Der Goat G1 ist der erste Mähroboter aus dem Hause Ecovacs. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenzprodukten benötigt der Mähroboter keinen Begrenzungsdraht. In unserem Test konnte das Gerät neben der einfachen Einrichtung auch mit dem hohen Funktionsumfang überzeugen, allerdings haben wir auch ein paar Beanstandungen.

Ecovacs Goat G1
Der Goat G1 punktet mit einem schicken Design, das allerdings Schmutzanfällig ist.

Lieferumfang und Inbetriebnahme

Im (sehr großen) Paket befindet sich neben dem Goat G1 die Aufladestation sowie (je nach Auswahl) zwei Navigationsbeacons. Die Beacons sind Stäbe, die am Rasenrand platziert werden und dem Goat bei der Navigation helfen – dazu aber später mehr.

Beim Auspacken fällt direkt das schicke Design des Goat G1 ins Auge. Das in weiß und schwarz gehaltene Gerät sieht ohne Frage stylish aus. Gleichzeitig stellen wir uns die Frage, ob die helle Farbe für einen Mähroboter die beste Wahl ist – Schmutz ist auf dem Gehäuse gut zu sehen, wenngleich zumindest der untere Bereich und die Räder in schwarz gehalten sind. Eine vollständig schwarze Farbvariante würde vermutlich auf großen Anklang stoßen.

Wichtiger als Farbe und Design ist aber die Verarbeitungsqualität: Der Goat G1 sieht nicht nur schick aus, sondern ist auch robust verarbeitet. Während unseres Tests hat sich allerdings unterhalb der Displayabdeckung Kondenswasser gebildet. Das Wasser war nach einigen Tagen wieder verschwunden und hat augenscheinlich keinen Schaden angerichtet, dennoch wäre unsere Empfehlung, den Goat nach Möglichkeit in einer “Mährobotergarage” unterzustellen.

Im ersten Schritt wird die Ladestation mit Strom versorgt und der Mähroboter mit der App des Herstellers eingerichtet. Gut gefällt uns, dass wir hierfür die gleiche App verwenden können, die wir bereits für die Saugroboter von Ecovacs einsetzen und der Einrichtungsvorgang schnell erledigt ist.

Bevor ein Mähroboter seine Arbeitet verrichtet, muss bei den meisten Geräten mehr oder weniger aufwändig ein Draht am Rand der Rasenfläche verlegt werden. Dieser Vorgang entfällt beim Goat G1 vollständig. Stattdessen stecken wir zwei batteriebetriebene Stäbe (Beacons) am Rand der Rasenfläche in den Boden, die leider recht groß sind und je nach Platzierung durchaus ins Auge fallen.

Die Anzahl der benötigten Beacons hängt von der Größe Eures Rasens ab – auf der Amazon-Produktseite* könnt Ihr Euch vor dem Kauf informieren, wie viele der 100 Euro teuren Beacons Ihr benötigt.

Die Beacons helfen dem Mähroboter im Zusammenspiel mit den integrierten Kameras und dem GPS-Signal dabei, sich ohne Begrenzungsdraht in Eurem Garten zurechtzufinden. Zusätzlich müsst Ihr einmalig die Rasenkante manuell mit dem Gerät abfahren, damit der Goat lernt, wo der Rasen endet und beispielsweise ein Blumenbeet beginnt. Die Beacons sind inklusive Erdspieß rund ein Meter lang und ragen mit einer Länge von 76 Zentimetern aus der Erde hervor.

Besonders dezent sind die recht langen Stäbe nicht – inwieweit sie sich optisch in den Garten einfügen oder eher als störend empfunden werden, ist sicherlich Geschmacksache. Letztendlich sind die Beacons der Preis dafür, dass kein Begrenzungsdraht für den Mähroboter verlegt werden muss. Die Batterien der Beacons (jeweils 3 Mono D LR20 1,5V Batterien) sollen laut Ecovacs übrigens ein Jahr lang halten.

Beacons des Ecovacs Goat G1
Die (recht langen) Beacons helfen dem Goat G1 dabei, sich in Eurem Garten zurechtzufinden.

Bedienung und Funktionsumfang

Die wichtigsten Funktionen des Mähroboters könnt Ihr mit Tasten auf dem Gerät einstellen, primär erfolgt die Bedienung und vor allem die Konfiguration aber mit der App des Herstellers. Mit der App konnten wir unkompliziert alle wichtigen Einstellungen vornehmen und Zeitfenster für den Mähvorgang hinterlegen.

Ecovacs Goat G1 Bedienung
Ecovacs Goat G1: Die Tasten und das Rad zur Einstellung der Schnitthöhe befinden sich unter einer Abdeckung auf der Oberseite des Mähroboters.

