Das Blink Home Security Kamera-System besteht aus einer kompakten Zentrale und ebenso kompakten, kabellosen Überwachungskameras. Im Gegensatz zu den meisten Konkurrenten fallen für die Nutzung keine Abo-Gebühren an: Die Nutzung des Cloud-Dienstes ist bei Blink kostenlos. In unserem Test erläutern wir die Vor- und Nachteile des Systems.

Die Zeiten, in denen für den Aufbau eines Überwachungssystems Löcher gebohrt und Kabel verlegt werden mussten, sind längst vorbei. Mit kabellosen Überwachungskameras lässt sich eine Videoüberwachung innerhalb von wenigen Minuten einrichten. Seit Ende letzten Jahres buhlt hierzulande auch das zu  Amazon gehörende Unternehmen Blink mit seinem Überwachungssystem um die Gunst der Verbraucher.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Blink bietet neben einer weißen Indoor-Kamera (Amazon*) mit der Blink XT auch eine schwarze, wetterfeste Variante für den Außenbereich an (Amazon*). Für unseren Test haben wir beide Module mitsamt der zwingend benötigten Zentrale getestet. Auf dem ersten Blick überzeugen die beiden Kameras und die Zentrale mit äußerst kompakten Abmessungen und einer relativ soliden Verarbeitung. Das Innenraum-Modul misst 6,8 x 3,4 x 6,8 Zentimeter, die Outdoor-Variante ist mit ihren 7,1 x 3 x 7,1 Zentimetern nur unwesentlich größer. Die Überwachungskameras lassen sich somit unauffällig im Wohnraum, beziehungsweise im Gartenbereich platzieren. Im direkten Vergleich sind sie noch etwas kompakter (und schicker) als die bereits recht kleinen Überwachungskameras des Netgear Arlo Pro-Systems gestaltet. Halterungen für die Wandmontage sowie die benötigten Batterien befinden sich im Lieferumfang.

Blink Überwachungssystem Lieferumfang
Blink Überwachungskameras im Test: Im Lieferumfang (hier die Indoor-Kamera und die Outdoor-Kamera Blink XT) befinden sich die benötigten Batterien und Halterungen.

Erfreulich ist auch, dass die Zentrale mit 5,8 x 1,9 x 5,8 Zentimetern ebenfalls sehr kompakt ist. Da sich die Zentrale mittels WLAN mit dem Heimnetz verbindet und kein Netzwerkanschluss benötigt, lässt sie sich flexibel im Haus positionieren.

Jeweils Zwei AA-Batterien kümmern sich um die Stromversorgung der Kameras und sollen laut dem Hersteller im normalen Betrieb zwei Jahre lang und maximal sogar bis zu fünf Jahre lang durchhalten. Wichtig zu wissen: Um den Stromverbrauch gering zu halten, zeichnen die Kameras nicht permanent, sondern nur im Falle einer erfassten Bewegung auf. Die Aktivierung der Kamera mit der Smartphone-App (Live-View) ist aber natürlich jederzeit möglich.

Die Einrichtung der Kameras ist verständlich aufgebaut und innerhalb weniger Minuten erledigt: Die Smartphone-App muss heruntergeladen, die Zentrale (Sync Modul) hinzugefügt und die WLAN-Daten im Sync-Modul hinterlegt werden. Im nächsten Schritten werden die Kameras mit dem Sync-Modul verbunden, indem die QR-Codes auf der Rückseite der Kamera (Batterie-Abdeckung lösen) eingescannt werden – fertig. In unserem Test hat die Einrichtung und Konfiguration auf Anhieb funktioniert – hier gibt es nichts zu kritisieren.

Blink Kamera im Test
Blink Überwachungskameras im Test: Die schwarze Kamera (Blink XT) kann auch im Außenbereich eingesetzt werden.
Blink Überwachungskamera (Innenmodul)
Die Kameras arbeiten vollständig kabellos und fallen mit ihrem kompakten Design kaum auf.
Blink XT
Blink XT: Die kabellose Überwachungskamera für den Außenbereich.

