Smarte Bewässerungssysteme können die Gartenarbeit erleichtern und sorgen dafür, dass der Garten auch bei längerer Abwesenheit grün bleibt. In diesem Ratgeber erläutern wir, worauf ihr bei der Auswahl eines Bewässerungssystems achten solltet.

Wie funktionieren Bewässerungssysteme?

Die Geräte werden zwischen dem Außenwasserhahn und dem Schlauch montiert und aktivieren, beziehungsweise deaktivieren automatisch die Wasserzufuhr. Auf diesem Weg kann der Rasensprenger automatisch eingeschaltet werden, um die Wiese zu benässen. Blumenbeete können mit Tropfschläuchen, die ab rund 30 Euro erhältlich sind und je nach Ausführung ober- oder unterirdisch verlegt werden, automatisch mit Wasser versorgt werden. Achtet beim Kauf der Tropfschläuche auf eine ausreichende Länge für euren Garten und darauf, dass der Anschluss zu eurem Wasserhahn passt. Die Verlegung der Schläuche ist zwar unkompliziert, je nach Gartengröße solltet ihr für die Arbeit aber ein bis zwei Stunden einplanen.

Hinsichtlich des Funktionsumfangs der Bewässerungssysteme gibt es je nach Preissegment größere Unterschiede: Einfache Bewässerungscomputer, die ab rund 30 Euro im Handel zu haben sind, arbeiten mit einer klassischen Zeitschaltuhr: Auf einem Display kann eine Uhrzeit oder je nach Gerät auch ein Wochenprogramm hinterlegt werden.

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Die günstigen Bewässerungscomputer haben allerdings einen entscheidenden Nachteil: Die Zeitsteuerung aktiviert die Bewässerung auch dann, wenn es gerade regnet, was zu einem unnötig hohen Wasserverbrauch führt und insbesondere dann ärgerlich ist, wenn das Bewässerungssystem aufgrund von Abwesenheit nicht manuell abgeschaltet werden kann. Dieses Problem lösen smarte Bewässerungssysteme, wie sie beispielsweise von Gardena unter dem Namen “Smart Water Control” angeboten werden. Das System ermöglicht nicht nur die Gartenbewässerung per Smartphone-App, sondern berücksichtigt im Zusammenspiel mit einem Bodensensor auch die Bodenfeuchtigkeit, um den Garten “intelligent” zu bewässern.

Automatische Gartenbewässerung
Gardena Smart Water Control: Gartenbewässerung mit Smartphone-App und Bodensensoren (Foto: Gardena)

Der Komfort hat allerdings seinen Preis: Das Basis-Set bestehend aus dem Bewässerungscomputer und der Zentrale (“Smart Gateway”) schlägt mit rund 350 Euro zu Buche. Für den optional erhältlichen Bodensensor fallen zusätzlich rund 100 Euro an.

Eine günstigere Alternative ist der smarte Bewässerungscomputer Eve Aqua, der genau wie das System von Gardena die Bewässerung mittels Smartphone-App ermöglicht (siehe hierzu auch unseren Eve Aqua Test). Eve Aqua basiert auf Apples HomeKit-Plattform und setzt somit ein iOS-Gerät (iPhone, iPad) für die Steuerung voraus – mit Android-Smarthones ist das Produkt nicht kompatibel. Bodensensoren sind für dieses System noch nicht erhältlich, aber auch nicht unbedingt notwendig: Eve Aqua kann für die Gartenbewässerung die aktuelle Wetterlage berücksichtigen (siehe hierzu “Update für Eve Aqua: Gartenbewässerung berücksichtigt Wettervorhersage”).

Die aktuelle Generation der Bewässerungssteuerung unterstützt zudem den Thread-Standard, der in Kombination mit einer Thread-fähigen HomeKit-Zentrale (zum Beispiel einem Apple HomePod Mini) für eine deutlich höhere und stabilere Funkreichweite sorgt – gerade mit Blick auf den Einsatz im Garten ist das ein sehr sinnvolles Produkt-Upgrade.

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Smarte Bewässerungssysteme: Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Wie bei allen Smart Home-Geräten stellt sich auch bei den smarten Bewässerungscomputern die Frage nach der Sicherheit und dem Datenschutz. Sicherheitslücken können zwar grundsätzlich in jedem System auftauchen, wer beim Kauf jedoch zu Produkten von etablierten, großen Unternehmen greift, hat erfahrungsgemäß eine größere Chance, dass die Schwachstelle mit einem Softwareupdate schnell behoben wird.

Günter Martin, Internetexperte bei TÜV Rheinland, hält die Elektronik der Systeme zwar für zuverlässig, empfiehlt aber dennoch, bei einer längeren Abwesenheit einen Nachbarn zu bitten, ab und an nach dem Rechten zu sehen. Derjenige sollte dann auch wissen, wo sich der Wasseranschluss befindet, um den Zulauf im Notfall zu stoppen.

Im Winter sollte das Bewässerungssystem natürlich vollständig abgeschaltet und die Leitungen belüftet werden. Andernfalls besteht die Gefahr, dass die Leitungen platzen, sobald das Wasser gefriert.

Tipps für die Bewässerung von Beeten und Pflanzen

Die richtige Bewässerung von Pflanzen führt zu gesundem Wachstum und vermeidet Krankheiten an der Pflanze. Fünf einfache Regeln, mit denen die Bewässerung von Beeten und Topfpflanzen besser gelingt.

  1. Pflanzen gleichmäßig feucht halten
    Jede Pflanze hat einen speziellen Wasserbedarf, wobei die meisten auf eine gleichmäßige Feuchtigkeit angewiesen sind. Die Pflanzen sollten so gegossen werden, dass alle Wurzeln genügend Wasser bekommen und nicht nur die Oberfläche feucht wird.
  2. Richtige Tageszeit für die Bewässerung wählen
    Pflanzen sollten am besten in den frühen Morgenstunden bewässert werden. Aufgeheizt vom Tag, kühlt die Erde über Nacht ab, somit verdunstet im Vergleich zur Bewässerung am Abend weniger Wasser.
  3. Durchdringend bewässern
    Die Beete sollten lieber einmal durchdringend, als in vielen kleinen Dosen bewässert werden, damit das Wasser auch in tiefergelegene Erdschichten eindringen kann. Je nach Wetter kann es so schon reichen, das Bewässerungssystem lediglich zwei- bis drei Mal pro Woche zu aktivieren.
  4. Blätter trocken halten
    Werden Blätter über Nacht zu feucht gehalten, können Pilzkrankheiten die Folge sein. Bei Sonnenschein kann der Brennglaseffekt der Wassertropfen zu leichten Brandflecken auf den Pflanzen führen.
  5. Oberirdisch oder unterirdisch bewässern?
    Eine unterirdische Tropfbewässerung bietet sich besonders für Rasenflächen, Hecken oder holzige und grasige Sträucher an. Eine oberirdische Bewässerung ist hingegen für die Bewässerung von Flächen geeignet, die viel umgepflanzt werden.
  6. Reiche Nahrungsquelle bieten
    Ein hoher Gehalt an Tonmineralien in der Pflanzenerde steigert deren Quellfähigkeit. Daraus resultieren eine hohe Wasserhaltekraft des Bodens und eine gleichmäßigere Wasserversorgung der Pflanzen.

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Bildnachweis Titelgrafik: obs/TÜV Rheinland AG

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.