Die Arlo Pro 4 XL ist eine kompakte Überwachungskamera, die ohne Hub auskommt und eine 2K-Auflösung bietet. Unser Test zeigt, ob die Kamera im Alltag überzeugen kann.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Bei der Arlo Pro 4 XL (erhältlich z.B. bei Proshop*) gibt es im keine großen Designüberraschungen: Die Kamera unterscheidet sich mit ihrem weißen Design kaum von den anderen Arlo-Modellen. Die Verarbeitungsqualität ist anständig und die Kamera scheint recht robust zu sein. Wichtig ist, bei der Montage der Kamera vorsichtig zu sein, da ein Sturz auf das etwas vorstehende Objektiv schnell zu Kratzern und damit zu einem fehlerhaften Bild führen kann. Hier würden wir uns wünschen, dass Arlo das Design der Kamera ein wenig modifiziert, damit das Objektiv besser geschützt ist.

Mit der Arlo Pro 4 XL könnt ihr je nach Bedarf sowohl den Innnen-, als auch den Außenbereich überwachen. Eine Halterung, mit der ihr die Kamera etwa an einem Gartenzaun befestigen könnt, liegt bei. Achtet bei der Montage darauf, dass die Überwachungskamera ausschließlich euer privates Grundstück und nicht den öffentlichen Bereich oder das Grundstück des Nachbarn ins Visier nimmt, um keinen juristischen Ärger zu bekommen. Außerdem muss der Montageort natürlich zuverlässig mit eurem WLAN-Netz abgedeckt werden. Sollte letzteres nicht der Fall sein, werft einen Blick auf die von uns kürzlich getestete Arlo Go 2, die mit ihrem Mobilfunkmodul auch entlegene Winkel überwachen kann.

Die Inbetriebnahme der Pro 4 XL hat Arlo erfreulich einfach gelöst: Ihr müsst lediglich die App des Herstellers herunterladen und den in der App angezeigten QR-Code mit der Kamera scannen. In unserem Test hat das auf Anhieb funktioniert – nach ein paar Minuten war die Kamera einsatzbereit.

Die mitgelieferte Halterung kann unkompliziert festgeschraubt oder gebohrt werden und ermöglicht es, die Kamera flexibel auf den zu überwachenden Bereich auszurichten.

Arlo Pro 4 XL: Technische Eigenschaften

Auflösung2K mit HDR
Sichtfeld160 Grad
Audio2-Wege Audiofunktion
Wetterresistent -20° C bis 45° C
BilderkennungErkennung von Personen, Paketen, Tieren und Autos
KonnektivitätWLAN
SpeicherCloud (kostenpflichtig)
Kompatibel mitGoogle Assistant, Amazon Alexa, Ifttt, Samsung SmartThings
AkkulaufzeitBis zu 365 Tage (abhängig von der Anzahl der registrierten Ereignisse)

Bedienung und Funktionsumfang

Arlo gehört zu den Pionieren im Bereich der smarten Überwachungskameras, was sich auch mit Blick auf den Funktionsumfang des Überwachungssystems zeigt: Hier sollten kaum Wünsche offen bleiben. Die App des Herstellers ist einfach zu bedienen, aufgrund des hohen Funktionsumfangs ist aber eine (kurze) Einarbeitungszeit notwendig.

Arlo App Überwachungskameras
Mit der einfach zu bedienenden Arlo-App behaltet ihr auch mehrere Überwachungskameras im Blick.

Zu den praktischsten Funktionen des Arlo-Systems zählt unserer Meinung nach die Personen- und Objekterkennung: Mit Hilfe einer Künstlichen Intelligenz kann die Arlo Pro 4 XL zwischen Menschen, Tieren, Autos und sogar Paketen unterscheiden. In der App lässt sich umfassend einstellen, über welche Ereignisse ihr informiert werden wollt. So benachrichtigt euch die Kamera beispielsweise auf Wunsch über registrierte Menschen oder ein abgelegtes Paket, aber nicht über die Katze, die im Erfassungsbereich der Kamera herumläuft. Darüber hinaus lässt sich einstellen, welche Ereignisse (in der Cloud des Herstellers) abgespeichert werden sollen.

Die Bilderkennung hat in unserem Test überwiegend zuverlässig funktioniert: Personen, Fahrzeuge und Tiere kann das System gut erkennen. Bei den Paketen funktionierte die Bilderkennung zunächst nicht zuverlässig. Nachdem wir die Kamera etwas niedriger montiert hatten, erzielte die KI bessere Ergebnisse, letztendlich scheint es aber (wenig überraschend) davon abzuhängen, ob das Paket eine übliche Form hat.