Blink Überwachungskamera: Fakten im Überblick

Blink Indoor-Überwachungskamera

  • Abmessungen der Überwachungskamera: 6,8 x 3,4 x 6,8 Zentimeter
  • Stromversorgung: 2 AA Batterien
  • Batterielaufzeit: Bis zu zwei Jahre
  • Auflösung: 1080p
  • Audio: Ein-Wege-Audio (integriertes Mikrofon)
  • Bewegungserkennung: Bis zu 6 Meter
  • Nachtmodus: Infrarot
  • Bedienung via Smartphone-App (Android/iOS)
  • Sichtwinkel: 110 Grad

Blink XT Outdoor-Überwachungskamera

  • Abmessungen der Überwachungskamera: 7,1 x 3 x 7,1 Zentimeter
  • Stromversorgung: 2 AA Batterien
  • Batterielaufzeit: Bis zu zwei Jahre
  • Auflösung: 720p
  • Audio: Ein-Wege-Audio (integriertes Mikrofon)
  • Bewegungserkennung: Bis zu 6 Meter
  • Nachtmodus: Integrierte LED
  • Bedienung via Smartphone-App (Android/iOS)
  • Sichtwinkel: 110 Grad

Funktionsumfang und Bedienung

Nach der Ersteinrichtung können die Kameras weiter konfiguriert und an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. So kann beispielsweise die Empfindlichkeit der integrierten Bewegungserkennung und die gewünschte Dauer der Videoaufzeichnung justiert werden, wobei mindestens 5 Sekunden und maximal 60 Sekunden Aufnahmedauer zur Verfügung stehen.

Blink Home Security App: Einstellungen
Aufnahmelänge und die Empfindlichkeit des Bewegungsmelders lassen sich in der App einstellen.

Sowohl die Indoor-Variante als auch die Outdoor-Kamera sind zwar mit einem Mikrofon, jedoch nicht mit einem Lautsprecher ausgestattet. Über die Smartphone-App kann also das (Live-) Bild inklusive Ton angesehen werden, es ist jedoch nicht möglich, ein Gespräch mit der Person vor der Kamera zu führen. Ein nette Zusatzfunktion: Indoor- und Outdoor-Kamera sind mit einem Temperatursensor ausgerüstet. Der aktuelle Messwert lässt sich in der Smartphone-App abrufen, auf Wunsch kann hier auch ein Temperaturalarm aktiviert werden – die App informiert dann mit einer Push-Nachricht, wenn die Temperatur einen definierten Wert unter- oder übersteigt.

Etwas versteckt ist die Möglichkeit, einen Zeitplan einzustellen, damit die Kameras beispielsweise automatisch tagsüber während der Woche aktiviert und zu den übrigen Zeiten wieder deaktiviert werden. Zu der entsprechenden Funktion gelangt man von dem Home-Screen aus mit einem Tap auf den Text “Zuhause” im oberen Bildschirmbereich. Anschließend kann für jeden Wochentag ein individueller Zeitplan eingestellt werden.

Blink Home Security App
Blink Home Security App: Die Kameras können mit Zeitplänen aktiviert und deaktiviert werden.

Vom Home-Screen aus gelangt man zudem über das Ordner-Symbol oben rechts in das Videoarchiv mit sämtlichen Aufnahmen der letzten Tage. Hier werden insgesamt maximal 7,200 Sekunden Videomaterial kostenlos in der Cloud gespeichert. Wenn der Speicherplatz ausgeschöpft ist, werden ältere Aufnahmen automatisch überschrieben.

Blink Home Security System App
Blink Home Security System: Die Videos der Überwachungskamera werden in der kostenlosen Cloud gespeichert.

Mit der kostenlosen Cloud für die Speicherung der Videos grenzt sich Blink von vielen Konkurrenzprodukten ab. Zwar bieten auch die Mitbewerber oft ein kostenloses Basis-Abo, allerdings ist der Funktionsumfang oft derart begrenzt, dass eine sinnvolle Nutzung des Systems kaum möglich ist. Sicherlich kann man argumentieren, dass eine Abo-Gebühr von beispielsweise 5 Euro im Monat noch überschaubar ist, allerdings können die Abo-Gebühren schon nach einigen Jahren Nutzung die Kosten der Hardware übersteigen und zu beträchtlichen Gesamtkosten führen.

Dennoch gilt: Für diejenigen, die sich grundsätzlich nicht mit dem Gedanken anfreunden können Videos aus den eigenen vier Wänden oder dem Garten in der Cloud zu speichern, ist Blink das falsche System, denn ein lokaler Betrieb – ohne Cloud – ist bei diesem System nicht möglich. Fairerweise sei hier erwähnt, dass auch die meisten Konkurrenzprodukte mit einem “Cloud-Zwang” ausgeliefert werden. Von den von uns bislang getesteten Systemen bieten lediglich die Überwachungskameras Netatmo Welcome und Netatmo Presence die Möglichkeit, Videos auf einem FTP-Server und damit beispielsweise auf einem lokalen Netzwerkspeicher abzulegen (selbst bei diesen Alternativen ist jedoch kein vollständig lokaler Betrieb möglich, da beispielsweise Screenshots der Videos in der Cloud gespeichert werden).

