Amazon hat sein Smart-Home-Portfolio mit dem Echo Hub erweitert, einem Display, das gezielt für die Steuerung von Smart-Home-Geräten ausgelegt ist. In diesem Testbericht erläutern wir, warum uns das Gerät bislang noch nicht überzeugen kann.
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Echo Hub: Inbetriebnahme und technische Eigenschaften
Die Inbetriebnahme des Echo Hub gestaltet sich wie von Amazon-Geräten gewohnt einfach. Die Verbindung des Hubs mit dem Strom und die Einrichtung erfordern die Amazon-Account-Daten und WLAN-Zugangsdaten. Auf unserem Gerät musste noch ein Software-Update aufgespielt werden, nach rund 10 Minuten war der gesamte Einrichtungsprozess abgeschlossen. Der Hub wird entweder an einer Wand befestigt (eine Schablone für die Wandmontage ist enthalten) oder alternativ auf einen Tisch oder Schrank gestellt – die hierfür notwendige Halterung ist aber nicht im Lieferumfang enthalten und mit 35 Euro auch kein Schnäppchen.
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Der Hub kann zudem als Smart Home-Zentrale verwendet werden und bringt hierfür die Protokolle WLAN, Bluetooth, Zigbee, Matter und Thread mit. Sofern Ihr entsprechend kompatible Geräte verwendet, kann das Gerät somit eine zusätzliche Steuerungszentrale für Euer Smart Home überflüssig machen.
Technische Eigenschaften des Echo Hub
- Display: 8 Zoll, 1200 x 800 Pixel Auflösung
- Maße: 137 x 202 x 15 mm (H x B x T)
- Kompatibilität: WLAN, Bluetooth, Matter, Zigbee, Thread, Sidewalk
- Tasten: Lauter + Leiser, Alexa (Mikrofon) stumm (rechts am Rand)
- Sensoren: Annährungserfassung, Umgebungslichtsensor
- Stromversorgung: USB-C (Akkubetrieb ist nicht möglich)
- Montage: Wandhalterung (enthalten) oder mit einem Ständer (nicht im Lieferumfang)
Touchdisplay und Smart-Home-Integration: Etwas träge und eingeschränkt
Der Formfaktor des Echo Hub entspricht einem Tablet mit einem 8 Zoll großen Display. Im Vergleich zu den Echo Show-Geräten hat Amazon die Software umfassend für den Einsatz als Smart Home-Bedienpanel überarbeitet, damit direkt von dem Startbildschirm aus Geräte gesteuert oder Alexa-Routinen aktiviert werden können.
Doch genau hier hakt es in unserem Test häufig – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Das Display reagiert teilweise nicht schnell genug auf Eingaben, was im Alltag schnell nervt. Ob der Prozessor nicht die nötige Power mitbringt oder ob es sich um Probleme handelt, die Amazon mit einem Software-Update beheben kann, lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen. Gleiches gilt übrigens für den Zugriff auf die Livestreams der Überwachungskameras: Auch hier arbeitet der Hub noch nicht wirklich zuverlässig. Mal dauert es länger, bis das Livebild angezeigt wird, mal wird es trotz ausreichender WLAN-Abdeckung gar nicht geladen. Und: Ein Vorschaubild des Kamerabilds zeigt der Hub nur dann an, wenn Ihr eine Überwachungskameras von der Amazon-Tochter Ring verwendet und ein Ring Protct-Abo abgeschlossen habt.
Irritiert hat uns zudem, dass wir die Temperatur unserer Heizkörperthermostate nicht mit dem Hub regulieren konnten. Zugegeben: Unser Setup ist kein Standardfall (wir verwenden Homematic Heizkörperthermostate, die über die Homey Smart Home-Zentrale gesteuert werden), dennoch ist es merkwürdig, dass die Thermostate zwar mit Alexa-Sprachbefehlen, nicht aber mit dem Display gesteuert werden können. Es scheint also aktuell nicht so zu sein, dass grundsätzlich alle Smart Home-Geräte, die mit Alexa bedient werden können, auch mit dem Hub bedient werden können – auch das ist im Alltag sehr ärgerlich. Immerhin: Die Steuerung unserer Klimageräte (via Tado) war mit dem Echo Hub in unserem Test problemlos möglich.
