365 Tage Akkulaufzeit, 2K-Auflösung und keine Abogebühren: Die kabellose Überwachungskamera Eufy Security eufyCam 2 Pro scheint kaum Wünsche offenzulassen. Wir haben ausprobiert, wie gut das Überwachungssystem im Alltag funktioniert.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Amazon verkauft das Überwachungssystem im “Doppel-Kamera-Set” für rund 400 Euro*. Eine zusätzliche Kamera gibt es für rund 200 Euro. Im Set befinden sich neben der Zentrale zwei Kameras und das benötigte Montagematerial.

Aufgrund der geringen Abmessungen und des kabellosen Betriebs lassen sich die wetterfesten Überwachungskameras unkompliziert am gewünschten Ort anbringen, wobei ihr entweder eine Magnethalterung oder einen Drehverschluss verwenden könnt – beide Halterungen befinden sich im Lieferumfang. Wir empfehlen die (sehr starke) magnetische Halterung, da sich die Kameras so einfacher zum Aufladen abnehmen lassen. Dabei sollten die Kameras natürlich in ausreichender Höhe angebracht werden, damit ein Einbrecher sie nicht ohne Weiteres abmontieren kann.

eufyCam 2 Pro

Die Zentrale, die mit einem 16 GB großen Speicher für die Videoaufnahmen ausgestattet ist, klingt sich entweder über das Netzwerkkabel oder über WLAN in euer Heimnetzwerk ein und kommuniziert anschließend kabellos mit den Kameras. Dabei ist zu beachten, dass die vom Hersteller angegebene Funkreichweite von bis zu 300 Metern in der Praxis mehr oder weniger stark von Mauern oder anderen Hindernissen beeinträchtigt wird. Wenn ihr die Kameras im Außenbereich anbringt, platziert ihr die Zentrale idealerweise an oder in der Nähe eines Fensters. Sinnvollerweise ist die Zentrale des Systems zudem mit einem Lautsprecher ausgerüstet, der im Fall der Fälle als Alarmsirene eingesetzt werden kann.

Die Einrichtung des eufyCam 2 Pro-Systems gestaltete sich in unserem Test erfreulich unkompliziert. In wenigen Schritten wird ein Account beim Hersteller angelegt und mit der Smartphone-App des Herstellers der QR-Code auf der Unterseite der Zentrale gescannt. Im letzten Schritt müssen lediglich noch die Kameras mit der Zentrale verbunden werden. Hierfür reicht es auch, den entsprechenden Prozess in der App zu starten und auf der Kamera die Sync-Taste zu drücken. Jetzt könnt ihr noch den Betriebsmodus auswählen und euch zwischen drei Optionen entscheiden:

  • Optimale Akkulebensdauer: Maximale Videolänge von 20 Sekunden.
  • Optimale Überwachung: Videoclips bis zu 60 Sekunden.
  • Aufzeichnug anpassen: Länge und Erkennungsdauer können individuell angepasst werden.
Die kompakten Kameras sind solide verarbeitet.

Bedienung und Funktionsumfang

Werfen wir einen Blick auf die Eufy-App, mit der die Kameras konfiguriert und bedient werden. Selbige ist intuitiv aufgebaut und besitzt eine zeitgemäße Oberfläche. Gut gefällt uns, dass ausnahmslos alle Funktionen verständlich erläutert werden. Sollte doch einmal eine Frage offen bleiben, gibt es ausführliche Anleitungen im Supportbereich (das Headset-Icon oben rechts auswählen) oder bei Bedarf über die Hotline des Herstellers – vorbildlich!

Eufy Security App für kabellose Überwachungskamera
Die EufySecurity-App (hier für iOS) ermöglicht eine einfache Konfiguration und Nutzung des Überwachungssystems.
Der Punkt “Ereignisse” führt zu einem Zeitverlauf mit den letzten aufgezeichneten Videos.