Die ebenfalls von uns getesteten Überwachungskameras Reolink Argus 2 und Reolink Keen speichern Videos ausschließlich auf einer integrierten Speicherkarte – auch keine ganz optimale Variante, da im Falle eines Diebststahls der Kamera die aufgezeichneten Videos ebenfalls verloren sind.

Integration in das Smart Home

Alexa, zeige mir die Überwachungskamera

Für das Blink System ist ein Alexa Skill verfügbar (Blink Smart Home Alexa Skill*) – was nicht wirklich überrascht, immerhin gehört das Unternehmen mittlerweile zu Amazon. Wer ein Alexa-Gerät mit Display besitzt (Amazon Echo Show oder Echo Spot), kann mit einem Sprachbefehl wie “Alexa, zeige die Bürokamera” das Livebild der Überwachungskamera aufrufen. In unserem Test hat das mit einem Amazon Echo Spot reibungslos funktioniert: Das Livebild wurde innerhalb weniger Sekunden angezeigt. Schade finden wir, dass sich das Blink Überwachungssystem noch nicht mit einem Sprachbefehl aktivieren lässt, vermutlich wird diese Funktion aber mit einem Software-Update nachgereicht.

Blink Überwachungskamera auf dem Echo Spot
Mit dem Alexa-Skill für die Blink Überwachungskamera kann das Livebild der Kamera auf einem Amazon Echo Spot oder Echo Show aufgerufen werden.

Vielfältige Integrationsmöglichkeiten dank Ifttt-Anbindung

Neben der Alexa-Integration haben die Entwickler von Blink eine Anbindung an die Automatisierungsplattform Ifttt geschaffen, mit der die Kameras mit diversen weiteren Smart Home-Geräten verknüpft werden können (Blink auf Ifttt). Sinnvoll kann beispielsweise die Verknüpfung mit dem Beleuchtungssystem Philips Hue sein: Sobald eine Blink Kamera eine Bewegung registriert, wird im Haus das Licht eingeschaltet (Ifttt: Turn on Hue Lights when Blink Camera detects motion).

Praktisch ist im Alltag die Möglichkeit, das Blink-System bei Abwesenheit automatisch (basierend auf den GPS-Daten des Smartphones) zu aktivieren und bei Anwesenheit zu deaktivieren (Ifttt: Automatically arm your Blink System when you leave homeDisarm your Blink System when you get home). Im Zusammenspiel mit dem Dienst Life360 funktioniert das sogar in Mehrpersonenhaushalten (Ifttt: Arm your Blink when the last person leaves home Disarm your Blink when the first family member arrives at home).

Der Funktionsumfang ist dank der Ifttt-Anbindung sehr vielfältig. Für Anwender, die auf HomeKit setzen, ist Blink aber nicht unbedingt die erste Wahl, denn eine Anbindung an Apples Smart Home-Plattform existiert zur Zeit nicht – zumindest nicht “out of the box”. Wer einen Raspberry Pi besitzt, kann das Programm Homebridge installieren und anschließend die Blink Überwachungskameras unkompliziert zu seinem HomeKit-Setup hinzufügen (siehe hierzu auch “Homebridge für RaspberryPi”).

Bild- und Tonqualität

Auf dem Home-Screen der App findet sich eine Übersicht der konfigurierten Überwachungskameras, deren Live-Ansicht mit einem Tab auf das jeweilige Bild gestartet wird. Die aufgezeichneten Videos und auch die Live-Ansicht können bei Tageslicht mit einem relativ klaren, absolut flüssigen Bild und einer guten Tonqualität punkten.

Ring Überwachungskamera
Über den Home-Screen wird das Live-Bild der Überwachungskamera gestartet.

Wie sieht es mit der Bildqualität bei Dunkelheit aus? Die Indoor-Variante ist mit einem LED-Licht ausgestattet, das in den Einstellungen aktiviert, beziehungsweise deaktiviert werden kann. Bei der Outdoor-Variante kommt stattdessen ein Infrarotmodus zum Einsatz. Beide Module liefern auch bei Dunkelheit Bilder, auf denen sich Personen gut erkennen lassen, wobei der Infrarot-Modus der Outdoor-Kamera in der Nacht bessere Resultate als das LED-Licht der Indoor-Version liefert.

