Der Dyson Pure Hot + Cool (2018) (Amazon*) soll nicht nur für eine kühlere oder wärmere, sondern auch für eine sauberere Luft sorgen. In unserem Test erläutern wir, ob sich der Kauf des “3 in 1”-Geräts lohnt.

Dyson Pure Hot + Cool: Erster Eindruck und Lieferumfang

Auf dem ersten Blick wird deutlich, dass der Dyson Pure Hot + Cool kein gewöhnlicher Ventilator ist, schließlich kommt das Gerät ohne sichtbare Rotorblätter aus: Der Rotor befindet im Fuß des Geräts und die Luft wird von dort in den ovalen Ring geblasen. Diese Funktionsweise ermöglicht nicht nur das extravagante, puristische Design, sie ermöglicht auch einen sicheren Betrieb, schließlich besteht im Unterschied zu einem klassischen Ventilator keine Verletzungsgefahr aufgrund der rotierenden Rotorblätter. Letzteres ist natürlich insbesondere dann relevant, wenn sich kleine Kinder im Raum aufhalten. An der Verarbeitung gibt es nichts zu kritisieren: Das Gerät wirkt robust und hochwertig – man könnte fast meinen, der Design-Ventilator kommt aus dem Hause Apple.

Smart Home Luftreiniger
Dyson Pure Hot + Cool 2018 im Test: Schicker Luftreiniger für das Smart Home

Im Lieferumfang befinden sich neben dem rund 78 Zentimeter hohen Ventilators eine kleine Fernbedienung, die praktischerweise auf der Oberseite des Geräts abgelegt werden kann und dort mit einem Magnet fixiert wird. Außerdem liefert der Hersteller vier Filter für die Luftreinigung mit (mehr zu dieser Funktion lest ihr weiter unten).

Die Fernbedienung wird mit einem Magnet auf der Oberseite fixiert.

Der Montage gestaltet sich erfreulicherweise denkbar einfach:

  1. Die Tasten an beiden Seiten des Gitters nach unten schieben, um die Gitter mit den daran angedachten Glas-HEPA-Filtern zu lösen.
  2. Die Aktivkohle-Filter (schwarz/grün) auspacken und an den beiden Seiten des Geräts anbringen.
  3. Die Gitter inklusive der blau-wissen HEPA-Filtern auf den Sockel aufstellen und einsetzen, bis sie hörbar einrasten.
Dyson Pure Hot+Cool: Filter
Mit den Filtern sorgt der Dyson Pure Hot + Cool für eine bessere Luftqualität.

Funktionsumfang und Bedienung

Wir haben zu Beginn des Testberichts bereits vorweggenommen, dass der Dyson Pure Hot + Cool kein gewöhnlicher Ventilator ist. Tatsächlich ist das Gerät ein Ventilator, ein Heizlüfter und ein Luftreiniger – inklusive der Möglichkeit, sämtliche Funktionen mittels Smartphone-App zu steuern. Werfen wir also einen Blick auf die einzelnen Funktionen:

Ventilatormodus

Angesichts des aktuellen Wetters werfen wir zunächst einen Blick auf den Ventilatormodus. Der angenehm gleichmäßige Luftstrom lässt sich mit der Fernbedienung oder der Smartphone-App in zehn Stufen regulieren. Bis zur Stufe 4, die bereits einen gut spürbaren Luftstrom erzeugt, finden wir den Geräuschpegel nicht störend. Ab Stufe 5 ist der Ventilator zwar deutlich zu hören, der entstehende Kühlungseffekt lässt das Geräusch bei den aktuellen Temperaturen aber schnell vergessen.

Bei Bedarf kann der Luftstrom mit der Drehfunktion im Raum verteilt werden, wobei sich der Winkel zwischen 0 und 350 Grad einstellen lässt. Zusätzlich kann der Ventilator um ein paar Zentimeter nach vorne oder hinten gekippt und der Luftstrom damit gezielt auf einen bestimmten Bereich gelenkt werden. Steht das Gerät beispielsweise neben dem Schreibtisch auf dem Boden, kann es nach hinten gekippt werden, um den Kühlungseffekt mehr auf das Gesicht zu lenken. Praktisch fanden wir in unserem Test die Timer-Funktion, mit der sich das Gerät nach einem in der App oder mit der Fernbedienung einstellbaren Zeitraum (zwischen 15 Minuten und 9 Stunden) automatisch abschaltet.

