Nanoleaf Canvas sind quadratische LED-Panels für die Wandmontage, mit denen sich kreative Beleuchtungsideen umsetzen lassen. Wie gut schlägt sich das Beleuchtungsystem im Test? Hier ist unser Erfahrungsbericht.

So gut uns das smarte Beleuchtungsystem Philips Hue auch gefällt (siehe auch unseren Philips Hue Erfahrungsbericht), so schade finden wir, dass die Hue-Leuchtmittel überwiegend in “klassischer” Form daherkommen: Smarte Glühbirnen, smarte Deckenlampen, smarte Stehleuchten etc. Wer ein ausgefallenes Beleuchtungskonzept realisieren möchte, wird mit Philips Hue schnell an die Grenzen kommen. Hier können die Nanoleaf Canvas (für rund 200 Euro bei Amazon erhältlich*) Abhilfe schaffen, die wir für euch ausführlich getestet haben.

Nanoleaf Canvas Test
Nanoleaf Canvas im Test: LED-Panels für kreative Beleuchtungskonzepte.

Nanoleaf Canvas: Erster Eindruck

Wir haben uns für den Test das Nanoleaf Canvas Starter Kit (der Hersteller nennt es passenderweise “Smarter Kit”) zugelegt, das neun LED-Panels beinhaltet. Im Lieferumfang befinden sich zudem das Netzteil und doppelseitiges Klebeband, mit denen die Lichter an der Wand befestigt werden. Die Panels sind 15 x 15 Zentimeter groß und werden mit flachen Steckern auf der Rückseite miteinander verbunden.

Das Nanoleaf Canvas Starter Set beinhaltet neun LED-Panels.

An der Verarbeitung haben wir nichts auszusetzen: Die weißen Kacheln wirken recht hochwertig und fallen – ausgehend von einer weiß gestrichenen Wand – im ausgeschalteten Zustand nicht weiter auf.

Einrichtung und Bedienung

Die unkomplizierte Einrichtung des Systems erfolgt mit der App des Herstellers, die für iOS und Android erhältlich ist. Die App führt in wenigen Schritten durch den Konfigurationsvorgang und bindet das Beleuchtungssystem in das heimische WLAN ein. In unserem Test hat der gesamte Konfigurationsvorgang nur wenige Minuten gedauert – inklusive der Einbindung in HomeKit und die Verknüpfung mit Amazon Alexa.

Anschließend könnt ihr euch überlegen, wie ihr die LED-Panels an der Wand arrangieren möchtet – beispielsweise als Streifen, großes Quadrat oder eine andere Form. Wer sich zusätzliche LED-Panels anschafft (4 LED-Panels sind bei Amazon für rund 80 Euro erhältlich*) kann mit dem Lichtsystem sogar komplexe Figuren formen oder – entsprechendes Budget vorausgesetzt – sogar die gesamte Wand mit den Panels abdecken. Bei der Planung muss berücksichtigt werden, dass das Panel mit den Bedienelementen auf der Vorderseite (Touchfeld mit sechs Icons) mit dem Netzteil verbunden und dementsprechend unten platziert werden muss.

Update am 15.04.2019: Das Netzkabel kann mit jedem LED-Panel verbunden werden. Vielen Dank an Tim für den Hinweis in den Kommentaren!

Habt ihr die gewünschte Form gefunden, verbindet ihr die Panels mit den flachen Steckern auf der Rückseite und klebt sie anschließend mit dem doppelseitigem Klebeband an die Wand. Die Montage ist zwar grundsätzlich nicht kompliziert, allerdings solltet ihr beachten, dass die Verbindungselemente die Panels nicht wirklich zusammenhalten. Der Versuch, alle Panels gleichzeitig an die Wand zu kleben, dürfte in den meisten Fällen scheitern. Am besten steckt ihr stattdessen die Panels zunächst auf dem Boden wie gewünscht zusammen und klebt sie danach einzeln an die Wand.

Nanoleaf Canvas: Steckverbindung auf der Rückseite

Optisch etwas störend finden wir das Kabel für die Stromversorgung, das von den Panels zur Steckdose geführt werden muss und somit an der Wand hängt. Hätte der Hersteller hierfür auf ein flaches anstatt ein rundes Kabel gewählt, könnte man es unkompliziert genau wie die Panels an die Wand kleben und es würde weniger auffallen. Mit ein bisschen Kreativität lässt sich das Kabel aber mehr oder weniger gut verstecken, beispielsweise indem die LED-Panels über einem Sideboard montiert werden und das Stromkabel mit einer Vase oder einem ähnlichen Gegenstand versteckt wird. Wer ohnehin gerade renoviert, kann das Kabel natürlich auch elegant unter dem Putz verlegen.

