Arlo gehört zu den Pionieren im Bereich der kabellosen Überwachungskameras. In diesem Test stellen wir euch die Premium-Kamera Arlo Ultra 2 mit 4K-Auflösung vor und erläutern die Stärken und Schwächen des Systems.

Erster Eindruck und Inbetriebnahme

Das Überwachungssystem besteht aus einer Zentrale und einer oder mehreren kabellosen, robust wirkenden und sehr kompakten Überwachungskameras.

Die gesamte Inbetriebnahme und Einrichtung des Arlo Ultra 2-Systems war in unserem Test innerhalb weniger Minuten erledigt: Arlo-App herunterladen, Zentrale mit einem Netzwerkkabel an den Router hängen, App starten und die Zentrale sowie die Kameras als neue Geräte hinzufügen.

Arlo Ultra 2 im Test: Der Lieferumfang des Sets (hier mit 2 Kameras)

Die App hat die Zentrale auf Anhieb gefunden, kurz die Firmware aktualisiert und uns dann in wenigen Schritten durch den weiteren Einrichtungsprozess geführt. Da die Kameras vollständig kabellos arbeiten, lassen sie sich mit den mitgelieferten Halterungen entsprechend flexibel und unkompliziert auf dem Grundstück anbringen.

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Arlo Ultra 2: Technische Eigenschaften

Auflösung4K UHD
Sichtfeld180 Grad
Audio2-Wege Audiofunktion
Wetterrestitent-20° C bis 45° C
BilderkennngErkennung von Personen, Paketen, Tieren und Autos
KonnektivitätFunk
SpeicherIntegriert (SD-Karte) und Cloud (kostenpflichtig)
SprachassistentenGoogle Assistant und Amazon Alexa
AkkulaufzeitBis zu 6 Monate (abhängig von der Anzahl der registrierten Ereignisse)

Bedienung und Funktionsumfang

Das Bedienkonzept der Arlo Ultra 2 Kamera ist durchdacht und intuitiv aufgebaut. Viele kleine Details zeigen, dass das System schon seit vielen Jahren auf dem Markt ist und ständig weiterentwickelt wird.

Zum Beispiel wird ein Vorschaubild direkt in den Benachrichtigungen auf einem iPhone angezeigt. So kann man direkt in den Benachrichtigungen nachsehen, ob es sich um einen Fehlalarm oder einen unerwünschten Gast handelt, ohne jedes Mal die App öffnen zu müssen. Das Vorschaubild wird auch bei Benachrichtigungen auf der Apple Watch angezeigt – das erspart den Griff zum Smartphone und hat sich im Alltag als sehr praktisch herausgestellt.

Praktisch: Auf der Apple Watch wird in der Benachrichtigung direkt ein Bild aus dem Video angezeigt.

Hinsichtlich des Funktionsumfangs hat das Überwachungssystem von Arlo in unserem Test keine Wünsche offen gelassen, wie die folgende Übersicht zeigt:

