Vier von sechs getesteten Wärmepumpen wurden von der Stiftung Warentest als gut bewertet. Bei drei der geprüften Modelle wurde ein umweltfreundliches Kältemittel verwendet. Die Effizienz der Geräte variiert.

Erstmals hat die Stiftung Warentest Luft-Wasser-Wärmepumpen getestet. Diese Wärmepumpen-Art wird in Deutschland am häufigsten eingesetzt und nutzt die Außenluft als Wärmequelle. Vier Modelle wurden als gut bewertet, wobei die Wärmepumpe von Viessmann den Testsieg errang. Die Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi erhielten eine befriedigende Bewertung.

Wärmepumpen Test: Hohe Effizienzunterschiede

Alle sechs Modelle sind in der Lage, ein Einfamilienhaus zu beheizen, wenn auch mit Einschränkungen, insbesondere bei schlechter Wärmedämmung und klassischen Heizkörpern. Der Unterschied liegt in der Effizienz, also dem Stromverbrauch der Pumpen im Betrieb. In einem mittelmäßig gedämmten Haus mit 140 Quadratmetern Wohnfläche verbraucht die effizienteste Pumpe weniger als 5.000 Kilowattstunden pro Jahr, während das am wenigsten effiziente Modell mehr als 6.500 Kilowattstunden benötigt. Bei einem Strompreis von 40 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich ein Unterschied von etwa 600 Euro pro Jahr.

Die Wärmepumpen von Daikin und Mitsubishi verwenden das potenziell klimaschädliche Kältemittel R32, wobei das Daikin-Gerät mehr als drei Kilogramm davon enthält. Eine Freisetzung dieses Kältemittels hätte eine ähnliche Treibhauswirkung wie 2,2 Tonnen CO2, was mehr ist als der durchschnittliche jährliche Heizungsbedarf einer Person in Deutschland. Es ist jedoch zu beachten, dass R32 nicht zwingend erforderlich ist. Viessmann und Wolf erzielen eine bessere Energieeffizienz als die beiden genannten Hersteller und verwenden das umweltfreundlichere Kältemittel Propan.

Lärm von Wärmepumpen kann zu Ärger führen, auch in Bezug auf die Nachbarn. Vier der sechs getesteten Wärmepumpen erhielten eine gute Bewertung in Bezug auf Geräuschentwicklung, während zwei eine befriedigende Bewertung erhielten. Vor der Installation wird empfohlen, den erforderlichen Abstand zur Nachbargrenze und die Ausrichtung der Pumpe zu prüfen. Schallschutzhauben können Geräusche dämpfen und Standfüße können Vibrationen reduzieren.

Der vollständige Wärmepumpen-Test ist in der Oktober-Ausgabe der Zeitschrift “test” und auf der Website test.de/waermepumpen verfügbar. Zusätzlich kann das Ratgeber-Buch “Wärmepumpen für Heizung und Warmwasser” der Stiftung Warentest bei der Auswahl des optimalen Systems helfen. Mit dem Autoren des Ratgebers haben wir kürzlich ein Experten-Interview geführt: Wärmepumpen-Experte Hans-Jürgen Seifert im Interview: “Preise werden sich nach unten bewegen”

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Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?

Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe ist eine Heizungsanlage, die Wärmeenergie aus der Luft in einem Außenbereich aufnimmt und diese Energie nutzt, um Wasser für Heizzwecke zu erwärmen. Der Prozess erfolgt in drei Hauptphasen: Verdampfung, Kompression und Kondensation.

In der Verdampfungsphase entzieht die Wärmepumpe der Außenluft die thermische Energie mithilfe eines Kältemittels. Das Kältemittel verdampft bei niedrigen Temperaturen und nimmt dabei die Wärme auf. Anschließend wird das gasförmige Kältemittel komprimiert, wodurch sich sein Druck und seine Temperatur erhöhen.

In der Kondensationsphase gibt das Kältemittel die aufgenommene Wärmeenergie an das Wasser ab, das für das Heizsystem bestimmt ist. Das Kältemittel kondensiert dabei wieder zu einem flüssigen Zustand und der Kreislauf beginnt von vorne. Eine Pumpe transportiert das erwärmte Wasser in das Heizsystem, wo es die Räume heizt.

Dieser Prozess ermöglicht es der Luft-Wasser-Wärmepumpe, Wärme aus der Umgebungsluft zu gewinnen und in nutzbare Heizenergie für Wohngebäude umzuwandeln. Da die Wärmequelle frei verfügbar ist, kann die Wärmepumpe hocheffizient arbeiten und im Vergleich zu herkömmlichen Heizungssystemen eine Energieeinsparung bieten.

Bildnachweis Titelgrafik: Viessmann

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.