Mal eben schnell die Sonos Lautsprecher oder die Philips Hue Lampen steuern, ohne das Smartphone rauskramen zu müssen? Der rund 200 Euro teure Nuimo Smart Home Controller soll das ermöglichen. Wir haben uns die elegante Fernbedienung genauer angesehen.

Erster Eindruck und Einrichtung

In Sachen Haptik und Design haben die Entwickler des Nuimo ganze Arbeit geleistet. Die Fernbedienung besitzt ein elegantes Design und ist hochwertig verarbeitet. Positiv ist auch, dass der Hersteller neben dem USB-Kabel auch eine magnetisch Wandhalterung für den Nuimo mit in das Paket legt.

Größenvergleich: Der Nuimo ist hochwertig verarbeitet und hat aus unserer Sicht genau die richtige Größe – der Controller lässt sich einfach bedienen.

Der Einrichtungsvorgang hat uns ebenfalls überzeugt: Einfach die Nuimo App aus dem App Store laden (erhältlich für iOS und Android) und den Controller via Bluetooth mit dem Smartphone koppeln. Im nächsten Schritt sucht die App nach kompatiblen Geräten und hat in unserem Fall neben den Sonos Lautsprechern unsere Philips Hue Lampen gefunden. Abschließend werden die Komponenten ausgewählt, die mit dem Controller gesteuert werden sollen – fertig.

Die Nuimo App erkennt automatisch kompatible Geräte im Haushalt.

Funktionsumfang und Bedienung

Bei einem Blick auf die kompatiblen Geräte und Dienste offenbart sich eine Schwäche des Controllers: Die Liste ist momentan noch relativ überschaubar und der Funktionsumfang somit entsprechend eingeschränkt. Aktuell werden folgende Dienste und Smart Home Komponenten unterstützt:

  • Apple Music
  • Google Cast
  • LIFX
  • Philips Hue
  • Raumfeld
  • Sonos

Hier wäre es sicherlich wünschenswert, wenn die Entwickler mit künftigen Updates weitere Komponenten integrieren. Pluspunkte sammelt der Nuimo mit seinem intuitiven Bedienkonzept. Zur Steuerung der Sonos-Lautsprecher wird der Aluminiumring gedreht, um beispielsweise die Lautstärke oder die Helligkeit der Lampen zu verändern. Mittels Wischgesten auf der Touchoberfläche nach links oder rechts wird ein Song übersprungen, beziehungsweise erneut abgespielt oder die gewünschte Philips Hue Lichtszene ausgewählt. Mittels Wischgesten von oben nach unten wird das zu steuernde Gerät ausgewählt – so lässt sich beispielsweise schnell zwischen den Hue Lampen und den Sonos-Lautsprechern wechseln. Hilfreich ist dabei die LED-Matrix auf der Oberseite des Geräts, auf der mittels Icons angezeigt wird, welches Gerät gerade für die Steuerung ausgewählt wurde.

Nuimo Smart Home Controller: Die LED-Matrix erleichtert die Steuerung.

Alternativ kann der Controller auch mit so genannten “Fly Over”-Gesten gesteuert werden. Anschließend lassen sich mit dem Nuimo Geräte steuern, ohne den Controller zu berühren – beispielsweise indem eine Wischgeste über dem Gerät ausgeführt wird. In unserem Test haben die Fly Over-Gesten allerdings nicht zuverlässig funktioniert, weshalb wir die entsprechende Funktion relativ schnell wieder deaktiviert haben.

Über die nicht ausgereiften Fly Over-Gesten könnte man problemlos hinwegsehen, da der Controller auch mit den Wischgesten direkt auf dem Gerät und dem Aluminiumring absolut unkompliziert ist. Gestört hat uns in unserem Alltagstest ein ganz anderes Problem: Der Controller benötigt permanent eine Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, auf dem die Nuimo-App installiert ist. Befindet sich das Smartphone außerhalb der Bluetooth-Reichweite, kann der Controller nicht genutzt werden. Der eigentliche Nutzen des Geräts – eine unkomplizierte Steuerung der Smart Home-Geräte ohne Smartphone – wird damit doch sehr eingeschränkt. Hinzu kommt, dass die Bluetooth-Verbindung in unserem Test immer mal wieder unterbrochen wurde, obwohl sich das Smartphone direkt neben dem Nuimo befand.