Ein Display an der Wand ist praktisch, um die Alarmanlage zu bedienen. Das klappt auch mit dem Hub, aber nur, wenn Ihr – Ihr ahnt es schon – auf das Überwachungssystem von Ring setzt. Dann profitiert man von der nahtlosen Integration und kann das System schnell und unkompliziert scharf oder unscharf schalten. Überwachungssysteme anderer Hersteller können derzeit noch nicht integriert werden.
Wir müssen Amazon zugute halten, dass das Gerät gerade erst auf den Markt gekommen ist und einige Einschränkungen und Probleme sicherlich in den nächsten Wochen durch Software-Updates behoben werden.
Wir befürchten aber, dass Amazon die Funktionen und Integrationen des Hub auch künftig bevorzugt auf die hauseigenen Produkte, wie etwa die Ring-Überwachungskameras, ausrichten wird. Aus Unternehmenssicht ist das nachvollziehbar – aus Anwendersicht aber ärgerlich. Haben uns die großen Hersteller von Smart Home-Geräten nicht versprochen, dass wir uns mit dem neuen Smart Home-Standard Matter keine Gedanken mehr über Kompatibilität machen müssen?
Der Echo Hub zeigt, dass das nur eingeschränkt gilt: Ja, der Hub kann als Matter-Zentrale kompatible Geräte ansteuern – erweiterte Funktionen stehen aber nur dann zur Verfügung, wenn das Gerät von Amazon stammt und ein zusätzliches Cloud-Abo abgeschlossen wurde.
Bedienung und Funktionsumfang des Echo Hub: Begrenzt anpassbar
Die Anpassungsmöglichkeiten des Startbildschirms sind aktuell überschaubar. Zwar können die Widgets ein- oder ausgeblendet und neu sortiert, aber nicht in der Größe verändert werden. Außerdem stehen nur einige wenige Widgets mit den Basisfunktionen zur Verfügung. Wenn Ihr etwa die Stromproduktion Eurer Photovoltaikanlage oder den Ladevorgang des E-Autos auf dem Startbildschirm verfolgen möchtet, muss das Gerät passen: Entsprechende Widgets und Funktionen stehen aktuell noch nicht zur Verfügung, könnten aber natürlich im Laufe der nächsten Monate nachgereicht werden.
Wer den Amazon Echo Hub für die Musiksteuerung verwenden möchte, sollte vorab prüfen, ob das mit den verwendeten Lautsprechern überhaupt möglich ist. Grundsätzlich kann der Hub nämlich in der Tat für die bequeme Musikauswahl verwendet werden – allerdings nur dann, wenn Ihr smarte Lautsprecher aus dem Hause Amazon, wie beispielsweise den Echo Studio*, verwendet. Setzt Ihr stattdessen beispielsweise auf Sonos-Lautsprecher, muss der Hub auch in dieser Disziplin passen – obwohl die Sonos-Lautsprecher grundsätzlich mit Alexa kompatibel sind. Auch hier gilt wieder: Die Tatsache, dass Eure Geräte mit Alexa kompatibel sind, bedeutet nicht, dass Ihr sie auch mit dem Hub steuern könnt.
Gestört hat uns in unserem Test zudem die Tatsache, dass das Display nicht entspiegelt ist – je nachdem, wo das Gerät montiert wird, kann auch dieser Umstand die Bedienung erschweren und dazu führen, dass man im Alltag doch lieber Alexa-Sprachbefehle verwendet.
