Z-Wave, Apple HomeKit, Zigbee und Co.: Mittlerweile buhlen zahlreiche Smart Home-Standards und Unternehmen um die Gunst der Verbraucher. Medion hält das nicht davon ab, mit einem eigenem Smart Home Produktportfolio in den Ring zu steigen.

Das Medion Smart Home Portfolio ist ab sofort im Handel erhältlich. Per Smartphone (Android und iOS), Zeitschaltung oder durch eine Wenn-Dann-Schaltung können  – genau wie bei den Smart Home Lösungen der Mitbewerber – Heizung, Lampen, Steckdosen und weitere Produkte im iZuhause gesteuert oder automatisiert werden. Die Komponenten lassen sich ohne Werkzeugeinsatz montieren. Eine 128 Bit SSL- Verschlüsselung soll die Datenübertragung absichern. Bei dem System handelt es sich um eine geschlossene Plattform, es können also ausschließlich Medion-Komponenten verwendet werden.

Kamera, Bewegungsmelder und Co.: Smart Home Komponenten von Medion.

Zum Verkaufsstart bietet Medion die folgenden Smart Home Komponenten an:

  • Smart Home Zentrale (rund 50 Euro)
    Die Smart Home Zentrale verbindet sich via WLAN (802.11 b/g/n) mit dem Router und nutzt Bluetooth 4.0 LE, um sich mit den einzelnen Komponenten zu verbinden.
  • LED-Leuchte (rund 35 Euro)
    Das LED- Leuchtmittel mit einem 180° Lichtkegel kann per App geschaltet und gedimmt werden. Zudem können Abhängigkeiten zu anderen Sensoren programmiert werden.
  • Heizkörperthermostat (rund 50 Euro) 
    Die Heizungsthermostate ersetzen die bisherigen Thermostate und sollen per Zeit- sowie Fernsteuerung via App bis zu 30 Prozent der Heizkosten einsparen.
  • Wetterstation (rund 25 Euro)
    Die Wetterstation prüft Temperatur, Luftfeuchtigkeit sowie Luftdruck. Per Smartphone lassen sich die Daten der Wetterstation auslesen und für Wenn-Dann-Schaltungen nutzen.
  • Zwischenstecker (rund 35 Euro)
    Mit dem Zwischenstecker, der auch den Stromverbrauch misst, lassen sich Lampen oder andere elektrische Geräte steuern. Per App kann eine Zeitschaltung und Abhängigkeiten zu anderen Sensoren programmiert werden. Eine manuelle Schaltung ist am Gerät selbst oder per App möglich.
  • Tür- und Fensterkontakt (rund 20 Euro) 
    Sobald ein Fenster, eine Tür oder ein Schrank geöffnet wird, meldet der Sensor dies an die Smart Home Zentrale. Je nach Konfiguration wird ein Alarm, eine Nachricht oder eine intelligente Situation ausgelöst.
  • Bewegungsmelder (rund 30 Euro) 
    Der Sensor erfasst Bewegungen im 160° Weitwinkel sowie in bis zu 12 Meter Entfernung. So kann der Bewegungsmelder das Licht einschalten, die Sirene vom Rauchmelder oder eine Nachricht auslösen.
  • Erschütterungssensor (rund 20 Euro)
    An der Fensterscheibe befestigt, wird ein Alarm sowie eine Nachricht ausgelöst, wenn die Scheibe eingeschlagen wird.
  • Rauchmelder (rund 50 Euro)
    Der Rauchmelder schlägt – wenig überraschend – Alarm, wenn er Rauch wahrnimmt. Im Zusammenspiel mit anderen Smart Home Komponenten kann der Rauchmelder auch als Sirene verwendet werden. Zusätzlich kann das System den Besitzer auch per Smartphone benachrichtigen.
  • IP-Kamera (rund 80 Euro)
    Die Kamera sendet mit einer Auflösung von 1.280 x 720 Pixeln Videos und Bilder ans Smartphone oder Tablet. Mithilfe von Infrarot-LEDs und einem Infrarot-Filter soll die Kamera auch bei völliger Dunkelheit eine gute Bildqualität liefern.

Das Medion Smart Home System wird in Form von Sets angeboten: ‚Sicherheit‘ für 249 Euro, ‚Komfort‘ für 249 Euro und ‚Energie‘ für 199 Euro. Die Komponenten sind zudem auch einzeln im Online-Shop von Medion erhältlich.

Medion Smart Home: Eine erste Einschätzung

Zumindest auf dem ersten Blick kann uns das Smart Home von Medion noch nicht überzeugen. Die zum Start angebotenen Komponenten sind mit den Produkten der zahlreichen Mitbewerber nahezu identisch. Das System bietet zudem (noch?) keine innovative Funktionen, um sich von den Mitbewerbern abzugrenzen – dabei zeigen Systeme wie Tado oder Amazon Alexa, was heute bereits möglich ist: Zum Beispiel eine intelligente Anwesenheitserkennung und eine funktionierende Sprachsteuerung. Andererseits steht Medion natürlich seit jeher für relativ preiswerte Massenmarkt-Produkte und weniger für Innovationen.

Ein weiterer Nachteil ist die eingeschränkte Reichweite des Bluetooth LE-Standards. Sollte die Funkdistanz zwischen der Zentrale und einem Gerät zu groß werden, empfiehlt Medion, eine weitere Zentrale anzuschaffen, um den Funkbereich zu vergrößern. Für den Anwender wäre es natürlich wesentlich praktikabler, wenn das Unternehmen stattdessen ein Mesh-Network-Protokoll einsetzen würde, wenn sich also die Komponenten untereinander verbinden würden, um so die Funkreichweite zu erhöhen. Smart Home Standards wie ZigBee oder Z-Wave setzen auf die Mesh-Technologie und ersparen dem Anwender so die Anschaffung von weiteren Zentralen. Die Kollegen von Teltarif haben sich das System bereits genauer angesehen: Medion Smart Home im Test: IP-Kamera, intelligente Stecker & Co.

Wir werden die weitere Entwicklung des Medion Smart Home System verfolgen und auch in unserem Newsletter über Updates berichten.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.