Wie bei den anderen Arlo-Produkten auch, benötigt ihr ein “Secure Abo”, um den vollen Funktionsumfang der Kamera nutzen zu können.

Die Kosten für das Abo belaufen sich auf 2,99 Euro pro Monat und Kamera (alternativ 9,99 Euro pro Monat für eine unbegrenzte Anzahl an Kameras). Nur mit dem Abo werden die aufgezeichneten Videos in der Cloud gespeichert, ohne Abo könnt ihr lediglich auf den Livestream der Kamera zugreifen. Auch die oben beschriebene Bilderkennung sowie die damit einhergehenden “smarten” Benachrichtigungen setzen die kostenpflichtige Mitgliedschaft voraus.

Gut gefällt uns die lange Akkulaufzeit der Arlo-Kamera: Das Gerät soll laut dem Hersteller bis zu einem Jahr durchhalten, bevor es mit dem mitglieferten Kabel wieder aufgeladen werden muss. Die tatsächliche Akkulaufzeit hängt allerdings stark von der Anzahl der registrierten Ereignisse und der Konfiguration der Kamera (Wann ist die Kamera aktiv? Welche Art von Ereignissen sollen aufgezeichnet werden) ab. Empfehlenswert ist das optional erhältliche Solarpanel – einmal installiert, müsst ihr euch anschließend über die Akkulaufzeit keine Gedanken mehr machen. Schade, dass ein Solarpanel nicht Teil des Lieferumfangs ist.

Der Lieferumfang der Arlo Pro 4 XL.

Bild- und Tonqualität

Die 2K-Auflösung mit HDR der Arlo Pro 4 XL sorgt für ein kontrastreiches, scharfes Bild, auf dem auch Details noch gut zu erkennen sind. Auch bei Dunkelheit liefert der Bildsensor eine überraschend gute Qualität, wenngleich das Bild natürlich etwas verrauscht ist. Arlo wirbt mit der Funktion “Farb-Nachtsicht”, die aber letztendlich nur die integrierte LED bei Dunkelheit zuschaltet und so den Bereich vor der Kamera ausleuchtet, um farbige Aufnahmen zu erhalten.

In unserem Test wurde das Geschehen vor der Kamera mit einer Verzögerung von zwei bis drei Sekunden angezeigt – ein üblicher und aus unserer Sicht absolut akzeptabler Wert für kabellose Überwachungskameras. Mit einem Erfassungsbereich von 160 Grad lassen sich mit der Arlo auch größere Grundstücke gut überwachen.

Hohe Kontraste, gut erkennbare Details: An der Bildqualität der Arlo Pro 4 XL gibt es nichts zu kritisieren.

Mit der Zwei-Wege-Audiofunktion könnt ihr euch über die App mit Personen unterhalten, die sich vor der Kamera aufhalten. Die Tonqualität ist nicht herausragend, eignet sich aber einwandfrei, um auf diesem Weg kurze Anweisungen zu geben (“Legen Sie das Paket bitte im Garten ab”). Der integrierte Lautsprecher der Kamera erfüllt aber noch einen weiteren Zweck: Bei Bedarf könnt ihr eine laute Sirene aktivieren, um ungebetene Gäste zu vertreiben.

Arlo Go 4 XL im Test: Unser Fazit

Die kleine Überwachungskamera kann mit einer guten Bildqualität, einem hohen Funktionsumfang und einer einfachen Einrichtung punkten. Leider besitzt die Kamera keinen lokalen Speicher – um Ereignisse aufzuzeichnen, benötigt ihr dementsprechend das Cloud-Abo des Herstellers („Arlo Secure“ ab 2,99 Euro pro Monat). Den Verkaufspreis hat Arlo mit rund 270 Euro hoch angesetzt. Erhältlich ist die Kamera beispielsweise bei Proshop* oder Amazon*.

Wer ein wenig Geduld mitbringt, kann auf eine der nächsten Rabattaktionen warten: Bei Amazon, Proshop und Co. sind die Produkte von Arlo immer mal wieder reduziert erhältlich.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 um 17:21 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

Arlo Pro 4 XL

8.7

Einrichtung

10.0/10

Bedienung & Funktionsumfang

9.5/10

Bildqualität

9.5/10

Audiofunktion

8.0/10

Preis-Leistung

6.5/10

Vorteile

  • gute Bildqualität
  • hoher Funktionsumfang
  • kompatibel mit Alexa und Google Assistant
  • integrierte Sirene
  • funktioniert ohne Hub

Nachteile

  • hoher Preis
  • diverse Funktionen (u.a. Cloudspeicher) setzen Abo voraus
  • kein Solarpanel im Lieferumfang

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.