Der Luftreiniger lässt sich kippen, um den Luftstrom gezielt auf einen bestimmten Bereich zu lenken.

Der Dyson Pure Hot + Cool verbraucht im Ventilatormodus (mittlere Stufe) überschaubare 9 Watt Strom. Sobald der Ventilatormodus eingeschaltet wird, reinigt das Gerät mit seinen Filterm automatisch die Luft – mehr zu dieser Funktion lest ihr weiter unten.

Wichtig zu wissen: Das Gerät ist keine Klimaanlage, die Temperatur im Raum wird also nicht gesenkt. Dennoch sorgt ein Ventilator für einen kühlenden Effekt, den Christoph Drösser auf Zeit.de anschaulich erläutert hat:

Ventilatoren können einen Raum nicht kühlen – die Menschen darin aber sehr wohl. Und zwar auf zweierlei Weise: Weil wir wärmer sind als die uns umgebende Luft, geben wir über die Haut Wärme ab. Allerdings vor allem an die Luftschicht direkt über der Haut, und die wirkt als Wärmeisolator. Bläst dagegen der Ventilator ständig die warme Schicht weg, kühlen wir schneller ab. Und wenn wir schwitzen, kühlt uns zusätzlich die Verdunstung des Schweißes. Diesen Effekt beschleunigt der Ventilator ebenfalls, weil er die feuchte Luft fortbläst. 

Heizlüftungsfunktion

Im Unterschied zu klassischen Ventilatoren muss der Pure Hot + Cool im Winter nicht im Keller verschwinden, da er mit seiner Heizfunktion auch zu dieser Jahreszeit praktisch sein kann. In diesem Modus, in dem ebenfalls die Luft gereinigt wird, lässt sich die Luft auf bis zu 37 Grad erwärmen. Mit Blick auf den hohen Stromverbrauch von rund 2000 Watt (höchste Heizstufe) eignet sich die Heizfunktion allerdings nicht für den Dauerbetrieb. Wenn im Winter jedoch beispielsweise das Badezimmer für einen kurzen Zeitraum aufgewärmt werden soll, kann die Heizfunktion des Dyson unter Umständen günstiger sein als die normale Heizung, zumal das Gerät einen kleinen Raum schneller aufheizen kann als beispielsweise eine träge Fußbodenheizung.

Für Besitzer einer Photovoltaikanlage macht es unter Umständen ebenfalls Sinn, den Dyson als Ergänzung zur Gasheizung zu nutzen, um die Heizkosten zu senken.

Luftreinigungsfunktion

Kommen wir zu der aus unserer Sicht interessantesten Funktion des Dyson Pure Hot + Cool: Der Luftreinigungsfunktion. Für das Smart Home gibt es mittlerweile ja diverse Lösungen, um die Luftqualität zu messen – exemplarisch seien hier die Netatmo Wetterstation oder der Raumsensor Eve Room genannt. Diese Produkte können die Luftqualität zwar messen, aber nicht verbessern. Der Dyson Pure Hot+Cool geht einen Schritt weiter: Das Gerät erfasst die Menge an vorhandenen VOCs (flüchtige organische Verbindungen), Feinstaub und Stickstoffdioxid, sorgt aber gleichzeitig mit seinen integrierten HEPA- und Aktivkohle-Filtern auch für eine bessere Luftqualität.

Die möglichen Gründe für eine verunreinigte Luft im Innenraum sind vielfältig:

  • Hunde, Katzen und andere Haustierekönnen mikroskopisch kleine Partikel im ganzen Haus verteilen.
  • Kamine und Öfen emittieren bei der Verbrennung Feinstaub.
  • Außenluftverschmutzung wie Feinstaub und Baumpollen können in das Haus Haus gelangen.
  • Neue Möbel können Polymere enthalten, die VOCs freisetzen.
  • Reinigungsmittel können Benzol, Gerüche und Dämpfe enthalten.
  • Feuchte Bereiche können Schimmel enthalten und Schimmelpilzsporen in die Luft abgeben.
  • Lufterfrischer und Deos können flüchtige organische Verbindungen und Benzol enthalten, die gemeinsam mit dem Duft in die Luft freigesetzt werden können..