Der Funktionsumfang des Mähroboters kann sich sehen lassen:

  • Effizienter Mähvorgang: Fläche wird systematisch Bahn für Bahn abgefahren
  • Intelligente Hindernisvermeidung: Umherliegende Gegenstände werden erkannt und umfahren
  • Definierbare Sperrzonen, die nicht gemäht werden sollen
  • Integriere Überwachungsfunktion: Das Bild der integrierten Kamera kann in der App aufgerufen werden.
  • Konfigurierbare Zeitpläne für den Mähvorgang inklusive Tierschutzzeit
  • Integrierter Regensensor: Auf Wunsch bleibt der Mähroboter bei Regen in der Ladestation

Die gewünschte Schnitthöhe lässt sich allerdings nicht in der App, sondern ausschließlich über ein Rad direkt am Roboter konfigurieren. Hier könnt Ihr in 13 Stunden zwischen 3 und 6 Zentimeter einstellen.

Navigation und Mähergebnis

Der Roboter hat sich anstandslos in unserem Garten zurechtgefunden und systematisch den Rasen gemäht. Wichtig ist aber, dass die Fläche möglichst vollständig mit WLAN versorgt wird (ein Outdoor-Repeater kann hier bei Bedarf Abhilfe schaffen). Zwar kann sich das Smartphone alternativ auch via Bluetooth mit dem Goat G1 verbinden, für den zuverlässigen Betrieb ist WLAN aber die bessere Option. Optional bietet der Hersteller auch ein Mobilfunkmodul an – für besonders große Gärten ist das sicherlich eine sinnvolle Option.

Gutes Mähergebnis, Kantenschnitt aber noch nicht zufriedenstellend

Mit dem Mähergebnis sind wir grundsätzlich zufrieden. Auf der Fläche spart der Goat keine Bereiche aus – der Rasen wurde effizient und überraschend leise gemäht. Praktisch finden wir, dass wir in der App ähnlich wie bei einem Saugroboter auch Sperrzonen definieren können, die von dem Roboter umfahren werden.

Was uns im Test allerdings noch nicht überzeugt hat, ist der Kantenschnitt. Der Roboter lässt an vielen Stellen am Rand des Rasens recht viel Gras stehen, was zumindest ab und zu eine manuelle Nacharbeit notwendig macht. Fairerweise muss aber erwähnt werden, dass wir eine teilweise abgerundete Rasenfläche haben, was für jeden Mähroboter grundsätzlich eine Herausforderung darstellt.

Ecovacs Goat G1
Der Goat G1 verrichtet zielstrebig und effizient seine Arbeit.

Allerdings berichten auch einige Käuferinnen und Käufer in Foren, dass der Goat G1 teilweise nicht nah genug an die Rasenkante fährt, weshalb wir davon ausgehen, dass der Hersteller das Problem mit einem Software-Update in der nächsten Zeit angehen wird.

Bereits verfügbar ist eine Option zur “Kantenoptimierung”. Nach der Aktivierung fährt der Roboter noch einmal die Rasenfläche ab und schlägt anschließend eine Anpassung der Karte vor. In unserem Fall hat das etwas Abhilfe geschafft, grundsätzlich hält das Gerät aber noch immer einen zu großen Abstand zur Kante ein, was sich auch mit einem erneuten Trainingsvorgang (manuelles Abfahren der Rasenkante) nicht beheben ließ.

Wie oben bereits geschrieben, gehen wir davon aus, dass Ecovacs hier mit einem Software-Update in der nächsten Zeit nachbessert.

Der Mähroboter von ECOVACS ist für Gärten bis zu 1600 m² ausgelegt. Laut Angaben des Herstellers kann das Modell täglich etwa 600 m² Rasenfläche mähen. Für eine Fläche von 200 m² wurden in unserem Test ungefähr 3/4 der Akkuladung verbraucht. Leichte Steigungen stellten in unserem Test kein Problem dar: Der Roboter ist nicht abgerutscht, was sicherlich auch auf das recht hohe Gewicht von rund 13,5 Kilogramm zurückzuführen ist.

Smarte Hinderniserkennung

Ecovacs hat den Goat G1 mit einer Fischaugenkamera ausgerüstet, die ein Sichtfeld von 150 Grad erfasst. Ähnlich wie die Saugroboter des Herstellers ist auch der Mähroboter in der Lage, mit Hilfe der Kamera Hindernisse zu erkennen. In unserem Test hat das sehr gut funktioniert: Herumliegende Schuhe, ein Gartenschlauch oder Kinderspielzeug wurden erkannt und zuverlässig umfahren.

