchtung

Nachteile

  • hoher Preis
  • relativ großes Gehäuse
  • Netzstecker ist nicht wetterfest

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.