Die Ampelkoalition hat das Gebäudeenergiegesetz beschlossen – der Gesetzentwurf wurde am 8. September 2023 erfolgreich im Bundestag verabschiedet. Was bedeutet das Gesetzt für Eigenheimbesitzer?

Ab dem Jahr 2024 wird angestrebt, dass bei Neuinstallationen von Heizungen vorrangig solche eingebaut werden, die zu mindestens 2/3 ökologisch sind. Es besteht eine Ausnahme für moderne Öl- oder Gasheizungen. Allerdings könnten diese laut Finanztip in Zukunft für Hausbesitzer erhebliche Kosten verursachen.

„Wer ab 2024 nochmal auf eine Öl- oder Gasheizung setzt, bereut das schon 2029 möglicherweise“, so Sandra Duy, Autorin des neuen Finanztip-Buchs Energetisches Sanieren: Einfach erklärt. Denn ab 2029 müssen diese Heizungen einen steigenden Anteil an Biomasse wie Biogas, Bioöl und Wasserstoff nutzen. Laut Duy sind Biogas und Bioöl derzeit deutlich teurer als herkömmliches Heizöl oder Erdgas. Zudem sei die Verfügbarkeit dieser Biomasse eine Herausforderung. Zudem treiben die CO2-Abgaben die Preise für konventionelles Gas und Heizöl in die Höhe.

Gebäudeenergiegesetz: Vorhandene Heizungen können in der Regel weiter genutzt werden

Bestehende, funktionierende Heizungen müssen auch nach Verabschiedung des Gesetzes nicht entfernt werden. Laut Sandra Duy hat das neue Gesetz für die meisten Hausbesitzer vorerst keine Auswirkungen. Erst wenn eine Heizung irreparabel beschädigt ist, besteht Handlungsbedarf. Außerdem gilt die Regelung, dass in Neubauten neu installierte Heizungen ab sofort klimafreundlich mit mindestens 65 Prozent erneuerbaren Energien betrieben werden müssen.

Veraltete Heiztechnik, wie zum Beispiel ein Konstanttemperaturkessel, der älter als 30 Jahre ist, muss ausgetauscht werden. Eine Ausnahme besteht, wenn der Heizkessel unter den Bestandsschutz fällt und der Hauseigentümer bereits vor 2002 dort gewohnt hat. Sobald die Kommune einen Wärmeplan vorlegt, der Gebiete für z.B. Fernwärme ausweist, dürfen dort keine neuen fossilen Heizungen mehr installiert werden. Gas- und Ölheizungen, die nach 2024 installiert werden, müssen ab 2029 klimafreundlich betrieben werden, indem ein steigender Anteil an Biomasse wie Biogas, Wasserstoff oder Bioöl eingesetzt wird.

Für die klimafreundlichen Heizungstechnologien sollten Wohnhäuser erst einmal energieeffizienter gemacht werden, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten. „Der Betrieb einer Wärmepumpe in einem komplett unsanierten Haus kann teuer werden“, warnt Sandra Duy von Finanztip. „Eine energetische Sanierung ist aber bei jeder Heizungstechnik von Vorteil, denn auch bei Öl und Gas zahlt Hausbesitzerinnen drauf, wenn die Wärme durch ungedämmte Dächer und Fassaden wieder verloren geht“.

Bildnachweis Titelgrafik: Bundesverband Wärmepumpe e.V.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.