Mit einer Soundbar lässt sich das oft schwache Klangbild von Flachbildfernsehern verbessern. Die neue Sonos Beam kann mehr als das: Der Smart Speaker eignet sich auch für die Musikwiedergabe und unterstützt Amazon Alexa sowie Apple AirPlay 2. In unserem Sonos Beam Erfahrungsbericht erläutern wir, ob der TV-Lautsprecher im Alltag überzeugen kann.

Erster Eindruck

Die Sonos Beam ist nicht die erste Soundbar aus dem Hause Sonos: Mit der Playbase und der Playbar hat das Unternehmen bereits zwei TV-Lautsprecher im Portfolio, die allerdings relativ groß (72 beziehungsweise 90 Zentimeter in der Breite) und teuer sind (650, beziehungsweise 700 Euro). Die Beam ist mit einer Länge von 65 Zentimetern nicht nur kompakter und mit einem Preis von 450 Euro günstiger, sie ist im Unterschied zu ihren beiden Geschwistern auch mit einer Amazon Alexa-Integration ausgestattet und lässt sich so mit Sprachbefehlen steuern. Für den Einsatz als Soundbar noch wichtiger: Die Beam besitzt endlich einen HDMI-Anschluss, während die weiteren Modelle lediglich mit optischen Eingängen ausgestattet ist.

Sonos Beam: Kompakte Soundbar mit einem ansprechenden Design

Der Lautsprecher ist in Schwarz und Weiß mit einem Matt-Finish verfügbar. Mit seinen abgerundeten Ecken und den zurückhaltenden Touch-Bedienfeldern auf der Oberseite wird der Speaker angenehm schlicht und elegant. Auf der Oberseite hat die Beam eine leichte Einbuchtung, die zwar mit zu dem ansprechenden Design beiträgt, im Alltag allerdings auch ein Staubfänger ist.

Sonos Beam: Das Design ist angenehm zurückhaltend

Die Sonos Beam kann auf ein TV-Board gestellt oder an der Wand montiert werden, wobei sich die Wandhalterung nicht im Lieferumfang befindet (Sonos verkauft eine passende Halterung für rund 70 Euro). A propos Lieferumfang: Im Paket befinden sich neben der Beam ein Stromkabel, ein HDMI-Kabel und ein HDMI-Adapter.

Den Adapter benötigt ihr, falls euer Fernseher keinen HDMI ARC-Anschluss besitzt. In diesem Fall könnt ihr das HDMI-Kabel mit dem Adapter an den optischen Ausgang des TVs schließen. Der Funktionsumfang ist dann allerdings einschränkt: Wird die Beam über HDMI ARC mit dem Fernseher verbunden, kann der TV etwa mit dem Sprachbefehl “Alexa, schalte den Fernseher ein!” eingeschaltet werden. Bei der Verbindung über den optischen Ausgang lässt sich der Fernseher nicht mit Sprachbefehlen ein- oder ausschalten – es sei denn, ihr legt euch zusätzlich die Alexa-kompatible Universalfernbedienung Logitech Harmony zu.

Sonos Beam: Technische Daten

  • Abmessungen (H x B x T): 68,5 x 651 x 100 mm
  • Anschlüsse: HDMI ARC und optisch (via Adapter), Ethernet
  • Lautsprecher: Vier Fullrange-Woofer, drei passive Strahler und ein Hochtöner
  • Mikrofone: Fünf Fernfeld-Mikrofone für die Sprachsteuerung

Einrichtung und Bedienung

Die Einrichtung und Konfiguration ist – typisch für Sonos – schnell erledigt: Zunächst wird die Beam via HDMI (HDMI-ARC Anschluss) mit dem Fernseher verbunden und mit Strom versorgt. Anschließend führt die Sonos-App durch die Einrichtung und im letzten Schritt kann der Klang mit der Trueplay-Funktion an den Raum angepasst werden. Dafür bewegt man sich mit einem iPhone (Android-Smartphones werden leider nicht unterstützt) durch den Raum, während der Speaker Töne von sich gibt. Auf diesem Weg “lernt” die Beam die Abmessungen des Raums kennen und optimiert automatisch den Klang.

Die Trueplay-Funktion passt die Klangeinstellungen an den Raum an

Bedient wird die Sonos Beam entweder über das Touch-Bedienfeld auf der Oberseite (Play/Pause, Lauter/Leise, Alexa ein/aus), über die Sonos Smartphone-App oder mit Sprachbefehlen über Amazon Alexa. Sofern die Soundbar über HDMI ARC mit dem Fernseher verbunden ist, kann die Lautstärke natürlich auch mit einer Fernbedienung reguliert werden – in unserem Test hat das sowohl mit der Fernbedienung des Apple TV, als auch mit der Fernbedienung unseres LG-Fernsehers problemlos funktioniert.

Sonos Beam: Touch-Bedienfeld auf der Oberseite

Seit einem Software-Update im Juli 2018 unterstützt der Lautsprecher zudem Apple AirPlay 2 und kann somit unkompliziert Musik von einem iOS-Gerät wiedergeben.

Sonos Beam und Amazon Alexa: Wie gut funktioniert die Sprachsteuerung?

Positiv überrascht hat uns die Spracherkennung der Sonos Beam: Egal wo wir uns im Raum befanden, der Smart Speaker hat zuverlässig auf Sprachbefehle reagiert – die fünf Fernferd-Mikrofone machen im Zusammenspiel mit Amazon Alexa einen guten Job. Eine kleine LED auf der Oberseite signalisiert, dass die Mikrofone eingeschaltet sind. Mit einem Druck auf das Mikrofon unter der LED können die Mikrofone und damit die Sprachsteuerung auch jederzeit deaktiviert werden.

