Ein Smart Home kann den Komfort sowie die Sicherheit im eigenen Zuhause erhöhen und dabei helfen, Energiekosten zu reduzieren. Wer ein Smart Home System kaufen möchte, sieht sich aber mit einer Reihe von Fragen konfrontiert. Was kostet ein Smart Home-System? Wie sieht es mit Datenschutz aus? Und welches System deckt am besten meine Bedürfnisse ab? Wir haben häufige Fragen und Antworten rund um das vernetzte Zuhause zusammengestellt.

Was sind die Vor- und Nachteile eines Smart Homes?

Smart Home-Systeme sorgen dafür, dass die Haustechnik “intelligent” gesteuert wird. So kann beispielsweise beim Verlassen des Hauses automatisch das Licht ausgeschaltet und die Heiztemperatur reduziert werden, um Energiekosten einzusparen. Die meisten Systeme unterstützen zudem eine Sprachsteuerung, um etwa die Beleuchtung mit einem Sprachbefehl (“Alexa, schalte das Licht ein”) zu schalten.

Viele Smart Home-Systeme können zudem als Alarmanlage eingesetzt werden. Im Alarmfall werden dann etwa eine Sirene, das Licht und eine Überwachungskamera aktiviert und die Bewohner auf ihren Smartphones benachrichtigt. Der Komfort und die zusätzliche Sicherheit haben jedoch ihren Preis: Für ein umfassendes Smart Home-System werden schnell einige tausend Euro fällig. Ein weiterer Nachteil: Viele Systeme speichern Daten in der Cloud des Anbieters, was mit Blick auf den Datenschutz, die Sicherheit und die Privatsphäre bedenklich sein: Falls die Daten nicht vor Hackerangriffen geschützt werden, könnten unberechtigte Personen beispielsweise nachvollziehen, wann Bewohner ein Haus verlassen oder sogar die Kontrolle über das System übernehmen.

Was kostet ein Smart Home?

Wer ein umfassende Smart Home aufbauen und sämtliche Haustechnik “intelligent” steuern möchte, muss mit mehreren tausend Euro für die Geräte, Sensoren und die Installation kalkulieren. Die Startersets für funkbasierte Systeme, wie beispielsweise Devolo Home Control oder Magenta SmartHome, sind bereits für einige hundert Euro erhältlich. Die Startersets enthalten in der Regel die Smart Home-Steuerungszentrale und einige Sensoren (zum Beispiel Tür- und Fensterkontakte), die je nach Bedarf um weitere Komponenten ergänzt werden können. Ausführliche Informationen findet ihr in unserem Beitrag zu den Smart Home Kosten.

Fällt für ein Smart Home eine Grundgebühr an?

Einige Smart Home-Anbieter verlangen für die Nutzung ihres Systems eine Grundgebühr, die üblicherweise zwischen fünf und zehn Euro pro Monat liegt. Mit der Gebühr wird der Betrieb und die Weiterentwicklung des Systems finanziert. Andere Systeme kommen ohne Grundgebühr aus und sind meistens für einen lokalen Betrieb beim Anwender ausgelegt: Die Software wird in diesem Fall nicht auf den Servern des Anbieters, sondern auf der Smart Home-Zentrale des Anwenders betrieben. Mehr dazu in unserer Übersicht “Smart Home ohne monatliche Kosten”.

Worauf sollte man bei der Auswahl eines Smart Home-Systems achten?

Entscheidend bei der Auswahl eines Smart Homes ist die richtige Planung: Welche Funktionen soll das Smart Home-System bieten? Welche Geräte sollen vernetzt werden? Gibt es bereits vernetzte Geräte, die in das (künftige) Smart Home eingebunden werden sollen? Wie soll das System gesteuert werden: Ausschließlich mit einer Smartphone-App oder beispielsweise auch mit einem Touchscreen an der Wand und mit Sprachbefehlen? Wer eine Liste mit seinen konkreten Anforderungen erstellt, kann anschließend besser ein passendes System auswählen.

Bei der Auswahl sollten zudem eventuell anfallende Folgekosten berücksichtigt werden: Fällt für das Smart Home-System eine Grundgebühr an? Ausführliche Tipps haben wir in unserem Ratgeber “Smart Home System kaufen” zusammengestellt. Für den Einstieg können wir zudem das Buch “Smart Home – Bausteine für Ihr intelligentes Zuhause”* von Frank Völkel empfehlen. Mit dem Autoren haben wir kürzlich ein ausführliches Interview geführt: Interview mit dem Smart Home-Experte Frank Völkel: „Smart Home wird häufig falsch interpretiert“

Eignet sich ein Smart Home auch für Mietwohnungen?

