Ein günstiger Saugroboter mit einer hohen Saugkraft und einer komfortablen Absaugestation: Wir haben das Set “Yeedi Vac Station* (Yeedi Vac Max mitsamt der Absaugestation) für euch ausprobiert.
Inhalt
Yeedi ist zwar erst seit 2020 am Markt präsent, hinter der Marke steht aber kein Newcomer: Das Label gehört zu dem Unternehmen Ecovacs, die seit vielen Jahren Saug- und Wischroboter im Premium-Segment anbieten. Mit den Geräten von Yeedi soll jetzt auch das Einsteiger- und Mittelklasse-Segment adressiert werden.
Lieferumfang und Inbetriebnahme
Der Lieferumfang des Sets fällt üppig aus. Neben dem Yeedi Vac Max Saugroboter und der Absaugestation finden sich zwei Staubbeutel, die Anschlusskabel, eine Seitenbürste, der Wassertank und Reinigungswerkzeug im (großen) Paket. Der “Turm” der Absaugestation muss für die Inbetriebnahme lediglich in die Bodenplatte gesteckt und mit dem beiliegenden Werkzeug festgeschraubt werden. In unserem Test war die Yeedi Vac Station mitsamt Saugroboter in unter 10 Minuten einsatzbereit.
Der kleine Yeedi reinigt auch unter niedrigen Möbeln
Der solide verarbeitete Saugroboter kommt auf eine Höhe von überschaubaren 7,7 Zentimetern und schafft es damit auch problemlos unter die meisten niedrigen Möbeln. Die niedrige Bauweise ist möglich, weil der Hersteller auf einen LDS-Turm mit entsprechenden Sensoren verzichtet und stattdessen eine nach oben gerichtete Kamera verbaut hat, die in Kombination mit weiteren Sensoren bei der Navigation und Raumerkennung hilft.
Unter der oberen Klappe befindet sich der Staubbehälter, der knapp 450 Milliliter fasst und einen waschbaren Filter besitzt. Das Fassungsvermögen ist marktüblich, in Kombination mit der Absaugestation aber kaum relevant: Schließlich saugt die Station den Schmutz regelmäßig aus dem Staubbehälter, damit der Roboter länger vollständig autark seine Arbeit verrichten kann. Wer den Staubbehälter dennoch entnehmen möchte, kann dies unkompliziert tun.
Auch auf der Unterseite des Geräts gibt es keine Überraschungen: Hier findet sich eine Seitenbürste sowie die Hauptwalze.
Bedienung und Funktionsumfang
Die Einrichtung des Yeedi Vac Max ist erfreulich unkompliziert: App herunterladen, beim Hersteller registrieren, WLAN-Zugangsdaten eingeben und anschließend das Smartphone über die Kamera des Saugroboters halten, damit das Gerät den QR-Code scannen und die WLAN-Daten speichern kann – das war auch schon alles.
Der Reinigungsvorgang wird entweder mit einer Taste auf dem Gerät oder über die App des Herstellers gestartet. Selbige funktioniert einwandfrei, ist intuitiv aufgebaut und bietet schnellen Zugriff auf die Funktionen:
- Saugroboter starten und stoppen
- Saugleistung einstellen (Standard, Maximal, Maximal+)
- Gewünschte Wassermenge für den Wischvorgang (Aus, leicht, normal).
- Reinigungsplan, d.h. zeitgesteuerte automatische Reinigung) anlegen und verwalten.
- Kartenverwaltung inklusive der Möglichkeit, Bereiche zu definieren, in denen nicht gesaugt, beziehungsweise nicht gewischt werden soll.
- Kontinuierliche Reinigung: Nicht abgeschlossene Reinigungsvorgänge (aufgrund eines leeren Akkus) werden auf Wunsch automatisch fortgesetzt, nachdem der Akku wieder aufgeladen wurde.