Immerhin kann statt einem Smartphone auch ein Android TV oder Amazon Fire TV  (Model 4K Ultra HD von Oktober 2015 und später, der Amazon Fire TV Stick wird nicht unterstützt) als Zentrale für den Controller dienen. Auf der Streamingbix muss in diesem Fall ebenfalls die Nuimo-App installiert werden. Mangels entsprechender Geräte konnten wir leider nicht testen, wie zuverlässig der Controller die Bluetooth-Verbindung zu diesen alternativen Zentralen hält. Auf unsere Rückfrage beim Hersteller, wann die bereits vor einigen Monaten angekündigte App für das Apple TV erhältlich sein wird, erhielten wir bislang leider keine Antwort.

Ein weiteres Problem betrifft die Akkulaufzeit des Controllers: In unserem Test mussten wir das Gerät nach spätestens sechs Tagen über das mitgelieferte USB-Kabel aufladen. Der Anschluss für das USB-Kabel befindet auf der Rückseite des Controllers ist unserer Meinung nach denkbar ungünstig platziert: Während der Nuimo aufgeladen wird, kann er nicht genutzt werden. Ein seitlich platzierter Anschluss würde sicherlich nicht ganz so schick aussehen, dafür aber sicherstellen, dass das Gerät während des Ladevorgangs genutzt oder auch permanent am Netzteil betrieben werden kann.

Der Anschluss für das USB-Kabel befindet sich auf der Unterseite des Geräts.

Nuimo Smart Home Controller im Test: Unser Fazit

Die aktuelle Version des Nuimo Smart Home Controllers konnte uns trotz eines herausragenden Designs und einer tadellosen Verarbeitung noch nicht überzeugen. In unserem Test hat uns die instabile Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, die überschaubare Anzahl an unterstützten Smart Home-Geräten, die geringe Akkulaufzeit und der USB-Anschluss auf der Rückseite des Controllers gestört – Nachteile, über die wir angesichts des stolzen Preises nicht hinwegsehen wollen.

Der Nuimo Smart Home Controller ist für rund 200 Euro bei Amazon erhältlich*.

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Smart Home Fernbedienungen: Die Nuimo-Alternativen

  • Die Spin Remote verfolgt ein ähnliches Konzept wie der Nuimo Controller. Mit einem Preis von 100 Euro ist diese Fernbedienung deutlich günstiger, allerdings hat auch die Spin Remote in unserem Test regelmäßig die Bluetooth-Verbindung zum Smartphone verloren.
  • Die Logitech Harmony ist eine klassische Universalfernbedienung, die mittlerweile diverse Möglichkeiten zur Steuerung des Smart Home bietet. So unterstützt die Harmony beispielsweise Philips Hue, Magenta Smart Home, Sonos, Lifx, Denon und das Apple TV. Die “Elite-“Variante mit großem Display ist für rund 200 Euro bei Amazon erhältlich*.
  • Der Logitech Pop Schalter steuert etwa Lampen von Philips Hue, Insteon, Lifx und Lutron sowie die Sonos-Lautsprecher. Darüber hinaus werden Geräte von Belkin und Smartthings unterstützt. In Kombination mit einer Logitech Harmony (mit Hub) können zahlreiche weitere Geräte in die Steuerung eingebunden werden. Der Schalter wird mit einer Zentrale geliefert und benötigt somit keine Smartphone-Verbindung. Der Logitech Pop Schalter ist mit einem Preis von 130 Euro für zwei Schalter (Amazon*) deutlich günstiger als der Nuimo Controller.
  • Wer lieber auf eine Sprachsteuerung anstatt auf einen klassischen Schalter setzen möchte, sollte sich die Amazon Echo-Lautsprecher anschauen, mit denen sich ebenfalls Philips Hue-Lampen und weitere Smart Home-Geräte steuern lassen (“Alexa, schalte das Licht im Wohnzimmer an”). In unseren bisherigen Tests hat die Steuerung des Smart Homes mit einem Amazon Echo erstaunlich zuverlässig funktioniert. Der Echo Dot wird für rund 60 Euro von Amazon angeboten*.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.