Anker mischt mit der Marke Eufy seit einiger Zeit auch im Smart Home-Markt mit und konnte bei den bisherigen Produkten in der Regel mit einem guten Preis-Leistungsverhältnis punkten. Gilt das auch für den Saugroboter Eufy RoboVac G10 (Amazon-Link*)? Hier ist unser Testbericht.
Lieferumfang, Verarbeitung und Inbetriebnahme
Im Paket befinden sich neben dem Saugroboter die Ladestation, ein zusätzlicher Filter, ein Wischmodul mit zwei waschbaren Wischtüchern, vier Seitenbürsten als Ersatz und eine wasserdichte Unterlage für die Ladestation An der Verarbeitung gibt es nichts auszusetzen: Das Gerät wirkt hochwertig und gefällt mit einem zurückhaltenden Design.
Nach dem Auspacken muss der Saugroboter mit dem WLAN verbunden werden, damit er über die App gesteuert werden kann. Die gesamte Einrichtung ist erfreulicherweise in wenigen Schritten erledigt:
- Eufy Home App runterladen (erhältlich für Android und iOS) und kostenlosen Account erstellen.
- Auf dem Startscreen der App den Button “Gerät hinzufügen” und anschließend “Staubsaugerroboter” / Eufy RoboVac G10 Hybrid auswählen.
- Die WLAN-Zugangsdaten eingeben und mit “Weiter” bestätigen.
- Den Saugroboter am Hauptschalter (befindet sich auf der Unterseite) einschalten
- Eine WLAN-Verbindung mit “eufy RoboVac xxx” herstellen, zur App zurückkehren und kurz warten, bis die Verbindung hergestellt wurde.
- Einen Namen für den Saugroboter eingeben.
- Fertig!
Der RoboVac G10 wird jetzt in der Eufy Home App angezeigt. Im Auslieferungszustand spricht der Roboter Englisch, was sich aber unkompliziert ändern lässt:
- Den Roboter auf dem Startscreen auswählen und anschließend oben rechts auf die drei Punkte tippen, um zu den Einstellungen des Geräts zu gelangen.
- Unter Spracheinstellungen die deutsche Sprache auswählen. Bei der Gelegenheit könnt ihr über den Regler oben auf dem Bildschirm übrigens auch noch die gewünschte Lautstärke der Sprachansagen einstellen.
Möchtet ihr den Saugroboter auch mit Alexa steuern? Dann müsst ihr abschließend noch den EufyHome RoboVac Alexa Skill bei Amazon* aktivieren und einrichten. Das Gerät hört dann auf folgende Sprachbefehle:
- “Alexa, sag RoboVac, er soll die Reinigung starten”
- “Alexa, sag RoboVac, er soll zurückfahren”
- “Alexa, sag RoboVac, er soll anhalten”
- “Alexa, sag RoboVac, er soll meinen Staubsaugerroboter finden”
Bedienung und Funktionsumfang
Der Reinigungsvorgang kann bequem über die Taste am Gerät, über die Smartphone-App oder mit einem an Alexa oder den Google Assistant gerichteten Sprachbefehl gestartet werden. Anschließend nimmt der Roboter seine Arbeit auf und reinigt mit einer Saugleistung von beachtlichen 2.000 Pa den Raum. Im Unterschied zu seinem “großen Bruder”, dem Eufy RoboVac L70 Hybrid, orientiert er sich dabei nicht mit Lasersensoren, sondern mit Gyroskop- und Stoß-Sensoren im Raum.
Im Ergebnis führt das zu einer nicht ganz so systematischen Reinigung wie bei Modellen mit Lasersensoren, dafür ist das Gerät aber nicht nur günstiger als viele Konkurrenzprodukte mit Laser, sondern auch flacher: In der Höhe misst der Sauger nur 7,2 Zentimeter und reinigt damit auch in Bereichen, die von einem Saugroboter mit Lasernavigation aufgrund des “Aufbaus” für die Sensoren nicht befahrbar sind.
Reinigungsleistung des Saug- und Wischroboters
Obwohl der Grundriss für die Reinigung also nicht systematisch erfasst wird, verrichtet der Roboter seine Arbeit dennoch relativ schnell und zuverlässig. In unserem Test hat der Eufy RoboVac G10 sämtliche Räume gründlich gereinigt und dabei auch gröberen Schmutz, beispielsweise von der Fußmatte im Eingangsbereich, aufgenommen. Hindernisse werden dabei zuverlässig erkannt und nur leicht angestoßen – Möbel dürften dabei in der Regel nicht in Mitleidenschaft gezogen werden. Je nach Verschmutzungsgrad kann in der App die Saugstärke eingestellt werden (Standard oder Maximalmodus). Im Maximalmodus liegt der Geräuschpegel während des Reinigungsvorgangs bei 55 dB (gemessen in unmittelbarer Nähe des Saugroboters). Im Standardmodus haben wir mit rund 50 dB nur einen unwesentlich geringeren Wert gemessen.