- Nicht-Stören-Modus: Wenn diese Funktion aktiviert ist, startet der Roboter geplante oder kontinuierliche Reinigungen nicht automatisch. Die Sprachansagen und LEDs werden ebenfalls ausgeschaltet.
- Auto-Saugkraftverstärkung: Der Yeedi Vac Max erkennt Teppichböden und erhöht die Saugkraft. In unserem Test hat das sehr zuverlässig funktioniert.
- Selbstentleerung: Wenn aktiviert, wird der Staubbehälter automatisch nach der Reinigung entleert.
- Reinigungssequenz: Wenn aktiviert, reinigt der Saugroboter während der automatischen Reinigung in der definierten Reihenfolge.
- Lautstärke und Sprache für die Sprachansagen (können auch vollständig deaktiviert werden).
Der Yeedi Vac Max informiert die Bewohnerinnen und Bewohner mittels Sprachausgabe über seine Aktivitäten (Reinigung gestartet, Reinigung abgeschlossen, Ladevorgang gestartet etc.). Hierfür ist die englische Sprache voreingestellt, in der App kann aber unkompliziert die deutsche Sprachausgabe aktiviert werden. Der umgekehrte Weg funktioniert ebenfalls: Wer einen Echo Lautsprecher besitzt, kann mit Amazon Alexa Sprachbefehlen den Reinigungsvorgang starten oder beenden. Weitere Sprachbefehle, etwa zur gezielten Reinigung eines bestimmten Bereichs, werden allerdings nicht unterstützt.
Yeedi Vac Station: Die Absaugestation fasst 2.5 Liter
Die Lade- und Absaugestation misst 30 x 42 x 43 Zentimeter und ist damit – wenig überraschend – deutlich größer als klassische Ladestationen für Saugroboter. Der Staubbeutel fasst stolze 2.5 Liter und lässt sich mithilfe einer Klappe auf der Oberseite der Station unkompliziert auswechseln.
Drei Staubbeutel verkauft der Hersteller zu einem recht stolzen Preis von 17 Euro. Bedenkt man, dass ein Beutel ungefähr für einen Monat reicht, entstehen hier Folgekosten von rund 5 Euro pro Monat. Ein wirkliches Problem ist das aber nicht, schließlich haben andere Hersteller ihre Chance erkannt und bieten passende Staubbeutel* für die Hälfte des Preises auf Amazon an.
Das Absaugen funktionierte in unserem Test der Yeedi Vac Station reibungslos: Nachdem einem abgeschlossenen Reinigungsvorgang wurde der Staubbehälter zuverlässig entleert. Das dabei entstehende Geräusch ist recht laut (vergleichbar mit einem klassischen Staubsauger), der Vorgang dauert allerdings nur rund 20 Sekunden und stört im Alltag nicht weiter – erst recht nicht, wenn der Reinigungsvorgang für einen Zeitraum programmiert wird, in dem sich ohnehin niemand Zuhause befindet.
Reinigungsleistung und Navigation im Raum
In unserem Test hat der Yeedi Vac Max sowohl Teppiche (inklusive Hochflorteppiche) als auch Fliesen gründlich gesaugt, wobei die mittlere Saugleistung im Alltag absolut ausgereicht hat und sich hinsichtlich der Lautstärke in einem vertretbaren Rahmen hält. Mit einer maximalen Saugleistung von 3.000 Pascal eignet sich der Saugroboter auch für Haushalte, in denen gröberer Schmutz anfällt, etwa aufgrund von Haustieren oder Kindern.
Während der Staubbehälter dank der Absaugestation automatisch entleert wird, muss die Walze auf der Unterseite nach wie vor manuell von Haaren o.ä. befreit werden – das ist aber mit ein paar Handgriffen und dem Reinigungswerkzeug schnell erledigt.