Gut gefällt uns hingegen, dass sich das Display auf Wunsch nur dann einschaltet, wenn sich eine Person vor dem Gerät befindet – der Hub setzt hierfür auf den integrierten Infrarotsensor, der Personen schnell und zuverlässig erkennt. Die „klassische“ Alexa-Sprachsteuerung funktioniert ebenfalls – die drei integrierten Mikrofone erkennen Sprachbefehle auch dann noch, wenn Ihr Euch in der anderen Ecke des Raumes befindet. Wer primär auf die Sprachsteuerung des Smart Home setzt, kann freilich auch auf einen Echo Pop oder Echo Dot setzen, die mit 55, beziehungsweise 65 Euro deutlich günstiger sind und Sprachbefehle ebenfalls zuverlässig erkennen.
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Die Bedienoberfläche wirkt aufgeräumt und optisch ansprechend. Im Gegensatz zu vielen anderen Amazon-Geräten blendet Amazon auf dem Bildschirm bislang keine Werbung ein. Angesichts der bisherigen Entwicklung bei den Fire TVs oder den Echo Shows, können wir uns leider nicht sicher sein, dass die Oberfläche auch künftig werbefrei wird.
Ebenfalls positiv: Wird der Echo Hub nicht zur Steuerung des Smart Homes verwendet, kann das Display entweder automatisch abgeschaltet oder als digitaler Bilderrahmen genutzt werden. Sobald sich eine Person dem Display nähert, werden wieder die Bedienelemente angezeigt.
Echo Hub im Test: Unser Fazit
Der Echo Hub hinterlässt in unserem Test ein gemischtes Bild – so richtig warm geworden sind wir mit dem Smart Home Bedienpanel noch nicht: Das Gerät reagiert manchmal träge auf Eingaben, die (wenigen) Widgets auf dem Startbildschirm lassen sich nur eingeschränkt anpassen und eine nahtlose Integration von smarten Lautsprechern und Überwachungskameras setzt voraus, dass die Geräte aus dem Hause Amazon stammen.
Für wen also eignet sich der Echo Hub? Wenn Ihr nach einem smarten Display für die Wandmontage sucht, um etwa im Flur das Ring-Alarmsystem zu bedienen oder unkompliziert das Videobild einer Ring-Überwachungskamera aufzurufen, ist der Echo Hub für faire 200 Euro eine sinnvolle Option – zumal Amazon den Preis spätestens am nächsten Prime Day sicherlich deutlich reduzieren wird.
Wenn Ihr hingegen Euer Smart Home Dashboard individuell anpassen möchtet, etwa um die Stromproduktion der PV-Anlage darzustellen, müsst Ihr weiterhin auf eine Bastellösung setzen und Euch mit einem ausrangierten Tablet ein eigenes Dashboard konfigurieren.
Der Amazon Echo Hub ist für 200 Euro bei Amazon erhältlich*. Die optional erhältliche Tischhalterung verkauft Amazon für rund 35 Euro*.
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Mögliche Alternativen zum Echo Hub
Die Sprachsteuerung des Smart Home ist mit allen Smart Speakern von Amazon möglich, sowohl mit als auch ohne Display. Geräte mit Display, wie der Echo Show 8, erleichtern die Steuerung, da bei Bedarf Bedienelemente auf dem Display eingeblendet werden. Einen eigenen Startbildschirm zur Steuerung des Smart Home, wie ihn der Echo Hub bietet, bringen die Echo Show-Geräte allerdings nicht mit.
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Wenn Ihr das Display an der Wand primär als digitaler Bilderrahmen verwenden möchtet, könnt Ihr einen Blick auf den Echo Show 15 werfen, der sich am ehesten als „digitaler Bilderrahmen mit Alexa“ beschreiben lässt. Mit rund 300 Euro ist diese Option zwar deutlich teuerer, dafür bekommt Ihr aber ein großes 15,6 Zoll Display. Auch bei dieser Option müsst Ihr aber auf den Smart Home-Startbildschirm verzichten, den bislang nur der Echo Hub bietet.
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