Die Heizkosten in Deutschland sind im Jahr 2022 je nach Energieträger deutlich gestiegen, wie aus dem aktuellen Heizspiegel der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online hervorgeht. Über 250.000 Energierechnungen und Heizkostenabrechnungen wurden für den deutschlandweiten Vergleich herangezogen.

Für einen durchschnittlichen Haushalt in einer 70 m² großen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus sind die Kosten fürs Heizen mit Gas um 80 Prozent auf 1.475 Euro gestiegen. Auch die Heizkosten für Holzpellets (+81 Prozent), Wärmepumpe (+50 Prozent) und Heizöl (+48 Prozent) haben deutlich zugenommen. Fernwärme ist dagegen nur leicht teurer geworden (+5 Prozent), die Kosten werden aber laut dem Heizspiegel dafür in diesem Jahr um 10 Prozent nach oben klettern.

Der Preisanstieg aller Energieträger während der Energiekrise ist – wenig überraschend – der Hauptgrund für den Anstieg der Heizkosten. Das wärmere Wetter im Winter und die Soforthilfe im Dezember haben den Kostenanstieg etwas gedämpft.

Für das laufende Jahr wird ein leichter Rückgang der Heizkosten erwartet, da die Energiepreise wieder sinken. Der Auswertung zufolge werden die Kosten für das Heizen mit Gas um 11 Prozent günstiger sein als im Vorjahr. Auch die Kosten für Holzpellets (-17 Prozent) und Heizöl (-19 Prozent) werden voraussichtlich sinken.

Die Kosten für das Heizen mit einer Wärmepumpe werden am stärksten sinken (-20 Prozent), aufgrund eines größeren Angebots an Wärmepumpen-Stromtarifen. Interessenten sollten darauf achten, ein effizientes Gerät auszuwählen. Ein kürzlich durchgeführter Vergleich der Stiftung Warentest zeigt, dass effiziente Wärmepumpen mehrere hundert Euro Stromkosten pro Jahr einsparen können: Wärmepumpen im Vergleich: Effizientestes Gerät spart 600 Euro Stromkosten pro Jahr.

Trotz gesunkener Energiepreise und Preisbremsen liegen die Heizkosten für das laufende Jahr immer noch über dem Vorkrisen-Niveau. Energieeinsparungen durch Verhaltensänderungen und Modernisierungen können jedoch bei 90 Prozent aller Haushalte zu Kostensenkungen führen, im Durchschnitt bis zu 1.270 Euro pro Haushalt. Insgesamt könnten deutschlandweit Einsparungen von 22 Milliarden Euro pro Jahr erzielt werden.

Laut co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz unterschätzen die meisten Menschen ihren Verbrauch und den Einfluss kleiner Maßnahmen auf die Kosten oder verstehen ihre Heizkostenabrechnung nicht. Sie betont, dass Heizkostenersparnis mit einer Überprüfung der Abrechnung beginnt und empfiehlt die Nutzung von heizspiegel.de, um den eigenen Verbrauch zu analysieren und die empfohlenen Maßnahmen umzusetzen.

3 Tipps: So könnt Ihr Eure Heizkosten reduzieren

  • Wechselt jetzt Euren Gasversorger: Auf Vergleichsportalen wie Check24.de oder Verivox.de könnt Ihr in wenigen Minuten die Gaspreise vergleichen und zu einem günstigen Anbieter wechseln. Häufig lassen sich mit dem Wechsel mehrere hundert Euro pro Jahr sparen. Achtet bei dem Vergleich aber nicht nur auf die Kosten, sodern auch auf die Erfahrungsberichte zu den Versorgern.
  • Intelligente Heizungssteuerungssysteme regeln die Heizkörper automatisch je nach An- und Abwesenheit der Bewohner: Sobald die letzte Person das Haus verlassen hat, wird die Temperatur abgesenkt. Es gibt auf die Heizungssteuerung spezialisierte Systeme wie das von Tado* oder übergreifende Smart Home-Systeme wie das von Homey, Bosch Smart Home oder Homematic IP.
  • Prüft, ob die Anschaffung einer Wärmepumpe für Euch in Frage kommt. Die langen Lieferfristen sind zuletzt deutlich zurückgegangen, gleichzeitig wurden die staatlichen Zuschüsse erhöht. Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Wärmepumpe günstiger als die Gasheizung ist.

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 21.04.2024 um 19:36 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

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Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.