Laut dem Hersteller ist der Dyson Pure Hot+Cool mit seiner “Air Multiplier”-Technologie in der Lage, pro Sekunde bis zu 290 Liter gesäuberte Luft im gesamten Raum zu verteilen (ausgehend von den maximalen Einstellungen, getestet auf Verteilung der Luft und Reinigungsabdeckung in einem Raum mit einem Volumen von 81 m3).

Für unseren Test der Luftreinigungsfunktion haben wir den Dyson in ein kleines Badezimmer gestellt. Unmittelbar nachdem wir Deo in dem Raum versprüht hatten, wurde auf dem Display und in der App auf eine schlechte Luftqualität hingewiesen, die sich nach einer Minute Betrieb des Geräts (Ventilator auf höchster Stufe) normalisiert hatte. Mit der mittleren Stufe des Ventilators dauerte es rund fünf Minuten, bis sich die Werte wieder normalisiert hatten. Zugegeben: Ein Labortest war das nicht, aber zumindest der Beleg dafür, dass das Gerät grundsätzlich die Raumluftqualität erfassen und verbessern kann.

Luftreiniger im Test
Im Test registrierten die Sensoren des Luftreinigers unmittelbar die schlechte Luftqualität.

Viel wichtiger als dieser Versuch mit Hausmitteln: Beschwerden aufgrund einer Pollenallergie haben sich deutlich gelindert, seitdem wir den Dyson im Betrieb haben.

Der Hersteller gibt für die nicht abwaschbaren Filter eine Lebensdauer von rund 4300 Stunden an, anschließend wird ein neuer Filter für rund 70 Euro fällig. Die App informiert darüber, wann ein Austausch fällig wird.

Übrigens: Wer primär an der Luftreinigungsfunktion interessiert ist und keinen Heizlüfter benötigt, sollte einen Blick auf den Dyson Pure Cool Turm-Luftreiniger oder (für kleine Räume) den Dyson Pure Cool Me werfen. Diese Alternativen ohne Heizfunktion sind etwas günstiger als der Pure Hot + Cool.

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Bedienung des Geräts

Display und Fernbedienung

Das Gerät besitzt ein rundes, gut ablesbares LCD-Display, auf dem Informationen zur Luftqualität, beziehungsweise der Status des Geräts (beispielsweise die eingestellte Stufe des Ventilators) angezeigt werden.

Dyson Pure Hot+Cool Display
Das farbige Display des Dyson Pure Hot + Cool informiert über den Betriebsmodus und die Luftqualität.

Über die mitgelieferte Fernbedienung können sämtliche Funktionen eingestellt werden, etwa die Stärke des Luftstroms, der Wechsel zwischen Heiz- und Ventilatormodus, die Aktivierung des Timers und die Drehbewegung. Mit der Fernbedienung könnt ihr (genau wie mit der App) zudem die Luftstromrichtung umkehren: Die Luft tritt dann nicht auf der Vorder-, sondern auf der Rückseite in einem 45º-Winkel aus. Die Öffnung auf der Rückseite ist breiter, weshalb ein diffuserer Luftstrom erzeugt wird und der Stromverbrauch in diesem Modus etwas reduziert wird.

Fernbedienugn Dyson Pure Hot + Cool
Mit der Fernbedienung lasen sich sämtliche Funktionen des Dyson Pure + Cool steuern.

Dyson Pure Hot + Cool App

Nach einer kurzen und absolut unkomplizierten Einrichtung lässt sich das Gerät zudem über die Smartphone-App Dyson Link (erhältlich für Android und iOS) bedienen. Auf dem Startscreen der App werden euch die aktuellen Messwerte angezeigt und über das Icon unten links gelangt ihr zur Fernsteuerung, mit der ihr sämtliche Funktionen des Pure Hot + Cool aktivieren, beziehungsweise einstellen könnt. In der App könnt ihr zudem Zeitpläne hinterlegen, damit der Dyson zu einer bestimmten Uhrzeit automatisch die Heizfunktion oder den Ventilator einschaltet.

Screenshot: Dyson App für Luftreiniger: Luftqualität
Dyson Link App: Startscreen mit Informationen zur Luftqualität
Screenshot: Fernsteuerung des Luftreinigers
Dyson Link App: Fernbedienungsfunktion

Die App ist intuitiv aufgebaut, besitzt ein zeitgemäßes Design und reagierte in unserem Test schnell und zuverlässig. Aber braucht man wirklich eine App für die Steuerung eines Ventilators/Luftreinigers oder reicht hier nicht auch die Fernbedienung? Wir fanden die App im Alltag durchaus praktisch, um beispielsweise Abends schnell noch für frische Luft im Schlafzimmer zu sorgen oder den Timer einzuschalten. Auch “komplexere” Funktionen wie die Zeitsteuerung lassen sich auf dem Smartphone schnell und bequem einrichten.