Blink Videokamera
Die Blink Videokamera (hier das Innenmodul) überzeugt mit einer guten Bildqualität (klicken für eine größere Ansicht).
Blink XT Outdoor Überwachungskamera
Blink XT: Auch die Außenkamera kann mit einer guten Bildqualität punkten (klicken für eine größere Ansicht).

Blink Home Security Kamera-System: FAQs

Wo werden die Videos der Blink Überwachungskameras gespeichert?

Die aufgezeichneten Videos werden in der Cloud des Anbieters gespeichert, die kostenlos genutzt werden kann. Eine lokale Speichermöglichkeit, wie etwa auf einer SD-Karte, ist nicht vorhanden.

Kann der Bewegungsmelder der Kamera Bewegungen hinter einer Glasscheibe registrieren?

Nein, in unserem Test der Blink Überwachungskameras wurden Bewegungen hinter einer Glassscheibe nicht erkannt. Wer den Außenbereich überwachten möchte, sollte die wetterfeste Blink XT Überwachungskamera wählen.

Kann ich mit dem Blink for Home Alexa-Skill und einem Fire TV ein Livebild der Kamera auf meinem Fernseher anschauen?

Der Blink Alexa Skill unterstützt laut der Website des Herstellers momentan nur die Geräte Amazon Echo Show und Echo Spot. Der Support für Fire TV soll aber in Kürze bereitgestellt werden.

Kann die Empfindlichkeit des Bewegungsmelders verändert werden?

Ja, in den Einstellungen der Blink Smartphone-App kann die Empfindlichkeit in neun Stufen reguliert werden.

Kann das LED-Licht der Indoor-Kamera deaktiviert werden?

Das LED-Licht der Blink Überwachungskamera für den Innenbereich wird standardmäßig bei Dunkelheit eingeschaltet, sobald eine Bewegung registriert wird. In den Einstellungen kann die Helligkeit des Lichts in drei Stufen eingestellt werden, auch eine vollständige Deaktivierung ist möglich.

Kann das Blink Home Security Kamera-System in weitere Smart Home-Plattformen integriert werden?

Das System kann über die Ifttt-Plattform mit diversen Smart Home-Produkten verbunden werden, damit beispielsweise bei einer erfassten Bewegung nicht nur die Kamera, sondern zusätzlich das Licht im Haus eingeschaltet wird. Außerdem bietet der Hersteller einen Skill für die Geräte Echo Spot und Echo Show an. Weitere Integrationen stehen bislang nicht zur Verfügung.

Können die Videos der Überwachungskamera auf einer NAS oder einem FTP-Server gespeichert werden?

Nein, die Videos der Blink Überwachungskameras werden in der Cloud des Herstellers gespeichert. Von dort können sie natürlich auf das Smartphone manuell heruntergeladen werden.

Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile

  • keine monatlichen Kosten (kostenloser Cloud-Speicher für Videos)
  • kompakte Abmessungen
  • gute Bild- und Tonqualität
  • ansprechendes Design
  • einfache Bedienung
  • Alexa Skill verfügbar
  • vollständig kabelloser Betrieb (WLAN und Batterien)
  • Unterstützung der Ifttt-Plattform ermöglicht Integration weiterer Smart Home-Systeme

Nachteile

  • Bedienung nur via Smartphone-App (noch keine Desktop-App vorhanden)
  • Keine Zwei-Wege-Audiofunktion integriert (nur Zuhören möglich)
  • Apple HomeKit und Google Assistant werden nicht unterstützt

Blink Überwachungskamera im Test: Unser Fazit

Mittlerweile ist die Auswahl an kabellosen Überwachungskameras recht groß – hier im Magazin haben wir beispielsweise die Systeme Netgear Arlo Pro und die Ring Spotlight Cam vorgestellt. Wodurch unterscheidet sich das Überwachungssystem Blink von den Konkurrenzprodukten? Der Funktionsumfang ist ähnlich, allerdings können die Kameras von Blink mit einem kompakten Design, mit einem kostenlosen Cloud-Dienst und einem vergleichsweise günstigen Preis punkten.

Preis und Verfügbarkeit

Ein Starterpaket, bestehend aus der Zentrale (Sync-Modul) und einer Kamera für den Innenbereich, ist aktuell für rund 170 Euro bei Amazon erhältlich*. Eine Indoor-Zusatzkamera kostet rund 120 Euro bei Amazon* und für die Outdoor-Kamera Blink XT werden rund 140 Euro fällig*.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.