Gut gefallen uns auch die zahlreichen Konfigurationsmöglichkeiten des Systems. So lässt sich beispielsweise die Empfindlichkeit der Bewegungserkennung in sieben Stufen einstellen und auch der Aktivitätsbereich (in welchem Bereich des Sichtfelds der Kamera sollen Bewegungen registriert werden?) kann beliebig angepasst werden.

Vermisst haben wir hier allerdings die Möglichkeit, einen Bereich des Bildes zu schwärzen, was mit Blick auf den Datenschutz zwingend notwendig ist, sofern ein öffentlicher Bereich oder das Grundstück des Nachbarn von der Kamera erfasst wird. Hier bleibt zu hoffen, dass der Hersteller dieses Feature mit einem der nächsten Updates bald nachliefert.

Sehr sinnvoll ist die Bilderkennung der Kamera: Die eufyCam 2 Pro kann zwischen Menschen und sonstigen Bewegungen unterscheiden. Auf Wunsch informiert euch das System also nur dann, wenn eine Person von der Kamera erkannt wird und beispielsweise nicht, wenn ein Vogel durch das Bild fliegt. Diese Funktion ist ein Segen für ein Überwachungssystem: Ohne Bilderkennung würde man im Alltag derart oft von dem System mit einer Nachricht auf dem Smartphone genervt, dass man die Nachrichten schnell ganz deaktiviert – was natürlich mit Blick auf die Sicherheit wenig Sinn ergibt. Wir haben die Bilderkennung ausgiebig getestet und waren von der Zuverlässigkeit überrascht: Personen wurden bis auf einige wenige Ausnahmen immer zuverlässig erkannt.

Das System ist mit Alexa, dem Google Assistant und HomeKit kompatibel, was aber bei derartigen Systemen mittlerweile fast schon Standard ist. Mit Blick auf HomeKit gibt es aber eine Einschränkung zu beachten: HomeKit unterstützt bislang lediglich eine Auflösung von 1080p. Nach der HomeKit-Aktivierung steht sowohl in der App des Herstellers, als auch in Apples Home-App, diese niedrigere Auflösung zur Verfügung. Schuld an der Misere scheint hier allerdings Apple zu sein, da HomeKit eben bislang nicht mehr als 1080p hergibt.

In der App lässt sich das Überwachungssystem über den Menüpunkt “Sicherheit” unkompliziert aktivieren oder deaktivieren. An dieser Stelle kann auch ein Zeitplan hinterlegt oder die Geofencing-Funktion konfiguriert werden – die Kameras können dann automatisch “scharf” geschaltet werden, wenn ihr das Haus (mit eurem Smartphone) verlasst.

Und wie sieht es mit der versprochenen Akkulaufzeit von 365 Tagen aus? Ein abschließendes Fazit dazu ist bislang noch nicht möglich, da der Testzeitraum noch zu kurz ist. Wie bei ähnlichen Produkten der Konkurrenz, dürfte auch bei der Eufy die Laufzeit stark davon abhängen, wie oft Bewegungen erkannt und von der Kamera der Livestream abgerufen wird. Realistisch dürfte der Wert eher bei rund sechs bis sieben Monaten liegen – wir reichen die entsprechenden Werte nach, sobald sie uns vorliegen. Apropos Akku: Ein Solarpanel ist für die Eufy-Kamera bislang leider nicht erhältlich.

Eufy Security eufyCam 2 Pro: Überwachungskamera ohne Cloud-Abo

Ein wichtiger Aspekt bei der Wahl einer Überwachungskamera ist die Frage, wo die aufgezeichneten Videos gespeichert werden. Während viele Hersteller mittlerweile ausschließlich auf die (kostenpflichtige) Cloud setzen, zeigt sich Eufy bei diesem Punkt erfreulich flexibel und lässt dem Nutzer die Wahl zwischen den folgenden Optionen:

Entscheidet ihr euch für die lokale Speicherung in der Zentrale oder auf eurem Netzwerkspeicher, fallen für den Betrieb der kabellosen Überwachungskamera keinerlei Gebühren an. In diesem Punkt unterscheidet sich Eufy klar von dem Konkurrenzsystem Arlo, bei dem nicht nur der Cloudspeicher sondern auch die Nutzung diverser Funktionen ein kostenpflichtiges Abo erfordert.

