Ihr möchtet euer E-Auto oder Plug-in-Hybridfahrzeug zu Hause aufladen und dafür eine Wallbox kaufen? Mittlerweile buhlen zahlreiche Hersteller um die Gunst der Verbraucher. In diesem Ratgeber erläutern wir, worauf ihr achten solltet.
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Was ist eine Wallbox?
Eine Wallbox ist ein kompaktes Ladegerät, das an einer Wand installiert werden kann, um Elektro- oder Hybridfahrzeuge aufzuladen. Die Wallboxen sind für den Einsatz in Innenräumen (Garage) oder im Freien (Carport) vorgesehen. Die Wallbox fungiert als Schnittstelle zwischen der elektrischen Infrastruktur des Hauses und dem Ladekabel. Sie sorgt für eine sichere und reibungslose Kommunikation zwischen elektrischer Infrastruktur, Ladekabel und Batterie des Elektrofahrzeugs. Ein Elektriker übernimmt die Montage der Wallbox und den Anschluss an das heimische Stromnetz. Vor dem Einsatz muss die Wallbox bei dem zuständigen Netzbetreiber in der Region angemeldet werden.
Theoretisch kann ein Elektrofahrzeug zwar auch an einer klassischen Haushaltssteckdose aufgeladen werden, der Ladevorgang wäre in diesem Fall aber sehr langsam. Hinzu kommt, dass die Steckdose nicht darauf ausgelegt ist, große Strommengen über einen längeren Zeitraum zu transportieren – unter Umständen kann es sogar zu einem Kabelbrand kommen.
Wallbox kaufen: Darauf solltet ihr achten
- Wallboxen laden mit einer Nennleistung von 11 kW (3×16 A) oder bis zu 22 kW (3×32 A. Vor dem Kauf der Wallbox solltet ihr prüfen, welche Ladeleistung euer Fahrzeug unterstützt. Eine höhere Nennleistung verkürzt zwar den Ladevorgang, 22 kW-Wallboxen erfordern allerdings auch eine Genehmigung seitens des Netzbetreibers. Die 11 kW-Boxen werden lediglich angemeldet, müssen aber nicht genehmigt werden.
- Wer eine Photovoltaikanlage besitzt, sollte eine Wallbox kaufen, die mit der PV-Anlage gekoppelt werden kann. Das E-Auto wird so bevorzugt mit Sonnenstrom aufgeladen („Überschussladen“).
- Achtet auf ein ausreichend dimensioniertes Ladekabel: Einige E-Autos haben ihren Ladeanschluss vorne, andere seitlich und wieder andere hinten. Das Ladekabel sollte lang genug sein, um jede, (möglichen) Ladeanschluss auf dem Stellplatz gut zu erreichen (auch von den E-Autos, die ihr euch in den nächsten Jahren einmal anschafft) – unabhängig davon, in welcher Richtung ihr geparkt habt. Die größtmögliche Flexibilität habt ihr mit einer Wallbox, die mit einer Ladebuchse für das Ladekabel ausgestattet ist – bei Bedarf könnt ihr das Ladekabel im Laufe der Zeit dann einfach gegen eine längere Variante austauschen.
- Prüft im Vorfeld, ob eure Wallbox über einen Zugangsschutz, etwa mit einer RFID-Karte, verfügen sollte. Das kann sinnvoll sein, wenn die Box auf einem frei zugänglichen Stellplatz, etwa in einer Tiefgarage, montiert wird.
- Welcher Ladestecker wird benötigt? In Europa ist der Typ-2 Stecker Standard. Lediglich ältere E-Autos wsind unter Umständen noch mit dem Typ-1 Anschluss ausgestattet. In diesem Fall sollte die Wallbox mit einer Ladebuchse ausgestattet sein, in die ein Adapterkabel von Typ-1 auf Typ-2 gesteckt werden kann.
- Möglicherweise könnt ihr die Kosten für die Wallbox reduzieren, indem ihr eine staatliche Förderung in Anspruch nehmt. Aktuell (Stand: November 2021) hat die KfW das Förderprogramm des Bundes für private Wallboxen gestoppt, möglicherweise wird das Programm aber neu aufgelegt.
Was kostet eine Wallbox?
Die Frage nach den Kosten lässt sich pauschal nicht beantworten – es kommt darauf an, welche Anforderungen ihr an die Wallbox stellt. Einfache Modelle liegen preislich zwischen 500 und 600 Euro. Wenn ihr bereits über eine Photovoltaikanlage verfügt und der Ladevorgang des Elektrofahrzeugs intelligent gesteuert werden soll, müsst ihr tiefer in die Tasche greifen: Entsprechende Modelle sind ab 2000 Euro aufwärts erhältlich. Die Investition kann sich aber lohnen, da ihr dank der smarten Steuerung euer Auto bevorzugt mit Sonnenstrom laden könnt. Das reduziert die Kosten für den Ladevorgang deutlich und verbessert die CO₂-Bilanz.
Hinzu kommen noch die Kosten für die Montage der Wallbox durch einen Elektriker. Der Aufwand hängt maßgeblich davon ab, ob bereits ein Stromanschluss vorhanden ist oder größere Umbauarbeiten notwendig sind. Ganz grob könnt ihr hier mit Kosten zwischen 500 und 3000 Euro kalkulieren.
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