Während vor einigen Jahren für ein Smart Home noch mehrere tausend Euro eingeplant werden mussten, ist heute ein Einstieg schon für einige hundert Euro möglich – zumindest dann, wenn man auf “Do it yourself”-Lösungen wie Homematic, Magenta SmartHome oder Homee setzen möchte. Diese funkbasierten Systeme benötigen eine Zentrale, die in der Regel zwischen 100 und 200 Euro kostet.

Darüber fallen Kosten für die einzelnen Komponenten an, wie Heizkörperthermostate, Tür- und Fenstersensoren, vernetzte Zwischenstecker und Lichtschalter. Die meisten Komponenten liegen preislich zwischen 30 und 50 Euro.

Exemplarische Kostenkalkulation: Magenta SmartHome (funkbasiert)

In unserem Beispiel gehen wir davon aus, dass ein Haus mit dem funkbasierten Magenta SmartHome ausgestattet werden soll. Sechs Fenster und zwei Türen sollen mit Sensoren überwacht und fünf Heizkörperthermostate durch “smarte” Thermostate ersetzt werden. Außerdem sollen vier Zimmer mit vernetzten Rauchmeldern ausgerüstet und drei Lampen mit einem Zwischenschalter vernetzt werden. Für das Smart Home würden grob kalkuliert folgende Kosten entstehen:

  • Magenta SmartHome Homebase (Zentrale zur Steuerung der einzelnen Komponenten): Rund 120 Euro
  • 8x Homematic IP Tür- und Fenstersensoren zur Überwachung der beiden Türen und der Fenster: 240 Euro
  • 5x Homematic Heizkörperthermostat: 175 Euro
  • 4x Magenta Smart Home Rauchmelder: 240 Euro
  • 3x eQ-3 Zwischenstecker innen (IP): 150 Euro b

In diesem Beispiel belaufen sich die Gesamtkosten für die Hardware des Smart Home auf 925 Euro. Das Beispiel zeigt aber auch, dass die Kosten je nach Größe des Hauses (beziehungsweise Anzahl der Räume) und je nach Zielsetzung (Welche Bereiche sollen automatisiert werden?) erheblich schwanken können.

Vor dem Kauf sollte außerdem geprüft werden, ob für das jeweilige Smart Home System monatliche Kosten entstehen. Für das Magenta SmartHome-System fällt beispielsweise eine Nutzungsgebühr von rund fünf Euro pro Monat an, während Anbieter wie Homematic und Homee auf Abogebühren verzichten.

Exemplarische Kostenkalkukation: Digitalstrom (kabelbasiert)

Kabelbasierte Systeme wie KNX oder Digitalstrom sind im Vergleich zu den funkbasierten Alternativen deutlich teurer und können schnell mit einigen tausend Euro zu Buche schlagen. Kabelbasierte Systeme werden oft im Zuge einer ohnehin anstehenden Renovierung oder bei einem Neubau eingesetzt. Exemplarisch haben wir vor einiger Zeit die Kosten für das kabelbasierte System Digitalstrom kalkuliert: Was kostet Hausautomatisierung mit Digitalstrom? Unser damaliges Fazit:

Grob zusammengerechnet komme ich auf 5000 Euro Kosten für die Komponenten + Arbeitskosten. Die Digitalstrom-Produkte kann man nicht selbst im Handel kaufen und einbauen, hierzu muss man einen dafür geschulten Elektriker beauftragen.

Umfrage: Das kostet ein Smart Home

Im April 2018 haben wir in unserer Smart Home Gruppe auf Facebook die Gruppenteilnehmer/innen befragt, wieviel sie für ihr Smart Home investiert haben. Das Ergebnis der nicht repräsentativen Umfrage: 42 Prozent der Befragten haben bis zu 3.000 Euro für Smart Home-Technologie ausgegeben. 24 Prozent geben an, bis zu 1.000 Euro an Smart Home Kosten investiert zu haben, während nur 13 Prozent der Befragten bis zu 500 Euro ausgegeben haben.

Die Umfrage zeigt, dass sich die Kosten für das vernetzte Zuhause bei den meisten Anwendern auf mehrere tausend Euro summieren.

Umfrage 2018: Smart Home Kosten

Kosten sparen beim Smart Home Kauf: 5 Tipps

Wer sorgfältig plant und ein wenig Zeit investiert, kann bei dem Aufbau eines Smart Homes viel Geld sparen. Mit diesen fünf Tipps kommt ihr günstiger zum vernetzten Zuhause:

Sorgfältig planen

Im Vorfeld sollte genau geprüft werden, welche Bereiche das Smart Home abdecken soll und welche Systeme sich dafür eignen. Einige Anwendungsideen des vernetzten Zuhauses sehen auf dem ersten Blick sinnvoll aus, erweisen sich aber je nach Lebenssituation im Alltag als unpraktisch. Ein Beispiel: Für denjenigen, der einen Job mit wechselnden Arbeitszeiten hat, dürfte eine zeitgesteuerte Heizungssteuerung, mit der die Temperatur bei Abwesenheit reduziert wird, kaum praktikabel sein.

Bestimmte Smart Home-Funktionen können sich im Alltag auch dann als unpraktisch erweisen, wenn nicht alle Bewohner (zum Beispiel Kinder oder ältere Menschen) über ein Smartphone verfügen. Eine sorgfältige Planung im Vorfeld verhindert, dass in Funktionen investiert wird, die letztendlich doch nicht genutzt werden.