Von der integrierten Nasswischfunktion sollte man nicht allzu viel erwarten. Im Unterschied zur Mop Station* des gleichen Herstellers ist die Wischfunktion des Yeedi Vac Max passiv. Bedeutet: Der Roboter zieht lediglich ein feuchtes Tuch unter sich her – es wird kein Druck auf den Boden ausgeübt, wie es bei der Mop Station der Fall ist. Wir bleiben bei unserer Empfehlung: Wer ausschließlich oder in erster Linie glatte Böden nass wischen lassen möchte, sollte zu einem spezialisierten Wischroboter, wie der eben erwähnten Mop Station greifen.
Und wie sieht es mit den Navigationsleistungen des Saugroboters aus? Nach der ersten (noch ziemlich chaotischen) Fahrt wird eine Karte mit dem Grundriss erstellt, die in der App abgerufen werden kann. Die Karte ist allerdings ziemlich grob, was angesichts der fehlenden Laserscanner allerdings zu erwarten war: Das Gerät ist schlichtweg nicht in der Lage, einen Raum dreidimensional zu erfassen oder kleinere Hindernisse zu registrieren. Mit Blick auf die niedrige Höhe des Geräts ist der fehlende Laserturm ein klarer Vorteil, hinsichtlich der Navigationsleistungen aber wenig überraschend ein Nachteil. Nachdem der Grundriss einmal angelernt wurde, navigierte der Saugroboter recht gut, wenn auch nicht immer ganz zielsicher durch die Räume. In der Regel wurden aber alle Bereiche gereinigt, sodass das Reinigungsergebnis insgesamt überzeugen konnte. Nach Abschluss der Reinigung manövrierte der Roboter immer zielsicher zur Reinigungsstation zurück.
Die Räume wurden grundsätzlich korrekt in der Karte dargestellt und können auf Wunsch auch benannt und mit kleinen Symbolen (Schlafzimmer, Küche, Wohnzimmer etc.) versehen werden. Mit definierten No Go Areas hat das Gerät keine Probleme, die entsprechenden Bereiche wurden zuverlässig ausgespart. Der Saugroboter fährt während der Reinigung immer mal wieder leicht gegen Möbel, was aber aus unserer Sicht nicht dramatisch ist. Sofern bei euch auch mal kleinere Gegenstände (Spielzeug o.ä.) auf dem Boden herumliegen, solltet ihr eher ein Modell mit Laserscanner wählen – der Yeedi Vac Max erkennt kleinere Objekte nicht, da er weder über Laserscanner noch über eine nach vorne gerichtete Kamera verfügt.
An der Akkulaufzeit haben wir nichts zu kritisieren: Die vom Hersteller angegebenen 200 Minuten können wir basierend auf unserem Test bestätigen.
Yeedi Vac Station im Test: Unser Fazit
Das Set bestehend aus dem Yeedi Vax Max und der Absaugestation kann in unserem Test insgesamt überzeugen. Die Saugleistung ist gut bis sehr gut, die Wischfunktion wie bei den meisten Konkurrenzprodukten auch eher ein Gimmick.
Hinsichtlich der Navigationsleistung ist das Gerät nicht mit Saugrobotern vergleichbar, die mittels Laserscanner den Raum erfassen und auf diesem Weg auch kleinere Hindernisse gut erkennen können – das schafft der Yeedi Vac Max zwar nicht, dafür kann er mit seiner flachen Bauweise auch Bereiche unter niedrigen Möbeln reinigen, die für einen Saugroboter mit LDS-Turm nicht zugänglich wären. Mit einem Verkaufspreis von rund 500 Euro (Amazon*) für den Saugroboter inklusive Absaugestation ist das Set sehr fair bepreist.
Anzeige / Letzte Aktualisierung am 8.10.2024 um 13:12 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon
Yeedi Vac Station
Vorteile
- gutes Preis-Leistungsverhältnis
- gutes Reinigungsergebnis
- einfache Bedienung
- gute Akkulaufzeit
- flache Bauweise
Nachteile
- Folgekosten für Staubbeutel
- mittelmäßige Navigationsleistung
- Nasswischfunktion reinigt nur mittelmäßig (passive Wischfunktion)
- nur eingeschränkte Alexa-Sprachsteuerung