Die anhaltende Debatte rund um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) hat Verbraucher offenbar verunsichert und die Nachfrage nach Wärmepumpen einbrechen lassen.

Infolge der anhaltenden Heizungsdebatte und der Unsicherheit im Zusammenhang mit den neuen Förderkonditionen ab dem kommenden Jahr ist die Nachfrage nach Wärmepumpen deutlich gesunken.

Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) prognostiziert einen Anstieg des Wärmepumpenabsatzes auf ca. 330-350.000 Einheiten im Jahr 2023. Dieser Anstieg wird vor allem auf die hohe Nachfrage im Jahr 2022 und die erweiterten Produktionskapazitäten der Hersteller zurückgeführt. Als verlässlicher Indikator für die aktuelle Nachfrage gilt die Wärmepumpenförderung der Bundesanstalt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA), da die Förderanträge unmittelbar vor der Bestellung einer neuen Wärmepumpe gestellt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der monatlichen Förderanträge um beachtliche 73 % eingebrochen.

Angesichts der aktuellen Situation hat der BWP die Beratungsgesellschaft PwC beauftragt, die Branchensituation zu analysieren. Erste Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Wärmepumpen-Offensive an einem Wendepunkt steht. Einerseits ist der Trend zur Wärmepumpe deutlich erkennbar, da die Installationszahlen europaweit steigen und Wärmepumpen als erste Alternative zur Beheizung mit Erdgas und Heizöl gelten. Andererseits konkurriert die Heizungsindustrie bei der Umstellung von fossiler Heiztechnik auf Wärmepumpen hart mit Unternehmen aus Nordamerika und Asien. Angesichts dieses Wettbewerbsbedingungen benötigen die deutschen Hersteller eine klare Perspektive, insbesondere einen verlässlichen und eindeutig auf Wachstum ausgerichteten Heimatmarkt.

Um die Nachfrage nach Wärmepumpen wieder anzukurbeln und an die positive Dynamik des Jahres 2022 anzuknüpfen, sind laut PwC konsequente Maßnahmen erforderlich. Zudem muss der Standort Deutschland attraktiver werden und der Aufbau von Produktionskapazitäten wie in Nordamerika, Asien und anderen Teilen Europas durch attraktive Rahmenbedingungen unterstützt werden.

An erster Stelle fordert der Branchenverband deshalb die Absenkung der Stromsteuer auf das europarechtliche Minimum. . BWP-Geschäftsführer Sabel: „Der Staatsanteil am Strompreis ist in Deutschland etwa doppelt so hoch wie im europäischen Durchschnitt.  Noch immer ist Strom weitaus stärker mit Steuern und Abgaben belastet als fossiles Erdgas. Die Stromsteuer ist ein Relikt der Vergangenheit und wirkt heute den Klimazielen entgegen, wir fordern keine Sonderbehandlung, sondern lediglich faire Wettbewerbsbedingungen. Die Menschen brauchen nach der Heizungsdebatte ein deutliches Zeichen, dass der Wechsel von Gas und Öl zur Wärmepumpe sich durch günstige Betriebskosten schnell amortisiert. “ Deshalb fordert der BWP darüber hinaus, dass der von Wärmepumpen verbrauchte Strom von einer abgesenkten Mehrwertsteuer profitieren sollte.

Bildnachweis Titelgrafik: Bosch

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Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.