Digitale Sprachassistenten erfreuen sich trotz der Datenschutzrisiken zunehmender Beliebtheit und entwickeln sich in großen Schritten weiter. Wir werfen einen Blick in die Glaskugel: Was dürfen wir von Alexa und Co. in der Zukunft erwarten?

Die Diskussion rund um den Datenschutz scheint der Beliebtheit der digitalen Sprachassistenten kaum einen Abbruch zu tun: Laut einer Studie des Nürnberg Institut für Marktentscheidungen e. V. (NIM). möchten 70 Prozent der befragten Nutzer von Alexa, Google Assistant, Siri und Co. ihren Smart Speaker im Alltag nicht mehr missen – der Komfortgewinn überwiegt offenbar den Datenschutzbedenken. Kein Wunder, dass die Hersteller massiv in die Weiterentwicklung ihrer Systeme investieren. Dabei stehen diese Trends momentan im Fokus:

Updates für Alexa und Co.: Sprachassistenten bald mit natürlicherer Stimme

58 Prozent der Befragten Smart Speaker-Nutzen sehen laut der Studie des NIM die Systeme generell als noch nicht ausgereift an. Insbesondere die Stimme – immerhin das wesentliche Aushängeschild eines Smart Speakers – wird von den Nutzern oft bemängelt. Nur 38 Prozent sind wirklich zufrieden damit, 58 Prozent wünschen sich dagegen mehr Emotionalität, Fröhlichkeit oder Abwechslung. 

Dieses Problem haben auch die Hersteller identifiziert und Updates angekündigt, mit denen sich die Assistenten deutlicher natürlicher anhören werden. So hat Amazon auf seinem Hardware-Event im September angekündigt, dass Alexa sich bald emotionaler und ausdrucksstarker anhören wird. Das Unternehmen aus Seattle geht aber noch einen Schritt weiter: Wer möchte, kann bald die Stimmen von Prominenten für die Sprachaussagen von Alexa verwenden. Samuel L. Jackson wird den Anfang machen, weitere “Celebrity Voices” sollen folgen.

Die Zukunft von Alexa und Co.: Sprachassistenten sind bald überall

Amazons Hardware-Event im September hat die Pläne des Unternehmens deutlich vor Augen geführt: Alexa soll bald an jedem Ort und in jeder Lebenslage Fragen beantworten können. Dafür hat Amazon nicht nur zahlreiche neue Echo Lautsprecher in unterschiedlichen Größen und für verschiedene Anwendungszwecke, sondern auch völlig neue Alexa-Geräte vorgestellt: Neben einer vernetzten Mikrowelle und einer smarten Brille soll bald ein Ring auf den Markt kommen, der mit Mikrofonen ausgerüstet ist und ebenfalls den Dialog mit Alexa ermöglicht.

Amazon Echo Loops: Ein Ring mit Alexa (Foto: Amazon)

Es bleibt abzuwarten, welche dieser neuen Gerätetypen sich tatsächlich durchsetzen werden. Fest steht aber, dass uns Sprachassistenten zunehmend auch unterwegs begleiten werden.

Alexa und Co. werden zunehmend zur Smart Home-Zentrale

Während Sprachassistenten anfangs lediglich die Steuerung einer bereits vorhandenen Smart Home Zentrale ermöglichten, werden sie künftig zunehmend zum Herzstück des Smart Home. Dieser Trend zeichnet sich besonders deutlich bei den Assistenten von Apple und Amazon ab: Mit Apples Smart Home-Plattform HomeKit lässt sich bereits heute ein Smart Home aufbauen, das vollumfänglich mit Siri gesteuert werden kann (siehe hierzu unseren Ratgeber Smart Home mit HomeKit aufbauen). In Kürze wird Apple mit HomeKit Secure Video einen eigenen Cloudspeicher für die Videos von Überwachungskameras anbieten und somit die entsprechenden (kostenpflichtigen) Angebote der Hersteller obsolet machen.

Mindestens genauso ambitioniert wie Apple hat Amazon das Smart Home adressiert: Mit den Alexa Routinen lassen sich bereits einfache Befehlsabfolgen in der Alexa-App konfigurieren, um mehrere Geräte mit einem einzigen Sprachbefehl zu steuern. Der Sprachbefehl “Alexa, ich verlasse das Haus” sorgt dann beispielsweise dafür, dass das Licht ausgeschaltet und die Heiztemperatur reduziert wird (mehr dazu in unserem Ratgeber Smart Home mit Alexa steuern).

Auch im Bereich der Hausüberwachung gibt Amazon Gas: In den USA ist bereits eine Funktion namens Alexa Guard verfügbar, mit der sich ein Echo-Lautsprecher als Wachhund einsetzen lässt: Nach der Aktivierung schickt Alexa dem Bewohner eine Nachricht auf sein Smartphone, sobald verdächtige Geräusche, wie beispielsweise klirrendes Glas, in der Wohnung wahrgenommen werden. Im Zusammenspiel mit den Überwachungskameras von Ring (das Unternehmen wurde 2018 von Amazon übernommen) lässt sich mit Alexa ein umfangreiches Überwachungssystem aufbauen.

Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Anbieter von Smart Home-Systemen gegen die übermächtige Konkurrenz der Tech-Giganten behaupten werden: Die entsprechenden Smart Home-Lösungen von Apple, Amazon und Google dürften in Zukunft immer günstiger, intelligenter und besser in die Betriebssysteme, Smart Speaker, Smartwatches und die weiteren vernetzten Geräte integriert sein.

Was glaubt ihr: Wie sieht die Zukunft von Alexa und Co. aus? Welche Funktionen sollten die Sprachassistenten künftig bieten? Wir freuen uns auf Eure Kommentare unter diesem Artikel oder in unserer Smart Home-Gruppe auf Facebook.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 um 17:27 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.