Smarte Heizungssteuerungen versprechen ein intelligentes Komfort- und Energiemanagement und können Monat für Monat die Heizkosten senken. Diese Aspekte solltet ihr bei dem Kauf eines smarten Heizungssystems beachten.

Intelligente Heizungssteuerungen lernen von dem Verhalten der Bewohnerinnen und Bewohner: Die Systeme wissen, wann welche Temperatur in welchem Raum gewünscht ist und erkennen auch, ob überhaupt jemand Zuhause ist oder nicht. Außerdem schaltet das Thermostat aufgrund einer Fensteroffen-Erkennung automatisch herunter, wenn gelüftet wird – es wird im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr “zum Fenster heraus geheizt”.

“Über die Steuerung via App können Nutzer immer und überall auf ihre Heizsysteme zugreifen”, erklärt Marc Fliehe, Bereichsleiter Digitalisierung und IT-Sicherheit beim TÜV-Verband.  “Wenn es also mal auf der Arbeit länger dauert, kann der Heizstart nach hinten verschoben werden und über die Sprachsteuerung kann die Raumtemperatur sogar erhöht werden, ohne vom Sofa aufstehen zu müssen.” 

Laut den Angaben der Hersteller können mit den Systemen bis zu 30 Prozent der Heizkosten eingespart werden. Im Alltag hängt die tatsächliche Ersparnis allerdings von vielen Faktoren ab:

  • Sind die Bewohnerinnen und Bewohner für eine längere Zeit abwesend?
  • Werden einzelne Räume, wie etwa das Homeoffice oder das Badezimmer, nur an bestimmten Tagen oder zu bestimmten Uhrzeiten genutzt und müssen dementsprechend auch nur an einigen Tagen beheizt werden?
  • Werden die Möglichkeiten der smarten Heizungssteuerung vollumfänglich ausgeschöpft?
  • Werden sämtliche Heizkörperthermostate im Haushalt durch smarte Thermostate ersetzt?

Smarte Heizungssteuerungen kaufen: Tipps für die Auswahl

Wer seine Heizung smart steuern möchte, kann je nach Bedarf zwischen den folgenden Optionen wählen:

Heizungssteuerung mit dem Smart Home-System

Mittlerweile bieten die meisten Smart Home-Systeme die Möglichkeit, Heizkörper oder Heizkessel smart zu steuern. In der App des Systems kann dann etwa konfiguriert werden, dass bei Abwesenheit der Bewohnerinnen und Bewohner die Heiztemperatur automatisch reduziert und bei der Rückkehr wieder erhöht wird. Darüber hinaus lassen sich Zeitprofile hinterlegen, damit beispielsweise abends die Temperatur reduziert wird.

Voraussetzung für diese Option ist eine Smart Home-Zentrale, die bei vielen Leserinnen und Leser bereits vorhanden sein dürfte. Darüber hinaus müssen die Heizkörperthermostate durch smarte Pendants ausgetauscht werden, damit die Heizkörper “intelligent” gesteuert werden können.

Der Vorteil dieser Variante: Neben der Heizung könnt ihr noch weitere Elektronik in eurem Zuhause, wie etwa die Beleuchtung oder Steckdosen, zentral und mit einer einzigen App steuern. Im Vergleich zu spezialisierten Systemen (siehe unten), bieten die umfassenden Smart Home-Systeme aber häufig einen geringeren Funktionsumfang für die Steuerung der Heizung. So “wissen” die Systeme zwar, ob Bewohnerinnen und Bewohner an- oder abwesend sind und können die Temperatur entsprechend regulieren. Spezialisierte Systeme wie Tado* erkennen aber zusätzlich, ob sich eine Person gerade auf dem Rückweg nach Hause befindet und können das Zuhause aufheizen, damit die Wunschtemperatur rechtzeitig erreicht wird.