Goat G1 Hinderniserkennung
Mit seiner Frontkamera und eine 360 Grad-Panoramakamera kann der Goat G1 Hindernisse in der Regel zuverlässig erkennen.

Im Alltag ist die Hinderniserkennung sehr praktisch und bringt ein großes Plus an Sicherheit, vollständig verlassen sollte man sich auf die Funktion aber nicht: Wir empfehlen weiterhin, den Mähroboter nicht einzusetzen, wenn sich kleinere Kinder unbeaufsichtigt im Garten aufhalten. Auch sollte ein Mähroboter grundsätzlich nur tagsüber seine Arbeit verrichten, da Mähroboter eine Gefahr für Igel darstellen können.

Dank der App-Steuerung und den konfigurierbaren Zeitfenstern könnt Ihr den Goat G1 aber unkompliziert so konfigurieren, dass er ausschließlich innerhalb der für Euch passenden Zeiten mäht.

Zusätzlich befindet sich eine 360 Grad-Panoramakamera auf der Oberseite des Mähers, auf deren Kamerabild Ihr via App zugreifen könnt. Auf diesem Weg könnt Ihr auch von unterwegs nachsehen, ob im Garten alles in Ordnung ist. Bei Bedarf kann der Roboter auch regelmäßig vorab definierte Bereiche abfahren und wird so praktisch zu einer selbstfahrenden Überwachungskamera. Diese Überwachungsfunktion ist sicherlich ein nettes Gimmick, im Alltag dürften fest installierte Kameras aber in den meisten Fällen zielführender sein, um das eigene Anwesen zuverlässig zu überwachen – zumal das Bild der Kamera recht unscharf ist und sich Details nicht wirklich gut erkennen lassen.

Ecovacs Goat G1: Screenshot der Überwachungsfunktion
Goat G1: Der Mähroboter als fahrende Überwachungskamera

Wie verhindert der Mähroboter, dass die Kameralinse dreckig und die Sicht dadurch eingeschränkt wird? Das haben wir uns auch gefragt und waren positiv überrascht, dass die Ladestation mit zwei Bürsten ausgestattet ist, mit denen die Kamera vor dem Mähvorgang gereinigt wird.

Ecovacs Goat G1 im Test: Unser Fazit

Der Ecovacs Goat G1 bietet einen hohen Funktionsumfang und lässt sich einfach einrichten – nicht zuletzt, weil kein Begrenzungsdraht verlegt werden muss, was je nach Gartengröße recht zeitaufwendig sein kann. Das Design ist futuristisch und schick, aufgrund der weißen Farbe aber Anfällig für Schmutz. In unserem Test hat uns auch das Mähergebnis überzeugt: Die Rasenfläche wurde effizient gemäht.

Einziger Kritikpunkt ist der Kantenschnitt. Der Goat G1 hält momentan noch einen etwas zu großen Abstand zum Rand ein, wenngleich unsere Rasenfläche mit der abgerundeten Begrenzung grundsätzlich für Mähroboter eine Herausforderung ist. Wir gehen davon aus, dass der Hersteller dieses Problem mit einem künftigen Software-Update behebt.

Der Goat G1 kostet aktuell 1.600 Euro und ist zum Beispiel bei Amazon erhältlich*. Preislich liegt er damit unter den vergleichbaren Produkten der Konkurrenz. So ist Segway Navimow H800E, der ebenfalls ohne Begrenzungskabel auskommt, beispielsweise mit rund 1.700 Euro etwas teurer als das Gerät von Evocas. Eine weitere Alternativ (ebenfalls ohne Begrenzungsdraht) ist etwa der EcoFlow Blade, der mit einem Preis von rund 2.550 Euro allerdings deutlich teurer ist. Je nach Gartengröße müsst Ihr beim Goat G1 allerdings zusätzliche Beacons einkalkulieren, die rund 100 Euro pro Stück kosten.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 um 04:16 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

Ecovacs Goat G1

9.5

Einrichtung & Montage

10.0/10

Verarbeitung

9.0/10

Mähergebnis

9.0/10

Preis-Leistung

10.0/10

Vorteile

  • einfache Einrichtung & Bedienung
  • Mähroboter ohne Begrenzungsdraht
  • gute Hinderniserkennung
  • ansprechendes Design
  • gute Navigation
  • gutes Preis-Leistungsverhältnis

Nachteile

  • Kantenschnitt z.T. noch nicht optimal
  • Beacons (Stäbe) müssen an der Rasenfläche platziert werden
  • Design (weiße Farbe) ist schmutzanfällig

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.