Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Bundesbürger kann sich vorstellen, einen Haushaltsroboter für die Haus- und Gartenarbeit einzusetzen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung des Hightech-Branchenverbands BITKOM. BITKOM-Experte Michael Schidlack ist davon überzeugt, dass Haushaltsroboter ein Teil vom vernetzten Haus der Zukunft werden.
In diesem Markt will nun auch der deutsche Hausgeräte-Hersteller Miele mitspielen und im Mai mit dem Scout RX1 seinen ersten Saugroboter in die Haushalte bringen. Der Roboter arbeitet mit einer so genannten „systematischen Navigation“. Dies bedeutet, dass er die zu saugende Fläche Bahn für Bahn bearbeitet, anstatt per Zufallssteuerung durch den Raum zu fahren (chaotische Navigation), was eine bessere Reinigungsleistung bei einem geringen Zeit- und Akkueinsatz ermöglichen soll.
Grundlage des Navigationssystem bildet ein Gyro-Sensor, der Drehbewegungen und Fahrtrichtungsänderungen misst, sowie eine integrierte Digitalkamera, die mehrmals pro Minute die Raumdecke scannt.
Darüber hinaus ist der Staubsaugerroboter von Miele auf der Vorderseite mit sieben Infrarot-Sensoren ausgestattet, die Kollision mit Möbeln und anderen Gegenständen verhindern sollen. Zusätzlich hat Miele den Scout RX1 mit drei Sensoren auf der Unterseite ausgerüstet, damit der Roboter nicht die Treppe herunterfällt.
Mit zwei rotierenden Seitenbürsten wird der Schmutz unter das Gerät befördert. Eine Bürstenwalze sorgt für die Aufnahme des gröberen Schmutzes und feinen Staubpartikel werden mit einem Gebläse in die Staubbox geführt, die 0,6 Liter fasst.
Laut Miele reicht eine Akkuladung aus, um bis zu 150 Quadratmeter zu reinigen, was einer Laufzeit von etwa 120 Minuten entspricht. Sollen größere Flächen gesaugt werden, unterbricht das Gerät bei Bedarf den Reinigungsvorgang, fährt zur Ladestation und setzt die Arbeit nach etwa zwei Stunden an der Stelle fort, wo sie zuvor unterbrochen wurde.
Der Staubsaugerroboter Miele Scout RX1 soll ab Mai 2014 für 619 Euro erhältlich sein.
Alternativen zum Miele Scout RX1
Der Markt für Staubsaugerroboter existiert mittlerweile seit rund 15 Jahren, weshalb die Auswahl an möglichen Alternativen entsprechend groß ist. Einer der Pioniere in diesem Segmet ist die Firma iRobot, deren Produkt Roomba 630 kürzlich in einem Testbericht von uns unter die Lupe genommen wurde. Mit einem Preis von rund 330 Euro ist der Roomba 630 deutlich günstiger als der Saugroboter von Miele, allerdings ist das Produkt auch schon seit 2012 erhältlich und beispielsweise nicht mit einer Kamera ausgestattet.
Wer nach einem Wischroboter sucht wird ebenfalls bei iRobot fündig und zahlt mir rund 200 Euro einen noch günstigeren Preis. Den iRobot Braava 320 haben wir ebenfalls kürzlich getestet.