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Qivicon Home Base: Die Smart Home-Zentrale
Die Smart Home-Zentrale von Qivicon hört auf den Namen Home Base und wird in Deutschland von der Deutschen Telekom, EnBW, Miele, RheinEnergie und Vatenfall angeboten. Die Hardware der Zentrale ist bei jedem Anbieter identisch, allerdings haben die Hersteller unterschiedliche Apps für die Zentrale entwickelt. Mit dem Kauf eines entsprechenden Einsteigerpakets entscheidet man sich also gleichzeitig für die jeweilige App. Ein späterer Wechsel des Systems ist bislang nicht möglich. Wer also beispielsweise das “RheinEnergie-SmartHome Energie-Paket” erwirbt, muss anschließend auch die RheinEnergie Smart Home App verwenden und kann beispielsweise nicht die Qivicon App der Deutschen Telekom zur Steuerung seines Smarthomes verwenden. Der Einstieg in die Qivicon-Welt wird angesichts dieser Vielfalt und Abhängigkeiten nicht unbedingt erleichtert.

Magenta SmartHome von der Deutschen Telekom: Einmalige Kosten und monatliche Gebühren
Für unseren Qivicon Test viel die Wahl auf das System der Deutschen Telekom (“Magenta SmartHome”). Die Telekom bietet die Qivicon Home Base in ihrem Online-Shop zu einem subventionierten Preis von einem Euro an, wenn gleichzeitig ein Vertrag mit einer monatlichen Grundgebühr von 9,95 Euro und einer Laufzeit von 24 Monaten abgeschlossen wird. Ab dem 25. Monat reduziert sich der Preis auf 4,95 Euro. Wer bereits eine Home Base besitzt kann alternativ den reinen “Smarthome Dienst” (d.h. die Smarthome App der Deutschen Telekom) für 4,95 Euro pro Monat buchen.Magenta SmartHome: Einrichtung des Systems
Der Anwender wird Schritt für Schritt durch den Registrierungs- und Konfigurationsprozess geführt. Dabei sind in unserem Test zwar keine Probleme aufgetreten, der Prozess dauert aber relativ lang – bis das System “startklar” war und erste Geräte hinzugefügt werden konnten, vergingen in unserem Test rund 20 Minuten. Eine Registrierung bei der Deutschen Telekom ist übrigens Voraussetzung für die Nutzung des Systems. Für die Steuerung des Smarthomes ist der Anwender zudem auf die Server der Deutschen Telekom angewiesen. Dieser Nachteil von cloudbasierten Lösungen wurde zuletzt bei einem eintägigen Ausfall der Qivicon-Server deutlich (Deutsche Telekom: Ausfall des Qivicon-Servers legt Smart Homes lahm). Für die Anwender bleibt zu hoffen, dass die Telekom aus dem Ereignis lernt und künftig Probleme schneller in den Griff bekommt. Nach der Ersteinrichtung können direkt mit der Smartphone App erste Geräte zu dem System hinzugefügt werden. Für diesen Vorgang setzt der Hesteller erneut auf eine bebilderte und leicht verständliche Schritt für Schritt Anleitung. In unserem Test hat das Hinzufügen von Produkten weitgehend reibungslos funktioniert. Lediglich in einem Fall wurde ein Tür-/Fensterkontakt zunächst nicht erkannt (“Gerät wird nicht unterstützt”), im zweiten Anlauf hat es dann aber doch noch funktioniert.
Qivicon / Magenta SmartHome: Geräte, Funktionen und Möglichkeiten
Die Telekom preist das Qivicon-System als “offene Plattform” an und in der Tat werden relativ viele Hersteller, beziehungsweise Geräte unterstützt. So lassen sich etwa Schalter, Aktoren und Sensoren von eQ-3 (Homematic) integrieren. Der Hersteller bietet beispielsweise Bewegungsmelder, Rauchmelder, Zwischenstecker, Wandtaster, Wassermelder und Heizkörperthermostate an. Darüber hinaus ist Qivicon mit den Beleuchtungssystemen Osram Lightify und Philips Hue sowie einigen Produkten von Miele und D-Link (Netzwerkkameras) kompatibel. Wer sich den optional erhältlichen Qivicon ZigBee Stick* für rund 38 Euro anschafft, kann anschließend sein Smarthome um Produkte von Bitron Home erweitern. Die vier USB-Steckplätze an der Qivicon Home Base deuten darauf hin, dass sich künftig weitere Funkstandards mit entsprechenden Sticks nachrüsten lassen. Bislang gibt es allerdings keine konkreten Aussagen dazu, ob und wann weitere Standards, wie beispielsweise das verbreitete Z-Wave Protokoll, von Qivicon unterstützt werden. Die angepriesene Offenheit des Systems hat allerdings ihre Grenzen: Es werden nur die Produkte unterstützt, die von den Qivicon-Entwicklern in das System integriert wurden. Erweitert ein Hersteller sein Produktportfolio, kann es einige Zeit dauern, bis das neue Gerät in das Qivicon-System eingebunden werden kann. In unserem Test mussten wir beispielsweise einige Wochen warten, bis wir die neue LED-Lampe Philips Hue Go in unser System integrieren konnten. Eine vollständige Übersicht der unterstützten Geräte gibt es auf der Qivicon-Website. Für unseren Test haben wir das Magenta SmartHome mit folgenden Komponenten getestet:- 1x Telekom Home Base (rund 100 Euro)*
- 4x EQ-3 Homematic Tür- und Fensterkontakt optisch (rund 30 Euro / Stück)*
- 2x EQ-3 Homematic Smart Plug mit Verbrauchsdatenerfassung (rund 50 Euro / Stück)*
- 4x EQ-3 Homematic Heizkörperthermostat (rund 39 Euro / Stück)*
- 1x EQ-3 Homematic Funk Wandthermostat (rund 45 Euro / Stück)*
- 1x EQ-3 Homematic Bewegungsmelder (rund 50 Euro / Stück)*
- 1x EQ-3 HomeMatic 130459 Keymatic Fernbedienung als Schlüsselanhänger (rund 30 Euro)*
- 1x Philips Hue Bridge mit diversen LED-Lampen (rund 180 Euro für das Starter Set)*