Förderkredite nutzen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat für die Modernisierung von Immobilien den Förderkredit 159 “Altersgerecht Umbauen” aufgelegt. Obwohl es die Bezeichnung vermuten lässt, werden mit dem Kredit keinesfalls nur Umbauten für Senioren, sondern auch Umbauten in den Bereichen Wohnkomfort und Sicherheit – hierunter können auch Smart Home Systeme fallen.

Laut der KfW dient der Kredit “der zinsgünstigen, langfristigen Finanzierung von baulichen Maßnahmen in Wohngebäuden, mit denen Barrieren im Wohnungsbestand reduziert sowie der Wohnkomfort und die Sicherheit erhöht werden. Davon profitieren alle Altersgruppen: Es ermöglicht älteren Menschen einen möglichst langen Verbleib in der gewohnten Umgebung, kommt behinderten oder in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen oder Familien mit Kindern zugute.”.

Der Förderkredit stellt somit eine interessante Option dar, um mit niedrigen Zinsen und attraktive Rückzahlungskonditionen die Kosten für das Smart Home zu reduzieren. Auf der Website der KfW finden sich weitere Informationen zu den Konditionen und Voraussetzungen des Kredits: Altersgerecht Umbauen – Kredit 159

Komponenten gebraucht kaufen

Auf eBay und den verschiedenen Kleinanzeigenportalen lassen sich viele Smart Home-Komponenten gebraucht kaufen und so die Kosten für das Smart Home reduzieren. Im Durchschnitt liegen die Preise für gebrauchte Komponenten rund 30 bis 50 Prozent unter dem Neupreis.

Vorhandene Hardware als Smart Home-Zentrale nutzen

Die meisten Smart Home-Komponenten benötigen eine eigenständige Zentrale, die je nach System mit Anschaffungskosten von mehreren hundert Euro zu Buche schlägt. Möglicherweise gibt es im Haushalt aber bereits Geräte, die als Zentrale genutzt werden können – wie etwa die Fritz!Box von AVM.

AVM Fritz!Box als Smart Home-Zentrale nutzen

Der verbreitete WLAN-Router Fritz!Box von AVM kann als Steuerungszentrale für das Smart Home eingesetzt werden. AVM bietet hierfür Zwischenstecker und Heizungsthermostate an, die über den Dect ULE-Funkstandard mit der Fritzbox verbunden werden:

  • AVM FRITZ!DECT 200 Zwischenstecker für den Innenbereich (rund 40 Euro)
  • AVM FRITZ!DECT 210 Zwischenstecker für den Außenbereich (rund 45 Euro)
  • AVM FRITZ!DECT 301 Heizkörperthermostat (rund 46 Euro )
Heizkörperthermostat Fritz!Dect 301
Smart Home Kosten senken: Das Heizkörperthermostat FRITZ!DECT 301 verbindet sich mit der Fritz!Box

Ab der Version 6.83 des Betriebssystem Fritz OS lassen sich auch die Rauchmelder, Sirene und Bewegungsmelder von der Telekom mit der Fritz!Box verbinden, die auf das Dect ULE-Protokoll setzen. Oder genauer: Die mit dem Han-Fun-Protokoll kompatibel sind, das eine Erweiterung von Dect ULE darstellt. Somit sollten sich folgende Geräte der Telekom (Magenta SmartHome) mit der Fritz!Box verbinden lassen, wenngleich sie nicht offiziell unterstützt werden:

  • Magenta SmartHome Bewegungsmelder innen (rund 60 Euro)
  • Magenta SmartHome Rauchmelder (rund 60 Euro)
  • Magenta SmartHome Sirene innen (rund 50 Euro)
  • Magenta SmartHome Tür/Fensterkontakt optisch (rund 40 Euro)

Noch einmal der Hinweis: Die oben aufgeführten Magenta SmartHome-Komponenten werden nicht offiziell von AVM unterstützt, ließen sich in ersten Tests aber mit der Fritz!Box erfolgreich verbinden. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte jedoch ausschließlich auf die offiziell unterstützen Komponenten setzen, die der Hersteller selber anbietet. Darüber hinaus sollte vorab geprüft werden, ob für die eingesetzte Fritz!Box die Smart Home-Funktionalitäten freigeschaltet sind – bei geliehenen Routern, beispielsweise von Unitymedia oder Kabel Deutschland, stehen die Funktionen möglicherweise nicht zur Verfügung.

Rabattaktionen bei Onlinehändlern nutzen

Online-Händler wie Amazon oder Tink bieten mehrmals im Jahr Smart Home-Produkte mit einem deutlichen Preisnachlass an. Wer bereit ist, einige Wochen auf die nächste Aktion zu warten, kann die Kosten für sein Smart Home deutlich reduzieren. Bei Amazon sollten Interessenten auf folgende Aktionen achten:

  • Amazon Osterangebote (März)
  • Amazon Cybermonday (November)
  • Amazon Smart Home Wochen (i.d.R. 1 bis 2 mal pro Jahr)

Übrigens: Mt unserem kostenlosen Smart Home-Newsletter informieren wir euch rechtzeitig über die nächsten Rabattaktionen.

Smart Home ohne monatliche Kosten

Auch eine geringe monatliche Grundgebühr für ein Smart Home-System summiert sich über die Jahre zu einer größeren Summe. Wer die Kosten für ein Smart Home möglichst gering halten möchte, sollte auf ein System setzen, für das keine Grundgebühr anfällt. Exemplarisch können folgende Systeme genannt werden, für die keine Grundgebühr anfällt:

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.