Eufy, ein Tochterunternehmen des Zubehörherstellers Anker, hat eine kabellose Überwachungskamera vorgestellt, die sich mit einigen smarten Funktionen, einer besonders langen Akkulaufzeit und einem günstigen Preis von der Konkurrenz abheben soll.

Wie lässt sich das eigene Grundstück überwachen, wenn im Außenbereich kein Stromanschluss für eine Kamera vorhanden ist? Eine Möglichkeit stellen Akku-betriebene Überwachungskameras wie das Netgear Arlo Pro-System dar, das mit einem Preis von 300 Euro allerdings relativ kostspielig ist. Hinzu kommt, dass der integrierte Akku je nach Nutzungsintensität nach einigen Monaten ausgetauscht, beziehungsweise aufgeladen werden muss, was je nach Montageort der Kamera etwas nervig sein kann. Hinzu kommen je nach Anbieter oft mehr oder weniger teure Kosten für die Nutzung des Clouddienstes, damit die Videos auch nach einigen Tagen noch abgerufen werden können.

Evercam kabellose Überwachungskamera
Evercam: Die kabellose Überwachungskamera soll sich durch eine lange Akkulaufzeit auszeichnen.

Eufy verspricht, diese Probleme mit der Überwachungskamera Evercam zu lösen. Der Akku der Kamera soll laut Hersteller bis zu 365 Tage durchhalten, was im Vergleich zu den Konkurrenzprodukten in der Tat ein Novum wäre.

Die Videos speichert die Evercam auf einer integrierten SD-Karte. Damit die Kamera von einem Eindringling nicht ohne weiteres einfach mitgenommen werden kann, aktiviert ein Erschütterungssensor eine 100 Dezibel laute Sirene, falls die Kamera von Unbefugten abmontiert wird. Optional will Eufy eine Cloud-Speicherung mit relativ moderaten Kosten von 2,99 Dollar pro Monat anbieten. Ein ähnliches Konzept verfolgt Netatmo mit seinen Überwachungskameras Netatmo Presence (Außenbereich) und Netatmo Welcome (Innenbereich): Die Videos werden lokal auf einer SD-Karte und optional auf einem FTP-Server oder via Dropbox gespeichert.

Die wetterfeste Kamera bietet ein 140 Grad-Sichtfeld und eine Zwei-Wege-Audiofunktion. Ähnlich wie die Netatmo Presence oder die Nest Cam Outdoor soll die Software der EverCam zwischen Menschen und Tieren unterscheiden können, um Fehlalarme zu reduzieren. Zusätzlich will der Hersteller eine Gesichtserkennung integrieren, um erwünschte von unerwünschten Gästen zu unterscheiden.

Evercam Überwachungskamera: Preis und Verfügbarkeit

Interessenten können die Kamera auf der Kickstarter-Plattform für 200 US-Dollar (entsprecht rund 161 Euro) vorbestellen (“Early Bird Special”). Der reguläre Verkaufspreis soll bei rund 300 US-Dollar (rund 242 Euro) liegen. Ab September 2018 will der Hersteller ausliefern. Interessenten sollten allerdings bedenken, dass es bei Kickstarter-finanzierten Kampagnen häufig zu Lieferverzögerungen kommt und teilweise Projekte auch ganz scheitern – der bereits bezahlte Betrag wird in diesem Fall in der Regel nicht erstattet. Immerhin handelt es sich bei Eufy aber um ein größeres Unternehmen und nicht um ein klassisches Start Up, weshalb das Risiko in diesem Fall vermutlich geringer ist.

Unsere Einschätzung

Eine kabellose Überwachungskamera mit langer Akkulaufzeit, niedrigen (optionalen) Abo-Kosten und einem vergleichsweise günstigen Preis? Das hört sich interessant an, auch wenn das Design der Kamera zumindest auf den Fotos im Vergleich zu den Netgear Arlo Produkten oder der schicken Netatmo Presence doch relativ klobig wirkt.
Die Nützlichkeit im Alltag hängt aber nicht zuletzt von der Anbindung an Plattformen wie Alexa, Google Assistant und Ifttt ab. Entsprechende Funktionen sind laut Eufy für die “nahe Zukunft” geplant, genauere Angaben dazu macht der Hersteller aber noch nicht. Wünschenswert wäre aus unserer Sicht ein Solarpanel als Zubehör, wie es beispielsweise für die von uns getesteten Kameras Ring Spotlight Cam und Reolink Argus 2 erhältlich ist – das manuelle Aufladen des Akkus würde dann vollständig wegfallen.
Eine Übersicht mit aktuell erhältlichen Überwachungskameras findet ihr in unserem Artikel Überwachungskameras im Vergleich 2018. Über neue Überwachungskameras und weitere Smart Home-Themen informieren wir euch mit unserem Smart Home Newsletter.

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.