  • Smarte Benachrichtigungen: Die Arlo Ultra 2 kann zwischen Menschen, Fahrzeugen, Tieren und anderen Bewegungen unterscheiden. Eines der ärgerlichsten Probleme bei Überwachungskameras sind ständige Benachrichtigungen auf dem Smartphone, nur weil die Katze des Nachbarn mal wieder durch den Erfassungsbereich der Kamera gelaufen ist. In unserem Test hat die Bilderkennung erstaunlich zuverlässig funktioniert – es kam zu keinem einzigen Fehlalarm.
  • Aktivitätszonen: In der App könnt ihr direkt auf dem Kamerabild Bereiche markieren, in denen Bewegungen erfasst oder ignoriert werden sollen.
  • Auto Zoom & Tracking: Auf Wunsch zoomt die Arlo Ultra 2 automatisch auf ein Objekt und verfolgt dessen Bewegungen. So lässt sich zum Beispiel leichter erkennen, ob ein Besucher erwünscht oder unerwünscht ist – ein manuelles Heranzoomen ist nicht mehr nötig. Möglich wird diese Funktion durch die hohe Auflösung der Arlo Ultra 2.
  • Paketerkennung: Die Arlo-Kameras erkennen, ob ein Paket an der Haustür (oder etwa im Carport) abgelegt wurden und benachrichtigen euch auf Wunsch über die Lieferung.
  • Freund anrufen: Auf Wunsch könnt ihr in der App eine Rufnummer von Bekannten oder Nachbarn hinterlegen, die ihr im Notfall anrufen möchtet. Solltet ihr auf einem Video eine verdächtige Person erkennen, kann mit einem Fingertipp direkt aus der App ein Anruf gestartet werden, damit euer Kontakt nachsehen kann, ob alles in Ordnung ist.
  • Geofencing: Die Kameras können auf Wunsch automatisch aktiviert werden, sobald ihr euer Zuhause verlasst.
  • Integrierte Sirene: Über die App könnt ihr mit einem Fingertipp eine integrierte Sirene aktivieren, um Einbrecher abzuschrecken.
  • Zwei-Wege-Audiofunktion: Ihr könnt nicht nur hören, was vor der Kamera passiert, sondern euch auch mit den anwesenden Personen unterhalten. Das ist praktisch, um etwa dem Lieferdienst mitzuteilen, wo das Paket abgelegt werden soll.
  • Integriertes LED-Licht: Das Licht sorgt für ein besseres Bild in der Nacht und kann dazu beitragen, unerwünschte Gäste abzuschrecken. Die Helligkeit der kleinen LED ist überschaubar, sorgte in unserem Test aber dennoch für ein besseres Bild bei Dunkelheit.

Die Kompatibilität mit Amazon Alexa und dem Google Assistant gehört mittlerweile zur Standardausstattung der meisten Überwachungskameras und ist auch bei dem Arlo-System mit an Bord. In unserem Test hat die Alexa-App die Kameras automatisch im Heimnetzwerk registriert und eingerichtet. Anschließend konnten wir uns auf einem Echo Show 15 auf Zuruf das Livebild der Kamera anzeigen lassen, das weitgehend verzögerungsfrei angezeigt wurde. Apple HomeKit wird ebenfalls unterstützt, ihr könnt also zum Beispiel auf das Livebild der Kameras in der Home-App zugreifen.

Schade: Der Clouddienst HomeKit Secure Video lässt sich mit dem System nicht nutzen. Das verwundert allerdings auch nicht, da dieser Dienst in Konkurrenz zu Arlos kostenpflichtigen Secure Plan steht, der ebenfalls einen Cloudspeicher (allerdings auch noch weitere Funktionen) bietet.

In der Bibliothek lassen sich die Videos der registrierten Ereignisse abrufen. Außerdem könnt ihr nach bestimmten Vorfällen (z.B. nur Personen / nur Tiere etc.) filtern.
Für die Aktivierung / Deaktivierung der Kamera lässt sich ein detaillierter Zeitplan erstellen. Alternativ können die Kameras bei Abwesenheit automatisch eingeschaltet werden.

Der Akku hält laut dem Hersteller rund sechs Monate durch. In der Praxis hängt die Laufzeit natürlich stark davon ab, wie häufig Bewegungen registriert werden und wie oft ihr auf den Stream der Überwachungskamera zugreift. Gut gefällt uns, dass der Akku der Kamera problemlos ausgetauscht werden kann – sollte die Leistung des Akkus einmal nachlassen, muss nicht eine neue Kamera gekauft werden. Arlo bietet als optionales Zubehör auch Solarpanels für die Kameras an – das etwas nervige Aufladen des Akkus entfällt dann. Der momentane Verkaufspreis des Panels ist mit 70 Euro aber deutlich zu hoch angesetzt.

Arlo Ultra Überwachungskameras: Akku auswechseln
Der Akku der kleinen Überwachungskameras lässt sich bei Bedarf unkompliziert austauschen.

Bild- und Tonqualität

Die Arlo Ultra 2 Kamera punktet mit der besten Bildqualität, die wir bisher bei Überwachungskameras gesehen haben. Sie bietet eine hohe Auflösung (4k HDR), die es ermöglicht, ohne Qualitätsverlust in ein Bild hereinzuzoomen, um Details zu erkennen – was die Kamera mit der Funktion “Auto Zoom & Tracking” auf Wunsch auch automatisch erledigt. Das integrierte LED-Licht sorgt nachts oder in dunklen Bereichen dafür, dass Personen weiterhin gut zu erkennen sind.