Magenta Smarthome App der Telekom
Mit der Smarthome App der Deutschen Telekom werden die Smart Home-Geröte gesteuert und konfiguriert. Die App, die für iOS- und Android-Geräte erhältlich ist, bietet eine aufgeräumte und optisch zeitgemäße Oberfläche. Direkt auf dem Startbildschirm kann der Anwender den “Zu Hause”, beziehungsweise “Abwesend” Modus aktivieren.



Magenta SmartHome: Vor- und Nachteile im Überblick
Vorteile:- Einfache und unkomplizierte Einrichtung
- Qivicon unterstützt viele Hersteller und Produkte (u.a. eQ-3, Philips Hue, Miele, Bitron)
- Intuitive Bedienung mittels Smartphone / Tablet App
- Smartphone App wird regelmäßig aktualisiert und erweitert (u.a. auch Unterstützung von Smartwatches)
- Optionale ZigBee Unterstützung mittels USB-Stick
- Zuverlässige Steuerung der integrierten Geräte
- Verarbeitung der Zentrale wirkt nicht besonders hochwertig
- Steuerung erfolgt via Smartphone / Tablet App, Webversion bietet nur einen stark eingeschränkten Funktionsumfang
- Cloudbasierte Lösung – bei einem eventuellen Serverausfall ist keine Steuerung möglich
- Bislang kein nachträglicher Wechsel der Steuerungs-App möglich (z.B. kein Wechsel von Vattenfall App zur Telekom App)
- Monatliche Grundgebühr für Nutzung des Dienstes
- Smartphone App ist zum Teil noch nicht ausgereift
- Etwas eingeschränkte Steuer- und Konfigurationsmöglichkeiten
Magenta SmartHome Testbericht: Unser Fazit
Das Magenta SmartHome System der Telekom hat uns in unserem Test insgesamt überzeugt. Gut gefällt uns, dass der Hersteller auf vorhandene Funkstandards (aktuell Homematic und ZigBee) setzt, anstatt ein weiteres proprietäres System auf den Markt zu bringen. Mit EQ-3, Bitron Home, Osram, Philips, Miele und D-Link konnten namhafte Partner mit ins Boot geholt werden – für den Anwender bedeutet das eine relativ große Auswahl an kompatiblen Produkten, wenngleich nicht sämtliche Produkte von den genannten Herstellern unterstützt werden. Mit dem einfachen Bedienkonzept ist das Smart Home System in erster Linie für Anwender attraktiv, die nicht mehrere Tage mit der Konfiguration ihres Smarthomes verbringen wollen oder können. Für die monatliche Nutzungsgebühr von 4,95 Euro (beziehungsweise 9,95 Euro mit subventionierter Hardware) sollte der Anwender ein absolut zuverlässig funktionierendes System erwarten dürfen. Dieser Erwartungshaltung ist die Telekom in der Vergangenheit noch nicht durchgehend nachgekommen. Die regelmäßigen Updates, ein kulanter Umgang mit Bestandskunden und ein intensiver Austausch mit den Anwendern in der Qivicon Community deuten aber darauf hin, dass sich der Hersteller durchaus um die Kundenzufriedenheit bemüht. Wenn das Entwicklungstempo beibehalten und die (kleineren) Fehler der Smarthome App beseitigt werden, bekommt der Anwender mit dem Magenta Smart Home System der Telekom ein attraktives Paket aus Hard- und Software. Die Telekom Home Base sowie die Smart Home-Komponenten sind im Online-Shop der Telekom sowie bei weiteren Händlern, wie beispielsweise Amazon.de*, erhältlich. P.S.: Über Neuigkeiten bei Magenta SmartHome und weiteren Systemen informieren wir Euch mit unserem kostenlosen Smart Home-Newsletter.Anzeige / Letzte Aktualisierung am 1.12.2023 um 08:34 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon
Video: Die SmartHome App der Telekom
Magenta SmartHome: Mögliche Alternativen
- Devolo Home Control setzt auf den Z-Wave (Plus) Standard und bietet einen ähnlichen Funktionsumfang wie Qivicon. In unserem Devolo Home Control Test wirkte das System an einigen Stellen allerdings noch nicht ganz ausgereift.
- HomeKit ist Apples Smarthome-Plattform, mit der sich kompatible Produkte vernetzen lassen. Interessant ist dabei die Integration des Sprachassistenten Siri, mit dem sich das Smarthome mittels Sprachbefehlen steuern lässt. Momentan ist die Anzahl der kompatiblen Produkte allerdings noch sehr überschaubar (siehe hierzu auch “Dauerbaustelle Apple HomeKit: Elgato Eve kann noch nicht überzeugen”).
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