Home Assistant ist ein Smart Home-System auf Open Source-Basis, das die zentrale Steuerung einer Vielzahl von Geräten ermöglicht. Das System ist modular aufgebaut und kann mit zahlreichen Geräten und Diensten von Drittanbietern wie Shelly, Philips Hue, KNX, Sonos, Tado oder AVM verbunden werden. Home Assistant ist nicht auf eine bestimmte Hardware beschränkt und kann auf verschiedenen Plattformen wie Raspberry Pi, Windows, MacOS oder Linux betrieben werden.

Vorteile von Home Assistant

Ein großer Vorteil von Home Assistant ist die Flexibilität des Systems. Durch die offene Architektur und die zahlreichen verfügbaren Integrationen können nahezu alle Smart Home Geräte in das System eingebunden werden. Dadurch ist es möglich, ein umfassendes Smart Home System aufzubauen, das alle Geräte zentral steuert. Home Assistant unterstützt eine Vielzahl von Geräten wie Lichtschalter, Steckdosen, Thermostate, Klimaanlagen, Tür- und Fenstersensoren, Bewegungsmelder, Kameras und vieles mehr. Mittlerweile stehen über 1900 Integrationen zur Verfügung, mit denen sich auch exotischere Geräte in das System integrieren lassen.

Home Assistant Dashboard
Alles auf einem Blick: Im Dashboard von Home Assistant könnt Ihr Euch einen schnellen Überblick über Euer vernetztes Zuhause verschaffen.

Home Assistant kann individuell konfiguriert werden und bietet zahlreiche Automatisierungsmöglichkeiten. So können bestimmte Aktionen automatisch ausgelöst werden, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt. Zum Beispiel kann das Licht im Flur automatisch eingeschaltet werden, wenn eine Person den Raum betritt. Es ist auch möglich, eigene Skripte zu erstellen, um komplexe Abläufe zu realisieren. Auf diesem Weg könnt Ihr zum Beispiel verschiedene Geräte und Abläufe miteinander verknüpfen und so komplexe Szenarien realisieren.

Home Assistant: Smart Home ohne Cloud

Das System arbeitet vollständig lokal und ist somit nicht auf einen Cloud-Dienst angewiesen. Im Gegensatz zu vielen anderen Smart-Home-Systemen werden die Daten bei Home Assistant auf dem eigenen PC, wie etwa einem Raspberry Pi, gespeichert. Dadurch bleibt die Kontrolle über die eigenen Daten in Eurer Hand und es besteht kein Risiko, dass Eure Daten abgegriffen oder missbraucht werden – sofern Ihr Euer eigenes Netzwerk ausreichend schützt. Zudem ist das System auch dann funktionsfähig, wenn keine Internetverbindung vorhanden ist. Dadurch ist das System besonders sicher und zuverlässig.

Ein weiterer Pluspunkt die aktive Community. Da es sich um ein erfolgreiches Open-Source-Projekt handelt, wird das System von einer Vielzahl von Entwicklern und Entwicklerinnen unterstützt, die ständig neue Integrationen und Funktionen bereitstellen. Auch die Möglichkeit, eigene Add-ons zu erstellen und in die Community einzubringen, macht Home Assistant zu einer attraktiven Lösung für Nutzer, die ein individuelles und umfassendes Smart Home-System aufbauen möchten. Die Community bietet dabei nicht nur technische Unterstützung, sondern auch zahlreiche Anleitungen, Tutorials und Hilfestellungen.

Die Benutzeroberfläche der Web App und der Smartphone-App ist überwiegend übersichtlich gestaltet, wirkt aber für unseren Geschmack teilweise nicht ganz zeitgemäß. Wichtiger als die Ästhetik ist bei einem Smart Home-System jedoch die Benutzerfreundlichkeit, die überwiegend gegeben ist. Ein wenig Zeit für die Einarbeitung solltet Ihr jedoch mitbringen, schließlich bietet das System einen hohen Funktionsumfang und komplexe Automatisierungsmöglichkeiten.

Nachteile von Home Assistant

Ein Nachteil von Home Assistant ist die vergleichsweise hohe Einstiegshürde. Das System erfordert ein gewisses technisches Verständnis und ist nicht so einfach zu bedienen wie andere Smart Home Systeme. Wer nicht selbst programmieren kann, ist darauf angewiesen, dass die verwendeten Plugins und Erweiterungen von der Community weiterentwickelt werden.

Letztendlich richtet sich das System an erfahrenere Anwenderinnen und Anwender, die idealerweise über grundlegende Programmierkenntnisse verfügen.

Auch die Einrichtung und Konfiguration des Systems kann zeitaufwendig sein. Allerdings gibt es mittlerweile viele Anleitungen und Tutorials, die den Einstieg erleichtern. Zudem bietet die Community eine große Unterstützung bei der Einrichtung und Konfiguration des Systems.

Integrationen: Damit geht fast alles

Wie eingangs bereits erwähnt, stehen mittlerweile über 1900 Plugins (Home Assistant nennt sie Integrationen) zur Verfügung, mit denen Ihr unkompliziert Eure Smart Home-Geräte einbinden könnt. Unterstützt werden etwa die Geräte der folgenden Unternehmen:

  • Airthings
  • Amazon Alexa
  • August
  • AVM
  • Blink
  • Daikin
  • Ecobee
  • Google Assistant
  • HomeKit-Geräte
  • iRobot
  • KNX
  • Kostal
  • Lifx
  • Logitech
  • Philips Hue
  • Shelly
  • Somfy
  • Sonos

Ein Highlight des Systems sind aus unserer Sicht die Möglichkeiten im Bereich des Energiemanagements: Ihr könnt diverse Wechselrichter oder Wallboxen integrieren, um einen Überblick über Euren Energieverbrauch zu erhalten und Geräte beispielsweise dann automatisch einzuschalten, wenn die Photovoltaikanlage oder das Balkonkraftwerk gerade Strom produziert.

Auf der Website der Entwickler findet Ihr eine vollständige Übersicht der Integrationen.

Fazit: Ein flexibles, offenes Smart Home-System

Insgesamt ist Home Assistant eine attraktive Lösung für Nutzer, die ein individuelles und flexibles Smart Home-System aufbauen möchten. Durch die zahlreichen Integrationen, Automatisierungsmöglichkeiten und die Möglichkeit eigene Add-ons zu erstellen, kann das System individuell angepasst und erweitert werden. Die Unabhängigkeit von Cloud-Diensten und die intuitive Benutzeroberfläche machen das System auch für Einsteiger zugänglich.

Wer Zeit mitbringt, um sich mit dem System auseinanderzusetzen, erhält ein sehr leistungsstarkes Smart Home-System, das alle Aspekte der Gebäudeautomatisierung abdeckt. Die aktive Community bietet dabei eine große Unterstützung und eine breite Palette an Erweiterungen und Lösungen.

Smart Home-System Home Assistant: Kostenloser Download

Das Smart Home-System kann für alle gängigen Betriebssysteme kostenlos auf der Home Assistant-Website heruntergeladen werden. Wir empfehlen, das System auf einem aktuellen Rasperri Pi zu installieren. Der Preis des Minirechners ist in den vergangenen Monaten auf ein teilweise absurdes Niveau gestiegen, zuletzt aber erfreulicherweise wieder deutlich gefallen. Bei Amazon bekommt Ihr den Rechner aktuell für rund 100 Euro*.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.