Jeder vierte Bundesbürger besitzt laut einer Studie mindestens eine Smart Home Anwendung. Verbreitet sind vor allem intelligente Beleuchtung, Video-Überwachung und Sprachassistenten.

Laut der Studie, die von dem Branchenverband Bitkom durchgeführt wurde, nimmt zudem  die Bekanntheit von vernetzter Haustechnik in der Breite der Bevölkerung zu: 7 von 10 Bundesbürgern (70 Prozent) haben bereits vom Begriff Smart Home gehört (2016: 61 Prozent). Davon können 7 von 10 (71 Prozent) beschreiben, was gemeint ist, 2016 waren es erst 53 Prozent.

Smart Home Studie 2018
Smart Home Studie: “Welche Geräte sind in Ihrem Haushalt per Internet verbunden?” (klicken für eine größere Ansicht)

Studie sieht großes Potenzial für Smart Home Anwendungen, Sprachassistenten auf dem Vormarsch

Mehr als ein Drittel der Bundesbürger (37 Prozent) plant, sich in den nächsten zwölf Monaten eine smarte Anwendung für das Zuhause anzuschaffen. Besonders hoch im Kurs stehen dabei Heizungsthermostate (29 Prozent) und vernetzte Beleuchtungssysteme wie Philips Hue (27 Prozent). Smarte Staubsaugerroboter (15 Prozent) und vernetzte Gartengeräte, beispielsweise zur Steuerung der Bewässerung, sind ebenfalls bei den Verbrauchern gefragt (12 Prozent). Beliebt sind zudem Produkte, die das Wohnen sicherer machen sollen, wie Überwachungskameras (18 Prozent), Alarmanlagen (11 Prozent) und Schließanlagen (7 Prozent). Jeder zehnte Bundesbürger will sich laut der Studie einen Sprachassistenten zulegen.

Smart Home soll für mehr Sicherheit sorgen

Die Studie ist auch der Frage nachgegangen, welche Gründe bei dem Kauf von Smart Home Produkten ausschlaggebend waren. Jeder Zweite wollte die Sicherheit im eigenen Zuhause erhöhen (56 Prozent) oder zusätzlichen Komfort und Lebensqualität gewinnen (54 Prozent). Mehr als ein Drittel wollte Geld sparen (38 Prozent) oder energieeffizienter leben (36 Prozent).

Bei den Kaufgründen zeigen sich Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während Männer vor allem Sicherheit (63 Prozent), Sparen (41 Prozent) und Spaß an der Technik (12 Prozent) angaben, führten bei Frauen eher die Gründe Komfort und Lebensqualität (59 Prozent) und Energieeffizienz (42 Prozent) zum Kauf.

Sprachsteuerung des Smart Home gewinnt deutlich an Relevanz

Die meisten Smart-Home-Besitzer steuern ihre Anwendung wenig überraschend über das Smartphone (76 Prozent). 44 Prozent greifen auf ihr Tablet zurück und 38 Prozent nutzen eine Fernbedienung. Deutlich aufgeholt haben allerdings in den letzten beiden Jahren Sprachassistenten wie Amazon Alexa, Google Assistant oder Siri, über den mittlerweile 37 Prozent ihre Geräte steuern – 2016 waren es erst 2 Prozent. Grund für den rasanten Anstieg dürften insbesondere die Echo Lautsprecher mit Alexa sein, die Amazon in den vergangenen Monaten auch mit der Hilfe zahlreicher Rabattaktionen in den Markt gedrückt hat.

Hinzu kommt, dass sowohl Alexa als auch der Google Assistant zunehmend von weiteren Herstellern in ihre Lautsprechersysteme und sogar Kopfhörer (siehe Kopfhörer mit Alexa) integriert wird.  So hat beispielsweise Sonos den Lautsprecher Sonos One und die neue TV-Bar Sonos Beam mit Alexa-Unterstützung ausgerüstet. Im oberen Preissegment dürften zudem Apples Smart Speaker Homepod, der seit diesem Jahr hierzulande erhältlich ist, die Verbreitung von vernetzten Lautsprechern weiter beschleunigen.

Smart Home: Daten werden in der Cloud gespeichert

Die Daten der vernetzten Geräte wandern in den meisten Fällen in die Cloud. So geben zwei Drittel (65 Prozent) an, dass die Daten außerhalb des Hauses in einer Cloud-Anwendung des Anbieters gespeichert werden. Bei 26 Prozent werden diese innerhalb des Hauses, lokal auf den Geräten oder im Heimnetzwerk gespeichert. 7 Prozent geben an, nicht zu wissen, wo die Daten gespeichert werden.

Die größten Hemmnisse: Technische Bedenken und hohe Preise

Befragte, die noch keine Smart Home Anwendung gekauft haben, äußern häufig technische Bedenken: 37 Prozent empfinden die Installation der Technik als zu aufwendig, ein Drittel hält die Bedienung für zu kompliziert (33 Prozent). 36 Prozent geben an, dass die Kosten für das Smart Home zu hoch seien, allerdings halten auch 27 Prozent den Nutzen der Systeme schlichtweg für zu gering. 26 Prozent fürchten Hacker-Angriffe und 24 Prozent haben Angst um ihre Privatsphäre.

Viele Besitzer von Smart Home-Systemen haben sich bei der Installation des Systems professionelle Hilfe vom Techniker, Installateur oder Handwerker geholt (48 Prozent). Knapp jeder Vierte (23 Prozent) hat Freunde, Bekannte oder Kollegen um Unterstützung bei der Einrichtung des Smart Home Systems gebeten.

Smart Home Umfrage 2018
Smart Home Umfrage: “Wer hat Ihre Smart Home Anwendung installiert bzw. in Betrieb genommen?” (klicken für eine größere Ansicht)

Bürger würden für Smart Home Anwendungen mehr Miete zahlen

Jeder zweite Bundesbürger (57 Prozent) geht davon aus, dass Smart-Home-Anwendungen in wenigen Jahren in jedem Haushalt zu finden sein werden. 39 Prozent sagen, dass sie am liebsten alle technischen Geräte in ihren eigenen vier Wänden miteinander vernetzen und zentral steuern würden. Interessant für Vermieter von Immobilien: Für fast jeden Dritten (31 Prozent) werden bei der Entscheidung für die nächste Wohnung oder das nächste Eigenheim Smart Home Anwendungen eine Rolle spielen. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) wäre sogar bereit, für Wohnungen mit Smart Home Ausstattung mehr Miete zu bezahlen – angesichts der in vielen Orten rasant gestiegenen Mieten eine überraschende Information.

Grundlage der Smart Home Studie ist eine repräsentative Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.611 Personen in Deutschland ab 14 Jahren telefonisch befragt, darunter 425 Besitzer von Smart Home Anwendungen.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.