Bedient werden die Nanoleaf Canvas entweder mit dem Bedienfeld auf dem “Steuerungspanel” (An/Aus und Auswahl des gewünschten Lichtszene) oder mit der App des Herstellers. Ein nettes Gimmick ist die zusätzliche Touch-Bedienung: Dabei reagiert jedes Element auf Berührung und ihr könnt mit Wischgesten die in der App konfigurierte Aktion (zum Beispiel einen Wechsel der Lichtszene) ausführen.

Zusätzlich könnt ihr das LED-System auch über Amazon Alexa, den Google Assistant, IFTTT und über Apples HomeKit-Plattform steuern.

Auf einem LED-Panel befinden sich rechts unten kleine Touch-Bedientasten.

Funktionsumfang

Mit Blick auf den Funktionsumfang der Nanoleaf Canvas sieht das eingangs erwähnte Philips Hue System fast schon ein bisschen alt aus: Es gibt kaum eine Lichtszene, die sich nicht mit den Canvas realisieren lässt, da jede einzelne RGB-Modul einzeln angesteuert werden kann. So könnt ihr die Panels in verschiedenen Weiß- und Farbtönen leuchten lassen oder aus zahlreichen Animationen, wie beispielsweise Rain, Beach Waves oder Christmas Lights, wählen. Dabei stehen nicht nur Disco-typische Animationen mit blinkenden und grellen Lichtern, sondern auch beruhigende Effekte, wie beispielsweise ein “atmendes” Licht mit sanften Farbübergängen, zur Verfügung.

Farbige LED-Panels
Sanfte Farbtöne und dezente Animationen sorgen für eine entspannte Beleuchtung beim Abendessen.

A propos Disco: Die Nanoleaf Canvas sind mit einem Mikrofon ausgestattet und bieten verschiedene Farbprogramme, die auf die Umgebungsgeräusche reagieren – sicherlich ein toller Hingucker auf der nächsten Party.

Falls ihr in den zahlreichen Lichtszenen nicht fündig werden solltet, könnt ihr in der App mit dem “Szenen Editor” einfach eure eigenen Szenen zusammenstellen oder die Szenen anderer Nutzer herunterladen.

Nanoleaf Canvas App: Mit dem Szenen Editor können eigene Lichteffekte konfiguriert werden.
Über den Menüpunkt “Entdecken” könnt ihr die Lichtszenen anderer Nutzer auf euer System laden.

Dank der Kompatibilität zu Alexa, HomeKit, Ifttt und dem Google Assistant lässt sich das LED-System unkompliziert in das Smart Home integrieren, sofern ihr eine dieser Plattformen für die (Sprach) Steuerung eures Smart Homes nutzt.

Kurzum: Hinsichtlich des Funktionsumfangs sollten kaum Wünsche offen bleiben. Die Fülle an Funktionen führt allerdings zu einer etwas unübersichtlichen App, deren Bedienkonzept nicht immer intuitiv ist. Wer aber ein wenig Zeit mitbringt und sich mit den verschiedenen Funktionen beschäftigt, wird mit dem System sicherlich seine Freude haben.

Smarte Beleuchtung einmal anders: Die fertig montierten Nanoleaf Canvas.
Jedes RGB LED-Modul kann einzeln angesteuert werden, was zahlreiche (animierte) Lichteffekte ermöglicht.

Nanoleaf Canvas im Test: Unser Fazit

Wer auf der Suche nach einer ausgefallen Beleuchtungsidee ist, sollte sich unbedingt mit den Nanoleaf Canvas beschäftigen. Sicherlich: Die LED-Panels passen nicht zu jedem Einrichtungsstil und sind ein Stück weit Geschmacksache, einem modern eingerichteten Zimmer können sie aber sicherlich das “gewisse Extra” verleihen. Die Ersteinrichtung ist schnell erledigt und auch die Montage der Nanoleaf Canvas verlief in unserem Test schnell und unkompliziert – schließlich werden die Elemente einfach mit doppelseitigem Klebeband an der Wand befestigt.

Die Nanoleaf Canvas App erfordert aufgrund der zahlreichen Funktionen eine gewisse Einarbeitungszeit, was aber zu verschmerzen ist, zumal das Herumspielen mit den vielen Möglichkeiten Spaß macht. Getrübt wird unser positiver Gesamteindruck lediglich von dem relativ hohen Preis: Rund 200 Euro werden für das Starter Set mit neun LED-Panels fällig (Amazon*). Wer eine große Wandfläche mit den Panels abdecken möchte, muss noch tiefer ins Portemonnaie greifen: Das Starter Set mit 25 Modulen schlägt beispielsweise mit rund 520 Euro zu Buche (Amazon*).

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 28.04.2024 um 02:23 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

Nanoleaf Canvas

8.8

Einrichtung & Bedienung

9.0/10

Verarbeitung

9.0/10

Funktionsumfang

10.0/10

Preis-Leistung

7.0/10

Vorteile

  • hoher Funktionsumfang
  • einfache Montage
  • Steuerung über Alexa, Google Assistant und Ifttt

Nachteile

  • hoher Preis
  • App teilweise etwas unübersichtlich

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.