Gut gefällt uns übrigens, dass Updates “Over-the-Air” auf das Gerät gespielt werden – ihr müsst das Gerät also nicht an euren PC anschießen, um Updates vorzunehmen.

Sprachsteuerung und Integration in das Smart Home

Für die Sprachsteuerung stehen Amazon Alexa und Siri (über Siri Shortcuts) zur Verfügung. Beide Optionen haben in unserem Test schnell und zuverlässig funktioniert. Schade finden wir, dass der Ventilator in der Alexa-App nicht als externes Smart Home-Gerät angezeigt wird. Die Einbindung in Alexa-Routinen ist somit nicht möglich, was schade ist, denn auf diesem Weg lassen sich bequem mehrere Geräte mit einem einzigen Sprachbefehl steuern.

Hinsichtlich einer über Alexa und Siri hinausgehenden Integration in das Smart Home sieht es leider (noch) düster aus: Schnittstellen zu weiteren (Smart Home-) Plattformen, wie beispielsweise Apple HomeKit, Magenta SmartHome oder Ifttt, gibt es bislang nicht und auch die Sprachsteuerung mit dem Google Assistant ist noch nicht möglich – bleibt zu hoffen, dass der Hersteller entsprechende Funktionen mit künftigen Software-Updates nachliefert.

Für wen eignet sich das Gerät?

Der Dyson Pure Hot+Cool kommt angesichts des hohen Preises sicherlich nicht für jeden in Frage. Aus unserer Sicht eignet sich das Gerät in erster Linie für folgende Szenarien:

  • Personen, die an vielbefahrenen Straßen wohnen oder aus anderen Gründen mit einer Feinstaub-Belastung zu kämpfen haben
  • Asthmatiker und Allergiker (Stauballergie, Pollenalergie)
  • Für Büros mit einer schlechten Luftqualität (beispielsweise aufgrund eines Laserdruckers o.ä.)
  • Für diejenigen, die beim Kauf eines Ventilators/Luftreinigers nicht auf das Budget schauen müssen und wert auf ein ansprechendes Design legen

Dyson Pure Hot + Cool 2018 im Test: Unser Fazit

Der Dyson Pure Hot + Cool 2018 ist ein hochwertiges “3 in 1”-Gerät, das im Sommer für Abkühlung und im Winter für Wärme sorgt, während es gleichzeitig die Luftqualität verbessert. Die Verarbeitung ist tadellos, das Design ansprechend und die Bedienung intuitiv.

Für die Sprachsteuerung, beziehungsweise Integration in das Smart Home, stehen Amazon Alexa und Siri (über Siri Shortcuts zur Verfügung) – weitere Optionen, beispielsweise die Unterstützung des Google Assistant und Apple HomeKit, gibt es (noch) nicht, könnten aber natürlich mit künftigen Updates nachgereicht werden. Unsere Kritik beschränkt sich in erster Linie auf den “sportlichen” Verkaufspreis, zumal Folgekosten für den Kauf neuer Filter einkalkuliert werden müssen (immerhin müssen selbige erst nach rund 4300 Stunden Betrieb gewechselt werden).

Empfehlen können wir das Gerät insbesondere für diejenigen, die einer Gegend mit einer hohen Feinstaubbelastung wohnen oder zum Beispiel stark unter einer Pollenallergie leiden. Falls der Luftreiniger nicht den gewünschten Effekt hat, kann er (beim Kauf im Online-Shop des Herstellers) innerhalb von 30 Tagen zurückgeschickt werden.

Der Dyson Pure Hot + Cool (Version 2018) ist in den Farben Weiß oder Silber für rund 600 Euro Dyson-Shop oder im Handel (z.B. bei Amazon*) erhältlich. Wer auf die Heizlüstungsfunktion verzichten kann und den Luftreiniger primär in kleineren Räumen einsetzen möchte, kann alternativ den Dyson Pure Cool Tischventilator wählen, der für 460 Euro im Shop des Herstellers verkauft wird.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.