Gut gefällt uns, dass der Schmutz nicht mit einer rotierenden Walze eingesammelt, sondern über eine recht große Öffnung in den Staubbehälter eingesaugt wird – die rotierenden Walzen, wie sie etwa Ecovacs einsetzt (siehe auch unseren Ecovacs Robotics Deebot 710 Test) müssen regelmäßig von Haaren befreit werden. Diese nervige Arbeit fällt bei dem Saugroboter von Eufy nicht an.
In unserem Test hatte der Saugroboter einige Male Probleme mit einem lose aufliegenden Teppich: Eine der rotierenden Seitenbürsten verfing sich unter dem Teppich. Spätestens mit dem zweiten oder dritten Anlauf hat das Gerät die Hürde aber genommen und den Teppich vollständig gereinigt.
Die Wischfunktion: Ein nettes Extra mit Schwächen
Die Wischfunktion des Eufy hat uns nicht vollständig überzeugt: Das Gerät kann schlichtweg zu wenig Druck ausüben, um gröbere Verschmutzungen auf dem Boden zuverlässig zu entfernen – was allerdings für alle bislang von uns getesteten Saugroboter mit Wischfunktion gilt. Dennoch wird das Reinigungsergebnis noch einmal verbessert, wenn der RoboVac zuerst saugt und anschließend den Boden feucht wischt.
Der 130 ml fassende Wassertank, der bei Bedarf auf der Unterseite des Geräts befestigt wird, lässt sich zwar leicht mit Wasser befüllen, allerdings nur schwer wieder vollständig entleeren: Die Öffnung ist so angebracht, dass Wasserreste erst nach einigem hin und her aus dem Tank herausfließen. Das gleiche Problem haben wir bei dem teureren Eufy RoboVac L70 Hybrid festgestellt – bei künftigen Gerätegenerationen sollte der Hersteller die Öffnung so platzieren, dass sich der Tank besser leeren lässt. Sofern der Roboter eine größere Fläche reinigt und der Wassertank dabei ohnehin geleert wird, fällt dieser Nachteil nicht so sehr ins Gewicht.
Nichts auszusetzen haben wir wiederum an dem Staubbehälter, der 450 ml fasst und sich zum Entleeren mit einem Handgriff aus dem Gerät nehmen lässt.
Und welche Funktionen haben wir vermisst? In der App lassen sich keine “No Go Areas” einrichten, die von der Reinigung ausgeschlossen werden. Auch wird keine Karte erstellt, auf der sich der Reinigungsvorgang nachvollziehen, beziehungsweise überprüfen lässt. In wie weit diese Funktionen im Alltag benötigt werden, muss jeder für sich überlegen. Wer bestimmte Bereiche oder ganze Räume von der Reinigung ausschließen möchte, etwa weil dort oft Spielzeug auf dem Boden liegt, sollte zu einem Saugroboter wie dem Roborock S5 greifen – muss dann allerdings auch mehr Budget für die Anschaffung einplanen.
Eufy RoboVac G10 Hybrid: Eigenschaften im Überblick
Saugleistung: | 2.000 Pa |
Akku: | 2.600 mAh |
Laufzeit: | bis zu 100 Minuten |
Ladedauer: | 5-6 Stunden |
Fassungsvermögen Staubbehälter: | 450 ml |
Fassungsvermögen Wassertank: | 130 ml |
Steuerung: | Taste am Gerät, Smartphone-App, Amazon Alexa, Google Assistant |
Navigation / Orientierung im Raum: | Gyroskop- und Stoß-Sensoren |
Höhe: | 7,2 Zentimeter |
Fazit
Der Eufy RoboVac G10 Hybrid ist ein solider Saugroboter, der einfach zu bedienen ist und auch mehrere Räume in der Regel zuverlässig und gründlich reinigt. Auf Komfortfunktionen wie die Möglichkeit, bestimmte Bereiche von der Reinigung auszuschließen, muss der Käufer verzichten – dafür ist der G10 vergleichsweise günstig. Mit seiner flachen Bauweisen (7,2 Zentimeter) kann der Roboter auch unter Betten oder Möbeln reinigen, die nur einen geringen Abstand zum Boden haben.
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