Die üblichen Alexa-Features wie Musiksteuerung, Steuerung des Smart Home, Wettervorhersage etc. können mit dem Beam genutzt werden. Auch der Zugriff auf Alexa Skills ist möglich und hat in unserem Test einwandfrei funktioniert – selbst wenn gleoichzeitig Musik auf mittlerer Lautstärke wiedergegeben wird.

Ein paar Einschränkungen gibt es jedoch: Erweiterte Funktionen wie Anrufe, Mitteilungen oder das Ändern des Signalworts (zum Beispiel “Computer” statt “Alexa”) werden noch nicht unterstützt. Leider lässt sich die Sonos Beam in der Alexa-App auch (noch) nicht zu Smart Home-Gruppen zuordnen. Wer mit der Sonos Beam beispielsweise die Philips Hue Lampen im Wohnzimmer einschalten möchte, muss die Raumbezeichnung mit in den Sprachbefehl aufnehmen (“Alexa, schalte das Licht im Wohnzimmer ein!”), während sich ein Amazon Echo-Lautsprecher der Gruppe “Wohnzimmer” zuordnen lässt und nur noch ein kurzer Befehl wie “Alexa, schalte das Licht ein” notwendig ist.

Fairerweise muss darauf hingewiesen werden, dass diese Einschränkungen nicht das Verschulden von Sonos sind: Amazon hat die Features schlichtweg noch nicht für die Smart Speaker von Drittherstellern freigegeben.

Gut gefällt uns, dass Sonos noch in diesem Jahr den Google Assistant integrieren will. Besitzer eines Beam könnten sich dann den Sprachassistenten aussuchen, der die eigenen Anforderungen am besten abdeckt.

Klangqualität

Kommen wir zu dem wohl wichtigsten Aspekt: Wie sieht es mit der Klangqualität der Sonos Beam aus? Hier hat uns die Beam auf ganzer Linie überzeugt: Einmal eingeschaltet, möchte man nicht mehr auf den kläglichen Klang der integrierten TV-Lautsprecher zurückgreifen. Dialoge werden klar wiedergegeben und bei Geräuschen und Musik entsteht (mit Grenzen) sogar ein räumliches Klangbild, obwohl wir keine rückwärtigen Lautsprecher eingesetzt haben. Für Eltern oder mit Blick auf leicht reizbare Nachbarn ist die Nachtmodus-Funktion sinnvoll, mit der Stimmen verstärkt und sonstige Geräusche etwas leiser ausgegeben werden. Das Feature lässt sich über die Sonos-App einschalten.

Punkten kann die Beam aber auch bei der Musikwiedergabe: Musik wird präzise und mit einer schönen Stereo-Breite wiedergegeben. Der Bass könnte zwar noch etwas kräftiger sein, reicht aber für unseren Geschmack völlig aus – wer meinen tieferen Bass bevorzugt, kann sich den mit 750 Euro allerdings recht teuren Sonos SUB WLAN-Subwoofer anschaffen.

Genau wie die weiteren Sonos-Lautsprecher lässt sich auch die Beam in ein Multiroom-Setup integrieren, um in mehreren Räumen die gleiche Musik zu hören. Der TV-Sound lässt sich auf diesem Weg natürlich auch noch weiter verbessern: Der Sonos Sub kann beispielsweise für tiefere Bässe bei Actionfilmen sorgen. Wer bereits zwei Sonos One oder Play:1 hat, kann sie links und rechts neben der Couch platzieren und über die Sonos-App als Rear-Lautsprecher konfigurieren. Klänge wie Stimmengewirr, Vogelgezwitscher oder andere Klangeffekte werden dann primär über diese Lautsprecher ausgegeben, während Dialoge über die Beam zu hören sind – das Ergebnis ist ein noch authentischerer Raumklang.

Allerdings: Das neue Soundformat Dolby Atmos, das ein noch realistischeres Klangbild bietet, wird von Sonos nicht unterstützt. Heimkino-Fans, die zwingend den bestmöglichen Sound genießen möchten, werden mit dem System also eher nicht glücklich und stattdessen zu Konkurrenzprodukten wie der Dolby Atmos-fähigen Soundbar Sony HT-ZF9 (Amazon*) greifen.

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • guter Klang (Musik und TV)
  • einfache Einrichtung
  • unterstützt Amazon Alexa und AirPlay 2
  • ansprechendes Design
  • hoher Funktionsumfang
  • kompakte Abmessungen

Nachteile

  • Bass ist etwas schwach
  • Alexa-Integration noch mit Einschränkungen
  • keine Unterstützung von Dolby Atmos
  • Google Assistant wird noch nicht unterstützt

Sonos Beam Erfahrungsbericht: Unser Fazit

Einfache Einrichtung, ein ansprechendes Design und eine sehr gute Klangqualität: Die Sonos Beam hat in unserem Test eine rundum gute Figur gemacht. Das Preis-Leistungsverhältnis ist auch mit Blick auf den hohen Funktionsumfangs (Multiroom-Unterstützung, Alexa, AirPlay 2, Nachtmodus) absolut in Ordnung.

Die Sonos Beam ist in Schwarz und Weiß für rund 450 Euro im Handel (zum Beispiel bei Amazon* oder Tink.de) erhältlich.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.