Fensterputzen dürfte für die meisten Menschen nicht unbedingt zur bevorzugten Freizeitbeschäftigung gehören. Für unseren aktuellen Test haben wir uns deshalb den günstigen Fensterputzroboter Alfawise S60 angesehen.

Alfawise S60: Lieferumfang und Verarbeitung

Werfen wir zunächst einen Blick auf den Lieferumfang des Fensterputzroboters: Im Paket befinden sich neben dem Roboter das Netzteil, ein Sicherungsseil, eine Fernbedienung und mehrere Putztücher, die unter den Roboter geklemmt werden. Die Verarbeitung wirkt relativ solide, wenn auch nicht besonders hochwertig. Schade finden wir, dass sich kein Reiniungsmittel im Lieferumfang befindet.

Übrigens: Der Fensterputzroboter wird unter mehreren Namen angeboten (u.a. Cop Rose Smart Roboter und Sichler Fensterputzroboter), es scheint sich aber weitgehend um baugleiche oder zumindest sehr ähnliche Geräte zu handeln.

Alfawise S60
Alfawise S60: Der Fensterputzroboter ist für rund 140 Euro zu haben.

Bedienung und Funktionsumfang

Für die Inbetriebnahme müssen zwei der mitgelieferten runden Reinigungstücher auf der Unterseite des Roboters befestigt werden. Anschließend wird der S60 mit Strom versorgt und auf die Scheibe gehalten. Drückt man die Taste auf der Vorderseite, beginnt der Roboter sich mittels Unterdruck an die Scheibe festzusaugen. Sobald ein Signalton zu hören ist, kann der Roboter losgelassen werden und beginnt seine Arbeit, sobald man erneut die Taste betätigt.

Wichtig zu wissen: Der Fensterputzroboter benötigt für den Betrieb permanent eine Steckdose. Das Gerät besitzt zwar auch einen Akku, der allerdings nur als Backup gedacht ist: Der Strom aus dem Akku hält den Roboter einige Zeit lang an der Scheibe, wenn die Stromversorgung über die Steckdose während des Reinigungsvorgangs unterbrochen wird. Zusätzlich liefert der Hersteller ein Sicherungsseil mit, das zumindest dann zum Einsatz kommen sollte, wenn der Roboter in höheren Stockwerden seinen Dienst verrichtet – mit einem Gewicht von 2,3 Kilogramm kann er nämlich zu einer ernsten Gefahr werden, sollte er doch einmal abstürzen.

Fensterputzroboter im Einsatz
Alfawise S60: Fensterputzroboter im Einsatz

Nach dem Start “hangelt” sich der Roboter an der Fensterscheibe entlang, indem abwechseln die obere und untere Scheibe rotiert. Dabei ist das Gerät nicht gerade leise, mit 50 Dezibel liegt das Betriebsgeräusch aber unter dem Geräuschpegel von Staubsaugern.

Üblicherweise wird der Roboter in eine obere Ecke der Glasscheibe gesetzt und macht dann Bahn für Bahn seinen Job. Mit der Fernbedienung oder einer Smartphone-App kann das Gerät zwar ferngesteuert werden, tatsächlich notwendig ist das aber nicht, da der S60 automatisch sein Werk verrichtet.

Reinigungsleistung und Orientierung

Wir haben mehrere Anläufe gebraucht, um mit dem Alfawise S60 eine zufriedenstellende Reiniungsleistung zu erzielen. Bei unseren ersten Versuchen haben die rotierenden, mit den Reinigungstüchern bestückten Scheiben auf dem Glas deutliche Streifen hinterlassen. Das Problem konnten wir lösen, indem wir das Reinigungsmittel, wir setzen das Kärcher Glasreiniger Konzentrat ein (Amazon*), sparsamer eingesetzt und das Mittel lediglich ein oder zweimal auf das untere Tuch gesprüht haben. Die zu reinigende Glasscheibe selber sollte nicht oder nur sehr weniger besprüht werden, da der Roboter andernfalls Spuren auf dem Glas hinterlässt und unter Umständen auch abrutscht. Darüber hinaus sollten die Tücher je nach Verschmutzungsgrad des Fensters nach drei oder vier gereinigten Fenstern ausgetauscht werden, da verunreinigte Tücher ebenfalls zu den Streifen auf dem Glas führen.

