Wer einen Staubsaugerroboter kaufen möchte, hat mittlerweile die Qual der Wahl: Dutzende Geräte zwischen 100 und 1000 Euro buhlen um die Gunst der Verbraucher. Unsere Tipps helfen bei der Wahl des richtigen Helfers.
Inhalt
Eignet sich mein Haushalt überhaupt für einen Saugroboter?
Staubsaugerroboter sind mittlerweile relativ gut darin, Hindernisse rechtzeitig zu erkennen und Kollisionen zu vermeiden. Dennoch gilt: Wenn in der Wohnung zahlreiche Vasen, lose Kabel und ähnliche Dinge auf dem Boden liegen, wird ein Saugroboter Probleme haben, seinen Job zu verrichten. Vorsicht ist auch dann geboten, wenn beispielsweise Futternäpfe für das Haustier auf dem Boden stehen – die Wahrscheinlichkeit, dass der Roboter den Napf umstößt und den Inhalt anschließend im gesamten Raum verteilt, ist groß. Zwar sind teurere Modelle wie der Neato Botvac D5 Connected (rund 540 Euro bei Amazon*) relativ gut darin, Kabel und ähnliche Hindernisse zu erkennen, mit dünnen Kabeln haben aber auch die Premium-Sauger zu kämpfen.
Vor dem Kauf eines Staubsaugerroboters sollte geprüft werden, ob bestimmte Bereiche für den Roboter gesperrt werden müssen. In diesem Fall sollte ein Gerät gewählt werden, dass die Einrichtung einer “virtuellen Wand” (Sperrzone) unterstützt. Diese Funktion wird in der Regel mit einem kleinen Zusatzgerät realisiert, dass mit einer Lichtschranke den entsprechenden Bereich absperrt. Einige wenige Hersteller liefern stattdessen ein Metallband mit, das auf dem Boden geklebt wird – optisch ansprechend ist diese Variante aber nicht.
Treppenstufen können die meisten Saugroboter mittlerweile zuverlässig erkennen. Roboter, die sich eine Treppe hinunterstürzen sind die absolute Ausnahme.
Welche Saugleistung wird benötigt?
Die Leistung eines Staubsaugers wird in Watt angegeben, allerdings ist die Wattzahl nicht das entscheidende Kriterium für die tatsächliche Saugleistung des Geräts. Wie gut der Roboter reinigt, hängt vielmehr von der Saugkonstruktion und der eingesetzten Bürstentechnik ab. Wie gut ein Staubsaugerroboter tatsächlich reinigt, lässt sich am besten den Erfahrungs- und Testberichten über das jeweilige Gerät entnehmen.
Grundsätzlich gilt: Wenn die Wohnung oder das Haus öfter stark verschmutzt ist, beispielsweise weil Schmutz aus dem Garten ins Haus getragen wird, sollte eher zu einem Gerät aus der Mittel- oder Oberklasse (ab 300 Euro) gewählt werden. Günstige Saugroboter für 100 Euro eignen sich hingegen für kleinere Wohnungen und Flächen, die nur leicht mit Staub verunreinigt sind. Darüber hinaus sollte der Fußbodenbelag berücksichtigt werden. Für die Reinigung von glatten Böden (Laminat, Parkett, Fliesen) eignen sich auch günstigere Modelle wie der Ecovacs Deebot (rund 168 Euro bei Amazon*), während für die Reinigung von Teppichen eine höhere Saugleistung notwendig ist.
Dabei gilt es allerdings zu bedenken, dass die leistungsfähigeren Saugroboter auch mehr Strom verbrauchen und damit mehr Kosten verursachen.
Soll der Roboter zeitgesteuert gestartet werden?
Mit einem Zeitplan verrichtet der Roboter automatisch zu festgelegten Zeiten und Tagen seinen Dienst – ohne, dass er manuell gestartet werden muss. Im Idealfall ist dann der Boden gereinigt, wenn man abends nach Hause kommt – sofern man morgens daran gedacht hat, alle Türen zu öffnen, damit der Roboter Zugang zu allen Zimmern hat. Eine Zeitplan-Funktion war bei den ersten Saugrobotern ein teures Extra, zumindest ab dem mittleren Preissegment gehört sie aber mittlerweile zum Standard. Übrigens kehren so gut wie alle heute erhältlichen Saugroboter rechtzeitig zur Ladestation zurück, sobald sich der Ladestand des Akkus dem Ende zuneigt.
Staubsaugerroboter mit App-Steuerung (WLAN) oder ohne?
Mittlerweile sind diverse Staubsaugerroboter erhältlich, die via WLAN in das Heimnetz eingebunden und anschließend via Smartphone App gesteuert und programmiert werden. Einige Geräte, wie zum Beispiel der Neato Botvac D3 Connected (Amazon*), sind sogar mit Amazon Alexa und Google Home kompatibel und gehorchen aufs Wort: Mit einem Sprachbefehl kann der Saugvorgang gestartet oder gestoppt werden.
Derlei Komfortfunktionen haben aber ihren Preis: Der oben erwähnte Botvac D3 Connected kostet beispielsweise rund 500 Euro. Darüber hinaus können Saugroboter, die mit dem WLAN verbunden sind, auch ein Sicherheitsrisiko darstellen. Kritisch kann das insbesondere dann sein, wenn der Roboter zusätzlich mit einer Kamera zur besseren Navigation im Raum ausgestattet ist. Spiegel Online hat kürzlich über eine Sicherheitslücke bei Saugrobotern von LG berichtet, mit der (theoretisch) ein “Spähangriff per Saugroboter” möglich war – Risiken, die freilich bei allen vernetzten Geräten vorhanden sind.
In unseren Praxistests hat sich gezeigt, dass wir die App-Funktionen der Saugroboter im Alltag nur selten genutzt haben. Theoretisch erscheint es zwar komfortabel, von unterwegs aus noch schnell den Saugroboter zu starten, tatsächlich ist es aber oft notwendig, vorher Türen auf der Etage zu öffnen (damit der Roboter Zugang zu allen Zimmern hat) und Gegenstände vom Boden wegzuräumen. Andererseits erleichtert die App die Konfiguration des Roboters: Individuelle Zeitpläne für die automatische Reinigung zu bestimmten Uhrzeiten und an bestimmten Wochentagen lassen sich in der Regel mit einer Smartphone-App komfortabler als direkt am Gerät einstellen. Die Frage, ob der zusätzliche Komfortgewinn den höheren Anschaffungspreis rechtfertigt, kann nur jeder für sich beantworten.
Anzeige / Letzte Aktualisierung am 8.10.2024 um 19:47 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon
Wie hoch darf der Staubsaugerroboter sein?
Vor dem Kauf eines Staubsaugerroboters sollte unbedingt die Durchfahrtshöhe unter den Möbeln gemessen werden – es wäre doch ärgerlich, wenn der neue Staubsaugerroboter ausgerechnet unter dem Bett oder unter dem Sofa nicht reinigen kann, weil das Gerät zu hoch ist. Es lohnt sich also, vorab zum Zollstock zu greifen, die Durchfahrtshöhen zu notieren und beim Kauf darauf zu achten, dass der Saugroboter niedrig genug ist, damit er sich unter allen Möbeln Zugang verschaffen kann.
Bei Bedarf werden im Handel auch besonders flache Saugroboter angeboten. Der Ecovacs Deebot Slim (168 Euro bei Amazon*) ist beispielsweise 5,7 Zentimeter hoch. Der Philips FC8802/01 Robotersauger EasyStar ist mit fünf Zentimetern sogar noch flacher (155 Euro bei Amazon*).