Arlo Ultra 2 Testbild
Testaufnahme bei Tag: Die Arlo Ultra 2 liefert ein scharfes Bild, hohe Kontraste und ein überraschend großes Sichtfeld.
Arlo Ultra 2 Testbild bei Nacht
Das LED-Licht sorgt für farbige Nachtaufnahmen.

Hinsichtlich der Auflösung gibt es allerdings eine Einschränkung. Das Streaming in voller 4K-Auflösung ist nur möglich, wenn ihr mit dem heimischen WLAN verbunden seid. Wenn ihr mit dem Smartphone unterwegs seid, wird automatisch ein Videostream in niedrigerer Auflösung (1080p) gestreamt, während das Geschehen weiterhin in voller 4K-Auflösung gespeichert wird.

In unserem Test dauerte es in der Regel etwa 10 Sekunden, bis das Live-Bild der Kamera auf dem Smartphone angezeigt wurde. Das ist in etwa so lange wie bei ähnlichen Systemen wie der der Eufy Security SoloCam S40. Benachrichtigungen über erkannte Bewegungen (die bereits eine Vorschau des Videos enthalten) erreichten unser Smartphone innerhalb von ein bis zwei Sekunden nachdem das Ereignis registriert wurde.

Die Tonqualität der Zwei-Wege-Audiofunktion ist zwar etwas blechern und verzögert, aber ansonsten hat auch diese Funktion in unseren Tests gut genug funktioniert.

Voller Funktionsumfang setzt Abo voraus

Wie bei allen Arlo-Kameras gilt auch bei der Arlo Ultra 2: Käuferinnen und Käufer müssen Folgekosten für das Cloud-Abo einplanen, um den vollen Funktionsumfang nutzen zu können.

Folgende Funktionen stehen nur für zahlende Abonnenten zur Verfügung:

  • Cloud Videospeicher
  • Individuelle Benachrichtigungseinstellungen
  • Erkennung von Personen, Fahrzeugen und Tieren
  • Paketerkennung
  • Aktivitätszonen
  • Notfallkontakt

Immerhin: Die Kosten für den “Secure Plan” belaufen sich auf überschaubare 2,99 Euro pro Kamera und Monat oder 9,99 Euro für eine unbegrenzte Anzahl an Überwachungskameras. Ein 90-tägiger Testzeitraum des Secure Plan ist im Kaufpreis des Systems inkludiert.

Wer nicht bereit ist, für das Überwachungssystem eine monatliche Gebühr zu bezahlen, sollte sich nach Alternativen zu den Produkten von Arlo umsehen. So bietet Netatmo etwa eine Überwachungskamera für den Außenbereich an, die sich ganz ohne Grundgebühr verwenden lässt (siehe dazu Netatmo Smarte Überwachungskamera Außen im Test), allerdings einen Stromanschluß benötigt und hinsichtlich des Funktionsumfangs nicht mit dem System von Arlo mithalten kann.

Arlo Ultra 2 im Test: Unser Fazit

Keine Frage: Das Arlo Ultra 2-System hat seinen Preis – zumal neben den einmaligen Kosten noch Folgekosten für das Cloud-Abo anfallen. Dafür gibt es eine einwandfreie Bildqualität, einen sehr hohen Funktionsumfang und ein durchdachtes Bedienkonzept.

Die Preise im Überblick:

Die Kameras sind auch bei weiteren Händlern wie Proshop, Cyberport oder Tink erhältlich.

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Arlo Ultra 2

8.9

Einrichtung

10.0/10

Bedienung & Funktionsumfang

9.5/10

Bildqualität

10.0/10

Audiofunktion

8.0/10

Preis-Leistung

7.0/10

Vorteile

  • sehr gute Bildqualität
  • einfache Einrichtung & Montage
  • hoher Funktionsumfang
  • kompatibel mit Alexa, Google Assistant, Ifttt und HomeKit
  • integrierte Sirene

Nachteile

  • hoher Preis
  • voller Funktionsumfang setzt Abo voraus
  • 4K-Streaming nur im heimischen Netzwerk
  • Solarpanel nicht im Lieferumfang
  • nicht kompatibel mit HomeKit Secure VIdeo

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.