Exemplarische Anbieter

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Spezialisierte Systeme für die Heizungssteuerung

Einige Hersteller haben sich auf smarte Systeme für die Steuerung des Klimas in den eigenen vier Wänden spezialisiert. Die Steuerung weiterer Geräte im Haushalt ist mit diesen Lösungen nicht möglich, dafür gibt es mehr Funktionen für die smarte Heizungssteuerung. Der Nachteil: Ihr benötigt für die Bedienung eine weitere App auf eurem Smartphone und müsst für die Steuerung eures Smart Homes anschließend zwischen den Apps hin und herwechseln.

Heizungssteuerung per App
Tado: Smarte Heizungssteuerung per App

Zu den bekanntesten Anbietern gehört das Unternehmen Tado*, das neben Produkten für die Heizungssteuerung auch Lösungen für “smarte” Klimaanlagen anbietet. Tado kann im Alltag mit einer einfachen Einrichtung und einem hohen Funktionsumfang punkten. Der Komfort hat aber seinen Preis: Neben hohen Anschaffungskosten für die smarten Thermostate müssen Folgekosten in Höhe von 2,99 Euro pro Monat (oder 24,99 Euro pro Jahr) einkalkuliert werden. Zwar könnt ihr die App auch kostenlos nutzen, auf die Geofencing-Funktion (das System erkennt, ob jemand Zuhause ist oder nicht) und auf die Fenster-Offen-Erkennung müsst ihr dann allerdings verzichten.

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Neben Tado bietet beispielsweise auch das französische Unternehmen Netatmo smarte Heizkörperthermostate und ein Thermostat zur Steuerung von Heizungsanlagen an. Im Vergleich zu Tado bietet die Lösung von Netatmo etwas weniger Funktionen, kommt dafür aber ohne Folgekosten aus: Eine Grundgebühr für die Nutzung des Systems fällt nicht an.

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Tipps: Smarte Heizungssteuerung vor Hackerangriffen schützen

Damit smarte Haustechnik kein leichtes Ziel von Cyberangriffen wird und private Daten nicht in die falschen Hände gelangen, empfiehlt der TÜV folgende Sicherheitsvorkehrungen.

1. Sichere Passwörter erstellen

Ein sicheres Passwort sollte aus mindestens zehn Zeichen bestehen, darunter Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Sämtliche etablierte Systeme ermöglichen zudem die Einrichtung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung – ein zusätzliches Plus an Sicherheit, das unbedingt genutzt werden sollte.

2. Richtige Verschlüsselung verwenden

Ein ausreichend gesichertes heimisches Netzwerk ist eine der wichtigen Voraussetzungen für das Smart-Home. Bei WLAN-Routern empfiehlt es sich WPA3, den aktuellsten Verschlüsselungsstandard für WLANs, zu verwenden.

3. Datenfreigaben prüfen

Insbesondere dann, wenn die Smart-Home-Geräte über Smartphone oder Tablet gesteuert werden, sollten die Datenfreigaben anderer Apps und Programme sorgfältig geprüft werden: teilweise werden beim Installieren jegliche Rechte wie Zugang zum Mikrofon oder zur Kamera am Smartphone gefordert, obwohl diese Rechte für die Steuerung des Systems überhaupt nicht notwendig sind.

4. Software aktuell halten

Veraltete Softwareversionen stellen ein potenzielles Sicherheitsrisiko dar, wenn diese Sicherheitslücken aufweisen und Hackerangriffe erleichtern. Um solche Sicherheitslücken zu schließen, sollten Software-Updates bei Smart-Home-Geräten und Routern regelmäßig eingespielt werden.

5. Auf Prüfzertifikate achten

Im Bereich Smart-Home gibt es mittlerweile auch Prüfzertifikate für die IT-Sicherheit des Geräts, wie etwa das TÜV-Prüfzeichen CyberSecurity Certified (CSC). Solche Prüfzertifikate können zusätzliche Orientierung beim Kauf bieten.

Bildnachweis Titelgrafik: Netatmo

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.