Für den Einsatz in Mietwohnungen eignen sich funkbasierte Smart Home-Systeme, wie sie etwa von Magenta SmartHome (Telekom), Homee und Innogy angeboten werden. Bei diesen Systemen müssen keine Kabel verlegt werden. Die einzelnen Komponenten, wie beispielsweise Tür- und Fenstersensoren, werden in der Regel mit doppelseitigem Klebeband befestigt und können (mehr oder weniger) rückstandslos entfernt werden.

Kann ein Smart Home die Heizkosten senken?

Wer seine Heizkörperthermostate durch vernetzte Thermostate austauscht, kann die Heizung anschließend “intelligent” steuern. So kann die Temperatur beispielsweise basierend auf Zeitprofilen oder basierend auf der An- beziehungsweise Abwesenheit der Bewohner automatisch reguliert werden. In wie weit sich auf diesem Weg tatsächlich Heizkosten einsparen lassen, hängt allerdings von diversen Faktoren ab. Große Einspareffekte lassen sich insbesondere dann erzielen, wenn sämtliche Bewohner das Haus regelmäßig verlassen (Arbeit, Kindergarten etc.). Mehr Informationen hierzu findet ihr in unserem Beitrag “Heizkosten sparen mit dem Smart Home?”.

Kann man mit einem Smart Home die Fußbodenheizung steuern?

Ja, einige Systeme unterstützen die “smarte” Steuerung der Fußbodenheizung. Auf diesem Weg kann die Temperatur bei Abwesenheit automatisch reduziert werden, um Heizkosten einzusparen. Eine entsprechende Lösung bietet beispielsweise das Unternehmen Tado an: Das Smart Home steuert die Fußbodenheizung: Tado im Test.

Welche Smart Home-Geräte sind mit Amazon Alexa kompatibel?

Die meisten gängigen Smart Home-Systeme und -Produkte sind mit Amazon Alexa kompatibel, darunter beispielsweise die Lösungen von Homematic IP, Magenta SmartHome, Devolo HomeControl, Philips Hue, Ring (Video-Türklingeln und Überwachungskameras) und die Sonos Multiroom-Lautsprecher. Auf Amazon findet ihr eine Übersicht mit Alexa-kompatiblen Smart Home-Produkten*. Weitere Informationen haben wir in unserem Ratgeber “Smart Home mit Alexa” zusammengestellt.

Kann ein Smart Home als Alarmanlage eingesetzt werden?

Ja, mit vielen Systemen lässt sich ein mehr oder weniger komplexes Alarmsystem aufbauen (siehe hierzu auch unseren Bericht Smart Home als Alarmanlage nutzen). So lassen sich beispielsweise Türen oder Fenster mit entsprechenden Sensoren überwachen. Zusätzlich können Bewegungsmelder und Überwachungskameras eingesetzt werden, um das Haus zu überwachen. Im Alarmfall kann beispielsweise eine Sirene und das Licht eingeschaltet werden, um Einbrecher abzuschrecken. Zusätzlich kann das System eine Warnmeldungen auf die Smartphones der Bewohner schicken.

Dabei sollte allerdings berücksichtigt werden, dass die Smart Home-Systeme in der Regel nicht die gleichen Sicherheitsstandards wie eine professionelle Alarmanlage bieten. Häufig sind die Zentralen der Systeme beispielsweise nicht mit einem Notakku ausgestattet und im Falle eines Stromausfalls somit nicht mehr einsatzbereit. Funkbasierte Systeme können zudem häufig mit Störsendern außer Gefecht gesetzt werden.

Smart Home: Mit Tür- und Fensterkontakten kann eine Alarmanlage aufgebaut werden.

Bildnachweis Titelgrafik: Stanisic Vladimir / Shutterstock

Anzeige / Letzte Aktualisierung am 21.04.2024 um 19:18 Uhr / Affiliate Links* / Bilder: Amazon

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Author

Nico berichtet seit 2013 über Smart Home-Themen und ist Herausgeber von Housecontrollers.de.