Wer sein zu Hause überwachen möchte, kann aus einer Vielzahl von Überwachungskameras wählen. Wirklich smart sind diese Produkte jedoch nicht und so schlägt die Bewegungserkennung beispielsweise auch dann an, wenn das Haustier vor der Kamera rumspringt.

Ein britisches Start-up-Unternehmen will unter dem Namen Cocoon jetzt ein “smartes” Security Device auf den Markt bringen. Das runde Gerät ist mit einer HD Kamera ausgestattet und erkennt mit seinem Bewegungsmelder, ob sich ungebetene Gäste im Raum aufhalten. Dabei soll es zwischen Menschen und Tieren unterscheiden können, um die Anzahl der Fehlalarme zu reduzieren. Die Vernetzung mit dem Heimnetzwerk erfolgt drahtlos via WLAN.

Videoüberwachung mit Cocoon
Cocoon nutzt eine integrierte Kamera und diverse Sensoren, um das Haus zu überwachen.

Im Alarmfall schickt Cocoon eine Nachricht auf das Smartphones des Bewohners, der bei Bedarf eine Sirene im Gerät aktivieren oder die Polizei benachrichtigen können. Auf Wunsch wird die Videoüberwachung automatisch deaktiviert, wenn sich die Bewohner im Haus befinden  – hierfür greift Cocoon auf die Geo-Informationen der Smartphones zurück.

Eine Besonderheit von Cocoon ist die Erfassung von Infraschall. Der Hersteller verspricht, dass diese Funktion auch Geräusche in sehr tiefen Frequenzen erfassen kann. So soll der Cocoon auch anschlagen, wenn in anderen Räumen Geräusche verursacht werden.

Videoüberwachung mit Cocoon
Cocoon: Kugelrunde Gerät für die Raumüberwachung.

Gegenüber dem US-Magazin Techcrunch hat sich Dan Conlon, Mitgründer von Cocoon, zu der Motivation für die Entwicklung von Cocoon geäußert:

Wir glauben, dass traditionelle Haussicherungs-Systeme nicht funktionieren. Die meisten Menschen in Grossbritannien und den USA nutzen keine Alarmanlagen, weil sie teuer und kompliziert sind. Diejenigen, die ein System einsetzen, vergessen die Aktivierung des Alarms oder machen sich Sorgen über Fehlarlame (…).

Intelligente, selbstlernende Algorithmen sollen deshalb “verdächtige” Aktivitäten automatisch erkennen und von der üblichen Geräuschskulisse unterscheiden können. Es bleibt abzuwarten, wie zuverlässig das in der Praxis funktioniert. An einer fehlenden Finanzierung sollte die Produktentwicklung zumindest nicht scheitern: Der Herstelller sammelt auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo Geld für die Entwicklung und konnte das Ziel von 100.000 US-Dollar bereits überschreiten.

Interessenten können sich mit rund 300 US-Dollar an der Finanzierung beteiligen und erhalten dafür einen Cocoon. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Herstellers und in dem nachfolgenden Video.

Video: Video-Raumüberwachung mit Cocoon

https://vimeo.com/110363733

Alternativen zu Cocoon

  • Wer keine 300 Dollar für die Videoüberwachung investieren möchte, kann zu günstigen WLAN-Überwachungskameras wie der D-link DCS-942L (100 Euro) greifen. Auf Funktionen wie Infraschall-Erkennung oder einer integrierten Sirene muss der Käufer dann jedoch verzichten.
  • Cocoon ähnelt dem von uns getesteten Überwachungssystem Piper, das einen ähnlichen Funktionsumfang aber ebenfalls keine Infraschall-Erkennung bietet. Dafür bringt Piper Funktionen für die Hausautomatisierung mit und ist mit rund 200 US-Dollar günstiger als Cocoon. Unser Test: Überwachung und Heimautomatisierung mit PIPER: Unser Test
  • Netgear hat mit dem Arlo kürzlich eine WLAN-Überwachungskamera vorgestellt, die Dank einem integrierten Akku völlig drahtlos arbeitet. Arlo ist wetterfest und eignet sich damit auch für den Außeneinsatz, ist mit 350 US-Dollar aber noch teurer als Cocoon. Mehr dazu: Netgear bringt WLAN-Überwachungskamera mit Akku

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.