Wer den Fensterputzroboter einsetzen möchte, sollte also etwas Geduld mitbringen und ein wenig experimentieren, um streifenfreie Fenster zu erhalten. Zuviel sollte man von dem Gerät allerdings dennoch nicht erwarten: Mit einer manuellen Fensterreinigung kann das Gerät nicht mithalten, da es bei stark verschmutzten Bereichen passen muss. Hinzu kommt, dass der Roboter aufgrund der runden “Räder” nicht die Fensterecken erreicht – hier machen (teurere) Konkurrenzprodukte mit einer quadratischen Bauform vermutlich einen besseren Job.

Richtig gut funktioniert übrigens die Orientierung auf der Glasscheibe: Der Fensterputzroboter hat in unserem Test auch größere Fensterscheiben vollständig (bis auf die Ecken, siehe oben) gereinigt und den Rand der Fenster zuverlässig erkannt. Mit der mitgelieferten Fernbedienung oder der Smartphone-App haben wir uns deshalb gar nicht großartig beschäftigt – die Taste auf dem Gerät zum starten und stoppen des Roboters reicht für die Bedienung völlig aus.

Alfawise S60
Ser Alfawise S60 bei der Arbeit: Mittels Unterdruck hält der Fensterputzroboter an der Glasscheibe.

Vor und Nachteile im Überblick

Kann der Alfawise S60 Fensterputzroboter im Test überzeugen? Die Vor- und Nachteile im Überblick.

Vorteile

  • günstiger Preis
  • hält zuverlässig an der Scheibe
  • einfache Bedienung
  • insgesamt zufriedenstellendes Reinigungsergebnis
  • Steuerung mit Fernbedienung und App möglich

Nachteile

  • relativ laut
  • hartnäckiger Schmutz (Insekten u.ö.) wird nicht beseitigt
  • Ecken müssen manuell gereinigt werden
  • kein Reiniungsmittel im Lieferumfang
  • benötigt Steckdose in Reichweite

Alfawise S60 im Test: Unser Fazit

Das Fensterputzen kann der Roboter nicht vollständig autonom leisten, zumal der Fensterrahmen nach wie vor händisch gereinigt werden muss. Dennoch erleichtert der Roboter die Arbeit: Während das Gerät die Glasscheibe reinigt, kann man sich selber um den Fensterrahmen und stark verschmutzte Bereiche kümmern – die Zeitersparnis ist unserer Meinung nach definitiv vorhanden. Angesichts des günstigen Preises können wir unter dem Strich eine Kaufempfehlung aussprechen: Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt.

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Preis und Verfügbarkeit

Der Alfawise S60 ist bei dem China-Shop Gearbest aktuell im “Flash Sale” für runf 125 Euro zu haben*. Für den Versand nach Deutschland werden überschaubare 1,95 Euro fällig. Bei deutschen Händlern muss für den Alfawise S60 (oder für baugleichen Geräte) deutlich mehr auf den Tisch gelegt werden: Der Preis liegt hierzulande bei rund 200 Euro (Amazon*), allerdings ist eine Retoure bei den hiesigen Ländern in der Regel unkomplizierter als bei der Konkurrenz aus China.

Alfawise S60: Mögliche Alternativen

  • Der Alfawise Win660 kann mit seiner quadratischen Bauform auch die Fensterecken reinigen. Hierzulande kostet der Win660 rund 220 Euro (Amazon*), bei Gearbest in China ist er allerdings bereits für für 162 Euro zu haben*.
  • Der Kärcher Fensterreiniger WV 2 ist kein Fensterputzroboter, dennoch kann das Gerät das Reinigen der Fenster deutlich erleichtern: Mit dem WV 2 wird das Wasser und Reinigungsmittel einfach abgesaugt, was in unserem Test zu einem nahezu streifenfreien Reinigungsergebnis geführt hat. Der Fenstersauger ist für rund 50 Euro im Handel erhältlich(Amazon*).

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.