Eufy betont, dass die Videos auf dem Speicher der Zentrale verschlüsselt abgelegt werden. Auch Apple setzt bei seinem HomeKit Secure Video-Dienst auf Verschlüsselung.

Bild- und Tonqualität

Die Eufy Security eufyCam 2 Pro konnte in unserem Test mit einer einwandfreien Bildqualität punkten. Auf den detail- und kontrastreichen Aufnahmen lassen sich auch Details gut erkennen, was im Fall der Fälle wichtig sein kann, um unerwünschte Gäste zu identifizieren. Das Gleiche gilt für den Nachtmodus: Auch bei Dunkelheit sind Personen gut zu erkennen, wenn auch nicht ganz so gut wie mit der kürzlich von uns getesteten Arlo Pro 3 Floodlight, was aber zugegebenermaßen ein unfairer Vergleich ist, schließlich besitzt die (deutlich teurere) Kamera von Arlo ein großes Flutlicht.

eufyCam 2 Pro: Testbild
Eufy Überwachungskamera mit Nachtsichtmodus
Zwielichtige Gestalt im Garten: Testaufnahme mit aktivierten Nachtsichtmodus.

Die Überwachungskamera ist mit einer Zwei-Wege-Audiofunktion ausgestattet, an der wir ebenfalls nichts zu bemängeln haben – im Gegenteil: Der verbaute Lautsprecher und das Mikrofon sorgt beidseitig (in der Smartphone-App und vor der Kamera) für eine gute Sprachqualität.

Video: eufyCam 2 Pro Testaufnahme

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Eufy Security eufyCam 2 Pro im Test: Unser Fazit

Eufy hat mit der eufyCam 2 Pro ein in jeder Hinsicht überzeugendes kabelloses Überwachungssystem auf den Markt gebracht. Gut gefallen uns insbesondere die einfache Einrichtung und Bedienung sowie die ausgezeichnete Bildqualität. Auch die Personenerkennung funktionierte in unserem Test einwandfrei. Im Gegensatz zu vielen Wettbewerben setzt Eufy nicht auf eine kostenpflichtige Cloud, sondern ermöglicht erfreulicherweise die lokale Speicherung – Folgekosten fallen dementsprechend nicht an.

Schade, dass Apples HomeKit bislang noch nicht die volle Auflösung der Kamera unterstützt – die Nutzung von Apples Smart Home-Plattform geht somit mit einer halbierten Auflösung einher. Außerdem wünschen wir uns ein Solarpanel, um die dauerhafte Stromversorgung sicherzustellen.

Mit einem Verkaufspreis von rund 400 Euro ist das System nicht gerade günstig, dafür bekommt der Käufer aber zwei zuverlässig funktionierende Überwachungskameras mit einem hohen Funktionsumfang und spart im Vergleich zu vielen Konkurrenzprodukten die Folgekosten für das Cloudabo. Das Eufy Security eufyCam 2 Pro Überwachungssystem ist bei Amazon erhältlich*.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 22.04.2024 um 21:13 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

eufy Security eufyCam 2 Pro

9.6

Einrichtung

10.0/10

Bedienung

9.5/10

Verarbeitung & Design

9.0/10

Funktionsumfang

9.5/10

Bildqualität

9.5/10

Preis-Leistung

10.0/10

Vorteile

  • einfache Einrichtung und Bedienung
  • keine Abogebühren
  • kompatibel mit Alexa, HomeKit und Google Assistant
  • gute Bild- und Tonqualität
  • Personenerkennung

Nachteile

  • HomeKit unterstützt maximale Auflösung noch nicht
  • kein Solarpanel erhältlich
  • Bildbereich kann nicht geschwärzt werden

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.